Fragen zu Diesel und Benzin: Ratgeber
Sieben Tankmythen und was dahinter steckt
Spritmythen, Tankmythen. Wann läuft der Tank über, sind Handys an der Tankstelle gefährlich? Und: Darf man Kraftstoff zuhause für schlechte Zeiten aufheben? Ein Ratgeber.
München – Ist Markenbenzin besser? Ist Telefonieren an der Tankstelle gefährlich? Diese und andere Spritmythen tauchen im Zusammenhang mit dem Lebenssaft unserer Autos immer wieder auf. Aber was ist dran? Das steht in unserem kleinen Ratgeber.
- Ist Markenbenzin besser?
Egal, ob freie Tankstelle oder große Kette: Der Sprit kommt aus den gleichen Raffinerien. Bei den Ketten werden allerdings oft Zusatzstoffe (Additive) zugesetzt. Sie sollen die Qualität des Sprits verbessern. Ob das stimmt, ist laut ADAC kaum überprüfbar. Die Anforderungen an die Kraftstoffqualität seien in Deutschland gesetzlich geregelt.
- Ist Telefonieren an der Tankstelle gefährlich?
Nein. Zwar, so der Autoclub, könne sich theoretisch der Akku lösen, wenn das Handy herunterfällt. Das könne wiederum zu Funkenschlag führen, der verschütteten Kraftstoff entzünden kann. Dies sei jedoch, soweit bekannt, noch nie passiert.
Auch die elektromagnetischen Wellen von Mobiltelefonen seien kein Problem für die Infrastruktur an der Tankstelle. Falls an der Tankstelle telefonieren verboten sei, so habe dies der Betreiber selbst entschieden. Ein Gesetz dazu gebe es nicht.
- Kann der Tank überlaufen?
- Wann ist Tanken am günstigsten?
Montags soll der Sprit am wenigsten kosten, so ein Mythos. Das stimmt so nicht mehr. Zwischen den Wochentagen sind die Schwankungen der Benzinpreise heute nur noch gering. Im Tagesverlauf können sie dagegen groß sein: Abends zwischen 18 und 22 Uhr ist es meist am billigsten. Wenn an der Anzeigetafel und der Zapfsäule unterschiedliche Preise stehen, gilt der Preis an der Zapfsäule.
- Darf man Kraftstoff privat einlagern?
Prinzipiell ist es nicht verboten, Kraftstoffe zu „hamstern“. Im Haushalt darf allerdings nur ein Liter Benzin aufbewahrt werden – aber immerhin 100 Liter Diesel. In der Garage sind 200 Liter Diesel und 20 Liter Benzin zulässig. Der Sprit muss in „dicht verschließbaren und bruchsicheren Behältern“ aufbewahrt werden, so der ADAC. Aus EU-Staaten dürfen 20 Liter zollfrei eingeführt werden. Wer Benzin aus Nicht-EU-Ländern mitbringt, muss ab dem ersten Liter versteuern. Volltanken im Ausland ist aber erlaubt.
- Legt Zucker im Tank das Auto lahm?
Ja, das geht. Allerdings nicht nur mit Zucker, sondern mit jeder Substanz, die im Tank nichts zu suchen hat. Denn dann, so der ADAC, können der Kraftstofffilter oder sogar die Einspritzdüsen verstopfen. Der Tank muss danach gereinigt, die Düsen gewechselt werden. Das wird nicht billig.
- Können Autos bei einem Unfall explodieren?
Im Hollywoodfilm gehört die Explosion nach einem Unfall zwingend dazu. In der Realität ereignet sie sich aber nur sehr selten, so der ADAC. Eine Explosion ist zum Beispiel möglich, wenn „Benzin ausgetreten ist und sich mit Luft zu einem explosionsfähigen Gemisch verbunden hat.“ In Hollywood wird meist mit einem Sprengsatz nachgeholfen. Als Ersthelfer am Unfallort muss man dagegen vor einer Explosion keine Angst haben.
Gut, daß diese Mythen hier mal zusammengefaßt wurden.
Allen Unkenrufen zum Trotz stecken diese Märchen nämlich immer noch in den Köpfen von zu vielen Zeitgenossen.
Den wichtigsten Punkt habt Ihr vergessen:
Gasumbauten sind Bastelei und unverantwortlich, denn Gas ist viel gefährlicher als Otto- und Dieselkraftstoff. Von Umrüstungen jedweder Art ist Abstand zu nehmen.
cheerio
Nur dass der Sprit an einer freien Tankstelle zumindest im Raum Brandenburg genauso teuer, oder manchmal teurer ist, als an den Markenzapfsäulen...
Nö, hier werden Mythen verbreitet -> haben hier im Wohnhaus selbst (nicht in der Garage!) ein paar 1000l Diesel (sogar steuerbegünstigt) im Keller (obwohl wir überhaupt kein Auto mit Diesel-Motor haben) und ich bin 100%ig sicher, dass das legal ist.
notting
Es fehlt der Mythos, dass jeder mit einem Motorradhelm auf dem Kopf, eine Tankstelle überfallen möchte 😉
Heizöl darf aber auch genau wegen seiner Steuervergünstigung nicht in den Diesel Tank eines Autos 😉
Der Grund dafür, dass man nur begrenzte Mengen Benzin/Diesel zu Hause/in der Garage aufbewahren darf, ist wohl der Brandschutz. Und jetzt erkläre mir mal, wo da der Unterschied zwischen dem normalen und dem steuervergünstigten Diesel liegt... 🙄
notting
Ja manchmal sind Gesetze halt... schlecht gemacht.
Aber jetzt verbiete heute mal auf einen Schlag die Lagerung von Heizöl. Ist halt etwas anders gelagert, als ein / mehrere Kanister in der Garage.
Das Heizöl lagert in einem extra hierfür vorgesehenen Tank. In Kanistern dürfte man das auch nicht in unbegrenzter Menge lagern.
Umgekehrt dürfte man möglicherweise auch Diesel in unbegrenzter Menge lagern, wenn man einen speziell dafür eingerichteten Tank im Haus hätte - inklusive einer ordnungsgemäßen Zapfstelle natürlich. Ob sich so etwas für Privatpersonen lohnen würde, ist allerdings eher zweifelhaft.
Es gibt für Betriebe (Bauernhöfe, Speditionen, etc.) Zapfanlagen. Wir hatten mal Bekannte mit einer Fahrschule, die hatten einen Dieseltank für die Fahrschulautos. Ist dann etwas günstiger, wegen der abgenommenen Menge.
Günstiger ist es aber erst ab dem Zeitpunkt, an dem sich die Tank-/Zapfanlage inklusive der Betriebskosten amortisiert hat.
Ja. Mit einmal alle drei Wochen tanken kommt man nicht so schnell an den break-even-point 😊 Wenn überhaupt.
Mythen sollten immer Mythen bleiben...
Eben. Für den Privatmann lohnt sich das nur, wenn er zusammen mit anderen Interessenten ein Tank-Sharing-Projekt auf die Beine stellt.