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Smart Fortwo: Elektroversion vor dem (Pseudo-)Start
Ein Jahr nach der ersten Vorstellung und später als ursprünglich geplant will Daimler ab November die Fertigung des Smart Fortwo electric drive aufnehmen. Die zweite Generation des Elektroautos verfügt über einen Lithium-Ionen-Akku. Doch kaufen kann man das leise und lokal völlig saubere Wägelchen nicht.
Der neue Akku mit einer Kapazität von 14 kWh stammt bereits vom US-amerikanischen Elektroauto-Pionier Tesla, bei dem sich Daimler erst jüngst eingekauft hatte. Sie ist platzsparend zwischen den Achsen untergebracht - dort, wo auch sonst (im Tank) die Antriebskraft gespeichert ist. Raumangebot und Kofferraumgröße des elektrischen Zweisitzers bleiben damit voll erhalten.
Im Heck arbeitet anstelle der Benzin- oder Diesel-Verbrennungsmaschine ein Permanentmagnetmotor. Er leistet wie bereits in der ersten Generation (ed1) des Londoner Praxistests 30 kW (41 PS) und entwickelt ein Drehmoment von 120 Newtonmetern, die direkt beim Start zur Verfügung stehen. Damit hängt er beim Ampelstart einen Otto-Smart zunächst ab, bis 60 km/h stellt sich dann ein Patt ein: 6,5 Sekunden soll der Spurt dauern, länger als beim ed1. Auch die Höchstgeschwindigkeit hat Daimler auf nun 100 km/h statt bisher knapp 115 km/h herabgesetzt. Das sei "bewusst und stadtgerecht" erfolgt, heißt es etwas unglücklich im Text zum Auto.
Aufgrund der Leistungscharakteristik des Elektromotors kommt der Elektro-Smart mit einer einzigen festen Getriebeübersetzung aus. Schalten ist somit überflüssig; zum Rückwärtsfahren ändert sich schlicht die Drehrichtung des Motors.
Eine Batterieladung ermöglicht eine Reichweite von bis zu 115 Kilometern. Aufgeladen werden kann der Akku an einer üblichen Haushaltssteckdose mit 220 Volt. Ein kompletter Ladezyklus dauert ungefähr eine Nacht und kostet - solange der Staat sich hier noch nicht steuerlich bedient - rund zwei Euro. Nach drei Stunden ist genug Energie für eine Strecke von 30-40 Kilometern "getankt", die vielen Menschen im täglichen Pendelverkehr ausreichen. Nicht nur der Betriebsstoff Strom ist beim Elektro-Fortwo günstiger, sondern auch die Inspektionen: Batterie, Motor und die weiteren antriebselektrischen Komponenten sind wartungsfrei. Man darf gespannt sein, wie Hersteller und Werkstätten dem künftig begegnen werden.
Solange der Smart an der Steckdose hängt, kann die elektrische Klimaanlage genutzt werden, um das Auto vorzukühlen - bei aktuell 35 Grad vor dem Autokiste-Büro nicht die schlechteste Perspektive. Der Li-Ion-Akku versorgt nicht nur den Antriebsmotor, sondern über einen Wandler auch das übrige Bordnetz mit Strom.
Wer glaubt, das alles klinge prima, kann sich den Weg zum örtlichen Smart-Händler dennoch sparen. Zwar spricht der Konzern davon, dass der Smart ed ab Mitte November vom Band laufe, doch das bedeutet nicht eine echte Serienfertigung. Das Auto wird zunächst ab Jahresende nur an ausgewählte Leasingkunden ausgeliefert, die die Modelle vier Jahre und 60.000 KIlometer bewegen werden. Die ersten Fahrzeuge sind für das Pilotprojekt "e-mobility Berlin" vorgesehen, das Daimler zusammen mit dem Stromkonzern RWE und mit Unterstützung der Bundesregierung und der Stadt Berlin durchführt, weitere werden u.a. in Hamburg, Paris, Rom, Mailand und Pisa eingesetzt. Ein Teil der Modelle geht in die US-Metropolen.
Ob der elektrische Smart auch dann - insgesamt betrachtet - umweltfreundlich ist, wenn er mit "normalem" und nicht mit ausschließlich "grünem" Strom aufgeladen wird, ist umstritten. Laut Greenpeace sind die CO2-Emissionen des E-Smart in diesem Fall höher als die beim Smart CDI. Für eine wirklich ganzheitliche Betrachtung müssten allerdings auch die echten Emissionen des Diesels wie Stickoxide und der Lärm berücksichtigt werden, außerdem in beiden Fällen u.a. der Herstellungsprozess.
Obschon Smart eigenen Angaben zufolge bereits heute eine "sehr lebhafte Nachfrage" nach dem Elektroauto verzeichnet, soll die echte Serienfertigung erst im Jahr 2012 beginnen - mutmaßlich bereits in dritter Generation. Ob Daimler damit dann wirklich noch eine "Vorreiterrolle auf dem Weg zur attraktiven individuellen Mobilität mit lokaler Null-Emission in Metropolen und Ballungsräumen" unterstreichen kann, wie man in Stuttgart formuliert, bleibt abzuwarten.
Wäre das elektrische Auto bei Daimler als Smart und A-Klasse heute ernsthaft lieferbar, gäbe es - trotz ungelöster Infrastruktur-Probleme - nicht nur eine Vorreiterrolle, sondern vor allem Überstunden statt Kurzarbeit.
Quelle: Autokiste
Was nutzt mir ein Elektrosmart, wenn der Gemeine Durchschnittskunde es nicht 'kaufen darf'?
