Starthilfekabel: auf die Dicke kommt es an
So klappt es mit der Starthilfe
Wenn im Winter bei starker Kälte die Batterie orgelt, springt im schlimmsten Fall das Auto nichbt mehr an. Dann hilft nur noch Starthilfe.
Berlin – Orgeln, bis das Starter-Relais nur noch klackert. Im Winter machen Batterien regelmäßig schlapp. Das passiert häufig, denn der Energiespeicher verliert bei sinkenden Temperaturen deutlich an Kraft: Stehen bei minus zehn Grad Celsius noch 65 Prozent der eigentlichen Leistung zur Verfügung, so sind es bei minus 20 Grad nur noch 50 Prozent. Wenn dann nichts mehr geht, ist es Zeit für Starthilfe.
Doch nicht jedes Kabel-Set funktioniert mit jedem Motor. Je nach Hubraum und Motorleistung oder vielmehr Batteriegröße und Speicherkapazität muss der Kabelquerschnitt passend ausgelegt sein. Er muss ausreichend groß sein, damit das Kabel bei der Starthilfe nicht überhitzt.
Der Auto Club Europa (ACE) rät für kleine Benzinmotoren mit wenig Hubraum einen Querschnitt von rund 20 Quadratmillimetern. Für 2,0-Liter-Benziner und Diesel mit bis zu drei Liter Hubraum empfiehlt der ACE einen Querschnitt von mindestens 25 Quadratmillimeter, wenn die Leitung aus Kupfer besteht. Bei einem Aluminium-Kabel sind mindestens 40 Quadratmillimeter ratsam. Für Dieselfahrzeuge mit mehr als drei Litern Hubraum sollten es 35 (Kupfer) oder 55 Quadratmillimeter (Aluminium) sein.
In Baumärkten und im Autozubehör werden auch Kabel mit 16 Quadratmillimeter Querschnitt angeboten. Auf der sicheren Seite sind Autofahrer, die ein eigenes Starthilfekabel mit ausreichendem Querschnitt im Kofferraum mit sich führen. Der Preisunterschied liegt meist nur bei zehn Euro. Kostet ein 16er-Kabel rund 17 Euro, gibt es die 25er-Variante für 25 Euro und das 35er-Modell für 50 Euro. Die Kabel sollten den DIN-Normen 72551, 72553 oder der ISO-Norm 6722-1 entsprechen und ein GS-Sicherheitszeichen tragen.
So klappt die Starthilfe
Liegt das passende Überbrückungskabel im Kofferraum, ist die Starthilfe nicht schwer. Die Batterien, die miteinander verbunden werden, müssen die identische Spannung haben: Bei Autos und Motorrädern sind das in der Regel zwölf Volt, Ausnahme bilden manche ganz alte Oldtimer.
Mit etwas Abstand werden die Fahrzeuge neben- oder voreinander geparkt, ein Kontakt der Karosserie darf nicht bestehen. Die Leitung für die Pluspole ist in der Regel rot, für Minuspol und Masse schwarz, an beiden Enden stecken Zangen zur Befestigung an den Batterie-Polen. Manchmal befindet sich die Batterie nicht im Motor- sonder im Kofferraum. Über Starthilfe-Stützpunkte, dünne Plättchen im Motorraum, lassen sich die Zangen der Starthilfekabel dennoch dort anklemmen.
Bei laufendem Motor des Spenderautos wird zuerst das rote Kabel an beide Pluspole geklemmt. Einige MOTOR-TALKer raten dazu, den Motor des Spenders vorher auszuschalten und erst nach dem Anklemmen den Motor zu starten. Das soll Spannungsspitzen verhindern und Steuergeräte verschonen.
Anschließend verbindet der Fahrer den Minuspol des Spenders mit einer schwarzen Klemme des Kabels. Danach bringt er das andere Ende mit der schwarzen Klemme an ein Metallteil oder Massepol des Motors des Havaristen an. Wenn möglich wird der Minuspol nicht an der entladenen Batterie angelegt, denn durch Funkenschlag können sich eventuell entweichende Gase entzünden.
Wenn nichts mehr hilft, muss eine neue Batterie her
Mit leicht erhöhter Drehzahl des laufenden Motors startet der Havarist sein Fahrzeug. Dreht sich der Anlasser immer noch nicht, sollten die Anschlüsse nochmals kontrolliert werden. Dreht der Anlasser und startet der Motor, sollte der Havarist einen starken elektrischen Verbraucher wie Heckscheibenheizung oder Gebläse anschalten. Dadurch werden etwaige Spannungsspitzen beim Entfernen der Kontakte vermieden, die sonst Steuergeräte schädigen könnten.
Nachdem der Motor des Gestrandeten läuft, können nacheinander die schwarzen Klemmen abgenommen werden, danach die starken elektrischen Verbraucher abgeschaltet und anschließend die roten Klemmen entfernt werden.
