China treibt Absatz von VW weiter an
Schwach in Deutschland, stark in China
Volkswagen ist nach dem Abgasskandal ein Konzern im Umbau. Beim Absatz gibt es Licht und Schatten: China und die USA laufen gut, in Deutschland hakt es.
Wolfsburg - Das starke China-Geschäft und ein Lebenszeichen vom US-Markt haben dem VW-Konzern im vergangenen Monat angetrieben. Der Autobauer mit seinen zwölf Marken lieferte im November 899.400 Fahrzeuge aus, was einer Steigerung von 7,9 Prozent entspricht. Nach den ersten elf Monaten 2016 kamen bislang fast 9,38 Millionen Fahrzeuge zusammen und damit 3,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das teilte Europas größter Autobauer am Freitag in Wolfsburg mit.
Damit dürfte VW auch in diesem Jahr trotz der Diesel-Krise so gut wie sicher wieder mehr als zehn Millionen Fahrzeuge verkaufen. Ohne den Boom in China stünde der Konzern aber wesentlich schlechter da. So lief es etwa in Südamerika und im Heimatmarkt Deutschland nicht so gut wie vor einem Jahr. Immerhin gab es einen Lichtblick im besonders vom Dieselskandal erschütterten US-Markt: ein Plus von 16,5 Prozent stand dort im vergangenen Monat zu Buche. In China verkaufte der Konzern 13,6 Prozent mehr Fahrzeuge.
Zudem kann die Volkswagen-Kernmarke VW beim Absatz die Folgen des Diesel-Skandals zunehmend abschütteln. Im November kletterten die weltweiten Auslieferungen um 7,5 Prozent auf 533.500 Autos. Seit Jahresbeginn hat VW damit gut 5,4 Millionen Wagen verkauft, 1,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Auch bei der Marke VW wird der Aufschwung vom boomenden China-Geschäft getragen. Im vergangenen Monat brachte VW dort allein 285.000 Fahrzeuge an die Kunden, das ist ein Zuwachs von 15,4 Prozent. Dagegen sieht die Bilanz in Deutschland enttäuschend aus. Hierzulande wurde VW nur noch 44.300 Wagen los, 16 Prozent weniger als vor einem Jahr. Das Unternehmen begründet diesen Absturz auch mit verlängerten Nutzungszeiten im Mitarbeiter-Leasing.
In den USA, dem Ursprungsland des Skandals, zeichnet sich hingegen etwas Entspannung ab. Dort zogen die Verkäufe um fast ein Viertel auf 29.700 Autos an. Allerdings lieferten sich Händler dort rund um Thanksgiving eine neue Rabattschlacht. Zudem machte sich ein statistischer Effekt in der Absatzbilanz bemerkbar: Der vor gut einem Jahr im Zuge des Abgas-Skandals verhängte Verkaufsstopp für Dieselfahrzeuge fällt im Jahresvergleich zunehmend weg und zieht die Zahlen deshalb nicht mehr nach unten.
Volkswagen hatte auch als Reaktion auf den Skandal um manipulierte Abgastests bei Dieselfahrzeugen einen grundlegenden Konzernumbau angekündigt. Der Konzern will die Elektromobilität deutlich ausbauen und angesichts des digitalen Wandels massiv ins Geschäft mit Mobilitätsdienstleistungen einsteigen.
Quelle: dpa
Sollte VW sich mal überlegen warum es schlecht läuft. Kunden verprellt da schlecht behandelt aber dafür ein paar Kröten für einen Gutschein oder ordentliche Inzahlungnahmerabatte für geschädigte Kunden gespart. Bei beiden Modellen stehen sie erstmal schlecht da wie man jetzt sieht, aber so werden wohl viele den Konzern lange meiden. Schaut man sich mal an wie das bei Opel lief ... Also mein Golf war mein 2. und letzter VW! Obwohl der nächste VW fest geplant war und der übernächste mit hoher Wahrscheinlichkeit auch!!
In jungen Jahren fuhr ich auch mal einen Golf. Fühlte mich der Marke VW auch eine zeit lang verbunden.
Mein Schwager arbeitet bei Mercedes. Dort hält man sich mit Kritik am Wettbewerber bedeckt.
Die Trump Administration entscheidet ja über die Annahme des Kompromisses im Diesel-Gate-Skandal. Der Drops ist also noch nicht gelutscht.
China als Kompensator ist auch nur temporär eine Lösung.
VW sollte sich schleunigst auf einen neuen Kurs besinnen.
Na, dann hat sich die ganze Betrugsgeschichte ja gelohnt – könnte man glauben, wenn man diese wundervollen Nachrichten liest.
Schaut man aber mal genauer hin, dann wird klar, dass die tollen Ergebnisse nur durch Zuwächse in China und durch die guten Ergebnisse der Tochtermarken Audi, Skoda und Porsche zu Stande kommen. Die Kernmarke verliert hingegen auf fast allen wichtigen Märkten und auch die brillante Steigerung auf dem US Markt trügt gewaltig: VW verkaufte trotz deutlichem Zugewinn im vergangenen Monat in den Vereinigten Staaten nämlich immer noch 7 % weniger als im Vergleichsmonat 2014, als der Betrug noch nicht öffentlich war. Im Jahresvergleich liegt VW 11,47% unter dem Ergebnis von 2015 und 14,18% unter dem von 2014, also dem letzten Jahr, in dem sich der Betrugsskandal nicht auf die Verkäufe auswirkte.
Der Marktanteil der Marke VW in den USA sank von 2,22% im Jahr 2014 auf 2,0% im letzten Jahr auf 1,8% im laufenden Jahr.
