Fahrt in den Winterurlaub: Das sollte man beachten
Sechs Tipps: So geht es entspannt in die Berge
Weihnachtszeit ist Reisezeit. Häufig geht es in die Berge. Wo die Autofahrer im Winter besonders gefordert sind. Wir haben sechs Tipps für die Fahrt in alpine Regionen.
Stuttgart/München - Verschneite Gipfel, angezuckerte Hänge- so malerisch können bergige Regionen im Winter wirken. Autofahrer freuen sich nicht immer auf diesen Anblick. Bergstraßen haben im Winter ihre Tücken. Stress und Risiko bei der Fahrt in höheren (und kälteren) Lagen lassen sich mit diesen sechs Tipps jedoch minimieren.
Tipp 1: Über die Gesetzeslage zu Winterreifen informieren
Ein entscheidender Faktor ist die angemessene Bereifung. Das sind: Winterreifen, alleine schon aufgrund der Gesetzeslage. In Deutschland und einigen anderen Reiseländern gibt es eine situative Winterreifenpflicht bei winterlichen Bedingungen. In Österreich müssen zwischen 1. November und 15. April bei der Fahrt auf Eis und Schnee Winterreifen aufgezogen sein.
In Tschechien gilt vom 1. November bis 31. März eine generelle Winterreifenpflicht, in Slowenien zwischen 15. November und 15. März. In Italien sind Winterreifen in einzelnen Regionen bis zum 15. April Pflicht: im Aostatal (ab 15. Oktober) und auf der Brennerautobahn (ab 15. November) ab der Landesgrenze zu Österreich. In Südtirol gilt ganzjährig eine situative Winterreifenpflicht.
In der Schweiz sind Winterreifen dagegen nicht vorgeschrieben, in Frankreich nicht generell. Wer ins Ausland fährt, sollte sich genau über die Gesetzeslage zu Winterreifen informieren. Andernfalls kann es teuer werden: In Tschechien werden bis zu 92 Euro, in Frankreich 135 und in Italien bis zu 338 Euro fällig, teilt der ADAC mit. In Österreich könne das Bußgeld in besonders schweren Einzelfällen sogar bis zu 5.000 Euro betragen.Deutschland schreibt eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter vor. In Österreich gelten bei Winterreifen strengere Regeln. Für die Radialreifen sind hier wenigstens vier Millimeter Pflicht, für (kaum mehr gebräuchliche) Diagonalreifen sogar fünf Millimeter.
Tipp 2: Mit Schneeketten vertraut machen
Je nach Urlaubsland und Region können Schneeketten in den Bergen vorgeschrieben sein. Nämlich dann, wenn an einer Straße ein rundes Schild mit blauen Grund und Schneeketten-Symbol steht. Wichtig: Die Höchstgeschwindigkeit mit Schneeketten liegt bei 50 km/h.
Schneeketten dabei zu haben, ist zu wenig. Der Fahrer sollte auch wissen, wie man sie aufzieht. "Das ist nicht ganz trivial und vor allem nachts schwierig", sagt Vincenzo Lucà vom Tüv Süd. "Deshalb sollten man es vor dem Urlaub einmal üben." Bei dieser Gelegenheit am besten auch gleich den Reifendruck checken. Die vom Hersteller empfohlenen Werte stehen auf der Innenseite des Tankdeckels, im Einstiegsbereich oder der Betriebsanleitung.
Tipp 3: Flüssigkeitscheck
Vor der Abfahrt empfiehlt sich ein gründlicher Check des Autos: Scheinwerfer und Scheibenwischer müssen funktionieren. Daneben raten wir zu einem Blick in den Kühlwasser-Ausgleichsbehälter: Neben dem Flüssigkeitsstand ist ein ausreichender Gehalt an Frostschutzmittel entscheidend. Ist der Anteil zu gering, kann das Kühlwasser bei abgestelltem Motor gefrieren. Der Frostschutzgehalt lässt sich mit Hilfe einer Messspindel überprüfen. Gleiches gilt für die Flüssigkeit in der Scheibenwaschanlage. Daneben sollte mit einem entsprechenden Messgerät der Ladezustand der Batterie kontrolliert werden.
Tipp 4: Ski und Snowboards sicher verstauen
Beim Packen gilt: Ski oder Snowboards werden im Kofferraum unten verstaut und fest verzurrt, damit sie bei einem Unfall nicht umherfliegen. Manche Autos haben eine Transportvorrichtung für die Wintersport-Bretter eingebaut, den sogenannten Skisack.
