Chevrolet Volt 2016: Offizielle Reichweite

So weit würde der nächste Ampera fahren

Björn Tolksdorf

verfasst am Tue Aug 04 18:04:59 CEST 2015

Während Opel auf einen zweiten Ampera verzichtet, legt Chevrolet den baugleichen Volt neu auf. Und bekam jetzt behördlich eine elektrische Reichweite von 85 Kilometern bestätigt.

Chevrolet Volt 2016: Die amerikanische EPA hat die Reichweite der zweiten Generation des Elwektrofahrzeugs mit Range Extender bekanntgegeben
Quelle: General Motors

Detroit – Für Opel hat sich das Thema Ampera erledigt. Mit dem elektrisch angetriebenen Range-Extender-Modell waren die Rüsselsheimer 2011 zwar vorn dabei beim Hoffnungsthema Elektromobilität. Allein, die Kundschaft dankte es nicht. Nach vier Jahren zog GM in Europa die Reißleine: Die neue Version des Schwestermodells Chevrolet Volt erhält keinen Opel-Ableger.

In den USA dagegen stellte General Motors (GM) jüngst die zweite Generation des Chevrolet Volt vor. Mittlerweile liegen die offiziellen Reichweiten- und Verbrauchswerte der US-Typprüfung vor und zeigen: So gut wäre der nächste Ampera geworden.

Man habe auf die Kunden gehört, sagt GM – diese verlangten nach „Reichweite, Reichweite, Reichweite“. Die Batteriekapazität gegenüber dem Vorgänger steigt deshalb von 17 kWh auf 18,4 kWh. Die rein elektrische Reichweite des Chevrolet Volt steigt deutlich stärker. Verbrauchswerte werden in den USA von der staatlichen „Environmental Protection Agency (EPA) ermittelt.

Chevrolet Volt 2016: Vom Vorgänger verkaufte GM knapp bis Ende 2014 knapp 80.000 Einheiten
Quelle: General Motors
Die notierte für den ersten Volt: 35 Meilen (56 km) rein elektrische Reichweite. In Europa lautete die Werksangabe des Opel Ampera: 40 bis 80 Kilometer. In der Praxis ergab sich ein Wert zwischen 50 und 60 Kilometer – also nah am offiziellen US-Wert, der in der Regel weit niedriger als der offizielle NEFZ-Wert für den europäischen Markt liegt.

50 Meilen waren Pflicht

Für den neuen Chevrolet Volt ermittelte die EPA eine elektrische Reichweite von 53 Meilen (85 km). Das bedeutet einen Reichweitenzuwachs von annähernd 40 Prozent. GM glaubt: Deshalb werde der Anteil der elektrisch gefahrenen Kilometer von 80 Prozent auf 90 Prozent steigen. „Wir haben um jede Zehntelmeile gekämpft“, zitiert die „Detroit Free Press“ die zuständige GM-Chefentwicklerin Pam Fletcher: „50 Meilen mussten wir erreichen“. Der Akku wurde gegenüber dem Vorgänger um 10 Kilo leichter, der Antriebsstrang um 45 Kilo, das Auto insgesamt um rund 100 Kilo.

Wie bisher setzt Chevrolet auf einen Benzinmotor als Range Extender für einen 150-PS-Elektromotor. Der 1,5-Liter-Verbrenner leistet 102 PS. Im Range-Extender-Betrieb gibt Chevrolet den Verbrauch mit umgerechnet 5,6 l/100 km an (42 mpg).

In den USA kostet der Chevrolet netto rund 30.100 Euro. Bis zu 7.500 US-Dollar (6.800 Euro) gibt es je nach Bundesstaat vom Staat zurück. Kein Wunder, dass der Volt, verglichen mit seinem Europa-Bruder, recht erfolgreich ist: Seit 2010 verkaufte GM knapp 80.000 Volt, davon 73.000 in den USA. Den Opel Ampera kauften seit dem Markstart 2011 9.200 Kunden. Knapp die Hälfte davon fährt in den Niederlanden.

Chevrolet Volt 2016: Die Reichweite wuchs gegenüber dem Vorgänger um knapp 40 Prozent
Quelle: General Motors
Chevrolet Volt 2016
Quelle: General Motors
Chevrolet Volt 2016
Quelle: General Motors
Chevrolet Volt 2016
Quelle: General Motors
Chevrolet Volt 2016: Vom Vorgänger verkaufte GM knapp bis Ende 2014 knapp 80.000 Einheiten
Quelle: General Motors
Chevrolet Volt 2016: Cockpit
Quelle: General Motors
Chevrolet Volt 2016: Die Batterie bietet bei weniger Gewicht mehr Kapazität
Quelle: General Motors
Chevrolet Volt 2016: ICE
Quelle: General Motors
Chevrolet Volt 2016: Akkus
Quelle: General Motors
Chevrolet Volt 2016: Antriebsstrang
Quelle: General Motors
EPA-Label des Chevrolet Volt: Beim Vorgänger traf der Wert recht exakt die in der Praxis erfahrbare Reichweite
Quelle: General Motors