Bericht: Fiat Chrysler sucht Investoren für GM-Fusion
Sergio Marchionne sucht neue Partner
Fiat Chrysler will seine Marktposition durch weitere Zusammenschlüsse ausbauen. Eine Fusion mit GM wäre denkbar, doch dafür braucht der Konzern finanzstarke Partner.
Quelle: picture alliance / dpa
New York - Sergio Marchionne will mit Hilfe von Investoren Druck für einen Zusammenschluss mit dem US-Rivalen General Motors (GM) machen. Das geht aus einem Zeitungsbericht hervor. Der Chef des transatlantischen Autoriesen FCA Fiat Chrysler suche deshalb Kontakt zu Hedgefonds und anderen potenziellen Verbündeten, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Das Unternehmen wollte sich nicht dazu äußern.
Marchionne, der schon länger nach einer Konsolidierung der Branche rufe, könne auch versuchen, diese Strategie auf mindestens einen der europäischen Autohersteller anzuwenden. Allerdings sei seine Offensive bislang erfolglos, ein Unterstützer für seine Pläne habe sich noch nicht gefunden, heißt es in dem Bericht. Die im Vergleich zur Konkurrenz relativ mageren Gewinnmargen von FCA machten den Konzern auch nicht gerade zu einem attraktiven Partner.
Bereits im Mai war bekanntgeworden, dass Fiat Chrysler GM und andere Autohersteller wegen möglicher Zusammenschlüsse kontaktiert hatte. Das italienisch-amerikanische Unternehmen hatte einen Bericht der "New York Times" bestätigt, demzufolge Marchionne unter anderem GM-Chefin Mary Barra im März eine entsprechende E-Mail schickte. Marchionne argumentiert, dass die Überkapazitäten der Branche, vor allem in Europa, eine Fusion sinnvoll machen würden, um profitabler zu werden.
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
Hm, wieso nicht?
Auch wenn GM sich jüngst von einigen Marken verabschiedet hat, wäre die Idee hier in Europa garnicht verkehrt.
Der Corsa D/E stehen eh auf einer Plattform die zusammen mit Fiat entwickelt wurde. Ein gemeinsammes Motoren Entwicklungszentrum hatten sie auch.
Der Combo ist mittlerweile ein umgelabelter Doblo.
Es ist ja nicht so, als ob die beiden Konzerne nicht schon zusammen arbeiten würden.
Frage ist wie das dann in den USA klappen soll. Da stehen Chrysler und GM Modellmäßig relativ dicht beieinander.
Da geht es wohl weniger um Synergien, als darum, daß irgend jemand die Schulden von FIAT zahlen soll. Nach der Chrysler-Übernahme sind die nicht unerheblich. Und die Zeiten von Niedrigstzinsen gehen ja auch mal vorbei. Der olle Marchionne ist ein Schlitzohr und kein Autoingenieur.
Viel Lauwarme Luft und wenig Substanz...
Ist das Sommerloch schon hier?
Pete
Der nächste Corsa erhält wieder eine GM-Plattform.
Ja, hatten. 😉
Eine "provisorische" Lösung. Der nächste wird höchstwahrscheinlich ein PSA-Derivat.
Da bleibt also nicht mehr viel von der großen Zusammenarbeit übrig.
Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass GM da mitmachen würde...
Der Marchionne hat sie doch nicht alle... gibt nicht wenige die meinen FCA ist entwicklungsmäßig 5-6 Jahre hinten dran... warum sollte sich jemand so nen klotz ans Bein hängen?
Ich weiß ja nicht, was der Herr Marchionne so raucht, aber da wird er wohl mal eine schlechte Sorte erwischt haben.
So einen Zusammenschluss kann man nicht "erzwingen", entweder der eine übernimmt den anderen, indem er sich die Aktienmehrheit zusammenkauft (dafür haben weder FCA noch GM genug Geld), oder man kommt "friedlich" zusammen und vereinbart die Fusion.
Für eine solche sehe ich jedoch zur Zeit überhaupt keine Grundlage, beide Konzerne sind Konkurrenten, sowohl in Amerika als auch in Europa, da wären kaum Ergänzungseffekte drin, beide Konzerne kommen aus einem tiefen Tal, GM war mal pleite, Fiat und Chrysler so gut wie, auch haben beide Konzerne ja mal den Zusammenschluss geprobt, als Fiat noch ohne Chrysler war, was ja bekanntermaßen zur schnellen Trennung geführt hatte (die Gründe kenne ich nicht, jedoch ging die Initiative zur Trennung von GM aus, nicht von Fiat. Und die werden einen Grund dafür gehabt haben).
Ferner arbeitet doch jetzt GM verstärkt mit PSA zusammen, eine entsprechende Vereinbarung wurde doch erst vor wenigen Jahren abgeschlossen, demnächst wird man die Früchte dieser Zusammenarbeit auf den Straßen sehen können, was soll da jetzt auch noch Fiat dazwischen?
Das würde eine Durcheinander hoch drei werden, das niemandem nützt.
Also ganz ehrlich, diese Absicht des Herrn M. verstehe ich nicht, weil das alles keinen Sinn macht.
Da der Herr M. aber alles andere als ein Dummkopf ist, weil der nichts tut, nichts sagt ohne Grund, wird da schon irgendeine zur Zeit nicht erkennbare Strategie dahinterstecken, ich weiß nur nicht, welche.
Grüße
Udo
Wenn ich vor Monaten geschrieben habe, FCA ist alleine nicht überlebensfähig, hat mir das keiner geglaubt...
Hier bei MT gab es doch unlängst eine News, in der darüber berichtet wurde, dass GM freundlich aber bestimmt „Nein, danke“ zur Fusion mit FCA gesagt hat. Weshalb jetzt dieser dpa Aufguss?
Das Sommerloch ist fast hier, da werden wir noch mehr Aufguesse erdulden muessen... 😉
Pete
Das hier ist was anderes.
Man kann ein Unternehmen mit hohem Streubesitz auch ohne dessen "Einwilligung" übernehmen.
Trotzdem sehr unwahrscheinlich, dass Marchionne diese Kapitalaufbringung auch nur ansatzweise gelingen kann.
Da muesste ein Dritter das Geld aufbringen und das machen sie nur wenn sie Gewinn vermuten und das Risiko messbar ist. Denke auch nicht das Marchionne diesen Dritten so schnell findet.
Pete
Das mit dem Dritten (besser den Dritten) ist mir bewusst, da Marchionne sicher das ganze nicht privat finanzieren will/kann.😉
Er wird eine solche Investorengruppe aber nicht finde. Die Risiken und die dafür benötigte Umstrukturierung beider Konzerne ist einfach viel zu immens....von der notwendigen Kapitalaufbringung, die eine solche feindliche Übernahme stemmen müsste, ganz zu schweigen.
Klingt interessant. Erzähl mal konkret...
Ohne mich jetzt festzunageln:
Damals ging es um Vertragsdetails. GM hätte zum Zeipunkt X nach Vertragsabschluss entweder deren Anteil erhöhen (ganz übernehmen?) müssen oder eben aussteigen.
Das Eine wollten oder konnten sie nicht, also mussten sie das Andere machen.
Das Aussteigen war aber auch nicht ganz ohne, denn dafür mussten sie auch noch zahlen, soweit ich mich erinnere. Seither ist die "Freundschaft" etwas abgekühlt...
Ich glaub dir auch jetzt nicht....oder hast du Belege dafür, dass ein GEWINNE schreibendes und auch an den Börsen gut performendes Unternehmen alleine nicht Überlebensfähig ist? 😕
Na dann immer her damit...