Experten warnen vor wachsendem Verkehrsaufkommen wegen Lang-Lkw
Sorge um steigendes Verkehrsaufkommen durch Super-Laster
Lang-Lkw sind versuchsweise in zwölf Bundesländern per Sondererlaubnis auf ausgewählten Straßen unterwegs. Erst vor kurzem hat sich auch Baden-Württemberg dem Versuch angeschlossen.
Stuttgart - Verkehrsexperten rechnen durch den Einsatz sogenannter Lang-Lkw mit einer deutlichen Zunahme des Verkehrs auf deutschen Straßen. Die Hoffnung vieler Politiker, dass der Einsatz der 25 Meter langen Lkw die Zahl der Lastwagen auf deutschen Straßen verringern könnte, werde sich nicht erfüllen, warnt Professor Herbert Sonntag von der Technischen Hochschule Wildau in einer Studie, die der "Stuttgarter Zeitung" (Montag) vorliegt. Zusammen mit Professor Gernot Liedtke von der TU Berlin hat er im Auftrag des Bündnisses Allianz pro Schiene die Folgen einer Regelzulassung der Riesenlaster untersucht. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) macht sich für einen Regelbetrieb der Riesenlaster stark.
Tausende Güterzug-Arbeitsplätze in Gefahr?
Zwei dieser Lastwagen sollen nach Angaben der Hersteller drei Fahrten mit den bisher zulässigen 40-Tonnen-Lastern ersetzen. Die Studie kommt allerdings zu dem Schluss, dass mehr als acht Millionen Tonnenkilometer Fracht von der Schiene auf die Straße verlagert werden - das entspräche rund 7000 zusätzlichen Lkw-Fahrten pro Tag. Tausende Arbeitsplätze bei Güterbahnen wären den Studienautoren zufolge in Gefahr.
Das baden-württembergische Verkehrsministerium sieht sich nun bestätigt. "Die Studie zeigt offenbar, dass unsere Skepsis gegenüber den Lang-Lkw durchaus begründet ist", sagte ein Sprecher. Deshalb habe Baden-Württemberg auch nur drei Autobahn-Teilstücke und die notwendigen Anschlussstrecken im nachgeordneten Straßennetz für den bundesweiten Feldversuch angemeldet.
Feldversuch mit Lang-LKW soll Klarheit bringen
In Baden-Württemberg wird der Einsatz ebenfalls mit einer wissenschaftlichen Studie begleitet. Dabei wird untersucht, wie sich der Einsatz der Lang-Lkw auf den CO2-Ausstoß auswirkt und ob damit zu rechnen ist, dass weiterer Güterverkehr auf die Straße verlagert wird. "Die Ergebnisse dieser und anderer Studien müssen aus unserer Sicht am Ende in die Bewertung des bundesweiten Feldversuchs einfließen, der noch bis 2016 läuft", sagte der Sprecher.
Im Südwesten hatte die Landesregierung erst Ende März auf Druck der heimischen Autoindustrie entschieden, doch am seit 2012 laufenden bundesweiten Feldversuch für die mehr als 25 Meter langen Lkw teilzunehmen. Kritik kam sogar aus den Reihen der Spediteure. Kleinere Spediteure befürchten dem Verband zufolge Nachteile, weil die neuen Lkw für sie zu teuer sind. "Es gibt auch Kritik in den eigenen Reihen, die sagen, das sei eine "Lex Daimler" sagte Andrea Marongiu, Geschäftsführer des Verbands Spedition und Logistik (VSL) kurz nach der Freigabe der Strecken im Juli. Tatsächlich führen die meisten abseits der Autobahnen freigegebenen Strecken zu Daimler-Standorten.
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Quelle: DPA-afxp
Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing...
Ja, in diesem Beitrag wird das wenigstens mal direkt offensichtlich... 😆
Wenn der Lang LKW nicht kommt, dann fahren das halt 2 normale. Das Verkehrsaufkommen steigt auch so, dafür braucht man keine Experten.
Anstatt das man versucht den Gütertransport mit der Bahn attraktiver zu machen, wird lieber der Konkurzen Steine in den Weg gelegt.
