Top-Gear-Star Jeremy Clarkson: Portrait
Schwarzes Schaf und Goldesel
Top-Gear-Moderator Jeremy Clarkson begeistert, indem er polarisiert. Das kostete ihn jetzt wahrscheinlich seinen Job. Probleme gab es bereits seit einigen Jahren.
London – Jeremy Clarkson funktioniert nur als Original. Sein Humor lässt sich nur schwer übersetzen und schon gar nicht nachahmen. Für Fans gibt es deshalb nur das britische „Top Gear“. Versionen aus anderen Ländern erreichen nicht den Kult-Status des Originals.
Doch die BBC hat nun die Ausstrahlung gestoppt und Clarkson suspendiert. Grund sei ein „Tumult“ mit einem Produzenten: Angeblich habe Clarkson versucht, den Produzenten Oisin Tymon zu schlagen, weil nach einem Dreh das falsche Abendessen bereit stand. Genaue Details oder eine Erklärung gibt es von offizieller Seite vorerst nicht. Nur den Hinweis, dass der Fernsehsender ermittle.
Jeremy Clarkson und Top Gear
Clarkson wurde mit Top Gear bekannt und berühmt. Seit 1988 moderiert er das Format, seit 2003 in der aktuellen Formation mit seinen Kollegen Richard Hammond und James May. Sie testen in der Show vor allem hochpreisige und schnelle Autos. Der anonyme Rennfahrer „The Stig“ vergleicht viele Modelle auf einer eigenen Rennstrecke.Seine journalistische Karriere begann Clarkson 1984. Nach einer Partie Fahrrad-Polo und einigen Bier gründete er gemeinsam mit dem Journalisten Jonathan Gill die „Motoring Press Agency“, eine Presse-Agentur für Auto-Themen. Die beiden versorgten lokale Medien mit Fahrberichten sowie Texten zu automobilen Neuheiten.
Gill arbeitete später im Marketing und als Pressesprecher. Clarkson schrieb diverse Bücher und Kolumnen für die Zeitungen „The Sun“ und „The Sunday Times“, parallel zu seinem Job im Fernsehen.
Kein Vorbild: Clarkson wettert politisch unkorrekt
Trotz seiner Vorbildfunktion äußert Clarkson seine Meinung gern öffentlich und laut, manchmal über Twitter, oft im TV und selten auf politisch korrekte Weise. Über die Folgen der Globalen Erwärmung sei er sich zum Beispiel bewusst, er finde das aber nicht schlimm. 2005 sagte er zu der Zeitung „Independent“: „Die Schweiz verliert Ski-Gebiete, der Strand von Miami wird weggewaschen, ein Wirbelsturm trifft North Carolina – stört Euch schon was? Das ist nicht einmal ein Achselzucken wert.“
Clarkson monierte mehrfach das englische Rauchverbot an Arbeitsplätzen sowie das 2004 eingeführte Verbot der Fuchsjagd. Kritik an seiner Show kommentierte er hart und unhöflich. Nach einem kritischen Tweet beschimpfte er einen Twitter-Nutzer als „Fucking Cyclist“ (etwa: verdammter Fahrradfahrer).
Später lästerte er über streikende Arbeitnehmer (sie sollten erschossen werden) und Menschen, die sich vor einen Zug warfen (sie seien selbstsüchtig). Dann nuschelte er vor laufender Kamera einen rassistischen Begriff. Zuletzt wurde ihm vorgeworfen, mit seinem Autokennzeichen „H982FKL“ an den Falkland-Krieg von 1982 erinnern zu wollen. Aufgebrachte Argentinier griffen daraufhin die Filmcrew an.Clarksons Job stand oft auf der Kippe
Im Oktober 2014 sagte Clarkson der "Daily Mail", BBC-Boss Dany Cohen und er würden sich nicht gut verstehen. Sollte das Kennzeichen tatsächlich Absicht gewesen sein, hätte der ihn längst gefeuert. Bei einigen Gelegenheiten behielt Clarkson seinen Job nur, weil BBC-Generaldirektor Tony Hall für den Auto-Papst sprach.
