Nissan GT-R Modelljahr 2017: Erster Test, Daten und Preis

So leicht kann schwer sein

Philipp

verfasst am Fri Jun 03 14:09:46 CEST 2016

Es sind hauptsächlich Aerodynamik-Kleinigkeiten, die Nissan am GT-R ändert. Doch der Drang zur Perfektion fasziniert. Selten fühlten sich 20 zusätzliche PS so frisch an.

Trotz etwa zwei Tonnen Gewicht fühlt sich der Nissan GT-R fast leichtfüßig an
Quelle: Nissan
In langgezogenen Kurven spürt man das Gewicht des Nissan GT-R, auch nach dem Facelift hat er nicht abgespeckt
Quelle: Nissan
Das Vertrauen in die Traktion des Nissan GT-R ist groß, der ausgeklügelte Allradantrieb hilft dabei
Quelle: Nissan
Der Nissan GT-R wurde für das Modelljahr 2017 gründlich überarbeitet
Quelle: Nissan
Im Innenraum wurde der Nissan GT-R wohnlicher, mehr Leder und aufgewertetes Infotainment machen den Unterschied
Quelle: Nissan
Der V6-Motor leistet nun 570 PS und mobilisiert 637 Nm Drehmoment, dafür ist viel Feinarbeit verantwortlich
Quelle: Nissan
Die kantigen Spoiler hat der Nissan GT-R zum Modelljahr 2017 vom Nismo geerbt
Quelle: Nissan
Die Aerodynamik haben die Nissan-Techniker trotz des erhöhten Frischluftbedarfs verbessert
Quelle: Nissan
Die gesteigerte Leistung erfordert größere Kühler für den Nissan GT-R
Quelle: Nissan
Äußerlich ändert sich für das Modelljahr 2017 wenig am Nissan GT-R
Quelle: Nissan
Erster Test des Nissan GT-R für das Modelljahr 2017
Quelle: Nissan
Der Nissan GT-R trägt 285er auf den hinteren Felgen
Quelle: Nissan
Mit viel Feinarbeit haben die Ingenieure den Nissan GT-R optimiert
Quelle: Nissan
Noch immer bläst der Nissan GT-R des Modelljahres 2017 seine Abgase über zwei Doppelendrohre nach außen
Quelle: Nissan
Der Heckspoiler hilft dem Nissan GT-R, die Bodenhaftung zu behalten
Quelle: Nissan
Erster Test des Nissan GT-R des Modelljahres 2017
Quelle: Nissan
Mehr Leder machen den Nissan GT-R wohnlicher, leichter mit Sicherheit nicht
Quelle: Nissan
Per Schaltpaddel darf auf Wunsch händisch durch die sechs Gänge des Doppelkupplungsgetriebes geschaltet werden
Quelle: Nissan
Erster Test des Nissan GT-R des Modelljahres 2017
Quelle: Nissan
Das Infotainmentsystem des Nissan GT-R wurde mit dem Facelift aufgewertet - die Grafik bleibt aber bescheiden
Quelle: Nissan
An Informationen über den Zustand des Nissan GT-R mangelt es nach wie vor nicht
Quelle: Nissan
Wuchtig: Trotz seine klobigen Aussehens uns der Masse sollte der GT-R in 2,7 Sekunden auf 100 km/h sprinten. Mittlerweile spricht man bei Nissan aber nur noch von "weniger als drei Sekunden"
Quelle: Nissan
Die Eau Rouge: Links-Rechts-Links und 18 Prozent Steigung
Quelle: Nissan
Das letzte "Links" der Kurve fährt man blind, auf der Kuppe hebt es den Dicken aus den Dämpfern
Quelle: Nissan
315 km/h schnell fährt der Nissan GT-R. Erst ab 250 km/h nimmt der Vorwärtsdrang merklich ab
Quelle: Nissan
Wir fuhren den Nissan GT-R in Spa-Francorchamps
Quelle: Nissan
Volle Elle: Man beachte, wie das Hinterrad in seinem Kasten verschwindet
Quelle: Nissan

Spa-Francorchamps – Man sieht es ihm seit 40 Jahren nicht mehr an, aber: Bud Spencer war mal Schwimmer. Irgendwie sah das schon damals seltsam aus. Zweimal Olympische Spiele, eine Statur wie ein Holzfäller und im Wasser doch verdammt schnell.

Wäre der Dicke ein Auto, er wäre der Nissan GT-R. Auf dem Papier wiegt Nissans Supersportler mindestens 1.750 Kilogramm, in der Realität fast zwei Tonnen. Die werden von 570 PS und 637 Newtonmetern Drehmoment über alle vier Räder bewegt. Ein Auto wie ein Bauchklatscher. Selbst eine Corvette sieht filigraner aus. Und doch bewegt sich der Brocken irgendwie - leicht.

