Erste Fahrt im neuen BMW X1
Schöner, sparsamer, aber ohne sechs
Nach drei Jahren und 300.000 verkauften Modellen poliert BMW den X1. Sehen kann man das kaum, aber spüren. MOTOR-TALK berichtet von der ersten Testfahrt.
Wenn ich an BMW denke, dann sehe ich Fahrdynamik, Heckantrieb und, immer noch, einen Sechszylinder. Den sehe ich hier und heute, bei der ersten Ausfahrt mit dem X1, nirgends. Der Grund ist klar und traurig: Sechs Zylinder brauchen viel mehr Sprit als vier. Darum hat BMW den letzten Reihensechser aus der Kompaktklasse gestrichen.
Meine zweitbeste Wahl ist darum der BMW X1 xDrive25d. Zwei Turbolader helfen dem Zwei-Liter-Diesel auf 218 PS. 450 Newtonmeter stehen von 1.500 bis 2.500 Umdrehung zur Verfügung, die Kraft wird über eine Achtgang-Automatik an alle Räder verteilt. Die schwächeren Modelle gibt es auch mit Heckantrieb. Für ein gutes Sprühbild beträgt der Diesel-Druck 2.000 bar. Dafür verbraucht er im Vergleich zum Vorgänger, dem X1 xDrive23d, 13 Prozent (0,8 Liter) weniger. Das Ergebnis: 5,5 Liter im NEFZ-Zyklus, 145 Gramm CO2 pro Kilometer. Auf der anderen Seite der Gleichung stehen 14 zusätzliche PS und 50 Newtonmeter mehr Druck.
Der Selbstzünder erwacht dieseltypisch, aber kultiviert. Im weiteren Verlauf zeigte er einen kernigen, kraftvollen Klang im mittleren Drehzahlbereich. Die Automatik wechselt die Gänge schnell und richtig, das Fahrwerk ist ausgezeichnet, aber sehr straff ausgelegt. Mein Wunsch nach Dynamik kostet Kraft(stoff): Auf dem Display stehen statt der versprochenen 5,5 jetzt 7,9 Liter. Ein leichtes, wenn man nicht im optionalen „Eco-Pro“ Spritsparmodus unterwegs ist. Den gibt es übrigens nur in Verbindung mit einer Klimaautomatik, deren Leistungsaufnahme auf Knopfdruck reduziert wird.
Ab 170 werden die Windgeräusche so unangenehm, dass ich die Herren Harman und Kardon bitten muss, noch lauter aufzuspielen. Immerhin: Das können sie exzellent. Auch bei der Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h. Seine Vorzüge spielt der X1 innerorts aus: Die hohe Sitzposition verschafft mir einen ausgezeichneten Überblick.
Frische Optik für den X1
Der Innenraum glänzt mit toller Verarbeitung und guter Ergonomie. Designelemente in Alu-Optik stehen in Kontrast zu der dunklen Holzvertäfelung und werden ergänzt von schwarzem Klavierlack und beigem Leder. Plastikoberflächen in den Türen gehören der Vergangenheit an, in den Kopfstützen sind „X“-Symbole eingeprägt. Die Ziernähte in den Sitzen passen perfekt zum Lackkleid in „Valencia-Orange“. Nicht meine erste Wahl, aber sie verdreht den einen oder anderen Kopf. Außen fallen die Änderungen dezent aus: Front- und Heckschürze sind neu gestaltet, der Unterfahrschutz lässt Offroad-Tauglichkeit vermuten.
32 Zylinder
Wer mehr als vier Zylinder möchte, muss zwei X1 kaufen. Trotzdem bietet die Motorenpalette reichlich Auswahl: Drei Benziner und fünf Diesel leisten 116 bis 245 PS. Start-Stopp-Automatik und Bremsenergierückgewinnung sind Serie, der Verbrauch sinkt gegenüber dem Vorgänger um 0,3 bis 0,9 Liter auf 100 Kilometer. Die beiden Top-Motorisierungen werden mit dem Allradantrieb xDrive ausgeliefert.
Ebenfalls im Programm: Der sDrive 20d EfficientDynamics Edition ist der sparsamste bayrische Crossover. Dank einer verbesserten Aerodynamik und Leichtlaufreifen verbraucht er 4,5 Liter im NEF-Zyklus, das entspricht 119 Gramm CO2 pro Kilometer. Trotzdem sorgen 163 PS und 380 Nm für guten Vortrieb.