Mehrmals musste sich Clarkson für seine Äußerungen öffentlich entschuldigen. Der „Tumult“ nahm ihm die letzte Traktion auf Top-Gear-Eis. Für die BBC bedeutet das große Verluste: Fünf Millionen Zuschauer schalten bei jeder Folge ein. Pro Jahr soll der Fernsehsender 150 Millionen britische Pfund mit der Sendung verdienen.
Die drei letzten Folgen der Staffel sollen nicht ausgestrahlt werden. Laut „The Guardian“ sind sie aber bereits in andere Länder verkauft. Die Fernsehsender könnten jetzt Schadenersatz fordern. Zudem laufe Clarksons Vertrag mit der BBC aus. Die Konkurrenz könnte den Star-Moderator dann einkaufen.
Internet-Petition für Jeremy Clarkson
Im Internet machen sich Top-Gear-Fans für Clarkson stark. Rund 750.000 Nutzer unterstützen ihn in einer Online-Petition. Tausende posten das Stichwort #BringBackClarkson auf Twitter. Der kommentiert den Vorfall derweil mit seinem üblichen Sarkasmus: Einer Gruppe Reporter sagte er, er sei auf dem Weg zum Job-Center. Der Untersuchung soll er laut „Guardian“ „extrem entspannt“ gegenüberstehen.
Quelle: Radiotimes, „The Top Gear Story“, Daily Mail, The Guardian
Die Konkurrenz
könntewird den Star-Moderator dann einkaufen.Hi,
so ein Blödsinn. Natürlich sind die Sprüche für sich genommen alles andere als Politisch Korrekt. Aber wer die Sendungen im ganzen verfolgt sollte doch sofort merken das das nichts anderes ist als typisch Britischer Humor. Klar ist er Beleidigend aber gegen jeden und nicht Einseitig.
Gruß Tobias
oho... Nicht politisch korrekt, das ist britischer Humor und der ist einfach genial!
Wir leben doch nicht in Nordkorea, China, Russland oder oder
... aber in Deutschland, das ist nicht viel besser 🙁.
Also wenn man mir nach einem langen Drehtag das falsche Essen liefert könnte ich auch ziemlich ungemütlich werden 😆
Ich liebe die Sendung, aber sollte es nicht wieder extrem hoch gegriffen sein und er wollte wirklich jemand schlagen weil das falsche essen da war, sorry aber dann ist er nicht tragbar. Und so lustig ich ihn auch finde, seinen Rausschmiss würde ich richtig finden. Schwarzer Humor und körperliche Gewalt sind eben zwei paar Schuhe.
😆 😆 😆
Na wenn er sich so wenig selbst in der Öffentlichkeit im Griff hat da tut mir seine Familie aber leid.
Bei Bill Cosby dachte ja auch jeder das ist ja der Superonkel/vater/opa nur weil das halt seine TV Rolle war.
Die Briten haben nicht nur die Katze erfunden und einen Tunnel nach Peru, sondern meiner Meinung nach mit ihrem britischen Humor schon fast ein kulturelles Recht auf politische Inkorrektheit.😉
Man fragt sich wie ein paar Witze wie "changing gear, changing gear, murder a prostitute, changing gear..." noch anecken können, wenn beim gleichen Sender solche Sendungen ausgestrahlt wurden.
Da hat man einen harten Drehtag hinter sich.
Musste die die xte Runde im Drift mit dem neuen Lambo / Ferrari, etc.
drehen für die Kamera.
Hat richtig Hunger auf das vorher bestelle medium rare Kobesteak und der Producer kommt mit nem Salat an.
Was würdet ihr tun?
😆
Es ist sogar schlimmer 😉
Clarkson hat den Producer mit Sicherheit nicht geschlagen, nicht sein Stil.
Auf dem Parkplatz rückwärts Überfahren hätte er den, kommentiert mit einem "Uuuups"! 😆
Den Produzenten wegen des falschen Essens gehauen!
JC muss wirklich humorlos sein.
Oder gibt es im Reich der grossen Briten tatsächlich so etwas wie richtig(es) gutes Essen?
schön auf den Zug aufspringen und mit dem dritten Thread noch ein paar clicks generieren 🙄