Neu auf der IAA: Hyundai i10
Schön gemacht, sagt Martin Winterkorn
Ein preiswertes Auto muss nicht billig wirken, sagt Hyundai - und zeigt auf der IAA in Frankfurt erstmals den neuen i10. Wir haben uns reingesetzt. Unser Messe-Schnelltest.
Frankfurt - Wenn Martin Winterkorn auf der IAA bei Hyundai vorbeischaut, schauen und hören alle ganz genau hin. Einen neuen Youtube-Hit wird der VW-Chef mit seinem Statement zum neuen Hyundai i10 aber nicht landen: „Schön gemacht“, sagt Winterkorn und lacht.
Vielleicht war man in Offenbach, ein paar Kilometer weiter, sogar ein bisschen enttäuscht über diesen Kommentar. Denn bei der Präsentation des i10 in Hyundais neuer Europazentrale verglichen die Koreaner ihr Auto ausdrücklich mit Winterkorns VW Up. Die Botschaft: Der Hyundai i10 hat den größeren Kofferraum (auch, wenn es nur ein Liter ist), die bessere Ausstattung, den besseren Komfort, den hochwertigeren Innenraum – im Vergleich zum VW Up.Worum geht’s
Mit dem neuen i10 will Hyundai den Kleinwagen im Kleinstwagen erfunden haben. Die Idee: immer ein bisschen mehr bieten als die Konkurrenz. Design, Haptik, Komfort, Sicherheit, Ausstattung, Raumangebot – bei allem hat man sich am nächsthöheren B-Segment, also Corsa, Fiesta und Co orientiert, heißt es. Nacktes Blech, hässliches Plastik und fehlende Sicherheit soll es im i10 nicht mehr geben.
Was ist neu
Fast alles. Hyundai-Sprecher Bernhard Voss sagt: Der i10 ist kein Ableger des Kia Picanto, sondern ein neu entwickeltes Modell. Mit 3,67 Metern Länge (+ 8 cm), 1,66 Metern Breite (+6,5 cm), 1,5 Metern Höhe (- 4 cm) und einem Kofferraumvolumen von 252 Litern (maximal: 1.046 Liter) gehört der i10 zusammen mit dem Fiat Panda zu den größten unter den Kleinsten.
Die Sicherheitsausstattung umfasst unter anderem sechs Airbags, Reifendruckkontrolle und Gurtwarner auf allen Plätzen – das ist alles (noch) nicht üblich in dieser Klasse. Ebenso wenig wie beheizte Sitze und Lenkräder sowie ein serienmäßiger Tempomat.Was ist nicht neu
Die Motoren aus der „Kappa“-Reihe sind alte Bekannte. Der Einliter-Dreizylinder leistet 66 PS und beschleunigt den i10 in 14,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 155 km/h, den Normverbrauch gibt Hyundai mit 4,7 Liter/100 km an.
Der 1,2 Liter-Vierzylinder mit 87 PS braucht 4,9 Liter/100 km und schafft den Sprint auf 100 km/h in 12,3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 171 km/h.
Beide Motoren gibt’s mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe, eine Automatikversion soll folgen. Das Gleiche gilt für eine Autogas-Variante. Ein Diesel wird nicht kommen.
Wo kommt’s her
Aus Europa. Der neue Hyundai-Zwerg wurde in Rüsselsheim entwickelt und läuft in der Türkei vom Band.
Wie fühlt es sich an
Wir nehmen zur Probe Platz: Tatsächlich, das Cockpit fasst sich gut an, wirkt aufgeräumt und übersichtlich. Das ist der Standard, den man von Hyundai kennt – aber nicht unbedingt aus dem A-Segment. Allerdings wär’s ohne die in vier Farben lieferbare Blende deutlich trister.Ich (1,80 Meter) stelle mir den Fahrersitz bequem ein, setze mich dann dahinter auf den Rücksitz und staune: Meine Knie haben Platz. Mein Kopf auch. Das klappt auch zwei Klassen höher nicht immer.