Das Vertrauen in die Traktion des Nissan GT-R ist groß, der ausgeklügelte Allradantrieb hilft dabei
Quelle: Nissan

Einmal Eau Rouge und zurück

Wir brettern die alte Start-Ziel in Spa-Francorchamps hinunter. Fünfter Gang, geschätzte 200 km/h. Geschätzt, weil für den Blick zum Tacho keine Zeit bleibt. Vor uns türmt sich die vielleicht berühmteste Kurven-Kombination der Welt auf: die Raidillon de l’Eau Rouge.

Eine Links-Rechts-Links ist das. Bergauf, mit fast 18 Prozent Steigung. Das letzte "Links" sieht man nicht. Voll auf Asphalt fährt man immer nur kurz: links auf die Curbs, rechts auf die Curbs, links auf die Curbs und am Ende wieder bis an die Curbs. „Wenn Du vom rechten Curb kommst und nur noch Himmel siehst, dann gibst Du Vollgas“, sagt mein Instruktor. Ich vertraue ihm, aber noch mehr vertraue ich dem GT-R.

Aerodynamik statt Gewichtsersparnis

Wer Chef-Entwickler Hiroshi Tamura zuhört, fühlt sich in diesem Auto fast unbesiegbar. Die 20 Zusatz-PS des 3,8-Liter-Sechszylinders werden mit einer variablen Steuerung des Zündzeitpunktes und einer neuen Abstimmung der Turbos erreicht. Das ist bekannt aus dem Nismo-Modell. Bei mittleren Drehzahlen soll der Motor agiler arbeiten. Das in Transaxle-Bauweise an der Hinterachse sitzende Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe schaltet noch einen Tick sanfter, die Abgase strömen durch einen neuen Titan-Schalldämpfer.

Der V6-Motor leistet nun 570 PS und mobilisiert 637 Nm Drehmoment, dafür ist viel Feinarbeit verantwortlich
Quelle: Nissan
Die Karosseriestruktur wurde versteift und die Aufhängung überarbeitet, um mehr Stabilität bei hohen Kurvengeschwindigkeiten zu ermöglichen. Für die zusätzliche Power braucht der GT-R mehr Kühlung und einen größeren Grill. Weil der die Aerodynamik versauen würde, steuern die Japaner gegen. An der Front, am Heck und an den Seitenschwellern gibt es Spoiler und Abrisskanten wie beim Nismo. Die Motorhaube wurde versteift, die C-Säule leicht umgebaut. Obwohl er vorn mehr Luft reinlässt, bietet er etwas weniger Luftwiderstand und den gleichen Abtrieb wie das Auto aus dem Modelljahr 2015.

Diät halten musste der Dicke nicht. Stattdessen wurde das Cockpit etwas schicker: mehr Leder, neue Mittelkonsole, Acht-Zoll-Touchscreen, weniger Knöpfe für Audio und Navigation – 11 statt 27. Laut Nissan summiert sich all das zur größten Veränderung seit der Einführung 2009. Lange her. Ein "Facelift" als letzte Ölung. Oder übertriebener Perfektionismus? Die Japaner versprechen um 1,8 Prozent höhere Geschwindigkeiten beim Slalom. Der Unterschied zwischen sehr gut und perfekt ist eben nur eine Kleinigkeit.

Der Glaube muss stark sein

Mit Vollgas in den Himmel zu rasen ist gar nicht so schwer, wenn man es zwei-, dreimal gemacht hat. Der GT-R nimmt die Eau Rouge mit viel Ruhe – Gewicht kann Vorteile haben. Die zwei Tonnen werden in der Senke auf den Asphalt gedrückt. Auf der Kuppe hebt es den Dicken aus den Dämpfern. Jetzt muss der Glaube an die Traktion stark sein.

Stärker als im Allrad-GT-R kann er kaum sein. Im normalen Betrieb werden die Hinterräder angetrieben. Verlieren die 285er-Dunlop-Semis die Haftung, leitet eine zweite Kardanwelle bis zu 40 Prozent des Antriebsmoments vom Transaxle-Getriebe wieder zurück an die Vorderräder. Ein enormer technischer Aufwand. Dazu ein mechanisches Sperrdifferential und elektronisches Torque-Vectoring by Braking – wenn das Heck des GT-R einmal kommt, geht es schon wieder.

Erster Test des Nissan GT-R für das Modelljahr 2017
Quelle: Nissan

Der Nissan GT-R kostet 99.900 Euro

Nach der Eau Rouge kommt die Kemmel-Gerade. Bei der 200-Meter-Marke stehen 250 km/h auf dem Display – Zeit zum Bremsen. Und zwar voll. Jetzt spürt man das Gewicht – und in den langgezogenen Kurven drängt es nach außen. Trotzdem bleibt die Leichtigkeit. Runterschalten bis in den Dritten, das Blow-off-Ventil zischt, die Drehzahl schnellt hoch. Eine präzise Lenkbewegung, dann pfeifen die Turbos wieder. 315 km/h rennt der GT-R – so schnell wie der Vorgänger.

