Porsche-Markenausblick: Vierzylinder, Hybrid und neuer Panamera
So schnell ändert sich Porsche in den kommenden Jahren
In den kommenden zwei Jahren bringt Porsche den neuen Panamera und den neuen Cayenne. Auf einen „Pajun“ dagegen kann man lange warten – auf neue Antriebe nicht.
Köln – Porsche-Chef-Designer Michael Mauer hat es nicht einfach. Er muss den kommenden „Elfer“ so gut aussehen lassen wie den Vorgänger – nur ein bisschen anders. Die seit 2011 gebaute siebte Generation der Sportwagen-Ikone wird intern 991 genannt. Viele halten sie für ein Meisterstück klassischer Proportionen. Für Mauer steht schon jetzt fest: Die Abmessungen wird er beim 992 genannten Nachfolger auf jeden Fall beibehalten.
Bei ähnlichem Aussehen wird der nächste Porsche 911 trotzdem deutlich leichter und sparsamer. Welche Technik dafür sorgt, zeigte Porsche bereits auf der diesjährigen IAA. Das Facelift des aktuellen 911 (991 II) trägt eine Revolution im Motorraum: Der Elfer verabschiedet sich vom Sauger.
Hybrid für den GT2, Vierzylinder für den Cayman
Auch Porsche muss sparen, um den kommenden CO2-Gesetzen zu entsprechen. Deswegen gibt es im Elfer jetzt durch die Bank 3,0-Liter-Turbo-Boxer. Egal, ob Carrera oder Carrera S. Der intern B6 genannte Motor erhält mehr Leistung (+ 20 PS) und Drehmoment (+ 60 Newtonmeter), fährt aber zwölf Prozent sparsamer.
Porsche verspricht einen (möglichen) Verbrauch von 7,4 Litern pro 100 Kilometer. Glaubt man Gerüchten aus Zuffenhausen, bleibt Sauger-Fans nur noch eine limitierte Sonderserie, die sogenannte Gentlemen’s Edition. Auflage: 400 Stück.
Doch der Turbo bleibt nicht die einzige Revolution im Elfer. Den nächsten GT2 will Porsche sogar als Allrad-Hybridfahrzeug an den Start schicken. Die Technik leitet sich aus dem Le-Mans-Fahrzeug 919 Hybrid und dem 918 Spyder ab. Basis im GT2 könnte der neu entwickelte Turbo-Vierzylinder-Boxer sein.
Die Frage, ob der B4 genannte Motor bald auch den normalen Elfer antreibt, wird in der Konzernzentrale derzeit mit einem klaren Nein beantwortet. Als er noch Porsche-Vorstandschef war, prägte Matthias Müller eine gesunde Abstufung zwischen Carrera und Boxster/Cayman. Für die beiden Einstiegsmodelle kommt der Vierzylinder schon nächstes Jahr. Sein Hubraum beträgt 2,5 Liter, die Leistung bis zu 300 PS.
Ein neuer Porsche Panamera, aber bestimmt kein Pajun
2016 zählt für Porsche besonders ein Auto: Die zweite Generation des Panamera (G2). Um Kosten zu sparen, kann sich Porsche beim VW-Konzern bedienen. Der Panamera wird wie der nächste Bentley Continental auf dem modularen Standardbaukasten (MSB) basieren. Die Karosseriestruktur entsteht beim Panamera in Mischbauweise aus Stahl, Aluminium und Magnesium.
Ziel der Entwickler ist eine Gewichtsreduzierung von rund 150 Kilogramm. Unter die Haube des bisher mindestens 1.730 Kilogramm schweren Schiffs kommen bekannte V-Motoren. Als gesetzt gilt zudem eine Kombi-Variante, wie sie Porsche 2012 in Paris als Studie zeigte. Das Serienmodell des damals „Sport Turismo“ genannten Autos erscheint 2017.
Von einer oft als „Pajun“ bezeichneten Baureihe unterhalb des Panamera wissen dagegen nur deutsche Autozeitungen etwas – nicht aber die Entwickler in Weissach. „Ich müsste mich daran erinnern, wenn ich an solch einem Fahrzeug arbeiten würde“, sagt Designchef Mauer. Ebenso unwahrscheinlich bleibt die Idee eines kompakten SUV unterhalb des Macan. Porsche müsste aus dem modularen Querbaukasten des VW-konzerns ein Modell zaubern, das dem Audi SQ3 davonfährt. Möglich wäre das – aber nicht gewinnbringend.
Vor dem Tesla-Gegner kommt der Cayenne
Realistischer ist da noch die Verwirklichung des „Tesla-Gegners“, den Porsche kürzlich auf der IAA zeigte: die Studie Mission E. Geplant ist eine kompakte Limousine mit rund 500 Kilometern elektrischer Reichweite. Das Debüt findet allerdings nicht vor 2018 statt.
Deutlich früher kommt ein neuer Cayenne. Für 2017 steht das Debüt der nächsten Baureihe, intern E3 genannt, auf dem Plan. Das SUV nutzt ebenfalls eine VW-Konzern-Architektur namens „MLB evo“. Wie der Audi Q7 soll der Porsche mit ihr mehr als 300 Kilogramm einsparen. Er erhält erstmals eine Luftfederung und wird wie sein Ingolstädter Bruder auch als Plug-in-Hybrid angeboten. Wahrscheinlich wird Porsche vom Cayenne eine Coupé-Version ableiten. Hier reicht der Blick zum Konzern allerdings nicht – Inspiration gibt es bisher nur bei BMW und Mercedes.
eine limitierte Sonderserie, die sogenannte Gentlemen’s Edition. Auflage: 400 Stück.
kann man die schon bestellen, oder noch bestellen, oder ist die Serie ausverkauft.
