Mercedes: "Aesthetics A" gibt Ausblick auf Kompaktklasse

So (ähnlich) sieht die nächste A-Klasse aus

Heiko Dilk

verfasst am Fri Jan 27 00:15:17 CET 2017

Mercedes zeigt die nächste Designrichtung: Die Skulptur "Aesthetics A" gibt einen Ausblick darauf - und auf eine Erweiterung der Kompaktklassen-Familie.

Daimlers Designchef Gorden Wagener vor seiner jüngsten Kreation. "Aesthetics A" zeigt, wie eine künftige Limousine der A-Klasse aussehen könnte
Quelle: Daimler

Berlin – Von wegen Top-down. Bei Mercedes durfte zuletzt die A-Klasse die Richtung vorgeben. Das kleinste Modell ging 2012 beim Design völlig neue Wege. Gorden Wagener hatte sie eingeschlagen, und mit der kürzlich erschienenen E-Klasse im Prinzip vollendet.

Fast alle Mitglieder der Mercedes-Modellfamilie tragen jetzt Wageners Handschrift. Für manchen etwas zu sehr. Die Familienähnlichkeit ist unverkennbar, mindestens C- und E-Klasse lassen sich nicht ohne Weiteres auseinander halten, die S-Klasse ähnelt den beiden stark. Kritik, die man schon längst bei Audi und BMW hört.

Die Zahlen geben Wageners Designphilosophie Recht. Mercedes hat im vergangenen Jahr mehr als zwei Millionen Autos verkauft. Mehr als Audi und BMW und mehr als je zuvor. Und Design gilt schließlich als einer der Hauptgründe für die Kaufentscheidung.

Sicken solle es bei Mercedes künftig gar nicht mehr geben, die Falze im Blech werden sparsamer eingesetzt
Quelle: Daimler

Mercedes-Design-Ausblick: Das Ende der Sicken

Kaum ist Wageners Werk fast vollendet, geht die Reise weiter. Wieder darf der kleinste Mercedes vorausfahren. Mit der Designskulptur „Aesthetics A“ zeigt Daimler einen rund 4,50 Meter langen Ausblick auf die nächste Generation der A-Klasse. Oder: „die Vision einer auf den Grundkörper reduzierten Limousine im Kompaktwagen-Segment“, wie es im Designersprech heißt.

Von der aktuellen Linie ist auf den ersten Blick nur wenig zu erkennen. Die Falze im Blech werden weniger, dafür werden sie schärfer. Sicken und Linien wurden laut Designchef Gorden Wagener „extrem reduziert“. Mit diesen Merkmalen habe die kommende Generation der Kompaktklasse das Potenzial, „eine neue Designära einzuleiten“.

Teil der neuen Ära zumindest am „Aesthetics A“: Der Panamericana-Grill, der kürzlich am Sportwagen AMG GT seinen Einstand gab. An der Grundidee, die bei Mercedes unter dem Motto „sinnliche Klarheit“ steht, soll sich nichts ändern. Wagener interpretiert sie jetzt noch stärker als „Kunst des Weglassens.“ Und er sagt: „Die Zeit der Sicken ist vorbei.“

"Aesthetics A" gibt zugleich einen Ausblick auf eine künftige A-Klasse-Limousine, vor allem für den chinesischen Markt ein wichtiges Modell
Quelle: Daimler

"Aesthetics A" kündigt Limousine der A-Klasse an

Sicken, also Vertiefungen im Blechkleid, gab es zuletzt ohnehin kaum noch. Beim AMG GT sind nur wenige Falze erkennbar. Robert Lesnik, Leiter Exterieur Design unter Wagener, will das weiter reduzieren. „Wir geben Dingen ihre Form nicht durch Linien, sondern durch Flächen“, sagt er. Was davon in der Serie übrig bleibt, wird sich zeigen. Die gestreckte Linie der A-Klasse-Skulptur wirkt vielversprechend.

Dass es sich dabei formal um eine klassische Limousine im Dreibox-Design handelt, ist kein Zufall. „Aesthetics A“ soll für Daimler den „Aufbruch in neue Märkte für die Kompaktklasse“ markieren. Jenseits von Deutschland und Europa seien „klassische Limousinen auch in diesem Segment besonders gefragt“, so Daimler. Vor allem auf dem wichtigen chinesischen Markt mag man Limousinen. Gut möglich, dass wir schon bald einen etwas konkreteren Ausblick auf ein solches Modell sehen.

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Der "Kühlergrill" der kompakten Limousine erinnert an den des Sportwagens Mercedes-AMG GT
Quelle: Daimler
Sicken solle es bei Mercedes künftig gar nicht mehr geben, die Falze im Blech werden sparsamer eingesetzt
Quelle: Daimler
Wo bislang vor allem bei der A-Klasse noch ein leichtes Durcheinander an Linien vorherrscht, gibt es künftig mehr Klarheit
Quelle: Daimler
Flächen sollen die Form kommender Mercedes-Modelle bestimmen, keine Sicken im Blech
Quelle: Daimler
"Aesthetics A" gibt zugleich einen Ausblick auf eine künftige A-Klasse-Limousine, vor allem für den chinesischen Markt ein wichtiges Modell
Quelle: Daimler
Gorden Wagener hat seine Designarbeit bei Daimler noch nicht beendet, doch fast die komplette Modellfamilie hat er geprägt
Quelle: Daimler
Ob hier künftig auch der Panamericana-Grill hängt? An der Designskulptur "Aesthetics A" ziert er jedenfalls die Nase
Quelle: Daimler