Audi RS3 Limousine 8V Facelift (2017): Erster Test, Motor, Preis
So fährt der RS3 als Limousine
Technik vom TT und ein Hintern für die ganze Welt: Audi baut den RS3 zum ersten Mal als Limousine. Erste Fahrt mit fünf Zylindern vorn und weniger Platz hinten.
Ingolstadt – Welche Heckansicht Autofans entzückt, da gibt es international keinen Konsens. China und USA finden: Vier Türen sind besser als fünf, Sedan schöner als Estate oder Hatch. Das mag weniger praktisch sein. Aber was in den wichtigsten Märkten gekauft wird, wird auch gebaut. .
Es war also abzusehen, dass Audi eine RS3 Limousine ins Programm nimmt. Bisher gab es das A3-Topmodell nur mit dem steilen Sportback-Heck. Doch schon die RS3-Studie von 2014 deutete an: Viel Dampf und dicke Endrohre, das passt zur Limo. Jetzt kommt sie in Serie. Vor allem für die USA und China. Aber auch in Deutschland.
Audi RS3 Limousine: Fünf Zylinder, 400 PS
Den RS3 Sportback gibt es weiterhin. Er wird etwas nützlicher (+ 20 Liter Kofferraum) und günstiger (- 1.300 Euro) als die Limousine. International erfolgreicher wird vermutlich trotzdem die Limo. Technisch sind beide fast identisch. Fünf Kilogramm Gewichtsvorteil im großen RS3 fallen im Datenblatt nicht auf.Zum Facelift der Baureihe schraubt Audi einen neuen Motor in die RS3-Modelle. Jenen 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbobenziner, der schon seit einem halben Jahr den TT RS antreibt: 400 PS und 480 Newtonmeter stark, immer kombiniert mit Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb. Vorteil gegenüber dem Vorgänger: 33 PS, 15 Newtonmeter und 26 Kilogramm.
Denn der neue Antrieb speckt ab. Allein der Motorblock aus Aluminium spart gegenüber dem alten Grauguss-Block etwa 16 Kilo. Hinzu kommen schmalere Hauptlager, eine Ölwanne aus Titan, eine hohlgebohrte Kurbelwelle und ein überarbeiteter Winkeltrieb zur Kardanwelle. Damit wiegt der Fünfender kaum mehr als ein vergleichbarer Vierzylinder.
Motor vorn quer, breite Reifen und Keramik
Trotzdem bleibt der Audi RS3 frontlastig. Das liegt an der Konstruktion der Basis: Motor und Getriebe sitzen quer auf der Achse. Die Vorderräder tragen etwas weniger als 60 Prozent des Gesamtgewichts. Das zieht in schnellen Kurven die Front nach außen. Allrad-Abstimmung, Bremseingriffe und optional breitere Vorderreifen halten dagegen. Viel erfolgreicher als beim ersten Audi RS3, etwas besser als beim Vorfacelift-Modell, nach wie vor spürbar.
Gegen Aufpreis regelt ein adaptives Fahrwerk die Charakteristik der Stoßdämpfer. Komfort steht nicht auf den Programm, aber alles zwischen straff und bockhart. Im Kontrast dazu steht die Lenkung: Ihr fehlt im „Comfort“-Modus Gefühl und Widerstand. Besser wird es in den schärferen Fahrmodi. Präzise arbeitet sie immer.Das Beste am RS3 bleibt sein Motor. Mit den Maßnahmen zum Facelift zeigt Audi: Der Fünfender ist wichtig für die Marke. Stärker und schneller fährt kein Konkurrent. Nicht der Reihensechser im BMW M2, nicht die Brutalo-Viertöpfer in A45 AMG oder Focus RS. 4,1 Sekunden auf Tempo 100 und 280 km/h Spitze (gegen Aufpreis) sind Bestwerte. Der Antrieb zerrt herrlich an den Achsen, bringt die Limousine aber nicht aus der Ruhe. Der RS3 ist verdammt schnell, aber nicht so ungestüm wie BMW oder Ford. Und es bleiben beim Sprint ein paar Zehntelsekunden Abstand zum (gut 10.000 Euro teureren) Audi TT RS.
Der Normverbrauch des RS3 steigt zum Facelift leicht an. 8,3 Liter pro 100 Kilometer schreibt Audi ins Datenblatt. Mit Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn pendelt sich die Limousine knapp darunter ein. In der Stadt zeigte der Bordcomputer 10,8 Liter an. Im Spaßmodus wurden es 14 bis 15 Liter.
