Halogen-Scheinwerfer-Ratgeber: Aufrüsten statt umrüsten
So werden alte Lampen wieder heller
Bessere Scheinwerfer bedeuten mehr Sicherheit. Halogenscheinwerfer lassen sich nicht einfach tauschen. Doch auch ohne LED- oder Xenonlicht gibt es Upgrade-Möglichkeiten.
Stuttgart - Im Herbst und Winter wünschen sich Autofahrer oft mehr Licht auf der Straße. Vor allem dann, wenn sie noch mit Halogen-Lampen und ohne Xenon-, LED- oder Laserlicht fahren. Man kann Halogen-Scheinwerfer umrüsten, doch das ist aufwendig und teuer. Alternativ lassen sich die Halogen-Scheinwerfer jedoch aufrüsten. "Die Leuchtkraft von Halogen-Scheinwerfern lässt sich unkompliziert durch Einbau einer qualitativ hochwertigeren und leistungsfähigeren Glühbirne verbessern", sagt Marcel Mühlich vom Auto Club Europa (ACE).
Er hält eine Aufrüstung bei Halogenscheinwerfern mit einem geringen Aufwand für möglich und empfehlenswert. Oft stecken in günstigen Fahrzeugklassen leistungsschwächere Leuchtmittel, die sich durch stärkere ersetzen lassen. "Neue Glühbirnen für 15 bis 20 Euro können die Sicht erheblich verbessern und so zur Verkehrssicherheit beitragen."Besseres Licht am Auto bedeutet, dass Personen, Radfahrer und Hindernisse bei Dämmerung und Dunkelheit früher erkannt werden. Das senkt das Unfallrisiko. "Sind die Scheinwerfer eher klein, sollte jedoch nicht die stärkste Glühlampe gewählt werden - sie könnte sonst zu heiß werden und schnell kaputt gehen", sagt Mühlich.
Aufrüstung Halogen-Lampen: Nicht alles ist erlaubt
Der Zulieferer Osram bietet sogenannte Performance-Lampen an, um die Lichtausbeute zu erhöhen. Osrams hellste Halogenlampe heißt Night Breaker Laser und soll im Vergleich zu einer konventionellen Lampe bis zu 130 Prozent mehr Licht und einen 40 Meter längeren Strahl erzeugen. Rund 20 Prozent weißeres Licht soll für bessere Sichtverhältnisse sorgen. Hersteller wie Hella oder Philips verkaufen ebenfalls Upgrade-Lampen, die bei gleicher elektrischer Leistung mehr Licht auf die Straße bringen.
"Es darf aber nur der Lampentyp eingebaut werden, der für den entsprechenden Scheinwerfer zugelassen ist. Ein Blick ins Bordbuch hilft", sagt Ulrich Köster vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Upgrade-Lampen sollten paarweise eingebaut und anschließend in der Werkstatt auf korrekte Einstellung geprüft werden. Jedoch ist nicht alles erlaubt, was Erleuchtung bringt: Verboten sind Sonderlampen für den Rallyesport mit bis zu 100 Watt (statt 55 Watt) oder Nachrüst-Xenon-Sets mit Xenon-Lichtquelle, Kabeln und Vorschaltgerät.
Scheinwerfer umrüsten: Der Profi muss ran
Man kann Halogen-Scheinwerfer auf LED oder Xenon umrüsten, doch dafür braucht man einen Profi. Der Aufwand ist erheblich. Die Kosten sind es auch, sagt Mühlich. Das funktioniert zudem nur dann, wenn es denselben Fahrzeugtyp optional mit solch einer Technik gibt. Xenontechnik bietet ein helleres Licht als Halogen, braucht weniger Energie und ist haltbarer. LED-Scheinwerfer mit noch höherer Lichtausbeute und längerer Lebensdauer bei weniger Stromverbrauch haben bei vielen Herstellern die Xenon-Scheinwerfer abgelöst.
