Ferrari im Facebook-Streit mit 21-Jährigem
Social-Media-Lehrstunde für Ferrari
Vielleicht baut Ferrari die besten Autos der Welt. Den Umgang mit ihren Fans müssen die Italiener noch lernen. Der Streit um eine Fanseite ist ganz und gar nicht weltmeisterlich.
Berlin – Shitstorm in 3, 2, 1. Beim Verhalten mancher Firmen folgt der Aufschrei im Internet wie ein Pawlowscher Reflex. Aktueller Auslöser von Internet-Groll: Ferrari.
Der Sportwagenbauer liegt im juristischen Clinch mit dem 21-jährigen Schweizer Sammy Wasem und dessen Vater Olivier. Der Grund: als 15-Jähriger gründete Sammy eine Facebook-Fanseite für die Sportwagen aus Maranello. Diese wurde erst zur erfolgreichsten und dann zur offiziellen Ferrari-Präsenz auf Facebook. Zunächst überließ Ferrari die Führung den Wasems. Dann übernahmen die Italiener die Kontrolle; Vater und Sohn verloren ihre Seite. Eine Bezahlung bekam sie nicht.
Klage hin, Klage her
Seit der Gründung haben mehr als 13 Millionen Menschen die Seite geliked. Wasem und sein Vater haben laut eigener Aussage rund 5.500 Stunden Arbeit in den Aufbau gesteckt. Derzeit verklagen sich beide Parteien gegenseitig.
Die Wasems werfen Ferrari vor, die Seite ohne Genehmigung übernommen zu haben und so ihre Copyright-Rechte zu verletzen. Außerdem habe Ferrari sie bis heute nicht für ihre Arbeit bezahlt. Das sei vereinbart gewesen. Problematisch für die Schweizer: sie sollen in einer E-Mail zugestimmt haben, die Seite an Ferrari zu übergeben, bevor sie einen Vertrag unterschrieben.
Kein Facebook-Problem?
Ferrari hingegen verklagt die Wasems (laut Bloomberg) wegen der illegalen Nutzung von Fotos und Markenzeichen. Die Italiener vermuten, dass diese die Seite auch nutzten, um auf Sammys eigene Facebook-Präsenz aufmerksam zu machen. Der junge Schweizer versucht seit Jahren seine Rennsport-Karriere in Gang zu bringen.
„Das Problem hat nichts mit Facebook oder unseren Fans zu tun, sondern mit denjenigen, die Ferraris intellektuelles Eigentum nutzen, um Geld damit zu verdienen“, zitiert die Nachrichten-Agentur Bloomberg Ferrari-Sprecher Stefano Lai. Wasems Vater Olivier sagte zu Bloomberg, dass die Familie kein Geld mit dem Verkauf von Fanartikeln auf der Seite gemacht habe.
Es geht auch feinfühliger
Der Fall wirft die Frage auf, wie rechtlich mit Fanseiten auf Facebook umgegangen werden muss. Laut den Regeln des sozialen Netzwerks sind derartige Seiten erlaubt, solange sie nicht behaupten die Firma zu vertreten oder Urheberrechte verletzen.
Viele rechtliche Fragen sind dennoch offen. Für einige Fans ist der Fall dagegen klar. Kommentare wie: „FERRARI SUCKS! You're a bunch of thieves! Give the guy back his FB page“, zieren jetzt die Ferrari-Seite.
Wie man feinfühliger in so einer Angelegenheit verfährt, haben zuvor bereits große Firmen gezeigt. 2009 wandelte BMW eine Fanseite zur Offiziellen um, im gleichen Jahr gelang das Coca-Cola. VW hatte zunächst Ärger rund um die Fan-Page "Doppel-WOBber", lenkte aber schnell ein. 2010 wurde das ZDF auf einen gefälschten, aber erfolgreichen Twitter-Account aufmerksam. Man einigte sich und die Verantwortlichen twitterten fortan offiziell - und gegen Bezahlung.
