Erste Fahrt mit dem schwersten Fahrrad der Welt
Schwer in Tritt gekommen
Ohne Stützräder geht es nicht. Aber immerhin rollt das schwerste Fahrrad der Welt jetzt. Offiziell ist der Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde aber noch nicht.
Schacht-Audorf - Der Stahlkoloss rollt langsam aus dem Schuppen. Nicht aus eigener Kraft und nicht per Pedalantrieb. Sechs Menschen sind notwendig, um das Zweirad zu schieben. Frank Dose steigt auf und tritt das erste Mal in die Pedale. Er ist eigentlich Lkw-Fahrer. "Treten, Franky", rufen Freunde ihm zu. Langsam kommen die Riesenreifen ins Rollen.
Seit März hat Schleswig-Holsteiner an seiner Stahlkonstruktion herumgeschraubt. Am Samstagnachmittag hängt das Fahrrad an einem Lkw-Kran. Vorsichtig bugsieren Dose und seine Helfer es auf die Ladefläche. Dann geht es damit ab zu einer Lkw-Waage. Stattliche 940 Kilogramm bringt es auf die Waage. Ein bisschen enttäuscht sei er schon, räumt Dose ein. "Denn ich will es vierstellig." In den verbleibenden Tagen soll sein Fahrrad weiter an Gewicht zulegen. Ideen dafür hat der Erbauer bereits. Sein Ziel ist ein Gewicht von rund 1,2 Tonnen.
Nach den ersten gefahrenen Metern steht immerhin fest: Die Generalprobe ist geglückt. Am 3. September will der Norddeutsche mit seiner Eigenkonstruktion den Weltrekord für das schwerste fahrbare Fahrrad der Welt aufstellen. "Ich bin erleichtert", sagt der 49-Jährige.
Schwerstes Fahrrad der Welt: Reifen mit 1,53 Metern Durchmesser
Die Ausmaße seines Fahrrads sind gewaltig. Die Reifen des "Stahlesels" mit einem Durchmesser von 1,53 Metern waren einst an einem Güllewagen montiert. Den Stahl für das Fahrgestell holte sich der Audorfer zum Teil vom Schrottplatz. Bei 5.000 Euro hat er aufgehört, seine Ausgaben zu zählen. Gleiches gilt für seine Arbeitszeit, um die auf dem Heavy-Metall-Festival in Wacken entstandene Idee umzusetzen.
Beim Gewicht will Dose bewusst etwas draufpacken, um für seinen Rekordversuch in Schacht-Audorf auf Nummer sicher zu gehen. Für einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde muss sein Fahrrad den Rekord von Jeff Peeters knacken. Laut Guinness hat der Belgier damit im August vergangenen Jahres den Rekord für das schwerste fahrbare Fahrrad der Welt aufgestellt. 860 Kilogramm wiegt sein Vehikel. Doses Konstruktion wiegt bereits jetzt mehr.
200 Meter mit 5 km/h soll das schwerste Fahrrad fahren
Für einen Eintrag im Guinness-Buch reicht das allein aber noch nicht. Dafür muss Dose auch ein wenig fahren. Mindestens 200 Meter hat sich der ehemalige Crossläufer dafür als Ziel gesetzt und will dabei ein Tempo von immerhin gut fünf Kilometern pro Stunde erreichen. Etwa anderthalb Tritte mit einem Krafteinsatz von 35 Kilogramm brauche er dafür pro Meter Strecke, sagt der Mann mit dem Rauschebart. Seine Frau Astrid hat ihn bei seiner Arbeit von Anfang an unterstützt. "Sein Fahrrad ist sensationell", sagt sie. "Ich bin stolz und auch froh, dass er es nun geschafft hat."
Ein Hingucker ist der schwere "Stahlesel" jetzt schon. Beim Verladen des Kolosses halten Autofahrer aus dem Ort an und zücken ihr Mobiltelefon. Passanten bleiben stehen und schauen sich das Werk des 49-Jährigen an, von dem viele in dem kleinen Ort am Nord-Ostsee-Kanal seit Tagen sprechen. Dose ist nach der Generalprobe zufrieden. Das Fahren falle leichter als gedacht, sagt er. Nur beim Gewicht des Rads will er in den nächsten Tagen noch einige Kilogramm draufsatteln.
Quelle: dpa
Also da lassen sich doch bestimmt noch einige Teile mit Beton ausgießen. Natürlich nur, um die Stabilität zu erhöhen.
Der Rekord für das schwerste fahrbare Fahrrad sollte an das Zurücklegen von 100 km gekoppelt sein. 😉 😆
Den Bierkasten darf er beim Gewicht aber nicht berücksichtigen. Der gehört zur Zuladung. 😆
Das habe ich mir auch gerade gedacht. :P
Andererseits kann man so den Begriff Heavy Metal nicht mehr so uneingeschränkt nutzen. 😉
Das ideale Downhill-Gerät (freilich ohne Stützräder). Kleinere Sprunghügel auf dem Weg hinab ins Verderben werden nicht "genommen", sie werden eingeebnet.
Ich empfehle dazu Blei. Damit bleibt man näher am Heavy-Metal-Thema.
Ähm, Reifen mit Profil sollten doch schon reichen. 😉
Ach ja:
Übrigens das perfekte Freizeitgefährt für die Downsizing-Befürworter.
Da können sie mal am eigenen Leib erleben, was sie diesen Minimotoren in ihren Großraumlimosinen antun. 😆
Hätte gleich Vollmaterial statt Rohre genommen.
Spätestens an der Stelle klingt das doch stark nach "Der Postillon" :-)
notting
...mit der entsprechenden Untersetzung sollte er das Ding auch bewegen können... - eine Getriebeschaltung wäre auch möglich...
Oder er schummelt Elektronik mit Akku und Rollen in die Reifen, die dann Riesenrad/reifen fahren... 😉
E-Bikes sind ja auch Fahrräder. 😉
Und im nächsten Jahr gibt's das Ding dann als E-Bike mit dem Antrieb aus einem Tesla.
So ein Ding finde ich cool. Allerdings würde ich lieber auf Leichtbau setzen. Dann könnte man das Ding sogar erfolgreich in Kleinserie produzieren.
Die Idee ist Klasse ohne Frage und der Schöpfer bekommt auch von mir den nötigen Respekt.
Hoffentlich hat er auch an die richtige Größe der Bremsen gedacht. Die Reifen sind ja so groß, wenn die erst mal ins Rollen kommen... Damit kann man bestimmt jemanden ernsthaft verletzten. Sieht der Fahrer überhaupt wo er hinfährt ? 😆