Seat stoppt Exporte nach China
Seat verzichtet auf China-Verluste
Zu hohe Verluste: VWs defizitäre Tochter Seat zieht die Notbremse und stoppt die Exporte nach China. Jetzt prüft der spanische Hersteller eine Produktion vor Ort.
Peking - Die spanische Volkswagen-Tochter Seat will keine Autos mehr nach China exportieren. Der Hersteller denkt stattdessen über eine lokale Produktion nach. Noch gebe es aber keine Entscheidung, sagte ein Sprecher am Donnerstag.
Die vergangenen beiden Jahre hätten gezeigt, dass Seat in China Kunden finde - allerdings rechne sich das Geschäft mit importierten Autos nicht. Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, müsse Seat die Wagen vor Ort bauen.
Volkswagens Vertriebschef in China, Weiming Soh, hatte der Pekinger Zeitung "Jinghua Shibao" gesagt, dass der Seat-Import im vierten Quartal 2013 gestoppt worden sei. Die Händler hätten so große Verluste gemacht, dass das Unternehmen das schlechte Geschäft eindämmen wolle. Die Autohäuser sollen künftig VW-Modelle verkaufen. Das Unternehmen sei in Gesprächen, wie eine lokale Produktion von Seat in China aufgebaut werden könne.
Quelle: dpa
Daihatsu ging es doch Ähnlich, Werke in Asien und durch Transport, Zoll und Währungsschwankungen Lohnte es sich nicht mehr Autos nach Europa zu Exportieren.
Was will den China an Zollgebühren haben bei Import von Autos?
Der Importzoll beträgt gegenwärtig 25 %.
Und das hat man bei SEAT nicht vorab gewusst?! Die Chinesische Regierung blockt mit hohen Zöllen Autoimporte, statt dessen müssen alle westlichen Hersteller in Zwangs-Joint ventures in China die Autos zumindest endmontieren.
Bei SEAT arbeiten offenbar die größten kaufmännischen Laien des VW Konzerns, daher ist diese Marke der Dauerverlust im Konzern. Wann wird SEAT endlich als nutzlose kleine Marke beerdigt und als Produktionsstandort für die anderen profitablen Marken genutzt?
Hoffentlich nie... warum auch, Seat fährt gerade in Europa bestens an... zumal die Modelle wie der neue Leon zeigen das man eben auch schöne und zu verkaufende Fahrzeuge bauen kann wenn VW es zulässt....
Nun ja...ganz so ist es dann auch wieder nicht.
Seat-Stk.-Zahlen in Europa im VJ-Vergleich (Link):
2011: 321k8 (P18)
2012: 269k3 (P18) -16.3%
2013: 304k4 (P19) +13%
Im vergangenen Jahr schaffte man trotz des zweifellos guten Erfolgs des Leon zwar eine deutliche Steigerung zu 12, lag aber dennoch unter 11 (im Ranking verlor man sogar einen Platz an Dacia).
Und das, obwohl alle Modell bis auf Ibiza und Altea entweder nigelnagelneu sind (Mii, Toledo, Leon), oder wie beim Alhambra zumindest noch alles andere als alt.
Der Entfall des Exeo kann hierbei vernachlässigt werden, da er einerseits bei entsprechender Stückzahl nicht wirklich aufgelassen worden wäre, und andererseits modellpolitisch (nicht segmentbezogen) durch Mii, Toledo und Leon-Kombi wohl mehr als nur kompensierend ersetzt worden ist.
Dazu hat sich an der roten Zahl unterm Strich auch nicht wirklich viel geändert. Klar, etwas geringer wurden die Verluste, aber dennoch macht Seat nach wie vor etwas "Probleme".
Und auch, wenn Seat nach wie vor keinen SUV anbietet (den Freetrack lass ich da mal außen vor), verfügen sie aktuell über die umfangreichste Palette in der Geschichte Seats.
Von daher (unfangreich und überwiegend neu) sind Zugewinne wohl weniger verwunderlich als eigentlich nur zu erwarten.
Zumal in etwa das halbe Plus der 13%-Steigerung ja schon von der Marktentwicklung kommt.
Ob sich das 2014 ändern wird, muss abgewartet werden. Der Leon wird sicherlich auch weiterhin erfolgreich sein, aber dessen Zahlen alleine sagen ja noch nichts über die ganze Marke aus.
Insofern würde ich mit "Seat fährt gerade in Europa bestens an" doch noch etwas zuwarten/vorsichtiger sein.
Zum Entschluss selbst kann man nur eines sagen: sehr vernünftig!
Man muss nicht um jeden Preis überall mitspielen, nur damit man dabei ist. Dieser Gedanke gehört in den Sport, zu den olympischen Spielen, um genau zu sein, hat aber in der Wirtschaft nicht viel verloren. Außer natürlich, man weiß nicht wohin mit der Kohle.
Auch VW selbst (Marke) könnte seine Renditen umgehend erhöhen, wenn sie nicht an jedem Modell krampfhaft festhalten würden, als würde ein Modell ohne Nachfolger den Nimbus der Marke auf alle Zeit zerstören. Phaeton und Eos sind die Zuzahler schlechthin (28.000 Minus pro Phaeton!), und weitere Modelle wie Beetle oder Rocco dürften nicht die besten Renditen abwerfen.
Fiat hat sich ja selbst eine Reduktion auferlegt, und lässt künftig einige Segmente unbesetzt, PSA hat dies jetzt angekündigt, und will in den nächsten Jahren nur noch 26 Modelle overall anbieten (Peugeot, Citroen, DS, LCVs) und auch Seat spielt bis auf den Alhambra nur noch bis in die Kompaktklasse, wobei man - wie hier ja Thema - nun auch noch das Verkaufsgebiet einschränkt.
Und imho ist das alles erst der Anfang, in den nächsten Jahren wird es hierbei noch zu weiteren "Ausdünnungen" kommen, da Europa einfach zu klein ist für eine solche Dichte an Herstellern, Marken und Modellen.
Für Seat aber auf alle Fälle ein Schritt zu etwas weniger Verlust bis eventuell ja hin zu Gewinn.