DAT: Dieselkrise macht Autohandel zu schaffen
Schwere Zeiten für den Autohandel
Schwer verkäufliche Diesel auf dem Hof, schwer verunsicherte Kunden im Laden: dies sei die Situation des Autohandels nach dem Diesel-Urteil, so die Deutsche Automobil Treuhand.
Ostfildern - Der Diesel wird für deutsche Autohändler zunehmend zum Problem. Vor allem auf dem Gebrauchtwagenmarkt hat sich die Lage noch einmal deutlich verschlechtert. 87 Prozent der Händler können Diesel-Gebrauchtwagen nur noch mit höheren Abschlägen verkaufen. 22 Prozent nehmen überhaupt keine Diesel-Gebrauchtwagen mehr in Zahlung. Das geht aus aktuellen Zahlen des Dieselbarometers der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) hervor. Das "Diesel-Dilemma" beim Automobilhandel spitze sich zu, hieß es.
Das Image des Diesel ist schwer belastet, vor allem wegen drohender Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge in Städten, in denen Schadstoff-Grenzwerte überschritten werden. Die Neuzulassungen von Dieselfahrzeugen sind seit Monaten auf Talfahrt.
Vor allem private Autokäufer sehen sich nach Alternativen um: Laut DAT-Barometer gaben 58 Prozent der Händler an, weniger Diesel-Neuwagen an Gewerbekunden verkauft zu haben. Bei den Privatkunden stellt sich die Entwicklung noch drastischer dar: 86 Prozent der Händler verkaufen weniger gebrauchte und neue Diesel-Pkw an Endverbraucher.
Dieselfahrzeuge stehen bei Händlern im Schnitt 103 Tage auf dem Hof. Gebrauchte Diesel-Pkw kosten den Handel pro Tag und Fahrzeug im Schnitt 28 Euro im Schnitt. 57 Prozent der Händler geben deutlichere Nachlässe auch auf Diesel-Neuwagen, 61 Prozent bilden Rückstellungen für drohende Verluste.
Kunden suchen Orientierung
Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts Ende Februar, das Fahrverbote generell für zulässig erklärt hatte, hat sich der Beratungsaufwand im Handel deutlich erhöht. Außerdem gaben 93 Prozent aller Händler bei der Befragung an, das Urteil habe zu noch mehr Verunsicherung bei ihren Kunden geführt.
Die Händler hätten aktuell keine Chance, bei der Vermarktung von Diesel-Gebrauchtfahrzeugen auch nur ihre Kosten zu decken, sagte DAT-Geschäftsführer Jens Nietzschmann. "Sie werden deshalb auf Unterstützungsleistungen von ihren Herstellern, Importeuren oder der Politik angewiesen sein, um nicht in eine wirtschaftliche Schieflage zu gelangen."
Basis des Barometers ist eine repräsentative Befragung beim Automobilhandel, angereichert mit Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes und mit Ergebnissen der DAT-Marktbeobachtung.
Welcher Antrieb passt zu mir? Alle Infos im neuen Motor-Atlas von mobile.de
Quelle: dpa
Warum sollte man sich als privater nicht Vielfahrer auch einen Diesel antun? Logisch, gibt gute Alternativen.
Hausgemachtes Problem. Alles und jedem einen Diesel aufgequatscht. Jetzt wo sie wieder zurück gehen will sie keiner mehr. Hätte man von Anfang an eine funktionsfähige Abgsreinigung verbaut gäbe das Problem nicht. Aber die Controller haben halt 300€ gespart und nur im Bereich des Prüfstandtests für notwendig gehalten zu funktionieren.
Die Marktwirtschaft löst auch diesen Problem. Mit den preisen runter dann findet sich ein Käufer. Dann gehen sie halt in den Export. Die müssen billiger kaufen um die Transportkosten wieder reinzuholen.
Würde ich jetzt einen neuen Gebrauchten kaufen wollen, ich würde zu einem Diesel greifen. Gute Ausstattung, große Maschine, viel Leistung, viel Spaß.
Fahrverbote interessieren mich herzlich wenig.
Leider habe ich bereits einen Diesel, den "abzuwracken" nicht gelohnt hätte. Also bekommt der wohl nochmals 100.000kma uf die Uhr und wird notfalls irgendwann für 1500€ nach Osteuropa verkauft.
Dort bauen sie als erstes den DPF aus, deaktivieren das AGR und fahren mit 280PS rußend und NOx'end durch ihre Lande.
