Toyota C-HR Hybrid: Fahrbericht, Daten, Preise
So fährt der Hybrid im schrägen SUV-Look
Hybrid kennen wir von Toyota, SUV auch. Jetzt kommt beides in einer ziemlich extravaganten Form zusammen. Erste Fahrt in Toyotas kleinem Hybrid-Crossover C-HR.
Skagen – Kaum ist die Tür auf, schlüpfen die Fremden in den Toyota. Ganz schön dreist, aber irgendwie sympathisch. Das dänische Pärchen ist schon etwas älter, knapp vor oder knapp im Rentenalter. Toyota ist „ihre“ Marke, sagt sie. Am C-HR gefällt ihr die Form.
Ihr Mann hat unterdessen die Motorhaube entriegelt und wirft einen Blick auf den Motor. Wie sie zum Hybrid stehen, will ich wissen. Finden sie toll, sagt sie. Er hält mit der Linken die Motorhaube hoch, an der Rechten den Daumen.
So viel Emotionen, so viel Aufgeregtheit um einen Toyota. Ungewöhnlich, aber irgendwie logisch. Derzeit fährt das Pärchen einen Avensis. Der fällt einem nicht unbedingt als erstes ein, wenn man nach einem emotionalen Auto gefragt wird. Oder sonst irgendeins von Toyota. Gute Technik, Zuverlässigkeit – das fällt einem zu Toyota ein. Und natürlich: Hybrid.
Toyota C-HR Hybrid: progressiv statt praktisch
Beim C-HR sollen diese Werte mit mehr Emotion gepaart werden. Nutzwert ist nicht so wichtig. Das offenbart der Sitztest auf der Rückbank. Vorne schiebt der Däne mit Schmackes den Vordersitz nach hinten. Autsch! Um ein Haar hätte es die Kniescheiben erwischt. Viel Platz ist nicht, und man fühlt sich etwas eingemauert. Die kleinen Fenster und die hohe Gürtellinie sind Schuld. Die Zielgruppe wird es vermutlich nicht stören. Bei unserem dänischen Ehepaar sind die Kinder längst aus dem Haus.
Was hier hinten allerdings auffällt: Das Hartplastik an den Türen. Toyota gibt sich Mühe, das aufzulockern durch eine stark strukturierte und farbige Fläche. Die ist lila, aber weder Prägung noch Farbe machen das Hartplastik weicher.
Der Däne hat den Fahrersitz freigegeben, also dürfen wir endlich losfahren. Es sticht das strahlendblaue Zierband ins Auge, das sich wie eine Schleife über die komplette Breite des Armaturenbretts legt. Der auffällige Farbton ist Geschmackssache, aber die matte Oberfläche fühlt sich gut an. Wie das Armaturenbrett selbst: weich unterschäumt und mit aufgesetzten Ziernähten wirkt es fast wie beledert. Die Schleife gibt es auch in dezentem Silber. Puh.
Als Hybrid mit Phlegma und Sparpotenzial
Druck auf den Startknopf, leichtes Gas, der Elektromotor schiebt den C-HR mit seinen 163 Newtonmeter Drehmoment und 53 kW Leistung (72 PS) vom Parkplatz. Abbiegen, etwas mehr Gas, der Verbrenner schaltet sich zu. Das läuft so unauffällig ab wie in einem Prius. Eventuell tönt der 1,8-Liter-Benziner etwas deutlicher im Innenraum als beim Hybrid-Klassiker. Doch solange der Gasfuß sanft bleibt, stört das nicht.
Das ändert sich, wenn man die vollen 122 PS Systemleistung fordert. Dann röhrt er ganz ordentlich, der Vierzylinder - denn sein Atkinson-Zyklus erfordert dann eben hohe Drehzahlen. Der Vortrieb fühlt sich magerer an als er ist, wegen des stufenlosen Getriebes, das den C-HR gleichmäßig auf Tempo zieht. Die meisten Toyota-Hybrid-Fans schwören drauf, für CVT-Novizen bleibt es gewöhnungsbedürftig.
