Ethik-Kommission für autonome Autos nimmt Arbeit auf
Sie sollen die Fahrcomputer Moral lehren
Darf ein Computer töten - und wenn ja, wen? Solche Fragen stellen sich im Kontext autonomen Fahrens. Eine Kommission soll sie klären und so den Entwicklern helfen.
Berlin - Die von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eingesetzte Ethik-Kommission für computergesteuerte Autos nimmt an diesem Freitag die Arbeit auf. Das Expertengremium unter Vorsitz des früheren Bundesverfassungsrichters Udo Di Fabio soll Leitlinien für die Programmierung automatisierter Fahrsysteme entwickeln, wie das Ministerium am Dienstag in Berlin mitteilte.
Konkret geht es zum Beispiel darum, wie Computer-Autos in Risikosituationen reagieren. Dabei soll nach Worten Dobrindts unter anderem gelten, dass ein Sachschaden einem Personenschaden immer vorzuziehen ist.
Ein Gesetzentwurf des Ministeriums, der gerade in der Bundesregierung abgestimmt wird, sieht vor, dass Fahrer sich vom Verkehrsgeschehen und der Steuerung solcher Wagen "abwenden" dürfen, wenn der Computer die Fahrt übernimmt. Der Fahrer muss aber "wahrnehmungsbereit" bleiben, um wieder die Kontrolle übernehmen zu können.
Quelle: dpa
Wird er nicht, dafür dann aber haftbar. In letzter Konsequenz sollte das natürlich immer so bleiben.
3500 Tote durch menschliche Fahrer allein in D nehmen wir achselzuckend zur Kenntnis.
Beim autonomen Fahrzeug wäre wie viele Tote ein Erfolg?
0?
10?
1000?
Und zum Thema Moral: Sachschaden vor Menschen ist klar.
Bei der Wahl Mensch/Mensch lasst das Auto würfeln. Jede Art hierarchischer Kriterien sind zumindest zweifelhaft.
Wobei die Frage wohl garnicht so stark zu bewerten ist.
Denn, das Auto wird wohl nie genaue Detailkenntnisse über die Menschen haben die es wohl umfahren wird.
Dann wäre die Frage, ob es im Falle des Unfalls überhaupt noch zu einer umsetzbaren Wahlmöglichkeit kommt.
Zuletzt wird es wohl ein Mensch wohl auch nur schlechter machen können.
Das sind wirklich interessante Fragen:
Wenn eine Mutti mit ihrem Kinderwagen bei rot über Straße läuft und das Auto zu nah fürs Bremsen ist, welche Option sollte man dann wählen:
1. Bremsen und geradeaus weiterfahren, aber dabei Mutter + Kind überfahren, weil der Bremsweg nicht reicht.
2. Ausweichen und dabei die 5 älteren Herren überfahren, die sich im Gegensatz zur Mutter korrekt verhalten haben und noch an der roten Ampel stehen.
Deswegen "würfeln".
Eine moralisch einwandfreie Bewertung ist nicht möglich. Schon gar nicht in einer 100stel Sekunde.
Der Mensch entwicklelt sich zurück ,der Computer entwickelt sich weiter... Terminator lässt grüßen :-)
Weiß ich nicht. Ich denke es ist nur menschlich, dass man "abschaltet", wenn man nichts mehr aktiv zu tun hat. Und es führt ja auch den Gedanken des "Autopiloten" ad absurdum, wenn ich im Straßenverkehr trotzdem hellwach sein muss um zu bewerten ob die Maschine gerade richtig oder falsch entscheidet, oder ob sie alles um sich herum korrekt registriert hat und danach handelt.
Ich finde schon, dass es sich die Rechtssprechung/die Hersteller zu einfach machen.
Mir wäre es lieber, wenn ein autonomes Auto gar nicht in eine gefährliche Situation kommt.
Das wird nicht möglich sein, außer du trennst SÄMTLICHE Straßen baulich von der restlichen Infrastruktur ab (Glaswände etc.).
Um solche ethischen Entscheidungen zu treffen, müsste der Computer aber erstmal in der Lage sein eine Kind mit Mutter von einem Busch neben einer Mülltonne zu unterscheiden. Momentan können sie ja nicht mal zuverlässig (Trefferquote 100%) einen Hund von einer Katze unterscheiden.
Es sollte Gesetze geben das bestimmte Dinge nur von Menschen durchgeführt werden dürfen. Im Kindergarten und in der Schule wird uns eingeredet Verantwortung zu übernehmen und wie wichtig das für unsere Entwicklung ist, im Erwachsenalter geben wir dann alles an den Computer ab. Das ist nicht nur eine Komfortfrage, sondern birgt ernste gesellschaftliche Risiken und hemmt die geistige Entwicklung.
Ahhh schöne neue bullshit Jobs.
Statt sich zu freuen das die Ach so bösen und gemeingefährlichen autonome Autos viel schneller und sauberer als ein Mensch reagieren könnten, macht man sich lieber erstmal Gedanken mit was wäre wenn... Ein Fahrer hat auch keine 5 Minuten Zeit erstmal seinen Ethischen Standpunkt auf die Situation zu übertragen..
Ich würde ja sogar noch verstehen wenn man sich Gedanken macht wenn Hacker die Karre knacken und evtl. Fernsteuern, aber gerade so Ethik Fragen sind immer extrem langwierig und einer sieht es so und einer so... Wie wäre es wenn man z.b. Systeme entwickelt die dafür sorgen dass ein Mensch unbeschadet davon kommt selbst wenn das Auto ihn mit 50 rammt?
Der Mensch muss darüber nicht nachdenken, da diese Fragen tief in den Genen verwurzelt sind. Die Entscheidung fällt rein intuitiv, das Gehirn wird quasi der Denkprozess abgenommen. Warum z.B. fällt es Menschen so schwer (psychisch Gestörte ausgenommen) ein Kind zu töten? Da es gegen die urältesten Instinkte verstößt.
Der Mensch hat in einer extremen Situation eh nicht genug Reaktionszeit, um irgendeine Entscheidung zu treffen. Die autonomen Systeme können noch bremsen und müssen dann noch entscheiden, ob sie einen Ausweichversuch starten. Daher finde ich diese Ethikentscheidungen unsinnig, weil der Mensch in der gleichen Situation sowieso versagt hätte. Das autonome Auto soll einfach ausweichen, wenn kein Unbeteiligter in der Nähe ist und ansonsten einfach bremsend draufhalten. Das garantiert zumindest, dass das autonome Auto nicht Schuld ist. Außerdem ist ein direkter Aufprall besser für die Sicherheit der Insassen.
Das bezweifle ich sehr stark. Mein Vater hat absichtlich ein stehendes Auto gerammt als er entscheiden musste ob er ein Kind überfährt oder lieber in ein anderes Auto kracht... Da war auch nicht sonderlich viel Zeit um zu reagieren. Mit einer Vollbremsung wäre es jedenfalls nicht vermeidbar gewesen das Kind auf die Haube zu nehmen.
Was wäre wohl passiert, wenn er kurz abgelenkt gewesen wäre oder wenn ein unerfahrener Fahrer hinter dem Steuer gesessen hätte? Ein autonomes Auto wird immer bestmöglich fahren und wenn sich die Möglichkeit ergibt durch Sachschaden einen Personenschaden zu verhindern da wird es das tun. Es kann ja problemlos per Videoaufnahme beweisen, dass es keine andere Wahl hatte und vor allem kann es beweisen, dass die Situation nicht durch einen vorherigen Fehler oder Unaufmerksamkeit entstanden ist.