Toyota hebt Jahresprognose an
Schwacher Yen, robuste Nachfrage
Wegen guter Absätze und Wechselkursgewinnen rechnet Toyota nun mit einem besseren Finanzergebnis im laufenden Geschäftsjahr als zunächst erwartet.
Tokio – Die deutschen Autohersteller haben wegen der WLTP-Lücke ihre Gewinnprognosen reihenweise nach unten korrigiert. Der japanische Autokonzern Toyota scheint davon weniger abhängig und korrigierte nun seine Gewinnprognose im laufenden Geschäftsjahr nach oben.
Ein Grund ist die Schwäche der heimischen Währung Yen, wodurch aus Japan exportierte Produkte im Ausland günstiger werden und mehr Umsatz erzielen. Wie Toyota am Dienstag mitteilte, soll sich der Nettoertrag zum Bilanzstichtag 31. März 2019 auf 2,3 Billionen Yen (derzeit 17,8 Mrd. Euro) belaufen.
Bislang war der Toyota-Konzern, zu dem auch der Nutzfahrzeugbauer Hino Motors und der Kleinwagenhersteller Daihatsu gehören, von 2,12 Billionen Yen (16,4 Mrd. Euro) ausgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr wäre das dennoch ein Minus von 7,8 Prozent.
Toyota kalkuliert jetzt mit einem durchschnittlichen Wechselkurs von 110 Yen zum Dollar für das Gesamtjahr - nach bislang geschätzten 106 Yen. An Umsatz dürften Ende März 29,5 Billionen Yen in den Büchern stehen, die bisherige Erwartung hatte bei 29 Billionen Yen gelegen.
In den ersten sechs Monaten konnte die Toyota-Gruppe ihren Gewinn um 16 Prozent auf 1,24 Billionen Yen steigern. Dazu trugen nach Konzernangaben nicht nur der unerwartet schwächere Yen, sondern auch Kostensenkungen sowie ein verstärktes Marketing bei. So verzeichnete Toyota gute Verkäufe von Geländewagen auf dem nordamerikanischen Markt. Auch die robuste Nachfrage in Europa und China schlug sich in der Bilanz positiv nieder. Der Umsatz verbesserte sich im Halbjahr um 3,4 Prozent auf 14,67 Billionen Yen.
Der globale Absatz zog in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres um 1,5 Prozent auf 5,29 Millionen Fahrzeuge an. Für das Gesamtjahr geht Toyota weiterhin von 10,5 Millionen verkauften Wagen aus.
Quelle: dpa
10,5 Mio Fahrzeuge im Jahr sind aberwitzige 20 Stück pro Minute und das ist nur Toyota. VW ist ähnlich groß. 😱
Vor gerade mal 30 Jahren waren japanische Hersteller im Schnitt bei lediglich ca. 3 Autos pro Minute, also eine sehr beachtliche Steigerung des Outputs.
Ein weiterer Grund dafür, dass in Deutschland dringendst weitere Automatisierung, Digitalisierung und stärkerer Maschineneinsatz kommen muss. Denn mit echten deutschen Arbeitnehmern ist eine nennenswerte Produktivitätssteigerung nicht möglich, aber notwendig bei den heutigen Wegwerfprodukten.
Dazu braucht man aber auch dann den entsprechenden Absatzmarkt. Da deutsche Autos global gesehen eher "Luxusgüter" sind, ist das "mehr" nicht ganz so einfach.
Die asiatischen Hersteller verkaufen "Brot-und-Butter-Autos" in stark wachsenden Märkten. Deshalb sind die Steigerungsraten so extrem.
Deutsche Hersteller müssen in den nächsten Jahren imho schauen dass sie Technologisch nicht vollends komplett abhängen oder/und aufgrund autonomer Autos nicht zu (teuren) "Hardware-Lieferanten" degradiert werden.
Glückwunsch, TOYOTA! 😊
Weiterhin viel Erfolg mit den Hybridmodellen.
Wie kommst Du darauf? VW hatte 2017 einen "Output" von 10,74 Millionen Fahrzeuge. Ich bin jetzt kein Mathematiker aber damit sind die nicht soweit weg von den 10,5 Mio / 20 Stück pro Minute von Toyota. 1988 kam VW auch "nur" auf 2,8 Mio, also 5 Autos pro Minute. Vom Automatisierungsgrad nehmen sich die Großen alle nichts, schon gar nicht in den Hochlohnländern wie Japan und Deutschland.
Und auch von mit Glückwunsch an Toyota.
Toyota sollte eher aufpassen, dass sie im größten Land der Erde China nicht untergehen. Dort ist VW schon über drei mal so stark beim Absatz.
Toyotas Stärke ist die Diversifikation. Im Gegensatz zu VW ist Toyota von keinem Einzelmarkt so stark abhängig, dass ein Nachfragerückgang dort existenzbedrohend wäre.
Die Stärke von Volkswagen in China ist vor allem langfristig gesehen VWs größtes Problem, denn wie wir wissen wird dort mit aller Macht auf E-Mobilität gesetzt, und da sieht VW aktuell schon die Rücklichter der chinesischen Hersteller.
Ist zwar bissl OT, aber 2017 wurden nicht mal 700.000 E-Autos in China abgesetzt. Man peilt die Million für 2018 an. Dafür hat VW dort im Jahr 2017 über 4 Mio. Verbrenner verkauft. Bis eine Quote in China durch ist kann auch VW liefern. Spannender ist die 10% Quote ab 2019, dann müssen 10% über Hybrid- oder E-Antrieb verfügen. Da müssen sie sich ranhalten. Auch Toyota müsste dann vielleicht mal schauen was sie zwecks reine Stromer dann mal rausbringen wollen. Habe das Gefühl sie ruhen sich auf den Hybriden aus wie die europäischen Hersteller auf dem Diesel. Kann mich aber auch irren.
Das ist falsch. Toyota ist maßgeblich von Nordamerika abhängig. Deshalb gab es ja auch die bessere Prognose, weil der Wechselkurs des Yen sich verbessert hat. Aber wenn Amerika hustet, dann ist Toyota krank.
Nordamerika ist stärkster Absatzmarkt für Toyota, liefert dem Konzern dafür nur das dritthöchste EBIT. Asien und Japan werden getrennt erfasst.
Toyota plant eine lokale Produktion von Lexusmodellen.Mit Entspannung der politischen Beziehungen könnte auch der Absatz anziehen.
Das gilt für BMW, Mercedes und vielleicht noch Audi, aber nicht für den weitaus größeren Exporteur, VW. In Mittel- und Südamerika etwa (z.B. Chile, Brasilien oder Mexico) setzt VW genauso auf Brot-und-Butter Autos wie alle. Keine Spur von "Premium". In den USA gilt VW auch nur als normaler Hersteller wie Toyota oder Chevrolet.
Ich kann nicht von China reden, vielleicht verehren die VW irgendwie als Luxusgut, aber in Singapur existiert VW praktisch nicht...