Bietet das Auto innen zu wenig Platz, gibt es spezielle Dachgepäckträger für Ski und Snowboards. Die Spitze von Skiern ragen dort zum Heck des Autos, damit der Luftwiderstand geringer ausfällt.Ulrich Köster vom Deutschen Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) rät zum Kauf modellspezifischer Träger, die einige Fahrzeughersteller anbieten. Auch Dachboxen nehmen sperrige Gegenstände sicher auf. In ihnen halten Befestigungsgurte und Antirutschmatten Wintersport-Ausrüstung in Kurven oder im Fall einer Vollbremsung fest.
Doch egal, ob Skiträger oder Dachbox: Beim Kauf sollten Kunden auf das GS-Prüfzeichen achten, empfiehlt Mühlich. "Und beim Beladen auf die im Fahrzeugschein angegebene zulässige Dachlast." Nach den ersten Kilometern mit Zusatzgepäck am Dach sollte die Befestigung überprüft und gegebenenfalls nachgestellt werden.
Tipp 5: Diese Utensilien sollten griffbereit sein
Einige Utensilien sollten bei Bedarf schnell bei der Hand sein, nicht unter einem Berg an Urlaubsgepäck vergraben liegen. Starthilfekabel, zum Beispiel. Oder Decken für die Insassen, etwa für den Fall eines erzwungenen Zwischenstopps durch technische Probleme. Außerdem kann eine Plane als Unterlage bei der Schneekettenmontage nützlich sein. Schneebesen, Eiskratzer und Handschuhe gehören im Winter in jedes Handschuhfach. Dort sollte sich auch eine Taschenlampe befinden - wir sprechen nicht umsonst von der dunklen Jahreszeit.
Tipp 6: "Eiskratzen" per Wärmeflasche
Die Frontscheibe ist über Nacht zugefroren? Es gibt eine Alternative zum Eiskratzen: Einfach eine mit heißem Wasser gefüllte Wärmeflasche auf das Armaturenbrett legen und rund 30 Minuten warten. Taut das Eis nicht komplett auf, so lässt es sich zumindest leichter entfernen. Außerdem ist ein Beschlagen der Innenseite nach dem Einsteigen unwahrscheinlicher.
Quelle: dpa
Tipp 7. Man bleibt im Flachland 😆
Es friert nicht nur die Frontscheibe zu, sondern auch Seiten- und Heckscheibe.
Ausserdem die Aussenspiegel vor der Abfahrt enteisen, falls nicht el. beheizbar.
Hilfreich ist wenn man eine Spruhflasche, gefüllt mit Fertigmischung Scheibenreiniger dabei hat.
(aber der letzte Tip gilt auch für den Sommer)
1,6 mm Mindestprofiltiefe sind ein Witz in Deutschland. Die gehört längst angehoben.
Richtig... 1,6mm min. sind ein absoluter Witz. Bei Sommerreifen min. 3mm und bei Winterreifen min. 4mm. Die Özis machen es richtig! Auch diese dämlichen Allwetterreifen sollten zumindest für die Berge verboten werden...
Hab dieses Jahr einen Passat B8 gekauft... Beim Kauf waren schon 215er Conti Seal TS815 (mit Schneeflocke vorm Berg). Werden bei VW als Allwetterreifen deklariert. Diese Reifen sind ein echter Witz! Sobald einwenig Schnee / Schneematsch auf der Straße liegt fährst du mit 30KM/H.. Hab dann den Fiat 500 meiner Frau genommen um mal zu vergleichen. Der 500er hat reine Winterreifen 175er Bridgestone Blizzak. Bei 60KM/H hat die Kiste nicht mal gezuckt... Auch beim Anfahren haben die Reifen nicht mal ansatzweise durchgedreht. Im Gegensatz zum Passat...
Fazit für mich: Nie wieder Allwettergedöhnse! Für mich ist das Experiment gescheitert. Die Conti´s werden noch runtergeschrubt und spätestens nächsten Winter gibt´s anständige WR. Gut das ich nicht mehr viel fahren muss und auch mal Zuhause bleiben kann wenn´s ganz kritisch wird.
Es steht jedem frei seinen Reifen früher zu wechseln. du kansnt sie auch jeden Tag wechseln. Wenn dir die Regelung in Österriech so gut gefällt dann zieht doch rüber 😉 Aber net beschweren wenn es teuer wird mit dem Auto drüben.