In der Realität verzeichnet VW also einen einmaligen Zugewinn im Monat November, verkauft in den USA aber trotzdem weniger Autos und verliert weiter Marktanteile.
Auf dem expandierenden europäischen Markt verliert VW 1,4%, in Westeuropa 3,0% und in Deutschland 16%. In Russland geht's um 7,7% runter, in Kanada verliert die Marke 0,5%, in Südamerika 10,9% und in Brasilien 16,3%.
Absatzsteigerungen verzeichnet VW in Zentral- und Osteuropa (+8,2%) und, dank dem guten China-Geschäft, im Asien-Pazifik Raum (+13,3%).
Inzwischen setzt VW knapp 50% seiner Fahrzeuge auf dem riskanten chinesischen Markt ab, sollte dort einmal ein anderen Wind wehen, kann es ganz schön eng werden für die Wolfsburger…
PS: @TOMW27
Bevor Du gleich wieder lospolterst, dass die von mir veröffentlichten Zahlen wie immer nicht stimmen würden: Wie immer beziehe ich mich auf die Veröffentlichungen der Volkswagen AG, mit Ausnahme der Vk-Zahlen in Kanada. Dort ist die Quelle goodcarbadcar.net
@ Uncle_Sam
Danke fuer die Zahlen und Zusammenfassung.
Pete
Man kann sagen, was man will, aber in den ersten drei Quartalen war VW weltweite Nr. 1 nach Stückzahlen.
Das mutet im Jahr eins nach dem Dieselgate irgendwie grotesk an, aber die Erklärung ist einfach:
Ist in der Folge des verlinkten Beitrages vom 2018-Thread in den anschließenden vier Beiträgen klar mit Zahlen belegt.
Das gibt auf jeden Fall noch eine spannende Jahresendrally. 😉
Man kann über die Risiken der starken China-Dominanz natürlich mit Recht streiten, aber die Zahlen sind wie sie sind.
Ich selbst hatte in touranfaqs Schätzthread auf die Reihenfolge TMC - GM - VAG getippt, muss mich aber wohl eines Besseren belehren lassen.
Edit: Die Novemberzahlen von China sprechen ebenfalls eher für VAG.
Bei VAG beträgt der Chinaanteil YTD 38,5 %. Ich erwähne das, weil es im Threadartikel um den Gesamtkonzern geht.
Bezieht man sich ausschließlich auf die Hausmarke, dann sind es tatsächlich knapp fünfzig Prozent.
Gibt es jetzt jeden Monat einen neuen Thread zu dem Thema, mit den immer gleichen Kommentaren?
Das muss so wegen den clicks! 😆 Oh Herr gib uns unsere taegliche VW Propaganda! 😜
Und so sieht es wirklich aus: VW wackelt Weltweit und der Crash ist eingebaut wenn es so weitergeht.
China und die Toechter bewahren VW vor dem Kollaps! 😱
Pete
Die Stückzahlen wird Toyota VW gerne überlassen. Die Finanzzahlen sprechen für Toyota.
Ähnlich sieht es bei BMW und Daimler aus. BMW konnte sein EBIT Q1 bis Q3 um 4,6 % steigern. MB Cars verlor 11% (um Sondereinflüsse bereinigt sind es +2%).
Die Motor Talk / VW Talk Propaganda "Es gibt keinen Abgasskandal" wurde leider von Uncle__Sam wiederlegt.
Hoffentlich wird jetzt sein Account nicht gesperrt 😆
Weiterhin ein ungelöstes Problem für die Hausmarke Volkswagen ist die verdammt miese Rendite.
Wann werden sie endlich das Problem in Angriff nehmen?
Nur Audi und Porsche werfen eine gute Rendite ab. Da kann man noch so viele Stückzahlen auf den Markt werfen, wenn man nichts verdient ist das ein Schwachsinns Geschäft.😎
Gruß aus Berlin
Es kann ja sein das die Marge in verschiedenen Maerkten verschieden ist. Ich bin mir nie sicher ob die angegebene Marge nur fuer VW Deutschland zutrifft oder einfach der Durchschnitt aller Maerkte ist. Einige Maerkte haben garantiert eine Minus Marge...
Pete
Ja sicher. Wird der Durchschnitt sein. Das USA Geschäft ist Garantiert im Minus. Südamerika sieht auch zurzeit schlecht aus. Brasilien, Argentinien usw. Denke das da auch ein Minus sein wird.
Müssen mal die Jahreszahlen abwarten. Wird nicht mehr so lange dauern.
Gruß aus Berlin
Das könnte man relativ schnell ändern, würde aber zu lasten von Audi und Porsche gehen. Und ob das gewollt ist, darf bezweifelt werden. Es müsste nur die interne Verrechnung geändert werden, um die Rendite zu erhöhen. Die Entwicklung des MQB bezahlte die Marke VW. Im VW-Werk Bratislava werden auch die Modelle Q7 und Chayenne gebaut. Der Umsatz wird der Marke VW zugerechnet, der Gewinn den Marken Porsche und Audi. In Brasilien beim Audi A3 und in China bei diversen Modellen das gleiche Spiel. Bei Vertriebsgesellschaften, die mehrere Marken vertreiben sieht es genauso aus. Die Kosten, die dem Konzern zuzuordnen sind, werden ebenfalls zu einem großen Teil von der Marke VW getragen. Außerdem sollen Porsche und Audi für Entwicklungen aus der TE in Wolfsburg seit geraumer Zeit noch einen offenen Deckel über eine knappe Milliarde haben.
Die Frage ist halt, ob die Porsche- und Audirenditen wichtiger sind.