Porsche 911 996 2001: Dauertester im Alltagseinsatz
So fährt unser Alltags-Elfer
Wir fahren Porsche 911 im Dienste der Wissenschaft: Unser Dauertester muss ein Jahr lang alles schaffen, was sonst ein Kompakter erledigen würde. Zwischenbericht.
Berlin – Manchmal ist ein Einkaufswagen größer als der Kofferraum. Grillfleisch für alle Freunde, ein Eimer Kartoffelsalat und zwei Kisten Pils sind mehr, als ein Porsche 911 schlucken kann. Klar - auf die Rückbank passen kleine Kinder oder mittelgroße Einkäufe - aber wer zerkratzt sich freiwillig das Leder mit scharfen Plastikkanten?
Beim Einkaufen in der Stadt bleibt eben das Ziel das Ziel, selbst mit einem Porsche. Mehr als eine Tour zum Rewe macht im Berufsverkehr nie Spaß. Und ein Elfer ist eben ein Sportwagen, kein praktischer Kompakter. Mit etwas Geschick kostet er aber genauso viel: Gebrauchte Porsche 911 der Baureihe 996 gibt es in vertretbarem Zustand ab etwa 15.000 Euro.
Wir testen mit Unterstützung des Porsche-Museums ein Jahr lang, ob ein cooler Flitzer den praktischen Kompakten ersetzen kann. Unser Versuchsfahrzeug: Ein 996 Carrera 4 Cabrio, 14 Jahre alt, 320 PS stark und etwa 90.000 Kilometer erfahren. Das Museum schätzt den Wert auf rund 25.000 Euro. Für den gleichen Preis gibt es einen VW Golf mit 150-PS-Benziner, Doppelkupplungsgetriebe und Comfortline-Ausstattung. Oder einen Astra Fünftürer mit 136 Diesel-PS und Edition-Paket (jeweils Listenpreise).Ein Elfer zum Kompaktwagen-Preis
Zum Offensichtlichen: Natürlich fahren Astra und Golf bei Platzangebot und Wirtschaftlichkeit davon. 130 Liter Platz unter der Fronthaube reichen für Windschott und Handtasche – der Begriff „Kofferraum“ wäre hier übertrieben. Porsche gibt den Normverbrauch mit 11,3 Litern Super Plus an – gut das Doppelte des Golf und fast das Dreifache des Astra. Theoretisch könnte hier der Vergleich bereits enden.
Praktisch wollen wir aber mehr als ankommen und transportieren. Selbst wirtschaftlich ließe sich unser Elfer in gewissem Maße rechtfertigen: Einen Wertverlust wird es nicht mehr geben. Der 996 hält seinen Preis, einige Modellvarianten steigen. Wer gut wartet und pflegt, der verkauft den Elfer irgendwann mit Gewinn.
Porsche 911 996: Unterhaltskosten
Vor dem Umsatz stehen im Fall 911 aber die Unterhaltskosten. 3,6 Liter Hubraum und Euro 3 ergeben 243 Euro Steuern im Jahr. Eine Haftpflichtversicherung kostet rund 300 Euro für zwölf Monate, die Teilkasko mit 150 Euro Selbstbeteiligung etwa das Doppelte (in Berlin, Fahrer 30 Jahre alt, 15 Tkm Jahreslaufleistung, SF5, Tiefgaragenstellplatz; Klassen: HP 11, TK 40, VK 33). In der Stadt trinkt unser Elfer im Schnitt knapp 14 Liter Super Plus pro 100 Kilometer. Das entspricht etwa 20 Euro pro 100 Kilometer.
Bei den üblichen Verschleißteilen unterscheidet sich der 996 kaum von den Neuwagen. Im Zubehör kosten Bremsscheiben und -beläge für die Vorderachse knapp 300 Euro (ATE), ein Luftfilter 22 Euro (Mann oder Hengst) und eine Lichtmaschine 320 Euro (Bosch, im Austausch). Zu einem Ölwechsel gehören 8,5 Liter 0W40 und ein Ölfiltereinsatz für 16 Euro. Porsche steuert die Nockenwellen über eine Steuerkette an, der Zahnriemenwechsel entfällt.Etwas problematisch wird es bei den Winterreifen. Die Größe 255/40 R17 für die Hinterachse ist zwar verfügbar, aber relativ selten. Neben Porsche fahren nur ein paar Audi und BMW auf dieser Dimension. Reifen gibt es aus aktueller Produktion, aber nur mit altem Profil und überholter Gummimischung. Wer auf den Porsche-Stempel im Serviceheft Wert legt, der zahlt Aufpreis: Eine Inspektion mit Ölwechsel kostet in der Regel mindestens 500 Euro.
