Opel Zafira 1,6 CDTi: Erste Fahrt
So fährt Opels neuer Flüster-Diesel
Zu laut, zu unkultiviert, zu lahm im Drehzahlkeller: Bei Opel drehten die Diesel zuletzt zu viele Runden. Jetzt startet endlich eine neue Generation - wir sind sie gefahren.
Potsdam – Fast demütig gesteht der stellvertretende Entwicklungschef Markus Wesslau ein: „Sie haben uns auf einige Schwächen an unseren Motoren aufmerksam gemacht.“ Mit einem Lächeln ergänzt er: „Die haben wir jetzt beseitigt.“ Wesslau meint den unruhigen Charakter der alten Opel-Diesel: Das Drehmoment kam spät, das dröhnende Nageln nervte.
Im Turiner „GM Powertrain Engineering Center“ entwickelten Ingenieure aus Europa und den USA eine neue Dieselfamilie. Das erste Ergebnis ist kleiner, leichter und debütiert im Opel Zafira. Weitere Modelle sollen folgen.
Opel Zafira 1,6 CDTi: Neuer Selbstzünder
Der neue 1,6-Liter-CDTi-Motor ersetzt künftig den 2,0-Liter Ecoflex-Diesel. Mit 136 PS und 320 Newtonmeter ist er geringfügig stärker als sein Vorgänger. Eine variable Turbolader-Turbinengeometrie ermöglicht eine bessere Charakteristik. Das spart Kraftstoff: Ab 1.500 Umdrehungen stehen 90 Prozent des Drehmoments zur Verfügung, ab 2.000 Touren die volle Kraft. Auf dem NEFZ-Prüfstand trinkt er 4,1 Liter pro 100 Kilometer – eine Ersparnis im Vergleich zum Vorgänger von fast zehn Prozent. Die moderne Sparsamkeit kostet derzeit 1.045 Euro Aufpreis.Leider kann das frühe Moment die Anfahrschwäche nicht vollständig ausmerzen. Unterhalb von 1.400 Touren passiert wenig, frühes Einkuppeln bestraft der Motor mit einer Gedenksekunde. Das nervt beim Anfahren und nach engen Kurven, fühlt sich aber deutlich besser an als beim Vorgänger.
Viel Drehmoment ab 1.500 Touren
Oberhalb des Turbolochs zeigt der CDTi seine elastische Seite. Der Motor entwickelt schnell viel Drehmoment und erlaubt jede Art von Fahrmanöver – vom kräftigen Beschleunigen bis hin zum schaltfaulen Gleiten. Der Zafira Tourer sprintet mit dem neuen Motor in 11,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit liegt weiterhin bei 193 km/h.
Auf der Testfahrt trinkt der neue Selbstzünder etwa 6,5 Liter pro 100 Kilometer – ähnlich viel wie seinerzeit der Vorgänger. Opel verspricht niedrigere Werte in windschnittigeren Modellen.
Minus zwei Dezibel für innere Ruhe
Nach seiner kurzen Warmlaufphase zeigt der Zafira den größten Erfolg der Motoren-Entwickler: Das anfängliche, leise Nageln weicht angenehmer Stille. Bei geschlossenem Fenster hört man drinnen nichts. Selbst wenn die Scheiben unten sind, kann man den Diesel am Klang kaum erkennen.
Wesslau beziffert die Lautstärke: Der Zafira Tourer ist mit dem neuen Vollaluminium-Motor zwei Dezibel leiser als vorher. Salopp gesagt: Er ist nur noch halb so laut. Neue Materialien, Zahnradverbindungen mit reduziertem Spiel und eine gedämmte, getriebeseitige Steuerkette sind dafür verantwortlich.13 neue Motoren bis 2016
Der 1,6-Liter-CDTi stellt die Basis für die neue Diesel-Palette. Opel plant weitere Ausbaustufen mit 95 und 160 PS. Bis 2016 wollen die Rüsselsheimer insgesamt 13 neue Motoren vorstellen. Dazu gehören die kürzlich vorgestellten „SIDI“-Benziner mit 170 und 200 PS. Alle Aggregate erfüllen die Euro-6-Norm.
Quelle: MOTOR-TALK
Ich bin beeindruckt!
Der 1.6er Diesel ist wohl momentan das Stärkste 1.6er Dieselaggregat auf dem Markt...
320 nm waren bis vor ca. 3 Jahren noch 2.0l Diesel Niveau. 136 ps (also genau 100 KW) ebenfalls.
Der VW 1.6 TDI leistet nur 110 ps (max.) und 250 nm.
Der Ford 1.6 TDCI leistet momentan nur 115 ps (max.) und 270 nm.
Der Renault 1.6 dCI FAP leistet nur 130 ps und 320 nm.
Der BMW x16d (N47D16) leistet auch nur 116 ps und 260 nm.
Da auch wenn es "nur" 6 ps mehr sind als beim Renault Motor, ist die Entwicklung auf jeden Fall vorbildlich und gut! Bin gespannt wie eine neue 2.0l Dieselversion sein wird!
