MAN: Hohe Verluste durch Steuereffekte
Sonderbelastungen verderben MAN die Bilanz
Im vergangenen Jahr hat MAN einen Verlust von 513 Millionen Euro eingefahren. Das schlägt sich auch auf das Gehalt des MAN-Chefs nieder.
München - Der Münchner Lastwagen- und Maschinenbauer MAN hat ein durchwachsenes Jahr hinter sich. Die Geschäfte liefen vor allem in der ersten Jahreshälfte schleppend. Spediteure hielten sich bei Bestellungen von Lastwagen zurück, die Werftindustrie kaufte deutlich weniger Schiffsmotoren.
Der operative Gewinn der VW-Tochter brach im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte auf 475 Millionen Euro ein, der Umsatz hielt sich mit 15,7 Milliarden Euro in etwa auf dem Niveau von 2012, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte.
Steuereffekte drückten MAN in die roten Zahlen
"Trotz großer Marktschwankungen hat MAN mit einem operativen Ergebnis von rund einer halben Milliarde Euro gezeigt, dass wir stark genug sind, auch bei hohen Wellen Kurs zu halten", sagte Konzernchef Georg Pachta-Reyhofen. Vor allem das vierte Quartel lief gut für die Münchner, da viele Spediteure im Dezember noch einen Lkw mit Euro-5-Norm kauften, um der Einführung von Euro 6 zuvorzukommen . Doch unterm Strich hat das alles nichts geholfen.
Denn Steuereffekte und Sonderbelastungen drückten MAN wie erwartet tief in die roten Zahlen und bescherten dem Unternehmen nach Steuern einen Verlust von 513 Millionen Euro. Unter anderem sind darin Belastungen durch die frühere Tochter Ferrostaal und von der Übernahme durch VW enthalten.
Pachta-Reyhofen verdient 30 Prozent weniger
Die schlechten Zahlen haben auch Auswirkungen auf das Gehalt von Pachta-Reyhofen. Insgesamt schrumpfte die Vergütung des Managers um fast 30 Prozent auf 1,7 Millionen Euro. Großverdiener im MAN-Vorstand war Beschaffungsvorstand Ulf Berkenhagen. Der im Herbst 2012 zu MAN gewechselte frühere Audi-Vorstand bekam im vergangenen Jahr insgesamt etwas mehr als 3,2 Millionen Euro und damit fast das Doppelte seines Chefs.
Nur 1.7 Millionen. Ja, das grenzt wirklich an Armut ...
Warum bekommt Berkenhagen mehr als Kapitän Pachta-Reyhofen???
Bei MAN ist es noch anders als bei Audi. Wenn dort der Gewinn schrumpft, bekommt das Proletariat eine geringere Erfolgsbeteiligung. Rupert Stadler und Co. dürfen sich trotzdem über gestiegene Bezüge freuen! Warum? Ich verstehe diese Logik nicht!
Berkenhagen wurde von der neuen Mutter VW geschickt, Pachta durfte bei der Übernahme bleiben. Koch und Kellner halt.
Wenn bei der Audi der Gewinn schrumpft, ist das nicht wörtlich zu nehmen. Vielleicht hat Mama VW bloß die Motorenpreise erhöht? Oder der Vorstand hat mehr investiert und kriegt mehr Gehalt wegen der somit gesteigerten Zukunftsfähigkeit?