Die Theorie spricht allerdings fürs CVT, denn so kann der Verbrenner öfter lange im optimalen Drehzahlbereich laufen, da wo er am effizientesten ist. Man findet Trost in dem Gedanken, dass Sparen im C-HR mehr Spaß macht als Jagen.
Schön, dass das Fahrwerk mitspielt. Toyota hat sich Mühe gegeben, den C-HR möglichst agil zu machen. Die Spur ist breiter als beim Prius, den Schwerpunkt senkten die Techniker so weit wie möglich. Das lässt offenbar genug Spielraum für Komfort. Der C-HR federt ordentlich über Wellen und durch Schlaglöcher. Trotzdem lässt er sich erstaunlich agil um die Ecken werfen. Die Lenkung ist ebenfalls präzise und direkt.
Toyota C-HR Hybrid: 3,6 Liter Verbrauch laut Norm
Doch kaum ein Hybrid-Fan wird den C-HR primär sportlich bewegen. Das tun nur Fernsehkommissare. Echte Fans jagen den Normverbrauch. Der liegt mit 18-Zöllern bei 3,8 Litern, mit 16-Zoll-Rädern sind es 3,6 Liter. Nach der Testfahrt standen deutlich mehr als vier Liter im Bordcomputer. Dabei führte die Teststrecke primär durch Dörfer und über Landstraßen. Das Gefühl sagt: So nah an der Norm wie den Prius wird man das SUV nur schwer bewegen können.
Der alternative 1,2-Liter-Benziner liegt im besten Fall bei 5,5 Litern auf 100 Kilometer. Er gefiel uns auf einer kurzen Spritztour richtig gut. Trotz magerer 116 PS und bloß 185 Nm Drehmoment geht er deutlich besser voran als der Hybrid und zügig um die Kurve. Er zeigt, was für eine solide, fahrdynamische Basis Toyota hier gelegt hat. Und mit 21.990 Euro Basispreis kostet er deutlich weniger als der Hybrid mit 27.390 Euro.
Trotzdem ist der Hybrid das interessantere Auto. Konkurrenz ist rar - das gilt für die Optik wie für den Antrieb. Kia bietet seit kurzem den Niro mit Hybrid-Antrieb an, Nissan seit geraumer Zeit den auffälligen Juke ohne Doppelherz. Von Toyota kommt jetzt die Kombination. Vermutlich wird sie funktionieren. Das dänische Ehepaar jedenfalls scheint sich schon entschieden zu haben.
Technische Daten Toyota C-HR 1.8 VVT-i Hybrid
- Motor: 1,8-Liter-Vierzylinder-Benziner und E-Motor
- Drehmoment: 142 Nm bei 3.600U/min
- Leistung E-Motor: 53 kW
- Drehmoment E-Motor: 163 Nm
- Systemleistung: 122 PS (90 kW) bei 5.200 U/min
- Getriebe: Stufenloses CVT-Getriebe, Frontantrieb
- 0-100 km/h: 11,0 s
- Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
- Verbrauch: 3,8 l/100 km
- CO2: 87 g/km
- Länge: 4,360 m
- Breite: 1,795 m
- Höhe: 1,555 m
- Radstand: 2,640 m
- Leergewicht: 1.380 kg (ohne Fahrer)
- Kofferraum: 377 l
- Listenpreis: ab 27.390 Euro Euro
Frei nach Bud Spencer: pfui Deibel, ist das häßlich.
Ich dachte ja das man so ein Nissan Quatschei in Extravaganz nicht mehr toppen kann. Aber der Toyota setzt noch einen drauf.
Warum Toyota ihre gute Technik immer nur mit solch unnützen Blech verzieren muss ist mir ein Rätzel. Mangas und Schlüpferziehautomaten gibt es doch nicht in Europa.
Also ich muss sagen, je öfter ich ihn sehe, desto besser gefällt er mir! 😱
Anfangs fande ich ihn echt grottig, aber mittlerweile finde ich ihn echt gut.
Ging mir beim neuen Prius allerdings genauso... 😆
Und die Technik (Hybrid) ist eh über jeden Zweifel erhaben.
