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Skandalsieg durch Ferrari - Vettel nur Dritter

verfasst am Mon Jul 26 17:39:08 CEST 2010

Dank Stallregie hat Fernando Alonso am Sonntag (25.7.) den GP Deutschland in Hockenheim gewonnen. Der Ferrari-Pilot verwies Teamkollege Felipe Massa kampflos auf Rang zwei. Lokalmatador Sebastian Vettel musste sich mit Platz drei zufrieden geben.

Ferrari heißt der große Sieger in Hockenheim - allerdings mit einem faden Beigeschmack. Fernando Alonso fuhr vor seinem Teamkollegen Felipe Massa als Erster über die Ziellinie und wurde anschließend von Pfiffen des Publikums durch seine Auslaufrunde begleitet. Nachdem Alonso lange Zeit nicht an seinem brasilianischen Teamkollegen vorbeikam, durfte er in der 49. Runde plötzlich kampflos überholen - offensichtlicher lässt sich Teamorder nicht durchführen.

Massa: "Es war meine Entscheidung"

"Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich habe gesehen, dass Felipe etwas langsam aus der Kurve kam. Da habe ich ihn überholt", erklärte Alonso anschließend. Massa wollte zunächst nichts dazu sagen. "Das brauche ich nicht zu kommentieren", klagte der Brasilianer. Später erklärte er: "Fernando war auf den harten Reifen schneller. Es war meine Entscheidung.

Stallregie ist nach dem Reglement illegal. So wurden die beiden Fahrer und die Teamleitung nach der Zieldurchfahrt zur Rennleitung zitiert. Zweieinhalb Stunden später wurde das Urteil verkündet: Ferrari muss 100.000 Dollar Strafe zahlen. Allerdings könnte die Strafe bei einer erneuten Verhandlung vor dem FIA-Weltrat noch einmal verschärft werden.

Vettel ohne Chance beim Heimspiel

Sebastian Vettel konnte dagegen nicht in den Kampf um die beiden Spitzenplätze eingreifen. Schon am Start verlor der Lokalmatador aus Heppenheim die Führungsposition und musste die beiden roten Autos ziehen lassen. Wie schon so oft in dieser Saison konnte Red Bull kein Kapital aus der Pole Position schlagen.

"Ich bin nicht ganz glücklich mit Platz drei", klagte Vettel anschließend. "Aber Platz drei war heute das Maximum. Wir waren vielleicht ein, zwei Zehntel auf die Distanz zu langsam. Der Start war der Schlüssel. Da kam ich einfach nicht richtig weg. Ich hatte Glück, dass der Motor nicht abgestorben ist. Am Ende habe ich es einfach nicht geschafft, nahe genug an die Ferrari heranzukommen."

Button und Hamilton verlieren kaum an Boden

Mit Platz drei konnte Vettel seinen Rückstand in der WM-Wertung auf die beiden führenden McLaren nur wenig reduzieren. Das britische Weltmeister-Duo Lewis Hamilton und Jenson Button wurden direkt hinter dem Deutschen auf den Plätzen vier und fünf abgewinkt.

Der zweite Red Bull von Mark Webber konnte den beiden McLaren-Piloten keine Punkte rauben. Nach dem Start lag der Australier zwar noch vor Button, eine schlechte Boxenstopp-Strategie warf den Routinier allerdings auf Rang sechs zurück. Am Ende musste Webber wegen Problemen mit der Ölversorgung langsam machen, um überhaupt ins Ziel zu kommen.

Beide Mercedes in den Punkten

Hinter dem Renault von Robert Kubica auf Platz sieben landete mit Nico Rosberg der erste Mercedes. Wie nach dem schwachen Qualifying erwartet spielten die Silberpfeile keine entscheidende Rolle. Michael Schumacher im zweiten Werks-Mercedes konnte sich vom elften Startplatz wenigstens etwas verbessern und landete direkt hinter seinem Teamkollegen auf Rang neun.

"Wir hatten einen fantastischen Start aber einen zu frühen Stopp - das sagt alles über das Rennen. Die Strategie war eigentlich so lange wie möglich draußen zu bleiben, daher hat mich das etwas überrascht", erklärte Schumacher, der am Ende eine Runde hinter dem Sieger lag. "Überrundet worden zu sein, ärgert mich nicht sehr. Es wird für jeden offensichtlich sein, dass das Problem nicht zwischen Lenkrad und Tank liegt, sondern davor und dahinter."

Hülkenberg und Sutil verpassen Top Ten

Den letzten Punkteplatz sicherte sich Vitaly Petrov im zweiten Renault. Die als stark eingeschätzten Williams konnten dagegen nicht in die Top Ten fahren. Rubens Barrichello und sein deutscher Teamkollege Nico Hülkenberg kamen nur auf den Plätzen zwölf und 13 ins Ziel.

Noch schlechter lief es für Adrian Sutil im Force India. Der Gräfelfinger musste nach einer Kollision am Start früh an die Box und landete am Ende nur auf Rang 17. Damit endete die Punkteserie in Hockenheim nach sechs Top Ten-Plätzen in Folge. Landsmann Timo Glock klagte ebenfalls über technische Probleme und lief hinter Sutil als 18. ein.

 

Quelle: Auto Motor und Sport