Wann kommt es auf den Markt
Schon im November steht der neue Hyundai i10 in den Autohäusern. Die Listenpreise beginnen bei 9.950 Euro.
joh, ich fand ihn mit 1.98m (vorn) auch ganz passabel.
Um Welten besser als ein Up! da liegen ja Welten zwischen... Dagegen sieht der Up! ja aus wie aus der Steinzeit... und ist sogar noch teurer 😆
Los VW Fans jetzt aber Attacke 😆😆😆
mit den motoren bei hyundai/kia (!), das will womöglich noch auf vordermann gebracht sein.
Mein Daihatsu Cuore von 2004 braucht von 0-100 km/h 12,2 Sekunden mit 58 PS (der i10 1.2 hat 50 % mehr Leistung). Normverbrauch 4,8 l/100 km, bei sparsamer Fahrweise 4 l/100 km im Jahresschnitt. Das Nachfolgemodell brauchte 11,1 Sekunden mit 70 PS, ebenfalls mit 1 Liter 3-Zylinder - und 4,8 l/100 km bei Spritmonitor.
Der größte Vorteil zu diesen fettleibigen Koreanern ist jedoch die Außenbreite der Karosserie von lediglich 1475 mm. Heute fand ich im Parkhaus in der Arbeit wieder direkt auf der untersten Ebene einen Parkplatz. Ein Doppelparkplatz, links und rechts eine Wand. Reicht meistens nur für einen Audi A3... weil sich der Fahrer in die Mitte reinstellt. Heute hab ich neben dem sparsam parkenden Hyundai Terracan noch ausreichend Platz gefunden... der ist für seine Größe nämlich relativ schmal 😉.
Den Up betreffend: An diesem Beispiel zeigt sich doch im Vergleich wieder einmal, was man den Kunden alles zumuten kann, sofern man nur über gutes Image verfügt... 🙄
Meiner Meinung nach ist der Up der dreiste Versuch aus Wolfsburg, wie weit man das glänzende Image in Deutschland/Europa (über-)strapazieren kann und wieviele primitive und billige Detaillösungen man zum Höchstpreis gerade noch anbieten kann, um noch akzeptiert zu werden und trotzdem noch in guten Stückzahlen verkaufen zu können. 🙄
Der Up ist ein Paradebeispiel dafür, dass man durch perfektes Marketing und makelloses Image, heutzutage schlichtweg alles verkaufen kann und dabei vollkommen mühelos überdurchschnittliche Preise für erschreckend unterdurchschnittliche Komponenten verlangen kann... und die auch anstandslos und bereitwillig bezahlt werden. 🙄
Dafür fährst du aber auch eine Blechbüchse, die komplett sicherheits- und komfortbefreit ist.
Den I10 kenne ich vom fahren her natürlich noch nicht-aber den aktuellen Picanto, der baugleich ist. Das ist ein vollwertiges Auto...ausreichend komfortabel um auch mal einige 100km damit zu fahren und im Falle eines Crashs faltet der sich nicht zusammen wie eine Coladose.
WOW...
Im zweiten Post ist schon wieder von einem VW die Rede...warum passiert das immer wieder?
😜
Gut, genau genommen, ist es ja noch nicht mal MT gelungen den VW aus der Berichterstattung über den I30 rauszulassen...auch lustig!!!
So wie er auf den Bildern zu sehen ist, sieht der I30 schon schön aus, aber wie sieht der in der Basisversion aus?
Der Vergleich mit dem Up! bleibt einfach Geschmackssache, wobei ich die Konzepte schon fast zu verschieden finde, als dass sie sich einfach so vergleichen lassen...
Ich werfe noch ein, dass mich die Rückleuchten an den neuen Dacia Sandero erinnern...