Alle RS3-Modelle bekommen eine Abgasanlage mit Klappensteuerung. Gegen Aufpreis fehlt Dämmwolle in den Endschalldämpfern. Dann frotzelt es beim Abtouren, dröhnt beim Schalten und röhrt unter Last. Genauso schön und laut wie beim Vorgänger, denn an den Töpfen ändert sich nichts.
Die Kompaktklasse setzt Grenzen
Dafür ändert sich zum Facelift etwas, das Audi schon längst versprochen hatte. Im ausgelaufenen RS3 standen Keramik-Bremsscheiben vorn und Schalensitze in der Aufpreisliste. Pressetestwagen waren mit beiden Extras ausgestattet, in der Serie gab es Lieferprobleme. Jetzt soll alles passen, sagt der Hersteller.Die Bremse ist ein Alleinstellungsmerkmal für Audi, und sie zeigt die Grenzen der Kompaktklasse. Nicht beim Fahren, die Anlage arbeitete auf unserer Testfahrt stark und sicher. Aber beim Umfang: Audi kombiniert die leichten Keramikscheiben mit schweren Achtkolbensätteln aus Stahl. Bestandteile, die es schon in alten RS-Modellen gab. Hinten bremst der RS3 immer mit Stahlscheiben.
Mehr geht eben immer. Dicke Backen am Heck gibt es nur bei den großen RS-Modellen. Der RS3 bekommt breite Kotflügel vorn und eine breitere Spur hinten – umgesetzt durch Felgen mit niedrigerer Einpresstiefe. Geld ist eben doch ein Thema. Auch bei einem Auto, das gut doppelt so viel kostet wie das Basismodell.
Audi RS3 Limousine: Technische Daten
- Motor: 2,5-Liter-Fünfzylinder mit Turbolader
- Getriebe: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe
- Leistung: 400 PS (294 kW)
- Drehmoment: 480 Newtonmeter
- Verbrauch: 8,3 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 188 g/km (NEFZ)
- 0-100 km/h: 4,1 s
- Höchstgeschwindigkeit: 250 bzw. 280 km/h
- Länge: 4,48 m
- Breite: 1,80 m
- Höhe: 1,40 m
- Radstand: 2,63 m
- Gewicht (EU-Norm): 1.590 kg inkl. Fahrer
- Kofferraum: 315 bis 770 l
- Basispreis: 55.900 Euro
Hört sich gut an 😉
@serialchiller
Constantin du machst mich neidisch...
Absoluter Traumwagen.
5-Zylinder-Turbo, der Audi-Motor.
Herz sagt RS3, Vernunft sagt ein S3 muss reichen 😆
schei*e geil😆
Jetzt nur noch im Lotto gewinnen....😆
Ich kauf mir regelmäßig Bayernlose 😆
Süß die hinteren Bremsscheiben :-))
Ist ein S3 wirklich so viel vernünftiger, als ein RS3? 😆
Zum Auto: Wirklich schön, finde die Limousine optisch deutlich gefälliger, als den Sportback.
Bei Audi kann man doch fast nie die RS-Modelle bestellen. Irgendetwas ist immer:
- Modellserie zu neu, daher noch kein RS vorgestellt
- Facelift steht an, kein RS bestellbar
- Das Modell ist aktuell nicht konfigurierbar, obwohl vorgestellt (siehe Webseite)
Ich habe echt keine Ahnung, was die von Kunden denken, aber ich kann kein Autokauf auf ein Jahr genau planen. Autos sind toll, aber auch als Audifan muss man dann zu anderen Herstellern greifen.
Das dürfte die 330mm sein die der RS4 / RS5 / S4 / S5 B8 auch an der HA hat.. .
Als Alltagswagen - für Leute mit Hobbies - untauglich, als Zweitwagen... zu wenig für's Geld.
Da hol' ich mir doch lieber nen 3er, C-Klasse, A4, Octavia etc als Kombi für den Alltag und nen MX-5 zum Spaß.
Clarkson hat Recht. Audi beweist es immer wieder.
Klar, wenig Hinterachslast ermöglicht hinten auch wenig Bremsleistung. Typisch VAG Auslegung eines "Sportwagens" als gnadenloser Untersteuerer.
Du willst doch nicht ernsthaft einen MX 5 mit dem RS3 vergleichen?