Quelle: Bloomberg, Jalopnik
Ist ja fast so gut, wie damals die Diskussion um die VW-Fanpage. Das ist einfach nur dumm aus meiner Sicht, aber die grossen können es sich ja erlauben. Ich hoffe es rächt sich.
Also ich werde mir definitiv keinen Ferrari kaufen 😆
Albern ...... aber von beiden Seiten 🙄
"Wasem und sein Vater haben laut eigener Aussage rund 5.500 Stunden Arbeit in den Aufbau gesteckt. "
Aha.. und was haben sie so lange gemacht? Eine Website schreiben mussten sie ja nicht.
Und so viel Inhalt hat die Facebook Page auch nicht.. (und wohl alles Material das ihnen nicht gehört...)
Was ich nicht verstehe: wie kann Ferrari die Seite so einfach übernehmen?
Wie kamen sie an das Passwort usw.?
Es wurde per Mail einer vorvertraglichen Übernahme zugestimmt.......denke, da wurde auch das Passwort übermittelt.
Mir brachte man schon früh bei....wo steht das? Immer alles schriftlich machen. Allerdings hält sich mein Mitleid in Grenzen....ist doch jetzt nur noch ein Versuch, Kohle zu machen.
Allerdings, ich werde natürlich auch keinen Ferrari mehr in diesem Leben kaufen.😆
Gruß Christof
Sprecht ihr da etwa aus Erfahrung 😆 ?
😉
Demnach doch ganz einfach: Seite löschen. Kann die Lage von beiden Seiten verstehen aber Ferrari hat an sich wohl bestimmt kein Recht die Seite anzueignen- höchstens entfernen zu lassen aufgrund bestehender Anschuldigungen des Copyright. Da Ferrari diese aber selber weiterführen möchte (warum wohl 🙄), scheint wohl das Interesse da zu sein mit der Absicht sich weitere Gesten zu sparen. Etwas Paradox in der einen Hinsicht, dass Ferrari den Ersteller verklagt und sich die Seite trotzdem schnorrt - kindische Gegenklage ohne Weitblick. Bei beiden schreit im Moment wohl die Gier aber für Ferrari als Unternehmen ist es lächerlich.
Wozu auch? Dein Golf ist ja bekanntlich sowieso das bessere Auto, und schneller von 0 auf 100 ist er diesmal bestimmt auch wieder. 😆 😆
Verdammt, woher weißt du das schon wieder....😆😆😆😆😆
Facebook ist für mich ohnehin ein Buch mit sieben Siegeln. Ich bin dort angemeldet, aber kaum da anzutreffen.
9,5h am Tag finde ich jetzt schon ein wenig übertrieben, kann aber keiner nachprüfen...jeden Like/Comment etc. ist ja auch Zeit, da die App oder das Handy aufpoppt.
Entweder die Seite zurück geben, oder löschen...was Fiat/Ferarri da macht ist lächerlich. Die einen verpennen den Fortschritt und eignen sich jetzt die Arbeit anderer an...
Sollte man mal aus diesem Blickwinkel sehen. Geld wäre das mindestes als Entschädigung.
Es wäre ja ein Vertrag geplant, wenn ich ne PF mache und der Verkäufer gibt mir den Schlüssel dann behalte ich das Auto auch nicht und klage den Brief ein.
Die können doch nicht im Namen von Ferrari sowas aufziehen mit deren Bildern und Eigentum....
Und Ihre Stundenzahl ist lächerlich.....
Wieso können sie das nicht? FB erlaubt dies ja explizit wenn man sich nicht als Ferarri ausgibt.
Den Text hast du aber auch gelesen?
Diese wurde erst zur erfolgreichsten und dann zur offiziellen Ferrari-Präsenz auf Facebook. Zunächst überließ Ferrari die Führung den Wasems.
Ginge es nur ums Copyright hätte es direkt geschlossen werden müssen, sie haben es aber laufen lassen über Jahre. Aber nicht jetzt wo die Bude läuft mit 13Mio likes es übernehmen und sich ins gemacht Nest setzen.