Werkstatt-Preisvergleich: Autobutler
So funktioniert der Online-Preisvergleich
Reparaturen und Wartungen gehen ins Geld. Wie sehr, hängt von der Werkstatt ab: Wir haben den Online-Preisvergleich "Autobutler" ausprobiert.
Von MOTOR-TALK-Autor Jim Meininghaus
Berlin – Der Lack glänzt, der Innenraum duftet, doch unter der Haube mischen sich Öl und Kühlwasser: Mit fortgeschrittenem Auto-Alter versagen Verschleißteile. Je nach Modell kann ein kleiner Schaden zum Groschengrab werden. Wer nicht selbst reparieren kann, vertraut einer Werkstatt. Doch die Preisspanne ist riesig. Wir haben deshalb den Internet-Preisvergleich „Autobutler“ ausprobiert.
Autobutler: Drei Preise für ein Problem
Basis für unseren Test: Ein ausgedachter Schaden. Wir geben an, dass der Audi unseres Redakteurs Constantin streikt. Die Kopfdichtungen seines V8-Motors sollen getauscht werden, der Zahnriemen natürlich gleich mit. Das kostet beim Audi-Vertragspartner etwa 2.750 Euro.
Der Preisvergleich im Internet will das unterbieten. Wir geben Schlüsselnummern, Kilometerstand, Wohnort, Wunschtermin und die Art des Problems an und warten. Das System leitet den Auftrag an alle Werkstätten in der Nähe weiter. Deutschlandweit nutzen derzeit 840 Einrichtungen den Dienst.Nach knapp fünf Stunden haben uns drei Werkstätten ihre Angebote per Mail geschickt. Der günstigste Anbieter veranschlagt 1.460 Euro, der teuerste 2.280. Eine Differenz von 470 bis 1.290 Euro zum Referenzpreis von Audi. Die Preise sind fest und dürfen nur nach Rücksprache erhöht werden, falls es unvorhergesehene Probleme gibt.
Details bringen Vertrauen
Auf den Profilseiten der Werkstätten gibt es einen ersten Eindruck von Umgebung und Mitarbeitern. Schade: Nicht alle Anbieter nutzen das Angebot. Leider erklärt auch nicht jeder den Umfang der Arbeitsleistung. Nur die teuerste Werkstatt listet alle Materialien auf und möchte die Wasserpumpe gleich mittauschen. Die fehlt im günstigsten Angebot. Ein dritter Anbieter schreibt nichts zum Material.
Zudem unterscheidet sich die Arbeitsdauer. Die Werkstätten veranschlagen Zeiten zwischen acht und 12,2 Stunden. Beides ist knapp bemessen. Nur eine Werkstatt gibt die Viskosität des neuen Öls an - und schlägt den falschen Schmierstoff vor: Anstelle des teuren 5W30-Langlauf-Öls soll günstiges 10W40 in den Motor.
Online-Preisvergleich: Die persönliche Beratung fehlt
Hier liegt der Nachteil am Online-Preisvergleich: Laien müssen auf das Angebot vertrauen, es fehlen wichtige Informationen. Was passiert, wenn ein Zylinderkopf verzogen ist oder Krümmerbolzen abreißen? Welche Bauteile sollten vorsorglich gewechselt werden, wenn der Motor kopflos im Fahrzeug hängt? Was die MOTOR-TALK-Community weiß, erklärt sonst ein Berater im Verkaufsgespräch.
Zukünftig sollen Werkstattbewertungen bei der Entscheidung helfen. In unserem Versuch hat das nicht funktioniert - das Portal ist in Deutschland noch jung, nur eine Werkstatt wurde (positiv) benotet. Toll: Alle Anbieter geben an, welche Art von Ersatzteilen sie verwenden. Nicht immer sinkt die Qualität mit dem Preis.Fazit: Profis sparen, Laien lassen sich helfen
Unser Fazit: Wer sich mit der Technik seines Autos auskennt und ausführlich seine Vorstellungen formuliert, kann im Online-Preisvergleich viel Geld sparen. Addieren wir Wasserpumpe und das korrekte Öl zum günstigsten Preisvorschlag, läge der rund 1.000 Euro unter dem Herstellerpreis. Das muss aber nicht zwangsläufig der beste Preis sein: Constantins Werkstatt des Vertrauens arbeitet für einige 100 Euro weniger.
Neulinge sollten bei umfangreichen Reparaturen zusätzlich auf die Hilfe von Profis zurückgreifen. Einfache Arbeiten wie Öl- oder Reifenwechsel lassen sich aber problemlos und ohne Zeitaufwand vergleichen. In unserem Fall hätte es aber zu Missverständnissen kommen können. Im schlimmsten Szenario wäre der Preisvorteil gegenüber Audi dahin.