Verstehe die Zurückhaltung der Käufer gut. Ging mir auch so. Hatte zwei Diesel und fuhr sie sehr gerne (sattes Drehmoment, niedertourig, angenehmer Verbrauch). Beim letzten Wechsel dennoch auf Benziner gewechselt. Grund: Wenn man die politische Diskussion zu Abgasen und Verbrauch verfolgt, beschleicht einen das Gefühl, dass es nicht um die Fakten geht, sondern Entscheide nur nach dem letzten Hype-Thema getroffen werden. Anders kann ich mir Entscheide etwa zu Feinstaub (ensteht nicht nur im Abgas), Elektromobilität (vgl. carbon footprint shifting) und CO2-Ausstoss (ist zzt. kein primäres Kriterium mehr) nicht erklären. Und deshalb ist auch nicht absehbar, wohin die politische Reise führt. Ein Benziner hat zumindest heute die wenigsten Makelpunkte im Notenheft der Politik...
Dauert nicht lange, dann sind die Feinstaubschleuder Direkteinspritzer dran. Danach die nicht Hybrid Elektros, dann die Hybride, dann die Vollelektro, usw...
Bei einem Neuwagen wüsste ich auch nicht so recht, was ich kaufen sollte. Bei Gebrauchten ganz klar: Diesel!
Die sind aktuell ein klein wenig günstiger (keine Spur von wertlos) und ob überhaupt Fahrverbote kommen, kann niemand absehen. Selbst wenn, ich fahre in die Zentren der Städte in der Regel mit dem ÖPV und der gilt als öko.
Wobei auf dem Gebrauchtwagenmarkt der Komplexitätsfaktor von Dieseln nicht verachtet werden darf.
Ich selber und viele andere auch haben schon genug negative Erfahrungen gemacht, mit alternden Diesel und deren Partikelfilter, komplexe, teils anfällige und bei defekten sehr teure Einspritzanlage, AGR.
Bei den Euro 6 Dieseln kommt noch das ganze Harnstoffsystem mit der ganzen Sensorik hinzu.
Ab 100.000km können und werden die Diesel teuer.
Ein Satz neuer Injektoren kostet Dich >1000€
DPF voll => 500€
AGR verkokt => 500€
Ich fahre selber seit ~130.000km Diesel. Auch wenn das in meinem ersten Post oben anders klang, leider muss ich sagen, dass auch ich geheilt bin vom Diesel. Mein nächstes Auto wird wahrscheinlich deutlich jünger sein, als das jetzige zum damaligen Kaufzeitpunkt. Und da werde ich wohl zu Benzinern greifen.
Injektor instandsetzen lassen, pro Stück 50 bis 100 €.
DPF reinigen kostet 50 bis 100 €.
AGR ausbauen und in Reinigungslösung einlegen: 50 €.
Es geht auch anders, wenn man sich selbst helfen kann. Für alle anderen gibt es Leasingneuwagen inkl. Wartungspaket.
Bei dem Abschnitt musste ich schon etwas schmunzeln:
Dieselfahrzeuge sind also Ladenhüter, aber nur 57% der Händler geben deutliche Nachlässe darauf. Nachfrage und Angebot? 🙄
Hier
https://reinigung-dieselpartikelfilter.de/russpartikelfilter/
steht was anderes...
Lächerlich und NULL Ahnung.
Wer billig kauft, kauft 2x.
Injektoren für 50€ aufbereiten?! Ja bei Biberach vielleicht 😆 Was dabei rum kommt sieht man immer wieder hier im Forum.
Die Spannratzen und Dichtungen alleine kosten schon so viel pro Stück. Dann noch codieren lassen, weil der otto-normal Fahrer hat ja nicht VCDS oder Äquivalent auf Lager.
Bei mir brauchst Du sowas erst gar nicht versuchen...
Bei euch versuche ich das auch nicht, weil in meiner Werkstatt nur meine eigenen Autos gewartet werden.
Ich rede ja von selber machen und nicht machen lassen. Wenn man alles machen lässt, wird es eben teuer. Man kann sich auch mit der Thematik befassen und selbst Hand anlegen und wenn es nur das Ein- und Ausbauen der defekten Teile ist, spart das massiv Geld.
Die letzten Injektoren, die ich eingebaut hatte, mussten nicht angelernt werden. Aber das ist von Motor zu Motor unterschiedlich.
Für meinen Motor gibt es Injektoren schon für 180 € das Stück in neu. Direkt bei Mercedes werden sie sicherlich teurer sein, aber wie oft braucht man die schon. Manche fahren 500.000 km mit den ersten Injektoren. Man sollte das Dieselthema nicht nur von der negativen Seite betrachten.