Es ist schon ok mit Regelung in Deutschland. In Köln die WR mit 4mm runter zu werfen ist unsinn. Wer aber in den Alpen wohnt hat da wohl ander Ansprüche. Einfach das Hirn einschalten und selber nachdenken. Mann muss nicht alles zu tode regeln.
Ich habe mal den wirklichen Tipp um halbwegs entspannt anzukommen: Fahrt außerhalb der Hauptverkehrzeit, also nachts. Lieber mal um 3 Uhr fahren als Stunden im Stau zu stehen. Bitte 😆
Und ich bleibe dabei:
Kaltes Leitungswasser, langsam über die gesamte Breite des Scheiben von der oberen Kante verteilt, wird keine Scheibe zum Reißen/Platzen/Springen bringen.
Bei 5 Liter 85°C heißen Wassers kanns schon anders sein.
Bin auch der Meinung, die Regelung in Deutschland kann so bleiben, ich fahre so durchschnittlich viel, ca 15000 km im Jahr, jeweils ein Satz Sommer- und Winterreifen, allerdings nur mindestens Mittelklassereifen (so von Kleber an aufwärts) . Ich wechsel die Reifen meist eher aus Altersgründen als das sie runtergefahren sind. Meine Erfahrung ist daher auch, daß das Alter(besonders bei Winterreifen) noch eher eine Rolle spielt. Winterreifen kommen bei mir nach spätestens vier Jahren runter.
Deutschland ist da freundlicher. Hier wird empfohlen bei 3 bzw. 4mm zu wechseln. Aber man ist nicht gezwungen. Ich könnte also noch bis Winterende fahren und die dann mit 3,6mm entsorgen.
Bei den österreichischen Grenzen würde man dann schon überlegen ob man Reifen mit 5mm Restprofil noch draufpackt.
Also ich bin froh im Zweifel mit einem bisschen weniger Profil fahren zu können wenn der nächste Wechsel eh bald ansteht...
Wenn Winterreifen bei mir auf 4mm nach dem winter runter sind fahre ich die weiter in den Sommer rein. Bisschen die Sommerreifen geschont,und im Winter dann neue drauf.
Navi oder Straßenatlas: Nicht wenige Straßen werden im Winter oder bei zu viel Schnee gesperrt. Wenn man dann nicht nur 500m Umweg vor sich hat, sondern ein halbes Bundesland, ist ein verlässlicher Wegweiser Gold wert.
Fahrstil anpassen: Es ist nicht nur gefährlich, durch die Kante zu bolzen. Gestern hab' ich auch wieder erlebt, dass ein völlig sinnbefreiter übervorsichtiger Fahrstil, gepaart mit Harakiri, gefährlich ist. Man muss sein Auto nicht um jede noch so kleine Kurve tragen, wenn man vorher noch sämtliche Vorschriften missachtet hat. Ein gleichmäßiges Fahren bringt weit mehr.
(Teleskop-)Schneeschaufel: Selbst der beste Fahrer kann in die Schneewehe rutschen oder das Auto schneit bei Pausen ein.
Überschätzung ist das grösste problem. Gestern noch erlebt,um in unser Waldstück zu kommen muss man eine kleine nebenstrasse befahren. Diese hat ein Schild kein Winterdienst! Es ist im moment mit meinem Forester grenzwertig man muss aufpassen das man sich nicht festfährt. Als ich um die erste kurve kam parkte ein Auto mitten auf der Strasse warnblinker an und niemand zu sehen. Nachdem ich den Wagen umfahren hatte was nur auf grund guter kentnisse der gegend gelang. Bin ich zum nächsten Fahrzeug gekommen was in dem Graben stand . Das schlimme es waren einheimische,aus angst die 2km zurück zufahren wurde immer weiter gefahren obwohl die Strasse immer schlechter zu befahren war. Ich konnte nur drehen und den Traktor holen.
3 Tipps die alle anderen blass aussehen lassen: V8, Quattro und eine Standheizung. Alles andere ist nur Beiwerk.
Na gut , Winterreifen lass ich mal gelten. 😆
Das ist klar. Mir geht es eher um den Fall wenn da z.B. zu Winterbeginn noch 4,6mm drauf sind. Bei einer starren 4mm-Grenze wäre es ein hohes Risiko im Laufe des Winters die Grenze zu unterschreiten.
Abgesehen davon: Lieber 3,8mm auf einem guten Winterreifen als 5mm auf einem schlechten...