Fazit
Rund 28.000 Euro kostet der Einstieg in die BMW-Crossover-Welt, mein Testwagen ist für ca 59.200 Euro zu haben. Fahrwerk und Getriebe überzeugen, die Motorenpalette ist vielseitig. Für Schlamm ist er zu schade, im Großstadtschlammassel perfekt.
Quelle: MOTOR-TALK
Der 6 Zylinder verschwand aus dem X1 bereits zum Mj 2011.
Der 25d hat einen als Registerturbo ausgelegten BiTurbo - keinen Twinscroll. Es darf bezweifelt werden, dass er eine VTG hat, BMW schweigt sich darüber aus.
Bereist der 23d hatte einen Einspritzdruck von maximal 2000bar.
Der sdrive Efficient dynamics ist auch nicht neu sondern war auch im VFL bereits verfügbar.
Was soll so ein Lifestyle-Bericht, der nichtmal das Niveau der Samstagsbeilage des Hintertupfinger Waldbotens erreicht, auf einer Seite wie MT?
Amen
Masse statt Klasse. Und 95% der Besucher würden die Fehler nicht merken.
Redakteur Azubi? 😉
So stehts bei BMW im Original:
X1
Warscheinlich gar nicht selber gefahren. Zufällig gleiches Erscheinungsdatum
Hallo Amen,
bei den Turboladern habe ich wirklich etwas durcheinander gebracht, vielen Dank für den Hinweis.
Den fehlenden Sechszylinder habe ich erwähnt, weil es ihn generell im Vorgänger noch gab.
Gruß aus der Werkstatt
Constantin / SerialChilla
Komisch, warum braucht dann unser X1 23d im Durchschnitt 9,5L, mein 325d mit 6-Zyl. aber nicht mal 8L bei ca. gleicher Fahrweise...?
weil es nicht nur auf Zylinderzahl sondern vor allem aufHubraum und Luftwiderstand ankommt. Dein 3er hat ja viel weniger Stirnfläche und einen geringeren Cw wert als der X1. Außerdem sind die Werte auf dem Papier immer viel niedriger als in Realität. Dein Fahrstil ist sicher ganz anders als der der BMW leute, die scheinen ihren X1 ja nur bis 80km/h schnell zu fahren. Kein wunder also wenn die so wenig verbruachen. Aber trotzdem sollten die irrealistischen Normangaben zu den Verbräuchen bleiben, immerhin wird die KFZ steuer auf CO2 Basis errechnet. Eine realistischere Angabe kostet mich also mehr als die jetztige. Und mal ehrilch: Wir sind doch nicht blöd oder? Rechnen wir halt einfach 2 Liter Sprit oben drauf und dann stimmt die sache wieder. 😊
Ein 2 Liter R6 dürfte kaum mehr brauchen als ein 2L R4, wäre aber eine viel adäquatere Motorisierung. Find ich schade dass die R6er nemme zu haben sind. Damit fällt ein möglicher Kaufgrund mE beim X1 weg...
Es gibt sehr wohl immer noch einen X1 mit einem Sechszylinder: den neuen
X1 35ixDrive mit 3.0l Reihensechszylinder, Turboaufladung und 300 PS.
Allerdings vorerst nur in den USA, BMW will die "Nachfrage" in D erst abwarten.
Wo bitte steht das Haus auf Bild?
Andreas
Hässlich *kotzsmiley*
Ist der 1er nicht Kompaktklasse?
Kann diesen "mini" SUVs überhaupt nichts abgewinnen. Wenn schon SUV dann wenigstens groß und viel Platz bzw. Komfort für die Insassen.
Ich fands schon im X3 ziemlich beengt.
Die schönen 6-Zylinder (heul) werden in D bzw. Europa gestrichen, um keine CO2-Strafabgaben zu riskieren.
Da rechnet man heute schon mit der zweiten Nachkommastelle in realitätsfremden Schummelverbrauchsmessungen.
In der Praxis wirkt sich das so aus: Wir in D fahren hauchdünn ausgelegte Leichtbauwunder und sparen den Sprit, der jenseits des Atlantiks in derselben Sekunde mit Genuss verbrannt wird.
Wir sind also so etwas wie Motor-Märtyrer.