Damit die Batterie wieder etwas zu Kräften kommt, sollten Autofahrer eine längere Fahrt bei mittlerem bis höheren Drehzahlen unternehmen, damit am nächsten Morgen nicht die gleiche Prozedur droht. Passiert es doch, muss eine neue Batterie her. Nur das schont dann im Winter dauerhaft die Nerven.
Quelle: dpa
Ein Kabel dass einen 2 Liter Benziner aushalten soll kann rein physikalisch nicht auch für die Startströme eines 3 Liter Diesel aushalten.
Normalerweise sagt man immer den Dieselquerschnitt plus anderthalb Liter für einen Benziner.
Meine Starthilfekabel sind wie folgt beschriftet: für Dieselmotoren bis 3000ccm Hubraum und Benzinmotoren bis 5500ccm Hubraum...
So langsam mal an die Autos mit 48- oder gar 400V-Akkus denken, nicht dass der klassische Starterakku mal weggelassen wird und dann div. Leute auf dumme Ideen kommen ;-)
notting
Ich wusste es doch, daß es auf die Dicke ankommt ! 😆
Warum sollte ein Kabel nur für einen 2L Benziner reichen aber für einen 3L Diesel reicht es? So ein Diesel geht um einiges schwerer an als ein Diesel. Nicht umsonst hat der eine Batterie mit mehr Leistung.
Bei meinen Fahrzeugen ist es so:
3.0 V6 55Ah
5.9L V8 80Ah
2.4L Diesel 100Ah
Spricht nicht gerade für den Artikel.
Vielleicht eher das Handbuch des Auto lesen, da steht zumindest bei unserem VW Passat, bzw Seat Leon teilweise was anderes drin.
Fahrzeuge mit Start / Stop: Nur die Pluspole verbinden und das schwarze kabel bei beiden Fahrzeugen an Fahrzeugmasse (nicht Batterie). Erst den Spender starten und danach das 2. Fahrzeug.
In den meisten Baumärkten findet man nur Starthilfekabel mit einem 16mm² Querschnitt der Ummantelung. Das Kabel ist dann meist nur 4mm² lol...
Wenn ich bedenke was für Autos ich mit meinem 20 Jahre alten Kabel im Kofferraum mit zerbröselter Isolierung und kaputten Klemmen schon für Starthilfe gegeben habe muss ich ja froh sein noch am Leben zu sein. 😆
Damit baut man beim Spender einen zusätzlichen Widerstand ein. Wozu soll das gut sein?
😕
@ slimzitsch: Fabian, sei mir nicht böse, aber Ahnung hast Du keine!
So wie Du das schreibst, hat man es bis vor ca. 10-15 Jahren gemacht. Bei heutigen Autos mußt Du mit der von Dir beschriebenen Technik teure Schäden an Steuergeräten befürchten.
Bitte Ändere Deinen Artikel dementsprechend ab! Zu diesem Thema gibt es hier auf mt wesentlich bessere Beiträge.
Außerdem sind so manche Autos mit 6V-Batterie nicht "ganz alt". 6V-Anlagen gab es bis ca. 1970.
Ich denke das dient einfach nur der Sicherheit.
Wenn der Fahrzeughalter das Handbuch vor Jahren mal gelesen hat und nun in der Situation ist Starthilfe geben zu müssen fragt er sich u.U. "An welchem Auto musste ich jetzt mit Schwarz an Masse und an welchem an die Batterie?".
Also gebe ich Vor mit Beiden an die Masse zu gehen, nehme nen höheren Widerstand in Kauf und bin aber im Bezug auf Verpuffung auf der sicheren Seite.
Wie macht man es denn dann richtig?
Ich kenn auch nur die Variante mit laufendem Spender verbinden. Jedoch soll man noch Licht einschalten damit der Verbraucher die Spannungsspitzen dämpft.
Fehler in den Artikeln gibt es recht oft, ist wohl 2L Diesel und 3L Benziner bei 25mm² gemeint.
Beide Autos mit dem Überbrückungskabel verbinden, und erst dann den Motor des Spenderfahrzeugs starten und danach den des Fahrzeugs mit der leeren Batterie. Es war auch neu für mich, als ich das vor paar Jahren hier in einem ähnlichen Artikel gelesen habe.
Wenn der Motor des Spenderfahrzeugs schon läuft, wenn überbrückt wird, können Steuergeräte durch Spannungsspitzen im Moment des Verbindens zerstört werden. Je nach betroffenem(n) Steuergerät(en) war das dann ein teurer Fehler. Nur bei Fahrzeugen ohne zahlreiche teure elektronische Steuergeräte, also ca. Baujahr 1990 und älter, ist das von Fabian beschriebene Verfahren ohne Probleme durchführbar.
Schade, daß hier von mt-Mitarbeitern dann solche falschen Anleitungen veröffentlicht werden.
Aber gut dass das dann in den Kommentaren verbessert wird 😊 dann weiß man trotzdem am Ende wie's gehen sollte.