Die elektrische Leistung einer Scheinwerferlampe sagt nicht alles über ihre Lichtleistung. "Ein stärkeres Leuchtmittel oder ein hoher Lichtoutput verspricht nicht automatisch eine bessere Sicht", sagt Markus Richter von Hella. 1.000 Lumen (Lichtstrom) einer Halogenleuchte lassen sich nicht 1:1 mit einer 1.000 Lumen-LED-Leuchte vergleichen. Bei gleicher Lumen-Zahl wirkt der LED-Scheinwerfer deutlich heller, weil die LED-Lichtfarbe mit über 5.000 Kelvin dem Tageslicht ähnelt. Dadurch sind Farben und Kontraste besser sichtbar. Halogen kommt auf lediglich 2.800 Kelvin."Auch Scheinwerfer sind nur für einen bestimmten Lampentyp typgenehmigt. Nur unter bestimmten Voraussetzungen ist es möglich, die Scheinwerfer komplett gegen andere typgenehmigte Leuchten zu tauschen", sagt Christian Buric vom ADAC. Günstiger und legal seien Halogenlampen, deren Glühfaden enger gewickelt ist, was die Leuchtweite vergrößert - allerdings auf Kosten der Lebensdauer.
Probefahrten auch bei Nacht durchführen
Komplette Scheinwerfer lassen sich durch leistungsstärkere Modelle austauschen. Osram bietet ECE-zertifizierte Scheinwerfer an, die sich durch Plug&Play-Technik einfach tauschen lassen. "Sie erfüllen alle rechtlichen Anforderungen, ohne die zusätzliche Installation einer automatischen Leuchtweitenregulierung oder Scheinwerferreinigungsanlage", sagt Sammr Nasrallah-Goldberg von Osram.
Bei älteren Scheinwerfern, deren Reflektoren blind werden, können sich neue Teile lohnen. Buric rät, zuerst die Reflektoren zu reinigen und die Scheinwerfer richtig einstellen zu lassen. Zu tief eingestellt, ist das Sichtfeld bei Dunkelheit eingeschränkt. Stehen sie zu hoch, blenden sie andere. Außerdem lassen sich die Glaskörper-Lampen wechseln, wenn von innen Spuren oder Ablagerungen zu sehen sind.
Wer ein neues Auto kaufen will, sollte das Wunschmodell auch bei Dämmerung oder nachts fahren, um die Scheinwerfer zu testen. "Die Lichtsysteme sind im Detail sehr unterschiedlich in der Charakteristik wie Helligkeit oder Kantenschärfe", sagt Christian Buric vom ADAC. Er empfiehlt ein automatisches Fernlicht, das von allein auf- und abblendet. Sogenannte Matrix-Scheinwerfer leuchten das Umfeld maximal aus und können Bereiche ausblenden, um andere nicht zu blenden.
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Quelle: dpa
Die richtige Bedienung der vorhandenen Beleuchtung hilft häufig schon ziemlich viel.
So darf man natürlich auch mit Halogenleuchtmitteln das Fernlicht benutzen, muss aber nicht bei jeder Gelegenheit mit Nebelscheinwerfern durch die Gegend fahren oder den ganzen Tag über mit dem Abblendlicht.
Nun ich wär' ja eher mal dafür, dass die ECE R1 (letzter Stand von 2001) oder z.B. die R20 (letzter Stand 2001) - oder andere, entsprechende Regeln, so angepasst werden, dass auch in älteren Fahrzeugen / Lampengehäuse moderne, sichere, weniger Leistungshungrige, GUT GEBAUTE (!) LED-Leuchtmittel Einzug halten können - legal.
Ich auch...auch weil es gute gibt,mit einer ordentlichen Einstellung der Scheinwerfer (sollte einige öfters mal machen lassen) erreicht man da auch gute Ergebnisse
Mal ohne Wertung vom Tester,ist das Ergebnis ja schon mal nicht schlecht
https://www.adac.de/.../default.aspx
Leider sind die aktuellen LED Scheinwerfer ja nicht mal so konstruiert, dass sie das leisten, wozu sie im Stande wären... Ich habe mir mal den Scheinwerfer unseres A6 4G etwas genauer angesehen - dabei fällt auf, dass die Lichtemission der Fernlicht LED vielleicht zu 2/3 in den Reflektor leuchtet, der Rest geht einfach daran vorbei und dementsprechend natürlich NICHT auf die Straße. Da ist es nicht mehr verwunderlich, dass das LED Licht deutlich hinter dem Xenon anzusiedeln ist, daher auch nur die 25W Version, da sonst niemand die wahnsinnig überteuerte Technik kaufen würde. Schon schade, wie man sogar dann an der Nase herumgeführt wird, wenn es um Sicherheit geht.
