Peugeot 208 Blue HDi 100: Verbrauchstest
Selbstversuch im Super-Sparer
Wer den neuen Peugeot 208 mit dem günstigsten Diesel bestellt, bekommt auch den sparsamsten Selbstzünder auf dem Markt. Erste Verbrauchsfahrt im Spar-208.
Graz - Sparen und Fahren sind die großen Themen unserer Autozeit. MOTOR-TALK-Redakteur Björn Tolksdorf probierte beides mit dem Peugeot 208 Blue HDi. Er lenkte den sparsamsten Diesel-Pkw ohne Elektro-Unterstützung durch die österreichische Steiermark, über Höhen und Tiefen. Ein Interview mit dem Testfahrer.
MOTOR-TALK: Peugeot hat es geschafft, den 208 Blue HDi mit 2,0 Liter zu fahren. Mit welchem Ziel hast Du Dich ans Steuer gesetzt?
Björn: Bei der Rekordfahrt fuhr der 208 auf einem Testoval. Der Begrenzer erlaubte maximal 60 km/h und das Fahrzeug braucht wegen der Steilkurven dort kaum Lenkunterstützung. Ich fuhr das Auto durch die Steiermark. Da liegt jedes Ziel auf irgendeinem Berg.
MOTOR-TALK: Welchen Verbrauch hast Du trotz der Berg-und-Tal-Fahrt geschafft?Björn: Nach 28 Kilometern mit vielen Steigungen, zwei Überholmanövern und einem unberechenbaren Fahrer vor mir standen 3,5 Liter im Bordcomputer. Ein ziemlich guter Wert. Davor habe ich über eine Strecke von 45 Kilometer einen Verbrauch von 4,1 Liter geschafft.
MOTOR-TALK: Wie viel Anteil hatte Dein rechter Fuß an dem Wert?
Björn: Vergleichsweise wenig. Klar, ich bin sehr entspannt gefahren, ohne Hektik, mit 80 bis maximal 90 km/h. Aber nicht übertrieben vorsichtig. Auf der gesamten Fahrt hat niemand hinter mir gehupt.
MOTOR-TALK: Die gängigen Tipps hast Du aber schon beachtet …
Björn: Ja. Ich hab das Auto öfter ausrollen lassen, statt nochmal Gas zu geben. Und ich habe sehr früh geschaltet, meist bevor die Schaltpunktanzeige mich dazu aufgefordert hat.
MOTOR-TALK: Ist der Normwert von 3,0 Litern im Alltag machbar?
Björn: Auf jeden Fall. Wenn man nicht in der Stadt, sondern auf dem Land in einer flachen Gegend wohnt, sind die 3,0 Liter einfach zu schaffen.
MOTOR-TALK: Beim Nissan Leaf wachsen bei sparsamer Fahrweise zur Animation Bäume im Bordcomputer. Welchen Anreiz gibt es im 208?Björn: Im 208 gibt es eine Uhr, die mitzählt, wie lange der Motor dank Start-Stopp ausgeschaltet war. Bäumchen, Blümchen und Blätter gibt es keine. Trotzdem entwickelt man den Ehrgeiz, besonders sparsam zu fahren.
MOTOR-TALK: Was wiegt der Peugeot 208 HDI? Und wie viel „Sondergewicht“ hast Du obendrauf gepackt?
Björn: Das offizielle Leergewicht des Peugeot 208 Blue HDi beträgt 1.250 Kilogramm, inklusive 75 Kilogramm schwerem Fahrer. Mein Beifahrer und ich wiegen zusammen rund 190 Kilogramm und jeder von uns hatte einen Koffer dabei. Der Opel Corsa Ecoflex mit einem Normverbrauch von 3,1 Litern wiegt übrigens 1.199 Kilogramm, inklusive 75-Kilo-Fahrer.