Einen der letzten Sauger wäre bestimmt für Sammler und Wenigfahrer sehr interessant.
Der Nachfolger des Cayenne erhält lt. Artikel erstmals eine Luftfederung? Meint ihr serienmäßig? (kann ich mir bei Porsche nämlich nur schlecht vorstellen, dort kostet alles und jedes Aufpreis) Gibt es nicht im aktuellen Modell bereits optional Luftfederung inkl. Porsche Active Suspension Managmenet (PASM)?
4 Zylinder im 911er wären ein echter Fortschritt, denn dann könnte der hintere Überhang mal eben um 11 cm gekürzt werden, was dem ganzen Fahrzeug gut tun würde. Dreht man dann noch Hinterachse samt Getriebe und Motor um, bekommt man einen richtig tollen Sportwagen auf internationalem Niveau und verliert die unnützen Rücksitze. Der Absatz müsste glatt durch die Decke gehen.
@Goify:
Du beschreibst eben gerade den Boxster/Cayman. 😉
Dank Turbo kann man den aufblasen bis zum... und dann ist der auch auf 911-Niveau.
Was den 911 angeht, der verkauft sich wohl eben genau deshalb, weil er dieses (unbrauchbare*) Heckmotor-Konzept verfolgt.
Edit:
*eben durch diese 2 Notsitze ist der Porsche als Volkssportwagen akzeptiert. Da könnte man schließlich auch die Kinder mitnehmen, zum Sonntagsausflug. Alles andere ist doch verpönter Luxus.
Das ist der Cayman schon aber Werk 😉
an GOIFY:
das kann man nicht ernst nehmen?
Du unterstellst, dass die Designer aus der Not heraus einen künstl. Überhang bauen mussten.
Außerdem sind die Rücksitze der 2te Kofferraum.
Doch, das meine ich ernst. Porsche kämpft seit Ende der 70er mit dem Käfer-Erbe und schafft es nicht, sich davon zu lösen. Alle Versuche werden von der Kundschaft abgestraft (siehe Trans-Axle-Porsche in den 80ern und 90ern und sogar der Cayman).
Der lange Überhang ist ja kein Designmerkmal, sondern ist in dem langen Motor hinter der Hinterachse begründet und führt dazu, dass Porsches mit einen der kürzesten Radstände aller Sportwagen haben.
Ich bin gespannt wie es mit Porsche weitergeht.
War ja klar, dass die nicht auf andere Antriebe großartig setzen. Passt vielleicht auch nicht ganz zur Marke.
Zeitgemäß ist halt was anderes aber das Spiel machen sich eh andere aus - da ist Porsche nicht von Bedeutung.
Immerhin sind sie emotionaler als ihre im Wert rasend absteigenden Brüder wie VW.
Deine Aussage, dass der letzte Sauger für Wenigfahrer gedacht sein soll, kann ich so nicht ernst nehmen. Wenn ich das Geld hätte und nicht aufs Geld schauen müsste, würde ich den letzten Sauger, einen von 400 im Alltag fahren. Jeden Tag, jeden Tag hätte ich meine Freude daran.
Einen der letzten Sauger (wahrscheinlich ohnehin schon vergriffen) kaufen, um ihn als Wertanlage in die Garage zu stellen? Wie arm - und dumm - ist das denn, wobei ich schon allein die Gentlemen´s Edition gar nicht kaufen würde. Jetzt bekommt man doch noch genau denselben Wagen - mit Sauger - ab Werk.
Da sieht man aber mal was dieses Schickimicki für einen Sinn macht. 😮 🙄
Insbesondere die Gewichtsverteilung ist unterirdisch.
ja und ? .. mit dieser unterirdischen Gewichtsverteilung fährt Porsche immer noch den meisten anderen "Sportwagen" auf und davon 😆 😆
Bei den Preisen müssen 6-Zylinder Boxermotoren verbaut sein.
Wenn ich 4 Zylinder-Boxermotoren haben will, kann man auch zu Subaru gehen.
Irgendwo hört es auch mal auf. Da Porsche deutlich mehr Cayenne und Panamera verkauft als 911er, Cayman und Boxter, sollen sie dort halt mehr Plug-In-Hybrid verkaufen. Damit stimmt auch der CO2-Flottenaustoß. Und kann man sich auch vom Diesel trennen, Dieselmotoren haben eh nie zum Porsche gepasst.
Und die Kundschaft zahlt die höheren Preise für Plug-In-Hybrid bei Cayenne, Macan und Panamera.
Porsche kann sich jeden Preis erlauben.
Will ich gar nicht bestreiten. Die holen aus diesem Konzept das Maximum raus. Wenngleich selbst der Ur-Porsche ein Mittelmotor-Sportwagen war. 😊
https://de.wikipedia.org/wiki/Porsche_356_Nr._1_Roadster
Fahrt den 991 mal, dann könnt ihr auch darüber reden.
Ich habe ihn öfter als Prototyp über längere Strecken gefahren, mir gefällt das Turbo-Konzept genauso wie die Sauger in den Vorgänger-Versionen.