Elias
Auch wenn das Drehmoment der Elektromotoren ab der ersten Umdrehung anliegt, fällt die Beschleunigung aus dem Stand oft nicht besser aus als beim Verbrennungsmotor: Dieser hat nämlich meist eine größere Übersetzung im 1. Gang und braucht deshalb überhaupt nicht so viel Drehmoment.
Wenn bei 100 km/h schon Schluss sein soll, kann man natürlich auch den Elektromotor sehr kurz übersetzen und hat damit eine gute Beschleunigung aus dem Stillstand. Aber ab 50 km/h heißt es 60-70 PS beim Benziner gegen 41 PS beim Elektro-Smart. Also wirklich ein reines Spargerät, wie auch der Diesel.
Noch so ein Umweltverpester. Solange wir mit Kohle und Gas Strom erzeugen, sollte man auf solche Autos verzichten. Und selbst wenn man extra für seinen kleinen z.B. eine Solaranlage installiert, könnte man den so erzeugten Strom anderweitig nutzen.
Sehr witzig 😆
Oder ist das etwa dein Ernst ???
Für längere Strecken stimmt das schon, über die 30 % Wirkungsgrad, die "moderne" Kleinstwagen auf der Autobahn schaffen, kommt so ein Elektrosmart vermutlich auch nicht (Herstellung des Stroms etc. miteingerechnet). Aber in der Stadt schafft ein Benziner eben maximal 10 %, ein Hybrid wie der Prius maximal 20 %. Dort gehören diese Elektroautos hin.
Und wie das mein erst ist. Unser Prof hat das im Studium mal vorgerechnet, was ein Elektroauto für einen Wirkungsgrad hat. Alles in allem kamen da mitte der 90er 2% raus. Dabei muß man schließlich alles rechnen. Den Wirkungsgrad des Kraftwerks, Leitungsverluste, den Wirkungsgrad von Umformern, den Wirkungsgrad der Batterien und zu guter letzt natürlich auch noch den des Motors. Jeder für sich ist dabei sicher nicht schlecht, die gesamte Kette ist aber unter aller Sau.
Selbst, wenn es nicht 2% sondern 10% sind, ist er gegenüber einem Verbrennungsmotor schlecht.
Ach ja ... es sind sicher mehr als 2% !!
Und wenn dann solltest du beim Verbrenner auch alles mit einberechnen ... und dann bist du auch in ähnlichen Bereichen ...
Klassisches schön- oder schlechtrechnen würd ich sowas nennen 😉
(geht nicht gegen dich, ich mein deinen Prof)
Ich glaube dass zwischen mitte der 90er und 2009 schon etwas unterschied liegt in Sachen Elektroautos und Wirkungsgrad 😉
Hallo,
dann musst du dort aber auch die Produktion des Benzins mit einrechnen. Ein Elektroauto hat gute 60 - 80% Wirkungsgrad (je nach Akku + Motor) ab Steckdose wie auch Verbrenner ab Tankstelle.
Ok wenn du das so willst:
Mit Ökostrom:
Ein moderner PKW hat AB TANKSTELLE nur 15 als Benziner und 20% als Diesel. Wenn die Benzinproduktion mit eingerechnet wird sieht es ganz duster aus.
MFG Marcell
Das wäre ja ganz schön, nur leider liegen alleine die Leitungsverlute bei ca. 80% somit ist der Wirkungsgrad mal gerade 20%.
Hallo,
sorry aber das ist totaler quatsch! Die Leitungsverluste liegen AUF KEINEN FALL bei 80 %!
In einem normalen Einfamilienhaus liegen diese bei 5 % - 10%, je nach Größe u.s.w.! Die Energieversorger geben Verluste von guten 3% auf ihrem Hochspannungsnetz an. Ich persönlich sehe dort eher 10%. Bleibt noch das Mittelspannungsnetz mit guten 5 % - 10%.
Ich weis nicht wo du hier 80% Leitungsverluste siehst, aber das ist total überzogen!
MFG Marcell
@DieselFan84
Sehr schöne Rechnung. Die wird sogar noch besser wenn man bedenkt, dass die Fahrzeuge meist Nachts "betankt" werden. Da gab es mal irgendwo eine Studie, dass die Autos dann vom sowieso produzierten Strom geladen werden und keine oder nur wenig zusätzliche Belastung der Stromproduktion auftritt.
Hab mal ein bisschen gesucht:
Quelle: http://www.utopia.de/gruppen/forum/thema/178889
Das ist eine Riesenaugenauswischerei. Dieser wiederaufgeflammte Elektroautohype ist nichts anderer als reine Geldverschwendung. Als nach der Waldsterbenhysterie in den 80ern schon einmal das Elektroauto grandios scheiterte, versucht man es schon wieder. Das Elektroauto ist teuer, unpraktisch, und nicht einmal umweltfreundlich weil es nur die Emissionen von den Städten in die Peripherie verlegt. Die Windkraftwerke tragen so gut wie nichts zur Stromproduktion bei und wenn Wasserkraftwerke geplant werden, heulen die Naturschützer sofort auf. Atomstrom ist angeblich auch Pfui, also bleiben nicht mehr viele Alternativen.
Elektroautos sind eine typische Gutmenschenscheinlösung. In Wahrheit wirft vor das Elektroauto in der Mobilität Jahrzehnte zurück. So lange solche Autos als bessere Krankenfahrstühle im Stadtverkehr eingesetzt werden, soll es mir Recht sein. Überland werden sich diese Akkuvehikel nie durchsetzen. Nur fürchte ich dass der Gesetzgeber uns dazu zwingen wird. Weil freiwillig kauft sich nur eine Minderheit von Stadtbewohnern ein Auto das nach höchstens 150km für 8 Stunden am die Steckdose muss.
Schlimm genug dass ein Prof so ein Zeugs seinen Studenten vorrechnen darf 😉