Ist doch klar:
Winterkorn (und damit VW) wird von der Redaktion bereits in der Überschrift erwähnt.
Meines Wissens nach ist izmir (Standort Hyundai Werk) nicht in Europa, sondern Asien. Der up! Kommt jedenfalls aus Bratislava. :-)
So long
10.000 EUR Grundpreis für einen Einliter-Dreizylinder Klein-/Kleinstwagen finde ich nicht gerade ein Schnäppchen, oder??
Grüße,
Eric
Ich würde mal gerne wissen woran du das ausmachst. Was gibt es denn am up! Innenraum auszusetzen was bei den Wettbewerbern deutlich besser gelöst ist (mal ausgenommen vom Fensterheber, das ist in der Tat doof).
Saß heute in genau diesem i10... also wo da jetzt das besonders Hochwertige zu finden sein soll? Keine Ahnung.
Weshalb sollten die Konzepte denn nicht vergleichbar sein? Beide sind in der gleichen Fahrzeugklasse angesiedelt, mit vergleichbaren Motorisierungen und Abmessungen und buhlen um die gleiche Kundschaft.
Ist ja eigentlich wurscht, wie die Basisversion des i10 aussieht, da von den Konkurrenten ja auch immer nur die Topversionen ausgestellt sind und fotografiert werden. 😉 Vom Basis-Up existieren ja auch keine mir bekannten Bilder.... 😆
In der Basisversion wird er halt auf kleinen Stahlfelgen mit schmalen Reifen rollen, ohne Klimaanlage, ohne das farbige Armaturenbrett, mit mechanischen Außenspiegeln, mit Fensterkurbeln hinten und einfacheren Bezugsstoffen für die Sitze, ohne Multimedia-Autoradio, etc. ... das Übliche halt. 😉
Aber selbst in der besten Ausstattungsvariante hat der Up im Vergleich zum hier gezeigten i10, immer noch die bekannten, unakzeptablen Defizite, die sich selbst durch Aufpreis nicht beheben lassen 🙄 :
- überall nacktes Blech im Innenraum
- nur 2 Luftdüsen im Cockpit
- Beifahrer-FH nicht von Fahrerseite aus bedienbar
- beim 5-Türer nur Ausstellfenster hinten
- keine einstellbaren Kopfstützen
- Tankdeckel nur mit Schlüssel zu öffnen
- Kofferraum ohne Beleuchtung
- Hutablage ohne Schnüre, d.h. muss von Hand nach oben geklappt werden
🙄 (... wohlbemerkt: wir befinden uns mittlerweile im Jahre 2013)
Dazu bekommt man bei der stärkeren der beiden Motorisierungen, im i10 bereits einen Vierzylinder anstatt eines Dreizylinders, Details, wie z.B. beheizbares Lenkrad, Sitzheizung, Reifendruckkontrolle, Gurtwarner für alle Plätze, Tempomat, etc. ...und obendrauf noch 5 Jahre Garantie und zum günstigeren Preis.
@Bongo73
Du hast noch folgende Punkte, die dem Up fehlen, vergessen:
- keine Abwärtsautomatik für den Fahrer-Fensterheber
- keine Gurthöhenverstellung (sehr elegante Lösung im i10)
- kein USB-Anschluss für das Radio (ok, man kann eine SD-Karte im maps&more einsetzen, aber gegenüber dem SD-Karten-Gefummel, wo man immer einen Adapter braucht, ist mir ein normaler USB-Stick deutlich lieber)
Jetzt fehlt im i10 eigentlich nur noch ein kleiner 1.0 Dreizylinder Turbo mit ca. 100 PS. Mehr bräuchte ich nicht und ich würde ihn sofort bestellen.
Angekündigt haben sie sowas schonmal:
http://www.hyundai-blog.com/hyundai-tgdi-turbo-engines-transmission
Daher stirbt die Hoffnung zuletzt.
Und neben dir hat Martin Winterkorn gesessen, stimmts ?