Fahrgefühl statt Vernunft
Im Redaktionsalltag fährt unser Porsche zuverlässig und sicher. In den ersten 6.000 Kilometern nach Testbeginn gab es nur ein kleines Problem: Der rechte Frontscheinwerfer lockerte sich und blitzte deshalb wie ein Stroboskop. Nach kurzer Recherche auf MOTOR-TALK befestigten wir ihn innerhalb von fünf Minuten, am Straßenrand.
Unser Cabriolet kann entspannt cruisen (und dann sogar einstellige Verbräuche erreichen) oder ordentlich flitzen. Auf dem Weg zum DKW-Test nach Wangerooge (gut 500 Kilometer pro Strecke) trank der Elfer bei flotter Fahrweise durchschnittlich elf Liter pro 100 Kilometer. Ältere Beifahrer kämpften mit der tiefen Sitzposition, empfindliche mit dem straffen Fahrwerk. Der Kofferraum genügt für den Single- oder Paareinkauf, der Raum auf der Rücksitzbank für (Kurz-)Urlaubsgepäck. Wer allein oder zu zweit fährt, dem fehlt selten Platz.Trotz alltagstauglichem Restkomfort fährt der Elfer jede Kurve sportlich. Lenkung, Motor und Fahrwerk sind perfekt abgestimmt und glänzen, wenn wir es wollen: beim Spurt, auf der Landstraße, der Autobahn oder einfach beim flinken Abbiegen. Nur an die neugierigen Blicke müssen wir uns noch gewöhnen – den Underdog-Status sieht unserem Cabrio kaum jemand an.
Was wollt Ihr über unseren Porsche wissen? Stellt Eure Fragen in den Kommentaren. Wir beantworten sie in den nächsten Artikeln. Dann geht es um die Schwachstellen der Baureihe 996 und den Vergleich mit einem aktuellen Elfer.
Wurde der Motor schonmal überholt? Bei Preisen um die 15-20.000 Euro habe ich bisher nur Wagen mit sich anbahnendem Defekt der Zylinderwände zwischen Zylinder 4-6 gefunden, eine Serienkrankheit des Motors die Porsche leider nicht zugibt. Eine "einfache" Revision die wieder nur begrenzt hält schlägt dabei schon leicht mit 7-8.000 Euro zu Buche, lässt man den Motor dauerstandfest revidieren wirds bis zum Doppelten.
Solche Exemplare haben aber wenig mit einem 996 aus dem Porsche Museum gemein, der mit geringer Laufleistung glänzt und in tadellosem Zustand übergeben wurde. Dieser Versuch ist in meinen Augen wenig repräsentativ, da völlig praxisfremd. Auch bessere Exemplare können ohne Sachkenntnis ein teures Vergnügen im Unterhalt werden. Für den typischen Kunden der Kompaktklasse sicher nicht zu empfehlen.
Zu Bild 1: Ihr habt ja nicht mal die Spiegeleier 😉
Was für ein merkwürdiger Beitrag!
Es fehlt die Information, worauf der Test basiert, sprich wer stellt warum das Auto zur Verfügung. Wer hat das initiiert? MT oder Porsche? Was ist das Ziel dieses Artikels und der Redaktion?
Wenn es MT war, macht es die Sache noch schlimmer. Denn was für ein Geldverschwendung und am-Leser-vorbei-Handlung das ist, erkennt man, wenn man den Artikel ließt.
Der strozt nur so von Argumenten, welche ich mir ziemlich leicht selbst zusammenreimen kann bzw. im Netz finde. "Für den schnellen trip zum Möbelhaus reicht es trotzdem nicht" WTF MOTOR-TALK??????
Das ist ein Porsche Cabrio - damit hab ich nicht vor im Möbelhaus zu shoppen und das selbst zu transportieren. Selbst Leute ohne Cabrio lassen sich den Mist bis zur Haustür LIEFERN! Sowas weltfremdes 😤🙄😕😕😕
Problematiken wie weiter oben von einem Mitforisten beschrieben Zylinderprobleme fehlen gänzlich in diesem Gebrauchtwagentest (? - ist es denn ein Gebrauchtwagentest - wie gesagt die Zielstellung fehlt). Ihr habt doch die Informationen auf EURER WEBSITE in erster Hand - Ihr müsst nur nachlesen???!!!!!
Für mich steht in diesem Artikel DICK UND FETT zwischen den Zeilen:
Wir, die Motor-Talk Redaktion habe die günstige Gelegenheit genutzt und sind 1 Jahr lang Porsche gefahren. Was für eine herrliche Selbstbereicherung.
Wäre eigentlich völlig ok, wenn der Leser davon auch einen Nutzen hätte. Dieser Artikel liegt jedoch jenseit von gut und böse was Nutzen für den Leser belangt.