Tolle Experten. 😆
Soll die DB AG erst einmal mit gutem Beispiel vorangehen und ihren eigenen Krempel auf der Schiene transportieren.
Immer wieder sieht man LKWs mit Achsen, Drehgestellen oder Schienen über die Autobahnen rollen.
Die Bahn beweist sogar mit den eigenen Gütern, dass sie mindestens was Terminfrachten angeht nicht in der Lage ist dem LKW die Stirn zu bieten.
Bilderbericht eines Fahrers, der solche Transporte für die DB durchführt: Meine Bilder der Woche - Transporte für Gleisbau
und wie immer das totschlag-argument: "arbeitsplätze". *gähn*
Lächerlich.
Ich würde mich schämen, wenn ich unter solchen "Studien" meinen Namen setzen müsste.
Dass mehr Verkehr von der Schiene auf die Straße verlegt wird, liegt nicht an längeren LKW, sondern daran, dass die Bahn eben keine attraktive(re)n Angebote bietet und an einem generell steigenden Verkehrsaufkommen.
nur blöd das der DB AG auch noch einer der größten Lastwagen flotte Deutschlands gehört, schon mal LKWs von Schenker gesehen, die Bahn macht hier sehr gute Arbeit, die Ware von den unrentablen teuren zeitintensiven Güterwagons auf die lukrative und schnelle Strasse zu verlegen, das gleiche mit den Fernbussen, die DB hat auch hier die größte Flotte, warum wohl ??
Der ganze Versuch ist Blödsinn, solange nicht einmal die Schäden auf Straßen und Brücken durch den normalen LKW-Verkehr beseitigt werden. Viele Autobahnbrücken können schon heute nicht mehr den normalen Verkehr verkraften wie wird das denn erst mit den Gigalastern? Bremsen die besser wenn sie an ein Stauende kommen? Werden sie besser gewartet (insbesondere solche aus Osteuropa)? MMn fahren schon heute genug Laster leer auf unseren Straßen.
Etwas ungeschickt wenn da erst mal 2 oder 3 hintereinander bei einer Ein und Ausfahrt auf die AB unterwegs sind und wenig Abstand zueinander haben, das ja dann wie wenn die chinesische Mauer dazwischen wäre, wohin man will 😆
Die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt einer solchen Situation dürfte recht gering sein - also kein Grund für Panik.
Wirklich mit dem Thema scheinst du dich nicht befasst zu haben?
Dann wüsstest du nämlich, dass...
1. Das Gewicht der Gigaliner auf 44t beschränkt ist, sie also genauso schwer wie herkömmliche LKW's im kombinierten Verkehr sein dürfen.
2. Das Gewicht sich auf mehr Achsen verteilt, die punktuelle Belastung sogar geringer ist als bei herkömmlichen 40tonnern.
Im Gegenteil, diese Situation könnte z.B. innerhalb eines Autobahnkreuzes sehr schnell passieren. Da braucht nur ein Gigaliner den Abstand zum Vordermann nicht richtig einzuhalten (was tagtäglich passieren wird!) und schon rauscht eine 50 m lange Wand an jemandem vorbei, der sich gerne einfädeln möchte in die andere Spur.
Was völlig unmöglich wäre, ist der Verkehr von Gigalinern auf Bundesstraßen. Da wird ein Überholen zum lebensgefährlichen Spiel. Vieles an Manövern, was heute noch knapp gut ausgeht, wird dann zu Unfällen führen. Aus diesem Grunde müßte für die Gigaliner eine Entfernung von vielleicht 15 km vorgeschrieben werden, die sie maximal im Anbindeverkehr zur BAB über Land fahren dürfen.
Und für die Gigaliner müßte ein manipulationsfestes Abstandsradar vorgeschrieben werden, damit eben nicht eine "Wand aus Gigalinern" Spurwechsel auf der BAB unmöglich machen kann.
Aber Hallo,
auch heute sorgt doch die Ordnungsbehörde im vorbildlichen Maße das dafür das der Mindestabstand auf Autobahnen zw. LKW und LKW eingehalten wird, ebenso wird der Überwachung der max. Geschwindigkeit von 80 km/h große Sorgfalt gewidmet, da ist die oben beschriebene Sorge völlig unbegründet, also echt mal.
In diesem Sinne,