Technische Daten: Peugeot 208 1.6 Blue Hdi 100
- Motor: 1,6-l-Turbodiesel
- Getriebe: Fünfgang-Schaltgetriebe
- Leistung: 99 PS (73 kW) b. 3.750 U/min
- Drehmoment: 254 Nm b. 1.759 U/min
- 0-100 km/h: 10,7 s
- Höchstgeschwindigkeit: 187 km/h
- Verbrauch: 3,0 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 79 g/km
- Leergewicht: 1.250 kg (Dreitürer)
- Preis: 17.950 Euro
- Grundpreis Peugeot 208: 12.400 Euro
- Marktstart: Juni 2015
Schönes Auto und beeindruckende Verbrauchswerte.
Leider geht das gesparte Geld bei PSA dann für die Reparaturen drauf.
.. aber ganz sicher ins Lenkrad gebissen 😆 😆
Ich liebe solche "mein Trecker verbraucht nur 3.75L auf hundert" Piloten auch nicht gerade wenn sie vor mir sind, aber Hupen ? einfach überholen und gut 😆
Dann doch lieber mehr Fahrspaß und ein paar Euros weniger in der Tasche.
Was soll daran beeindruckend sein? 3-4 Liter Realverbrauch (und nicht nach Bordcomputer!) schafften Lupo und A2 schon vor 14 Jahren, allerdings im REALEN Alltag, inkl Winter, inkl. Vollbeladung, Autobahnfahrten und eben allem was dazu gehört. Das zeigen über 300 Fahrer bei spritmonitor.de. Ob der 208 Blue HDI da mithalten können wird, zeigt sich allerdings erst in 1-2 Jahren. Allzu viele Hoffnungen würde ich mir aber nicht machen.
Mit einem Yaris oder Auris Hybrid hätte Björn vermutlich auch sehr ähnliche, wenn nicht niedrigere Verbräuche geschafft. Trotz 13% weniger Energie pro Liter Kraftstoff.
Ich schaffe auch Problemlos einen Verbrauch von unter 4 Litern......wenn ich mich von den LKw schieben lasse 😉
@ angus young
Wir haben den 208 seit 3 Jahren undcder musste nicht einmal außerplanmäßig in die Werkstatt. Der 208 ist ein sehr zuverlässiges und robustes Auto und der sieht einfach noch schick aus, für einen Kleinwagen. Die kann ich nur empfehlen und würde den immer wieder kaufen.
@100avantquattro, bastelwastel
Natürlich fahren nicht alle so im Alltag wie der Tester aber wenn ich Zeit habe fahre ich auch wieder der Tester beschriebenen hat und freue mich über den niedrigen Verbrauch.
Es war auch klar das der Diesel die 2 Liter im Alltag nicht schafft aber der Verbrauch um 3 Liter ist schon beeindruckend. Das sind schon ca. 1,5 Liter weniger als bei unseren 208 eHdi mit 92PS und darauf kann Peugeot stolz sein. Das ist Fortschritt den man sieht.
Der 208 scheint eine deutlich bessere Qualität als die Vorgänger zu haben, ich bin jedenfalls gespannt auf die TÜV-Reporte u.ä.
Wobei der störanfällige Technisierungsgrad bei dem Motor durch das Ad-Blue-Additiv-System zugenommen hat.
Interressant, das der Verbrauch nur vom Motor abzuhängen scheint. Jedenfalls ist kein Hinweis auf Tieferlegung, Leichtlauföle, Aerodynamikänderungen usw. zu lesen.
Beim Leergewicht sollte man lieber noch mal nachwiegen. Da gibt Peugeot öfter mal zu schwere Werte an, warum auch immer. 1250kg hat man vor einiger Zeit einen 308 Hdi in irgendeiner Autozeitschrift gewogen.
Du willst doch nicht wirklich den Lupo (Kleinstwagen) mit dem 208 (Kleinwagen) vergleichen? Der 208 ist ein richtiges Auto und der Lupo nur eine Gehilfe und wurde entsprechend optimiert für den Zweck mit naja peinlich mäßigen Erfolg.