Steht für mich stellvertretend für die insgesamt schlechte journalistische Qualität.
Tipp an die Redaktion: bei der FAZ anrufen und die Fahrzeugtests der letzten 5 Jahre lesen. Im Anschluss die eigenen lesen. Fortführend die Fehlersuche beginnen.
Motor-Talk ist ein reines Fahrzeugportal und bringt es in den NEWS nicht zu Stande mit Ihrer Hauptbeschäftigung besser zu sein eine Tageszeitung in einer Nebenkolumne.
Überschriften lesen reicht hier mehr als aus. Weiterführende Informationen sind oft so dürftig, dass es Zeitverschwendung ist.
Freundliche aber tief enttäuschte Grüße
jack
Edit sagt:
Bin gerade in Rage und eniges mag meinerseits übertrieben sein, enttäuscht bin ich trotzdem.
Das ist mal ein Test der ganz besonderen Art !
Ob der Vergleich mit anderen 25000-Euro-Autos hinkt sei mal dahingestellt.
Ich bin gespannt auf das Endergebnis.
Es wird sicher einigen die Augen öffnen welche Kosten so ein Auto verursachen kann-wenn wirklich was kaputtgehen sollte, was ich aber nicht glaube.
Franz
So kann man sich die Unterhaltskosten auch schönreden. Quatschbeitrag. 😉
Bei mir in der Nähe steht ein
HardtopEdit: Targa, an dem ich jedes Mal wehmütig vorbeifahre... wird wohl nichts draus... Groschengrab brauch ich keines mehr bzw. kein zweites. 😊Das Auto wurde vom Porsche-Museum Stuttgart zur Verfügung gestellt, steht im Beitrag.
Dein Geld!?
Du hast den Artikel glaube ich wirklich nicht gelesen. Probleme werden in den nächsten Artikeln angesprochen, steht auch oben, letzter Satz.
Ja, ziemlich übertrieben, siehe oben...in Rage sollte man keine Beiträge verfassen. 😉
na das ist aber ein schöner testwagen,Ihr seit zu bedauern mit einem 911 einen Dauertest zumachen😆😆😆😆😆.
Probleme dürfte dieses Auto wohl sehr selten machen,der Motor ist jedenfalls ein Kilometerfresser😆😆😆😆und bei guter Pflege und vernüftigem Umgang wird auch sicherlich kein Problem für Euch sein,das Fahrzeug nach 1 Jahr wieder heil abzugeben,vor allem fahrend😆😆😆
Ich bedauere Euch um euer Alltagsauto sehr😆😆😆😆😆
ballex hat ja schon fast alles dazu geschrieben. Unglaublich, wie manche meinen, sich hier auskotzen zu müssen. Artikel lesen, versuchen zu verstehen, dann eventuell einen Kommentar schreiben, aber bitte nur, wenn man es auch wirklich verstanden hat.
Es werden sicher nicht wenige sein, die schon vor der Entscheidung standen, kaufe ich mir was erschwingliches Neues oder etwas - eigentlich unerschwingliches - Altes.
Ich freue mich auf jeden Fall über die weitere Berichterstattung dazu.
SF5? bei einem 30 Jahre alten Fahrer?
Kommen mir die 600€ TK nen bisschen wenig vor für Berlin.
Liest sich eigentlich ganz gut, für 15000€ so ein Auto, und die Unterhaltskosten scheinen auch nicht sehr viel höher als bei einem neuen Kompakten zu sein.
Ok ihr habt den Wagen zwar ein Jahr lang runtergeritten, aber ich wäre bereit ihn nach dem Test für 15000€ zu übernehmen, aber nur mit frischem Tüv und Inspektion von Porsche. 😉
Es steht im Text, dass dieses Auto auf 25t Euro geschätzt wird.
Ein 15t Euro Exemplar wird erst mal ein paar Kosten verursachen bis es in einem Zustand ist wie das Testfahrzeug.
Am besten einen älteren Porsche kaufen. Da kann die Wertsteigerung größer sein als die laufenden Kosten.,)
Schätzen kann man viel, die Frage ist immer von welchem Standpunkt aus geschätzt wird.
Im Text steht aber auch: Gebrauchte Porsche 911 der Baureihe 996 gibt es in vertretbarem Zustand ab etwa 15.000 Euro.
Für mich ist vertretbarer Zustand sowas wie der vorgeführte Wagen.
Fakt ist aber auch ohne herumzuschätzen, wie bereits ein Vorposter erwähnte, dass es für 15000€ keinen vertretbaren Zustand gibt, ausser man definiert vertretbar sehr sehr weit.