Naja 6,5 Liter im realen Verbrauch sind ja nicht berauschend.Da nimmt mein 2 Liter TDI weniger und ich bin mir sicher mit ebenfalls 320 Nm füllt er sich vom Durchzug besser an.
Und du fährst auch mit einer Schrankwand durch die Gegend? 🙄
Also meinen Vectra Caravan mit dem uralten 2.2 DTI hat um die 6,7 Liter verbraucht... und das eher zügig! Laut Spritmonitor fahren den auch einige mit unter 6 Litern! Und das war jetzt die Entwicklung aus über 12 Jahren? Kann ich nicht nachvollziehen...
Und welcher Motor ist wohl langlebiger? Ein 2.2 oder ein hochgezüchteter 1.6? Ich hab meinen 2.2 DTI mit knapp 280.000 km verkauft! Das muß der 1.6er erst mal schaffen...
Die 6,5l sind im Zafira. Wiegt so in etwa zwischen 1500-1750 kg. Das ist schon einiges. Dazu nicht besonders Aerodynamisch.
Vergleicht man z.B. den Verbrauchsunterschied zwischen Astra und Zafira mit der gleichen Maschine, sind ca. 1l Unterschied (und mehr) im Verbrauch erkennbar. Als Einführungsfahrzeug ist der Zafira vielleicht nicht geeignet um einen brauchbaren Verbrauch anzuzeigen.
Schaut man sich das bei VW an mit dem 1.6 TDI im Golf und Touran, sieht es sehr ähnlich aus...
Golf VII 1.6TDI (ohne BM): 3,8-4,5l/100 km (Quelle: VW.de)
Touran 1.6TDI (ohne BM): 4,3-6,1l/100 km (Quelle: VW.de)
Da finde ich die 6,5l für einen 136 ps starken 1.6er Diesel in einem Van schon sehr gut... Die 6,5l sind aber ja auch nicht Durchschnittlich oder vom Hersteller. Laut Opel begnügt sich der 1.6CDTI mit nur 4.1l/100 km (Quelle: Opel.de)
Dann sollen sie aber doch erst gar nicht überall dick und fett 4,1l als Verbrauch bewerben, wenn es real ca. 50% mehr sind! Dafür sollten sie dann lieber damit werben, das der Motor etwas leiser ist als der 2.0 CDTI. Mein 165PS Zafira Tourer war beim beschleunigen ganz schön laut.
Der alte Zafira A mit dem alten 2.2 DTI hat auch etwa so viel verbraucht:
http://www.spritmonitor.de/.../330-Zafira.html?...
5,5 bis 8,2 Liter, 7,06 im Schnitt. So und das jetzt nach 12 Jahren Weiterentwicklung und Downsizingwahn!? Und wahrscheinlich auf Kosten der Haltbarkeit...
Hallo,
letzteres weißt du erstmal nicht. Entsprechende Dimensionierung und Werkstoffe vorausgesetzt, kann der Motor genauso langlebig sein.
Außerdem ist die verbesserte Laufruhe und spezifischer Verbrauch nunmal nicht wegzudiskutieren.
Wenn du mit deiner Einstellung konsequent bist, hättest du 3L - 4 zyl. Diesel ohne Turbolader, Direkteinspritzung und mit höchstens 60 Ps fahren dürfen, und nicht sowas overengineertes wie einen 2.2 DTI 😜
Ich wollte damals den Omega mit dem 2.5 Diesel ^^ Wurde dann doch der Vectra mit dem größten Diesel... und ja, jetzt hab ich nen 3,2 Liter V6 ohne Turbo (allerdings kein Diesel mehr)! Und der schnurrt mit seinen 200.000 km nur so dahin 😊
Es wird die Zeit zeigen wie haltbar der kleine Motor ist! Die Erfahrung zeigt aber schon, daß kleine, hochgezüchtete Motoren nicht so langlebig sind...
*seufz* der zafira A ist auch ~200kg leichter und 30cm kürzer als der ZT...
Achsooooo, na dann 😉
Welche Erfahrungen meinst du? VW TSI? Falls ja, die Probleme dieses Motors lagen nicht am Downsizing!
Wenn ich mir die 1.6er TDCi von Ford bzw. PSA im Focus anschaue, halten die locker auch über 300.000 km aus.
Wie definierst du Langlebigkeit?
Ja, ein Motor sollte noch jenseits der 200.000 km brauchbar sein. Und ja, beim Ford hast Du recht! Wenn ich da bei mobile.de schaue, dann gibts da einige mit über 300.000 km! Respekt! Mal schauen ob das andere auch schaffen...
Der 2.2 würde bei gleichem Fahrprofil niemals genauso wenig verbrauchen wie der neue 1.6!
Nur wenn Leistung gefordert wird, dürfte der Neue heftiger ausschlagen als der Alte.
Außerdem war das ein absoluter Scheißmotor mit einem unterirdischen Durchzugsverhalten. Diesem Drecksaggregat muss man nun wirklich nicht nachweinen.