BMW K 1600 GT (2017) im Test: Fahrbericht, Technische Daten, Preis
Sechs Richtige auf zwei Rädern
Die Sechsender sterben aus. Nur bei BMW bekommt man noch einen auf zwei Rädern. Und fast wird man mit der K 1600 GT sogar wunschlos glücklich. Fahrbericht.
München - Was hat er für ein Lob bekommen! Damals, bei der Präsentation im Frühjahr wurde BMWs Sechszylinder-Tourer K 1600 GT geradezu enthusiastisch aufgenommen. Ob der Vertrauensvorschuss berechtigt war, muss die große BMW jetzt beweisen. Da, wo es drauf ankommt: Auf Reisen. Mehr als 2.000 Kilometer scheuchten wir das knapp 320 Kilogramm schwere Flaggschiff über Autobahn und Landstraße. Um herauszufinden, was die K 1600 GT in Sachen Komfort, Fahrsicherheit und Fahrspaß drauf hat.
BMW K 1600 GT: Der Sechszylinder als Konzept-Vorteil
Logisch, mit sechs Zylindern fährt die K 1600 quasi vom Start weg voraus. Mit der Laufruhe eines Sechsenders können es Vier-, Drei- oder gar Zweizylinder nicht aufnehmen. Es ist ein Alleinstellungsmerkmal von BMW. Außer den Münchnern hat derzeit kein anderer Hersteller einen Sixpack im Programm seit Honda seine feine Goldwing aus dem deutschen Angebot genommen hat.
Die Laufruhe des Reihensechsers beeindruckt schon auf den ersten Metern. Und die Leistungsabgabe auch: Bei kaum mehr als Standgas lässt sich das schwere Motorrad im dritten Gang um spitze Ecken manövrieren, ohne dass Abwürgegefahr besteht. Auch aus niedrigsten Drehzahlen nimmt das 160 PS starke Triebwerk ruckfrei Gas an.
Leistung steht jederzeit zur Verfügung, so dass der Fahrer fast unabhängig vom eingelegten Gang praktisch immer aus dem Vollen schöpfen kann. Höhere Drehzahlen als 3.500 U/min sind kaum nötig. Außerdem freut sich das Fahrer-Ohr immer wieder aufs Neue über den unnachahmlichen Sound des Sechszylinders. Zwischen Brabbeln und heiserem Kreischen beherrscht er alle Tonlagen.
Ein Schwergewicht mit geringem Verbrauch
Unerwartet gemäßigt fällt der Treibstoffverbrauch des 1,6-Liter-Triebwerks aus. Dabei hat es mächtig zu schleppen. Die voll beladene Maschine wiegt mit einer Person besetzt nicht unter 400 Kilogramm. Doch selbst wer zügig unterwegs ist, kann mit unter fünf Litern auf 100 Kilometer rechnen. Mehr braucht man nur bei sehr aktiver Fahrweise. 500 Kilometer ohne Tankstopp? Kein Problem.
Zum Modelljahr 2017 hat BMW viel geändert an der K 1600: Das Fahrwerks-Regelsystem Dynamic-ESA der jüngsten Generation, das serienmäßige Kurven-ABS, die optionale Rückwärtsfahrhilfe – sie funktioniert bis sieben Grad Steigung – und der längst überfällige, ebenfalls optionale Schaltassistent sind allesamt hilfreich für Fahrkomfort und Fahrdynamik.
Wo Fahrer zuvor noch über lästige Schläge aus dem Antriebsstrang klagten, herrscht nun Ruhe. Allerdings wirkt es beim Fahren so, als habe man hierfür nicht nur in die Mechanik, sondern auch in die Elektronik eingegriffen. Zuweilen scheint der Sechser „von sich aus“ ans Gas zu gehen, um auftretende Lastwechsel auszugleichen.
Davon abgesehen gibt es wirklich wenig zu meckern. Federung, Dämpfung, Bremsen, ABS-Regelung - alle arbeiten geschmeidig und unaufdringlich. Ein echter Genuss. Auch vor Wind- und Wetter sind die Reiter dank der guten Aerodynamik geschützt. Ebenso ausgeklügelt und im praktischen Betrieb makellos sind Bedienung und Ergonomie: Schalter und Hebel sitzen genau da, wo sie hingehören, die Struktur des Bordcomputer-Menüs ist sofort verständlich.
