Mercedes Zetros mit Luxus-Wohnaufbau
Schöner wohnen im Krisengebiet
Innen ein Wohnmobil für äußerst gehobene Ansprüche, außen ein Gelände-Lkw in Militärqualität: Mercedes zeigt in Düsseldorf ein Auto für schwerreiche James-Bond-Gegenspieler.
Stuttgart - Zugegeben, die Mischung aus Schlachtfeld und Luxuscamping hat einen Beigeschmack. Denn genau so eine Mischung ist das Edel-Reisemobil, das Mercedes auf dem Caravan Salon in Düsseldorf zeigt. Hier kombinierte Daimler ein Kriegsgerät mit einem Wohnwagen für sehr viel Besserverdienende.
Die Basis bildet ein Mercedes Zetros, die Lkw-Version des Unimog. Gebaut für schwerstes Gelände, vorgestellt 2008 auf einer Militärmesse.
Einer der Hauptabnehmer für den Zetros ist die Bundeswehr. Mit drei Differenzialsperren, zweistufigem Verteilergetriebe, einer Wattiefe bis zu 1,19 Metern und 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht fährt der Zetros durch die Krisengebiete dieser Welt. Sein 326 PS starker Sechszylinder-Diesel schluckt klaglos auch den miesesten Sprit.
Auf diese Basis setzte die Firma Hartmann aus Hessen eine 5,6 Meter lange und 2,4 Meter breite Wohnkabine aus verzinkten, mit Kunststoff verkleideten Platten. Ausfahrbare Seitenteile aus Karbon vergrößern den Wohnraum aus 2,5 Meter Länge. Am Heck ist zusätzlich Platz für ein Motorrad, ein Durchgang verbindet den Aufbau mit der Fahrerkabine.
Schön von innen
Bis hierhin könnte dieser Zetros auch im Bundeswehrfuhrpark Sinn machen. Spätestens bei der Innenausstattung denken wir aber eher an den Ex-Bischof Tebartz-van Elst oder den James-Bond-Bösewicht Blofeld als an einen Kommandostand für Bürger in Uniform.
Im Innern des Wohnmobils stecken eine L-förmige Sitzgruppe in Echtholzfurnier, eine Küchenzeile, ein Bad mit separater Toilette. Und ein Doppelbett. Die Oberflächen glänzen und blitzen, Boden und Küchen-Arbeitsplatte bestehen aus Naturstein.
Das Sofa bezog der Ausrüster Hünerkopf mit atmungsaktivem Leder, Im Badezimmer schmückt ein Glasdekor mit Hintergrundbeleuchtung die Duschkabine.
Autonom mit großem Tank
Den Kontakt nach außen stellen die Bewohner hier nicht über eine Militär-Funkanlage her. Stattdessen gibt es einen Internet-Anschluss und eine Antenne für Satellitenempfang, zusammen mit der teuren Unterhaltungselektronik eher gedacht zum Empfang von Blockbuster-Filmen als von taktischen Daten.
Sollte die Verbindung zur Heimat doch einmal abbrechen, sichern Tanks für 300 Liter Wasser und 600 Liter Diesel dem rollenden Wohnschrank maximale Unabhängigkeit. Strom kann über eine Solaranlage oder einen Generator erzeugt und in Lithium-Ionen-Akkus gespeichert werden.
Wer derart stilvoll in den Extrem-Urlaub aufbrechen will, braucht viel Geld – wie viel genau, verrät Daimler nicht. Wir denken: Mit einem Bischofsgehalt wird es knapp. Wer aber als Superschurke aus einem angemessenen Ambiente heraus die Welt vernichten will, sollte diese Zusatzausgabe schultern. Wobei man mit dem Zetros natürlich auch die Welt retten kann wie John McClane.
Sehr schön! War letzte woche in der Slowakei an der Ukrainischen Grenze. Hätte ich dieses Gefährt gehabt, hätte ich noch in der Ostukraine gecampt. 🙄
Man kann halt alles mögliche kombinieren, ob es nun Sinn macht oder nicht. Irgendwer wirds schon kaufen.
Welcher Profi hat sich denn bei Bild 5 im Photoshop ausprobiert? 😆
....welches jetzt komischerweise verschwunden ist... - hats der Photoshop-Azubi doch noch gemerkt?
Also...ich komme zwar nicht aus einem Krisengebiet, aber aus den Weiten Südeuropas, wo unsere schmalen Bergstrassen gern von Rentnern in Wohnmobilen zugeparkt werden.
Diese konsumieren die mitgebrachten Aldi-Konserven, anstatt dem hiesigen Ziegenkäse zuzusprechen, stellen sich gar ungeschickt beim Rangieren an (pensionierter Grundschullehrer mit
dicker Brille ist schliesslich kein Trucker), sind beratungsresistent und stellen sich mit Vorliebe dahin, wo sie wirklich stören. Bis sich irgendwann auch bei uns so etwas wie ein Stau gebildet hat (womit der Wohnmobilspezi sich wieder fast wie zuhause fühlen sollte). Tut er aber nicht, sondern ist schweissgebadet ob des Hupkonzerts, kann nicht mehr vor noch zurück, macht irgendwann den Motor aus, die Knöppe runter, die Augen zu und stellt sich vor, was all die ausländisch sprechenden,aufgebrachten Menschen, die hier wohnen, wohl mit ihm machen könnten...
Von daher hat solch ein solider 18 Tonner mit Überlenskabine durchaus seine Daseinsberechtigung.
😆
Geiles Ding, das weckt mein (sowieso immer latent vorhandenes) Fernweh... 😆
ist doch schon vor Jahren abgeschafft worden!
notting
Für den einen ist es ein Soundsystem, für den anderen ist es eine Mikrowelle.
Unsere Bunteswehr? Sowas kann sich der totgesparte Pleiteladen doch gar nicht leisten. Eurofighter und Transall stehen massenhaft in den Hangars weil man sich die Ersatzteile nicht mehr anschaffen kann. Qualifiziertes Personal ebenso zunehmend Mangelware.
deswegen ist der zetros bei anderen armeen und 'zivilen' organisationen schon deutlich länger im aktiven einsatz als bei der bw...
Also das ist eher ein fahrendes Haus, als ein Wohnmobil...
Bei Mongolen ist der Dreiachser sehr begehrt:
http://www.4wheelfun.de/.../...s-mobile-fuer-die-mongolei-3606973.html
Hätte ich Geld und mir würde es nicht wehtun dieses auszugeben ich würde mir so einen bestellen.
Der im Bild schafft aber keine 18 Tonnen, da fehlt eine Achse... 😉
Pete
den zetos 4*4 gibts als 18t...
Wieso Zweiachser haben ein Gesamtgewicht von maximal 18to.
Ein 3 Achser hat 25/26 Tonnen Gesamtgewicht.