Restwertriesen 2020: Restwertprognose für Neuwagen
So wenig sind Neuwagen von heute 2020 noch wert
Neuwagenkäufer verlieren schon mit der Zulassung viel Geld. Was nach vier Jahren vom Neupreis übrig bleibt, prognostiziert eine Studie. Oft ist es nur die Hälfte.
München – Wer wenig Geld verlieren will, sollte wenig ausgeben. Das gilt vor allem beim Neuwagenkauf – wo es allerdings sehr schwer ist, wenig auszugeben. Und noch schwerer, danach wenig Geld zu verlieren. Der Wertverlust von Neuwagen ist immens. Rund 24 Prozent sind es im ersten Jahr bei einer Laufleistung von 15.000 Kilometern im Schnitt. Nach vier Jahren ist das Auto, das gerade noch neu war oft nur noch die Hälfte Wert.
Das gilt auch für Autos wie den Dacia Sandero 1.2 16V 75. Dem prognostiziert eine Restwertanalyse, die die Marktforscher von Bähr & Fess für "Focus Online" durchgeführt haben, einen absoluten Wertverlust von nur 3.548 Euro in vier Jahren. Doch auch für das rumänische Günstig-Auto bedeutet das einen Restwert von 48,5 Prozent. Er kostet schließlich nur 6.890 Euro.
Porsche Macan S Diesel hält den Wert am besten
Bähr & Fess hat 16 Segmente untersucht und die „Restwertriesen“ ermittelt. Die Prognose gibt an, wie viel im Oktober 2016 gekaufte Neuwagen im Oktober 2020 noch wert sein werden. Absoluter Restwertriese demnach: der Dacia Sandero. Er hat den geringsten Wertverlust in Euro. Was wenig kostet, kann nicht viel an Wert verlieren.
Bei den sogenannten „Relativen Restwertriesen“ sieht die Hitliste anders aus. Hier wird der Restwert nach vier Jahren ins Verhältnis zum Neupreis gesetzt. Entsprechend können auch teure Autos auf den vorderen Plätzen landen. Und tatsächlich hat sich der Porsche Macan S Diesel auf den ersten Platz geschoben. Er ist im Jahr 2020 laut Prognose noch 61 Prozent des Neupreises von 60.548 Euro wert.
Danach folgt, schon mit gewissem Abstand, der BMW X1 sDrive 18i mit einem Restwert von 58,5 Prozent des Neupreises (30.800 Euro). An dritter Stelle liegen mit dem Mercedes GLA 180 (Restwert 58 Prozent) ein weiteres SUV und mit dem Mini Clubman One der erste Kompaktwagen (58 Prozent).
Überraschungen in den Segmenten
Davon können Käufer eines Jaguar XJ 3.0D nur träumen. Laut Bähr & Fess wird die Luxuslimousine bis 2020 gut 51.800 Euro ihres Neupreises verlieren. Macht einen Restwert von 36 Prozent. Zwar verliert die Luxusklasse grundsätzlich viel an Wert, doch einen Mercedes S 350d schätzen die Marktforscher stabiler ein. Von den 82.229 Euro Neupreis bleiben demnach 2020 noch 46 Prozent übrig (Wertverlust: 44.404 Euro).
Kleine Autos können dagegen deutlich besser dastehen. Der absolute Wertverlust hält sich ohnehin im Rahmen, doch auch relativ können einige Modelle überzeugen. Citroen C1, Opel Karl, Toyota Aygo halten ihren Wert passabel. Ein Auto wie der Lada Granta 1.6 8V hingegen nicht. Zwar schafft er es mit einem Wertverlust von 4.489 Euro bei den absoluten Zahlen in die Top-5. Relativ landet er mit einem Restwert von 33,5 Prozent allerdings ziemlich weit hinten. Nur dem E-Mobil Citroen C-Zero bescheinigen Bähr & Fess mit 30 Prozent einen schlechten Werterhalt. (Weitere "Restwertriesen" findet ihr in unserer Bildergalerie)
Skandale wirken sich auf Restwerte bei VW aus
Auffällig bei der Hitliste der Restwertriesen: Die Abwesenheit von VW-Modellen. Nur der Golf Sportsvan 1.2 TSI BMT konnte sich mit einem Restwert von 53 Prozent in seinem Segment in den Top-Drei platzieren. Laut den Marktforschern von Bähr & Fess „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ eine Folge der „aktuellen Skandale, in die der Konzern verwickelt ist“, wie Geschäftsführer Dieter Fess sagt.
Tiefe Spuren werde der Abgas-Skandal nach seiner Einschätzung in den kommenden vier Jahren noch nicht hinterlassen. Diesel-Fahrzeuge könnten jedoch langfristig unter Druck geraten. „Diese Diskussionen werden den bereits eingeleiteten Niedergang der aktuellen Dieseltechnologie noch beschleunigen“, glaubt Fess.
