Opel Karl 2015: Sitzprobe in Genf
So viel Platz ist in Opels kleinster Hütte
In Genf zeigt Opel den Karl erstmals dem Publikum. Wir haben ausprobiert, wie viel Platz unsere Redakteure im kleinsten Viertürer der Marke haben.
Genf – Vor 25 Jahren hat das Kraftfahrt-Bundesamt die Kleinstwagen-Klasse eingeführt. Mittlerweile haben sich die Grenzen verschoben. Deshalb fühlt sich der Opel Karl ungefähr so groß (oder klein) an, wie 1990 der Kleinwagen (ohne „st“) Corsa.
Das bedeutet: Wenn es sich zwei MOTOR-TALK-Redakteure vorn bequem machen, bleibt wenig Platz für Passagiere dahinter. Mit etwas Rücken und Drücken packt der Karl trotzdem vier Erwachsene – zumindest auf kurzen Strecken. Mehr würde Knie-Spuren in den vorderen Sitzlehnen hinterlassen. Der optionale fünfte Sitzplatz genügt höchstens kleinen Kindern. Oder Top-Models mit ähnlichem Gewicht.
Opel Karl: Nicht groß, aber praktisch
Opels Kleinster will eben nicht Karl der Große sein, sondern Karl der Praktische. Oder Karl der Vernünftige. Für 9.500 Euro gibt es deshalb vier Türen mit manuellen Fensterhebern, Wärmeschutzverglasung, sechs Airbags, vier Sitze mit Gurtwarnern, zwei Isofix-Vorrichtungen auf den Rücksitzen, Servolenkung und einen Bordcomputer. Kein Schnickschnack, kein teurer Ballast.206 Liter Kofferraumvolumen genügen für den Wochenendeinkauf inklusive Getränkekiste, aber nicht für den Kinderwagen. Für den müsste man die Rücksitze umklappen, dann schluckt der Karl 940 Liter Ladung – aber keine Kinder mehr, denn auf den Vordersitzen gibt es Isofix nicht einmal gegen Aufpreis. Karl der nicht vollständig Durchdachte.
Unter der Haube arbeitet in allen Ausstattungsvarianten ein 1,0-Liter-Dreizylinder-Sauger mit 75 PS und 96 Newtonmeter Drehmoment. Der trinkt 4,3 bis 4,5 Liter Benzin und zieht den Kleinen in knapp 14 Sekunden auf Tempo 100 – Karl der Gemütliche.
Vorn hübsch, hinten trist
Im Cockpit macht der Karl einen anständigen Eindruck. Natürlich gleiten die Finger nicht so sanft über das Plastik wie im Insignia, aber schöner als damals im Corsa. Immerhin gibt es einen hübschen Schwung im Armaturenbrett, eine Kram-Ecke über dem Handschuhfach und etwas schwarze Farbe.
Für 250 Euro Aufpreis baut Opel ein Radio ein. Das Intellilink-System steht noch nicht in der Preisliste, aber bereits auf der Messe in Genf.
Die Sitze im Karl sind bequem, aber kaum konturiert. Gegen Aufpreis gibt es vier elektrische Fensterheber. Alle lassen sich vom Fahrersitz aus bedienen – VW hat diesen Luxus im Up erst nach drei Jahren Produktionszeit nachgerüstet.
Etwas trist wird es hinter den Vordersitzen, besonders bei umgelegter Rückbank. Aber wer hier weichen Teppich in Wagenfarbe erwartet, der sucht den ohnehin in einer anderen Preisklasse.
Adam ,Karl und als nächstes Gustav oder Hans ...
Also die Namen werden für mich persönlich ja immer schlimmer.
Das man jetzt einen Karl "braucht" um ein günstiges Einstiegsfahrzeug anbieten zu können,liegt wohl an dem neuentdeckten "Lifestyle - Preis " Anspruch von Opel und dem zu unpraktischen Design des Adam.
Ein Corsa mit verringerter Ausstattung hätte es da meiner Meinung nach auch getan.
Ich würde mich freuen wenn auf dem Messestand auch mal die Basisausstattung stehen würde. Ein Karl mit Ledersitzen? Wie viele werden die wohl bestellen? Im Corsa dürfte die Quote <1% liegen.
Ein Motor trinkt nicht, sondern verbraucht...
Verstehe auch nicht wesshalb man sie im Karl anbietet. Im Corsa dürfte es jedoch weit aus mehr Käufer geben. Mir fehlt der Vergleich zum Corsa, aber jeder 10. Fiesta hat Ledersitze.
Danke Draine!!
Zeigt doch mal ein Bild was ich genau für die 9500 Euro erhalte, oder vermerkt wenigstens, was das ausgestellte Fahrzeug kosten würde.
Und zum Namen. Na ja – Opel hat da noch gewisses Potential.
Wilhelm, Heinrich, Friedrich Franz, Ludwig, Hans, Georg, Carlo, Heinz, Fritz, Elinor, Elenore Johanna Carola usw. Wir dürfen also gespannt sein. 😉
Schön gemachtes Auto.
Man muß wissen was man für € 10000,- erwarten darf.
Die Koreaner habens vorgemacht.
Franz
Das sind keine Ledersitze, sondern Stoff/Kunstleder-Sitze und die sind serienmäßig im Exklusiv drin.
Gibt ja auch noch den Mocca vl kommt bald der Espresso !!
Also ich finde auch, dass Opel sich ganz klar an allen anderen Herstellern orientieren sollte!!! - Die präsentieren ja schließlich auch nur "nackte" Fahrzeuge auf Stahlfelgen der Öffentlichkeit...
Gute Idee !
Würde irgendwie passen.
Franz
Eigentlich ein ganz nettes Auto.Was mir aber nicht in den Kopf geht.Der KARL hat (wie alle anderen Opel)
ein direkt messendes Reifendruckkontrollsystem.Wiso kann man nicht mal in so einem Auto ein einfaches und kostengünstiges indirekt messendes System einbauen wo ich nicht für den Satz Räder noch mal 300 Euro für Sensoren ausgeben muss und in ein paar Jahren wieder weil die Batterie alle ist.Da muss ich VW mal ein Kompliment machen die sind fast der einzige Hersteller der durch die Bank auf indirekte Systeme setzt.
Ja genau deshalb. Weil man damit mehr Geld verdienen kann. Neue Batterie, noch mal 300 Euro für Sensoren....
Ein Scheiß Auto.
Und dann noch wie hier berichtet mit direktem RDS. Also diese Frecheit noch dazu.
Der Karl ist einfach nur der Nachfolger des Opel Agila/Suzuki Splash.