Schäuble fordert Teilprivatisierung von Autobahnen
SPD lehnt Privatisierung von Autobahnen ab
Finanzminister Schäuble möchte den Bau und Betrieb deutscher Autobahnen zum Teil von privaten Investoren finanzieren lassen. Doch die SPD stemmt sich gegen die Pläne.
Berlin - Finanzminister Wolfgang Schäuble treibt seine Pläne voran, das Autobahnnetz in Deutschland teilweise zu privatisieren. Nach "Spiegel"-Informationen warb er kürzlich im Haushaltsausschuss des Bundestags für die Gründung einer Infrastrukturgesellschaft, die den Bau und Betrieb der Autobahnen übernehmen und private Investoren daran beteiligen soll. Eine knappe Mehrheit der neuen Gesellschaft will der CDU-Mann aber beim Bund belassen. Die Informationen wurden der Deutschen Presse-Agentur am Samstag in Berlin bestätigt.
Der Koalitionspartner SPD lehnte die Pläne am Samstag ebenso ab wie die Oppositionsfraktionen von Linken und Grünen. Sie wollen keine Privatisierung von Autobahnen. Ohne die SPD bekommt Schäuble nicht die für seine Pläne nötige Grundgesetzänderung.
Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte der dpa, die Gespräche von Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) mit den Staats- und Senatskanzleien der Länder darüber liefen noch. Deshalb könne sich die Bundesbehörde dazu derzeit nicht äußern.
Quelle: dpa
Daß sie so ehrlich sind, die Ablehnung der Privatisierung mit reiner Unwilligkeit zu begründen, muß man dieser Partei schon hoch anrechnen...
Das fehlte uns noch! Eine Privatisierung der Autobahnen.
Soll ja jetzt kommen:
http://www.motor-talk.de/.../...autobahnen-privatisieren-t5861842.html
Da steht doch im Prinzip das gleiche wie hier?!
notting
Schöner Artikel zu dem Thema (man achte auf das Datum!): https://www.heise.de/tp/features/Die-Staatsverbrecher-3263132.html
notting
Nicht wirklich. Hier geht es speziell um die Ablehnung des Vorhabens durch die SPD.
Infrastruktur privatisieren ging doch bisher fast immer schief. Da macht die SPD mal was richtig...
Der Artikel ist treffend. Danke.
Das Problem dabei ist, dass die vorgesehenen potentiellen Investoren (Anlagen von Versicherungen und Banken) mind. 4% Rendite fordern. Das zahlen dann die Nutzer mit. So wird das nichts, zumal durch das Quasimonopol jeglicher Effizenz- und/oder Kostensenkungsdruck verschwindet. Das wird dann alles sehr teuer für uns.....
Die Autobahnen SIND JA SCHON teilweise privatisiert...
A1 Mobil (Abschnitt zwischen Bremen und Hamburg der A1) ist bereits in privater Hand und die Fahrbahn ist erstklassig!
Nachdem mit Trump das "Konzept Merkel" eigentlich am Ende angelangt ist, lebt es sich wohl völlig ungeniert. 😆
Oder lautet das Konzept für 2017 noch immer - "AfD als pöse Nazis in die Ecke stellen"? Funktioniert bestimmt super. Nungut, für Scharz/Rot/Grün/Gelb wird's schon reichen.
...wir können am Kapitalmarkt unsere Staatsanleihen praktisch mit Negativzinsen platzieren, aber nö nö. Lass das mal die Versicherungen machen, denen wir dann auch noch Rendite garantieren. Das ergibt Sinn weil... 😕
...die dank unserer europäischen Währungspolitik praktisch am Arsch sind. Von Luft und Liebe finanziert sich so ein Tower im Frankfurter Bankenviertel ja auch nicht.
Das Problem ist nicht die Konstruktion als PPP. Auch finde ich es völlig falsch verstandene Transparenz jedem alles offenzulegen. Dann kann man nicht mehr erfolgreich verhandeln.
Das Kernproblem ist die Kontrolle. Es gibt nur wenige erfolgreiche Kontrolleure in öffentlicher Hand. Das sind die Rechnungshöfe. Hier sollte man überlegen, ob die öffentlichen Empfehlungen nicht durch nachgelagerte und öffentlich gemachte Prozesse mehr Durchgriff bekommen könnten und man innerhalb dieser Institutionen die Aufsicht für PPP Projekte intensivieren könnte.
Dass der staatliche Betrieb der Autobahnen nicht funktioniert, sieht man an den Baustellen und den LKW-Parkräumen. Da müsste man zeitnäher und sachgerechter agieren - nur Nachtbaustellen mit extrem kurzen Reparaturzeiten und Abschnitten, Erweiterung und Bewachung der Rastanlagen.
Also wäre eine private Beteiligung grundsätzlich nicht verkehrt.
Grundsätzlich geht das sicher ... wenn der Rahmen stimmt. Strikte Kostenkontrolle. Ausrichtung der Gehälter an Qualität und Kosten. Renditebegrenzung per Gesetz auf max 2,5% über Marktniveau (dafür ja sichere Anlage), Beteiligung der Bevölkerung mittels Infrastrukturfonds ...
Fahre auch auf so einem Stück. Würde fast wetten, dass es bei Vertragsende in total marodem Zustand zurückgegeben wird und sich natürlich keiner mehr ohne staatl. Unterstützung dafür interessiert, sprich Einnahmen privatisiert und die dazugehörigen Kosten solidarisiert...
notting