Tabelle: Die Top 20 der relativen Restwertriesen
Marke/Modell | Klasse | Neupreis 2016 | Wertverlust | Restwert nach 4 Jahren in Prozent |
---|---|---|---|---|
Porsche Macan S Diesel | Große SUV | 60.548 Euro | 23.614 Euro | 61 |
BMW X1 sDrive 18i | Mittlere SUV | 30.800 Euro | 12.782 Euro | 58,5 |
Mini Clubman One | Kompaktwagen | 22.200 Euro | 9.324 Euro | 58 |
Mercedes GLA 180 | Mittlere SUV | 27.787 Euro | 11.670 Euro | 58 |
Opel Astra 1.4 Ecotec (Kombi) | Kompaktklasse | 18.400 Euro | 7.912 Euro | 57 |
Porsche 718 Boxster | Sportwagen | 53.646 Euro | 23.068 Euro | 57 |
Mini One | Minis | 17.700 Euro | 7.700 Euro | 56,5 |
BMW 218i Coupé | Coupés | 28.150 Euro | 12.245 Euro | 56,5 |
Audi Q2 1.6 TDI | Kleine SUV | 25.850 Euro | 11.245 Euro | 56,5 |
Audi A5 2.0 TFSI | Coupés | 37.800 Euro | 16.821 Euro | 55,5 |
Mazda CX-3 2.0 G | Kleine SUV | 17.990 Euro | 8.006 Euro | 55,5 |
Mercedes CLA 180d | Kompaktklasse | 31.535 Euro | 14.191 Euro | 55 |
Audi TT 1.8 TFSI | Coupés | 32.550 Euro | 14.810 Euro | 54,5 |
Opel Karl 1.0 | Minis | 9.500 Euro | 4.370 Euro | 54 |
Audi A5 2.0 TDI Sportback | Mittelklasse | 40.850 Euro | 18.791 Euro | 54 |
BMW 216i Gran Tourer | Kompaktvans | 27.650 Euro | 12.719 Euro | 54 |
Mercedes-AMG C 43 4Matic Cabrio | Sportwagen | 67.919 Euro | 31.243 Euro | 54 |
Mini Paceman Cooper S | Kleine SUV | 27.700 Euro | 12.742 Euro | 54 |
Citroen C1 1.0 VTi | Minis | 9.090 Euro | 4.272 Euro | 53 |
Toyota Aygo 1.0 VVTi | Minis | 9.950 Euro | 4.677 Euro | 53 |
Wer Neuwagen kauft, ist selbst schuld.
Deshalb sollte man beim Kauf gleich 25% Rabatt bekommen. Dann ist der Restwert auch besser zu verkraften.
Beispiel mein E220 CDI aus 2007. Listenneupreis 52.000€, Kaufpreis nach Rabatt 39.900€, Restwert nach Händlereinkauf 14.500€. Also nach 10 Jahren immer noch 36% Restwert vom Kaufpreis.
Da sieht die Rechnung schon besser aus.
Ich denke auch bis 2020 wird er nicht viel verlieren.
Ohne die Neuwagenkäufer gäbe es keine Gebrauchtwagen.
me3
Bei der Tabelle sind zwei ganz grobe Fehler passiert: Es wurden Listenneupreise in Basisausstattung genommen. Weder zahlt irgend jemand den Listenpreis, noch werden Fahrzeuge ohne Extras verkauft, die dann natürlich viel weniger im Wert fallen als ein vollgestopftes Fahrzeug, wo man für die Extras nur ein paar Hunderter bekommt, auch wenn sie mal 30 % des Fahrzeugwerts ausmachten.
Da die Listenpreise "Wunschpreise" für die Hersteller sind, sind die ermittelten Werte leider nicht ganz aussagekräftig. Daher sollten Marktpreise als Ausgangsbasis dienen.
Und den Vorredner kann man nur zustimmen:
Wer Neuwagen kauft, ist selbst Schuld.
Neu ist doch bestimmt 90% Leasing.
Diese Voraussagen sind doch nur Kaffeesatzleserei. Der Macan zum Beispiel, ist heute noch recht wertstabiel, da er auf dem Gebrauchtmarkt selten ist. In vier Jahren dürfte das schon anders aussehen. Außerdem wird es bis dahin schon ein Facelift gegeben haben, was den Preis für Gebrauchte in der Regel negativ beeinflusst.
Was man vielleicht sagen kann ist das der Diesel allgemein an Beliebtheit einbüßen wird.
Ja ja, Prognosen... wie war das nochmal mit den Prognosen zur US-Präsidentenwahl? 🙄
Sprechen wir uns 2020 nochmal.
Angebot und Nachfrage regeln den Preis und die Nachfrage kann sich bis 2020 noch ganz stark verschieben, gerade bei dem Überangebot von Macan´s.
Was die Leute dann doch immer wieder gerne mal vergessen... 😜 😆
Schöne Tabelle, aber nutzlos. Man geht hier vom Listenpreis aus.
Die meisten sind doch ohnehin Leasingrückläufer aus Firmennutzung.
einfach nur simpsons gucken - auf Trump folgt eine Frau: Lisa !
Eben. Außerdem fehlt hier noch eine Unbekannte, nämlich die Unberechenbarkeit der Politik.
die tabelle ist wirklich was für glaskugelfetischisten. besonders die restwertprognosen für diesel sind doch aufgrund der derzeitigen diskussion mit vorsicht zu geniesen.
ich hatte mal einen wagen gekauft, der gerade auf den markt kam und der adac hat dem modell einen sehr stabilen marktwert bescheinigt. als ich die kiste verkaufen wollte musste ich unheimliche preiszugeständnisse machen. im zweifel ist der gebrauchtwagenpreismarkt immer ausgerechnet dann im keller wenn man gerade seine rakete loswerden will.