Unternehmen muss für stecken gebliebene LKW zahlen
Schwertransport verursacht Schäden
Nach einem Zwangsstopp für drei Schwerlaster und damit verbundenen aufwendigen Arbeiten muss das Windenergie-Unternehmen Juwi mit einer Rechnung der Straßenmeisterei rechnen.
Gundersheim - So seien auf einem Privatgelände nahe Gundersheim im Landkreis Alzey-Worms zahlreiche Büsche gerodet worden, sagte der Leiter der zuständigen Straßenmeisterei auf dapd-Anfrage. Das war an einer Autobahnbrücke nötig geworden, um die geladenen Rotorblätter für Windkraftanlagen von den je 60 Meter langen Schwerlastern auf kürzere Lastwagen zu laden. Nur so konnte die Brücke durchfahren werden.
Außerdem waren später noch Bäume gefällt worden, um eine Weiterfahrt zu ermöglichen. In der Nacht erreichten die Rotorblätter dann nach etwa 30 Stunden Fahrt ihr Ziel. Genaue Kosten konnte die Straßenmeisterei noch nicht beziffern, es handele sich aber "sicher um mehrere tausend Euro". Es würden nun die Schäden beseitigt, die eine Verkehrsgefährdung bedeuten könnten. Da noch weitere Schwer-Lkw die Strecke befahren, werde aber noch nicht alles wieder aufgebaut.
Nur eine allgemeine Frage, weil es mich interessiert: Sind Schwertransporte gegen sowas nicht versichert?
Normalerweise ja, aber da wird dann entschieden ob fahrlässig gehandelt wurde oder nicht.
Zuerst wird einmal die Versicherung für den Schaden aufkommen und dann später die Summe von dem Unternehmen zurück verlangen.
Verstehe. Danke.
Fahrlässigkeit ist i.d.R. mitversichert, da ansonsten eine solche Versicherung nicht viel Sinn machen würde.
Jo, bei Vorsatz allerdings, nimmt jede Versicherung gern die Möglichkeit des Regress' in Anspruch.
Das sowas trotz eingehender Streckenplanung und Abstimmung mit den Gemeiden, passieren kann, lässt sich nicht vermeiden.
Manchmal sind es nur cm, die darüber entscheiden, Baum kippen oder fällen..
Manchmal müssen ganze Autobahnzufahrten von Leitplanken und Gebüsch geräumt werden. Da man nur zu festgesetzten Zeiten unterwegs sein darf, wird oft geklotzt, ohne Rücksicht auf Verluste wird abgeflext, umgelegt, abgesägt, sodass es passt..
In solchen Fällen ist ein qualifizierter und erfahrener Planer sein Gehalt mehr als wert.
Die Planung für manchen Schwertransport dauert Monate, wenn die Fahrt losgeht, sieht die Strecke, durch zwischenzeitlich abgewickelte Baumassnahmen, oft anders aus, als zu Beginn der Planung, sodass plötzlich Hindernisse auftauchen, die nicht in die Planung einbezogen werden konnten.
Eine neue Routenplanung würde wieder Monate dauern, um dann auf neue andere Hindernisse zu stoßen, die man während der Planung in den Weg gestellt hat.
Von daher wird, wenn die Route genehmigt ist, der Räumtrupp vorraus geschickt, um die zwischenzeitlich aufgestellten Fallen zu entschärfen und der Schwertransport wird hinterher geschickt..