Quelle: MOTOR-TALK
zu überteuert das ganze kann max. ein tag dauern und eine kopfdichtung und ein zahnriemen kostet ja nicht die welt. aber werkstätte denken sowieso das sie 100€/STD. verdienen müssen. also ich mache alles an mein auto selber .
Was ist daran falsch? Davon müssen ja auch mehrere Leute bezahlt werden. Der Meister, der Geselle und die Dame am Empfang auch noch. Der große Chef will natürlich auch was ab und die Werkstatt selbst muss auch unterhalten werden (Miete, Nebenkosten, Werkzeug, Geräte wie Achsvermessung etc).
Je mehr Leute zwischen dem Ersatzteilhersteller und der erledigten Reparatur Geld an mir verdienen wollen... umso teurer wird das Ganze.
Wie so oft im Leben, der Unerfahrene oder Bequeme wird gemolken.
Juhu, dann rennen wir der billigsten Werkstattleistung hinterher.
Wie soll denn ein Laie den Umfang der Reparatur und dann noch die verwendeten Ersatzteile im Hinblick auf Qualität und das "sollte man gleich noch mit machen" bis hin zu "unerwarteten Problemen" überblicken?
Die Werkstatt welche sagt "da geht idr. noch das und das und das kaputt bei 8 von 10 Autos und dann sollte man dies und das und jenes" noch mittauschen, ist dann "zu teuer" und dafür bekommt die Werkstatt den Zuschlag, welche ein unseriöses Angebot macht und dann hinterher noch aufschlägt...
Ich kenne die Geschichten zu Hauf, grade bei Fragen zum Thema "was kostet Kopfdichtung machen"...
Hab da 2 BMWs ganz konkret vor Augen, der eine hat bezahlt 1600€, der andere hat ein 650€ Angebot angenommen.
Der für 1600€ hat zu höhren bekommen "alles viel zu teuer", hat 1600€ bezahlt
Da war neben den üblichen Arbeiten drin:
Kopf planen, Ventile neu einschleifen, Ventilschaftdichtungen wechseln, Motoröl, Kühlwasser, Kurbelgehäuseentlüftung erneuern, Wasserpumpe erneuern, Kühlwasserschläuche, Zylinderkopfschraubensatz, Kettenradschrauben, Kettenspanner, usw. usf.
Der für 650€ hat gesagt bekommen:
Da ist alles mit bei, Kühlwasser, Zylinderkopfdichtung, Thermostat, Zylinderkopfschrauben usw. usf.
Dann ging das los, Zylinderkopf wär krumm, müsste zerlegt werden, geplant werden, neue Ventilschaftdichtungen, Ventile einschleifen, usw. waren von 650€ dann auf 900€...
Dann kam noch n Ölwechsel mit drauf, der Keilrippenriemen wäre nicht mehr gut, und die Kettenradschrauben wurden mit Schraubensicherung eingesetzt... Dann kam der Ventildeckeldichtsatz noch dabei, und die Krümmerschrauben und am Schluss war der bei 1500€ und dann kam 1 Woche später nochmal die komplette Kurbelgehäuseentlüftung extra, "das konnte ja alles keiner wissen", dann siffte der Ölpeilstab "da waren wir nicht dran" und am Ende war der bei 1800€...
Das sind dann die Inhalte von Werkstattpreisvergleichen und die lassen sich doch so ohne weiteres für den Normalautofahrer überhaupt nicht kalkulieren...
Das geht doch schon bei ner Bremsanlage los, der eine sagt "Austausch 1h", der andere sagt "Austausch 2h", der welcher 2h daran baut hat dann auch alles richtig sauber gemacht, nochmal die Messuhr drüber laufen lassen, etc. und der andere in 1h hat die Radnabe eben son bisschen übergeschmirgelt und wenn n Jahr später alles rubbelt heist es "Zu stark gebremst, Bremsanlage thermisch überlastet, keine Garantie"...
Aber, macht ihr mal mit eurem Geiz ist Geil.
Das ist wohl überall so. Es ist auch billiger in den Wald zu gehen, Bäume zu fällen und Bretter zurecht zu schneiden, anstatt einfach bei Ikea ein Regal zu kaufen. Letztendlich bringt das eins, Jobs. Denn davon gibt es dank Automatisierung bald nicht mehr viel. Und wer glaubt, das der Mechaniker am Auto 20 EUR die Stunde verdient, der lebt vielleicht irgendwo in Dubai.
Schön für dich, aber dass es Leute gibt die dass nicht können kapierst du schon oder ??
Geh mal nach München. Bei Citröen war angeschrieben das die Arbeitsstunde ab 115 EUR kostet.