Ich finde gut, dass Toyota seinen Weg geht und nicht nur auf die Verkaufszahlen schaut.
Du meinst doch den Joke Juke??
Ist allgemeinverständliche Grammatik bei Motor-Talk nicht mehr zu erwarten? Die Überschrift ist schon ziemlich schräg und weiter im Text kommt so manche inhaltliche Wiederholung ohne großen Sinn, denn so langsam habe ich verstanden, dass das dreiste Pärchen derzeit Avensis fährt.
Eigentlich hasse ich Vergleiche mit anderen Marken/Modellen...
Aber mal ehrlich.
Von hinten sieht er original wie der neue Honda Civic und von Innen wie die neuen Peugot SUV's aus!
Alles in allem muss man hier leider sagen... Das kann der neue Kia Niro wesentlich besser.
Etwa gleiche Maße. Jedoch mehr Systemleistung und deutlich mehr Platz!
(Dazu 7 Jahre Garantie).
Hmm schade. Meine Frau fährt den Niro.
Ich hatte auf diesen hier gehofft und wäre vermutlich umgestiegen.
Aber wenn er hinten so eng ist... Wir haben 2 Kinder...
Die werden nun mal nicht kleiner.
Der Look ist sowohl Außen wie Innen sehr Gewöhnungsbedürftig. Hoffe man kann diese Lichtleiste innen auch im Bordcomp. deaktivieren oder auch bei der Kaufbestellung abwählen.
Außen verfolgt Toyota scheinbar konsequent seine Designphilosophie ... Hybride sollen auffallen. Das gelingt auf jeden Fall. Mir gefällt das Design nicht, aber das mag jeder für sich entscheiden. Beim Heck wird meiner Ansicht nach einiges an möglichem Kofferraumplatz durch die abfallende Coupeform verschenkt. Ist wohl auch dem Design geschuldet.
Von den Antrieben her setzt Toyota auf seine gut bewährte Technik ... gut so.
Also ich find das Ding super.
Immer wider schön zu sehen, das hier in Deutschland so viele auf Modernes Autodesign nicht klar kommen 😆
Geht mir genauso, man muss sich daran gewöhnen, dann gefällt es. Andere biedere Autos sind dagegen mit der Zeit nur noch langweilig.
Dieses Design finde ich, wenn überhaupt, modisch und weniger modern😉.
Oh Schreck 😱
Zwei Fragen, geht das auch in einer Zahl (4,4? 4,8?) und seid ihr schon jemals ein SUVchen unter 5l gefahren? Mit welchem Prius habt ihr die Motorgeräusche verglichen?
Der 2 Liter Motor wird in Deutschland nicht angeboten.
@Fargrin: Was nützen die 141PS im Niro? 0-100 und VMAX sind beides schlechter als beim C-HR. Außerdem ist der Normverbrauch höher und die Technik lange nicht so ausgereift. Steht wohl außer Frage das der C-HR dem Niro antriebsseitig überlegen ist.
Zählen Platz und vor allem Raumgefühl hinten, dann ist der Niro wohl die bessere Wahl.
Der hätte eigentlich ganz cool werden können, aber beim Heck haben sie es maßlos übertrieben. Unfassbar. Die Antriebe sind auch ein Witz.
Bitte? Der ist doch absolut Dezent...
Von Außen sieht er ganz cool und spacig aus. Innen finde ich die Mittelkonsole nicht so hübsch. Ich weiß nicht warum, aber die Mittelkonsole erinnert mich irgendwie an das Dali Gemälde mit den geschmolzenen Uhren 😆
Naja, was soll man erwarten? Es handelt sich um ein verkleinertes Super-Useless-Vehicle und wenn die Normalversion schon das Gefühl eingemauert zu sein bietet, dann wirds eine Nummer kleiner nicht besser. Äußerlich versucht man sich mit dem Nissan Juke zu messen, innen mit dem hässlichen Kia Niro.
Allgemein kann man sagen, dass der Vezel Hybrid unter den Mini SUVs noch das beste Angebot wäre. Allerdings bringt Honda den i-DCD Antriebsstrang nicht nach Europa.