In deinen speziellen Fall vielleicht, generell würde ich das nicht unterschreiben.
Von der Helligkeit sind im Grunde alle VAG Fahrzeuge mit LED Beleuchtung in diesem Zeitraum sehr ähnlich, und das ist schon eine ganz ordentliche Menge. Die einzig wirklich guten, die ich bisher gesehen habe, waren die von Mercedes, aber da auch nur die allerhöchste und somit teuerste Variante. Von dem Vorteil der "Matrix" Systeme spreche ich eh nicht, ich beziehe mich "nur" auf die normalen LED Scheinwerfer, und diese sind im Vergleich zu normalen 35W Xenonsystemen kein Bisschen besser, kosten aber deutlich mehr, obwohl LEDs ansich im Grunde ziemlich günstig sind.
Das Laserlicht des 7er BMWs rangiert in meiner Wunschliste ganz oben, aber der BMW nicht 😊
Die Philips Ultinon sind top LED Lampen - hab ich selber schon in einem Fahrzeug gesehen.
Hier sollte es wirklich einmal den sinnvollen Vorstoß geben - aber in unserem überregulierten, vermerkelten Deutschland-EU Gehabe...
zu den verbesserten Halogenlampen:
Viele berichten von einer extemen Kurzlebigkeit der Osram Nightbreaker und wie sie alle heißen, die Philips Xtreme Vision halten wohl deutlich länger, wenn man dem Netz glauben darf.
Bei uns immer ca 12-16 Monate - die Osram haben besseres Fernlicht, die Philips besseres Abblendlicht (subjektiv)
.....aber auch nicht schlechter. Warum geht man eigentlich fast überall weg von Xenon und hin zu LED?
Für Amerika gibt es das schwarz auf weiß. Kein Audi oder VW erhält den TopSafetyPick+. 2018 scheitern A3 und A4 an ihren bestenfalls "acceptable" Scheinwerfern (good ist Voraussetzung, acceptable reicht für den TSP.).
2017 erreicht der Golf (noch mit Halogen oder Xenon) nur ein "poor". Atlas und Tiguan erreichen ein "marginal".
Keines der 2017 getesteten VW-Modelle kann sich wegen der schlechten Scheinwerfer 2018 für einen Award qualifizieren.
weil es wohl billiger ist und mehr Marge verspricht
Bei unserem Passat ist das LED-Licht mit Dynamic Light Assist. Diese Variante nutzt den „äußeren Reflektor“ nicht mehr und ist das beste an Lichttechnik was ich bis jetzt gesehen habe. Zum Vergleich ist unser Golf mit Xenon und DLA bestimmt nicht schlecht, aber das LED Licht ist definitiv besser.
Es gibt auch Modelle wie mein w124 mopf1 letztes Jahr Scheinwerfer zerlegt und gereinigt. Als diese wieder eingebaut waren und noch osram nightbreaker dazu kamen klasse . Das licht war um längen besser.
ich wurde Heute wieder von der 4K oder 5K „Lichttechnik“ eines Benz geblendet. Unausgereift aber typgeprüft. Vermutlich gibt es Lücken in der Gesetzgebung die Streulichtintensität gar nicht oder falsch bewerten. Gerade bei nassen Straßen ist die Blendung gewaltig.
Schön einseitig der Artikel. So kennen wir das.
Alle schreien hier oberflaechlich nach LED Leuchten. Aber so einfach ist das nicht.
Bei uns kann man verbauen, was man will. Meine LED Klamotten sind alle wieder rausgeflogen und es sind in allen meinen Fahrzeugen vernuenftige Halogen Birnen verbaut. Halogen taugt was.
https://www.youtube.com/watch?v=DeaDrH0gXZk