Ja, die Inkompetenz des Kunden ist ein Problem. Insofern finde ich alles gut, was hilft die Intransparenz zu nehmen und was den Kunden in die Lage versetzt qualifizierte(re) Rückfragen zu Preisen und Inhalt der zu beauftragenden Leistung zu stellen. Also ähnlich wie in anderen Bereichen, beispielsweise www.2te-zahnarztmeinung.de
Nein, denn man muss ja nicht unbedingt zum billigsten Anbieter gehen. Vielleicht bleibt man bewusst bei seiner Stamm-Werkstatt, wo man aus welchen Gründen auch immer dann aber bewusst einen Aufpreis zahlt. Besser als unwissentlich abgezockt zu werden.
meint der HHH1961
an das denkt keiner. wenn jemand 12€ brutto bekommt fragt er dich warum du für die stunde zb 35€ verlangst........darauf, das davon lohnnebenkosten, erhaltungskosten und etwas gewinn eingerechnet werden, denkt keiner. wir sind heute so weit das wir die qualitätsarbeit liefern sollen und dafür die entlohnung eines bulgaren verlangen dürfen. meiner erfahrung nach gehen die preise zwischen vertragswerkstatt und freier werkstatt nicht so dramatisch auseinander wie in diesem einen beispiel. zudem verbauen die vertraglichen auch orig produkte und keine von atu......
das ist hier nicht nur bei citroen so, sondern bei allen händlern mit Glaspalast, gratis Kaffee, kostenlosem leihwagen,.... die kunden stehen drauf kapieren aber nicht, daß sie das auch zahlen müssen, wenn auch versteckt, weils nicht auf der rechnung steht.
da ist mir ne hinterhof-schrauberbude lieber, wo ich den ganzen schnickschnack nicht habe, dafür die arbeitsstunde noch 60 euro kostet.
Vor nichtmal 10 Jahren habe ich für die Arbeitsstunde in der Vertragswerkstatt 40 € bezahlt, aber das ist eben eine kleine Werkstatt, in der nur der Meister und seine Frau arbeiten. Der Leihwagen war kostenlos und so hat eine Inspektion ca. 100 € gekostet. Inzwischen kostet das auch schon doppelt so viel (der Leihwagen kostet schon 25 € am Tag), ist aber im Vergleich trotzdem noch günstig.
Nur gut, dass ich ein zuverlässiges Auto habe mit standfestem Motor und keinen so anfälligen Monster-Motor unter der Haube.
kann ich so nur zustimmen, schön geschrieben. allerdings ist dies auch nur für jemanden nachvollziehbar, der ein gewisses vorwissen hat bzw. ein verständnis von der materie. für bürger xy erscheint erstmal nur der attraktive preis. das böse erwachen kommt dann vlt später. schade, dass dieser punkt im artikel nicht wirklich beachtet und nur angeschnitten wurde.
Es wird leider alles nur noch über einen Kamm geschert, den Preis.
Was man dafür bekommt und was eventuell alles noch dahinter
steckt da wird nicht drüber nachgedacht.
Kompetenz, Arbeitsqualiät, Materialqualität, Ausstellungsräume.
In ein paar Jahren werden viele merken, dass der reine nackte Preis nicht alles
ist was zählt. Denn man kann im Internet Dinge nicht anfassen, anschauen,
sich genauer erklären lassen. Die Dinge werden mit der Zeit nicht einfacher
Händler vor Ort sind Mangelware geworden und die die es gibt beugen
Beratungsklau vor mit Eintrittspreis für Ausstellungen, Beratungspauschalen, etc. .
Andersrum werden Facharbeitergehälter nicht mehr gezahlt da es keiner BEZAHLT,
nur noch Aushilflöhne und der Wohlstandsstaat verkommt zur Armutszohne.
Jeder vom kleinsten bis zum reichsten ist nur noch auf sein eigenes Vermögen aus,
möglichst wenig ausgeben und den anderen zukommen lassen die dafür hart arbeiten.
Soziales Verhalten und miteinander statt gegeneinander: Ade
Ich habe nirgends in Frage gestellt, daß das übliche Praxis in allen Bereichen der Dienstleistung ist.
Wäre es nicht so, dann würden sich die Leute nicht an der Bude eine Bockwurst für 2,- € kaufen... sondern durchhalten, bis sie daheim sind, um sich dann dort ein Brot... oder eben eine Bockwurst zu genehmigen.
Ich beschränke mich beim Sparen in der Autowerkstatt darauf, daß ich die benötigten Ersatzteile besorge, die Werkstatt diese dann verbaut. Das ist... zumindest bei den Premiummarken... schon ein beträchtlicher Anteil an den Gesamtkosten.