Aber wenn du schon solche Vergleiche anstellst mit alten Auto dann kann ich den Citroën AX Diesel aus der Mottenkiste kramen. Der war auch ein Sparweltmeister mit um die 3 Liter Verbrauch mit einen Vorkammereinspritzer und das ohne Technische veränderungen wie beim Lupo. Das auch noch zu zivilen Preisen.
Die 3L-Modelle fahren in der Regel auch ambitionierte Spritsparer.
Den ganz normalen 100PS Diesel des 208 werden sich auch viele "normale" Vielfahrer kaufen.
Bei 130 und mehr auf der AB wird der Verbrauch garantiert über 3 Liter liegen.
Bei den 1250kg Leergewicht inkl 75 kg fahrer habe ich mich auch erschrocken. mein 206+ mit HDI (auch ein BlueLion) hat weniger Leergewicht. Sollte Peugeot den 208 so schwer gemacht haben?
Was Reparatruren angeht, so kann ich bei meinen letzten Peugeot Fahrzeugen nur Positives berichten. Bis zu einem Alter von 10 Jahren haben sie mir stets treue Dienste geleistet und waren sehr wartungsarm. Klar, war mal ein Ausfall eines Bauteils zu beklagen, aber nichts, was nicht auch bei anderen Marken war. Insgesamt waren nur (1x Nockenwellensensor 306 HDI90, Bremse hinten HDI90, AGR 206+ HDI68 - nach Reinigung wieder ok, und Batterie 306 XN)
Das man einen Kleinwagen nicht bis über 200.000km scheuchen muss, ist mir klar, aber robust genug sind die Modelle. Ausnahmen sind jedoch bekannt, vorallem vom gebrauchten 307 sollte man die Finger lassen.
PS: Liebe Redaktion:
Ich glaube nach 20 Jahren dürfen die Peugeot 208 heißen, nicht 206!
Wow, dank rumschleichen mit 90-100 auf der Bahn hab ich mit meinem A3 auch schon mal 3,8L geschafft, also ist das hier nicht besonderes...
Und das schafft ein 308 BlueHDI 150 auch und macht deinen Satz bedeutungslos.
Verbrauchstest als Überschrift ist wirklich ein feiner Sinn von Humor.
Erster Testeindruck... nicht mehr, aber auch nicht weniger bei 28km und Werten nach
Bordcomputer.
Für einen Verbrauchstest sollte man die Geschichte anders angehen.
Vernünftiger Streckenmix aus Land / AB / Stadt. Verbrauch getankt ermitteln.
Oder eine reine Sparfahrt mit festen Rahmenbedingen machen.
Dennoch ein interessantes Auto mit tollen Verbrauchswerten, welches man als Landstraßenpendler über einfache Strecken die länger als 20km sind (damit der Motor ansatzweise eine Chance hat warm zu werden) vlt. in Betracht ziehen könnte.
PSA-Diesel sind schon was feines... der 2.0 HDI mit 90 PS der in meinem Berlingo werkelte lief auch nach über 300.000km problemlos mit minimalem Ölverbrauch. Der Verbrauch lag jedoch immer bei 7 Liter plus, was an AB Richttempo + X lag.
Und was ist mit dem Audi A2? Der ist zwar etwas kürzer und schmäler, dafür über 10cm höher als der 208. Und von wegen mäßiger Erfolg, beide Autos führen seit 14 Jahren die Diesel-Top50 auf spritmonitor.de an.
Davon muss man ausgehen, aber dennoch schaffen die A2- und Lupo-Fahrer unter 4l Realverbrauch über mehrere Jahre, während Motor-Talk den 208 wohl bei bestem Wetter gefahren ist, (hätte es geschneit würde es im Bericht stehen 😉 ) und ebenfalls möglichst sparsam. Dazu kommt die "Bewertung" nach Bordcomputer-Angaben, also kann man 0,2-0,5l drauf rechnen.
Wie gesagt: ich kann absolut nicht nachvollziehen, was an den Werten beeindruckend sein soll. Unter 4l Verbrauch schafft man mit fast jedem Kleinwagen-Diesel, wenn man es darauf anlegt, und auch mit so manchem Benziner.