Ein Geheimnis macht Nissan aus einem anderen Wert. Wie lange der GT-R aus dem Stand bis 100 km/h braucht, wird nicht verraten. Beinahe unglaubliche 2,7 Sekunden waren es bisher. Viele nehmen das dem GT-R nicht ab. Chef-Entwickler Hiroshi Tamura spricht deswegen nur noch von "weniger als drei Sekunden". Uns reicht das.

Technische Daten – Nissan GT-R Modelljahr 2017

  • Motor: 3,8-Liter-Twin-Turbo-Sechszylinder
  • Getriebe: Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe
  • Leistung: 570 PS (419 kW) bei 6.800 U/min
  • Drehmoment: 637 Nm bei 3.300-5.800 U/min
  • Höchstgeschwindigkeit: 315 km/h
  • 0 – 100 km/h: k.A
  • Verbrauch: 11,8 l/100 km
  • CO2: 275 g/km
  • Gewicht: min. 1.750 kg ohne Fahrer
  • Länge: 4,71 m
  • Breite: 1,90 m
  • Höhe:1,37 m
  • Kofferraum: 315 l
  • Preis: ab 99.900 Euro
  • Marktstart: Bestellbar, Auslieferungen ab August

In langgezogenen Kurven spürt man das Gewicht des Nissan GT-R, auch nach dem Facelift hat er nicht abgespeckt
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Das Vertrauen in die Traktion des Nissan GT-R ist groß, der ausgeklügelte Allradantrieb hilft dabei
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Der Nissan GT-R wurde für das Modelljahr 2017 gründlich überarbeitet
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Im Innenraum wurde der Nissan GT-R wohnlicher, mehr Leder und aufgewertetes Infotainment machen den Unterschied
Quelle: Nissan
Der V6-Motor leistet nun 570 PS und mobilisiert 637 Nm Drehmoment, dafür ist viel Feinarbeit verantwortlich
Quelle: Nissan
Die kantigen Spoiler hat der Nissan GT-R zum Modelljahr 2017 vom Nismo geerbt
Quelle: Nissan
Die Aerodynamik haben die Nissan-Techniker trotz des erhöhten Frischluftbedarfs verbessert
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Die gesteigerte Leistung erfordert größere Kühler für den Nissan GT-R
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Äußerlich ändert sich für das Modelljahr 2017 wenig am Nissan GT-R
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Erster Test des Nissan GT-R für das Modelljahr 2017
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Der Nissan GT-R trägt 285er auf den hinteren Felgen
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Mit viel Feinarbeit haben die Ingenieure den Nissan GT-R optimiert
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Noch immer bläst der Nissan GT-R des Modelljahres 2017 seine Abgase über zwei Doppelendrohre nach außen
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Der Heckspoiler hilft dem Nissan GT-R, die Bodenhaftung zu behalten
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Erster Test des Nissan GT-R des Modelljahres 2017
Quelle: Nissan
Mehr Leder machen den Nissan GT-R wohnlicher, leichter mit Sicherheit nicht
Quelle: Nissan
Per Schaltpaddel darf auf Wunsch händisch durch die sechs Gänge des Doppelkupplungsgetriebes geschaltet werden
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Erster Test des Nissan GT-R des Modelljahres 2017
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Das Infotainmentsystem des Nissan GT-R wurde mit dem Facelift aufgewertet - die Grafik bleibt aber bescheiden
Quelle: Nissan
An Informationen über den Zustand des Nissan GT-R mangelt es nach wie vor nicht
Quelle: Nissan
Wuchtig: Trotz seine klobigen Aussehens uns der Masse sollte der GT-R in 2,7 Sekunden auf 100 km/h sprinten. Mittlerweile spricht man bei Nissan aber nur noch von "weniger als drei Sekunden"
Quelle: Nissan
Die Eau Rouge: Links-Rechts-Links und 18 Prozent Steigung
Quelle: Nissan
Das letzte "Links" der Kurve fährt man blind, auf der Kuppe hebt es den Dicken aus den Dämpfern
Quelle: Nissan
315 km/h schnell fährt der Nissan GT-R. Erst ab 250 km/h nimmt der Vorwärtsdrang merklich ab
Quelle: Nissan
Wir fuhren den Nissan GT-R in Spa-Francorchamps
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Volle Elle: Man beachte, wie das Hinterrad in seinem Kasten verschwindet
Quelle: Nissan