Bei der BMW K 1600 GT bleiben wenig Wünsche offen
Ungetrübtes Glück mit der K 1600 GT also? Im Prinzip schon. Die Kritikpunkte sind überschaubar. Beleuchtete Lenkerschalter wären schön und bei dem Preis eigentlich zu erwarten. 22.050 Euro will BMW für sein Premium-Bike haben. Und das ist kein Komplettpreis. Nur das Dynamic ESA und das Kurven-ABS sind serienmäßig. Alle anderen technischen Neuerungen kosten extra.
Selbst die sogenannten Basis-Farben Blackstorm metallic und Marsrot metallic kosten 155 Euro Aufpreis. Wer zum Nötigsten noch Nützliches konfiguriert (Koffer-Innentaschen oder den wasserdichten Tankrucksack etwa), liegt schnell bei fast 30.000 Euro. Mit Optionen wie Schmiederädern, Sondersitzen oder Luxus-Lackierungen knackt man sogar die 30.000er-Marke. Dafür kommt die K 1600 GT dann aber in Sparkling Storm metallic - mit Handbürstung.
Technische Daten:
- Modell: BMW K 1600 GT
- Motor: Flüssigkeitsgekühlter Sechszylinder-Reihenmotor
- Hubraum: 1.649 ccm
- Leistung: 160 PS (118 kW)
- Drehmoment: 175 Nm bei 5.250 U/min
- Getriebe: 6 Gänge
- 0-100 km/h: 3,2 s
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
- Radstand: 1,62 m
- Sitzhöhe: 81/83 cm
- Gewicht: 319 kg
- Tankinhalt 26,5 l
- Verbrauch: 5,7 l/100 km
- Testverbrauch: 4,8 bis 6,0 l/100 km
- Preis: ab 22.050 Euro
Quelle: SP-X
Was ein Brummer. Wenn Geld keine Rolle spielt, sicher ein schönes Spielzeug.
Oder ab in die Garage - könnte möglicherweise zur Wertanlage taugen 😊
und hier wird rumgejammert wenn eine Blechbüchse mal sieben Liter verbraucht 🙄
Wertanlage? Bei der Inflation und Instandhaltung
Niemals, alleine die ganze Elektronik in 30 Jahren....
Aber tolles Motorrad wer sowas mag.
"Nur bei BMW"
Wenn man annimmt, es gäbe nur noch BMW, stimmt das.
Aber es gibt etliche andere Marken?
Und einige davon haben 6 Zylinder Modelle im Programm.
Und was ist mit Horex, ist das kein 6-ender mehr???
Und wo bitte genau? Ich kenne auch nur die K1600 und evtl. die Horex (das ist aber eher schon Manufaktur). Schade das BMW diesen Motor nicht mal in einem "normalen" Bike bringt.
Ok noch die Rocket.
In die Autos packen sie Dreizylinder, ins Motorrad Sechszylinder.
Macht bestimmt irgendeinen Sinn, den ich nur gerade nicht sehe.
Der Sinn dahinter besteht darin ein möglich breites Programm zu haben um jedes Bedürfnis abzudecken. Im Auto gibt es bei BMW je nach Modell 12 bis 3 Zylinder und im Motorrad 6 bis 1 Zylinder. Da findet jeder was.
Du musst die Fahrdynamik ins Verhältnis setzen oder nicht Benzin u. Diesel vergleichen.
Ja, schade.
Diesen famosen 6 Enter in einen Rattenscharfen Naked Bike, wo man noch die volle Breitseite des Motors sieht, und dazu eine 6 in 1 Anlage mit einem Rohrgewürm wie bei meiner seligen cbx 1000, .........das währ´s 😎😎
Da würde sogar ich als bekennender BMW Frotzler schwach werden.
Ein 6-Zylinder schon, aber kein ernstzunehmendes Motorrad.
Ich hatte vor ca. 3 Jahrzehnten eine Yamaha FJ 1200, da ging unter 8 Liter auf 100 Kilometer nix. Der Motor war aber eine Wucht, man konnte ab 50 km/h im 5.Gang das Kabel strammziehen und es ging nahtlos bis 250 km/h.
Honda Goldwing, Honda CBX, Kawasaki Z 1300
Traurig, wenn man als Motorradfahrer keine weiteren kennt.
Aus dem stehgreif fallen mir 4 weitere ein.
Und min. 1 davon sollte wohl jedem eher ein Begriff sein als dieses BMW teil.
GoldWing?