Feldversuch: "smart highway" in den Niederlanden
Spontane Überholverbote auf leuchtenden Straßen
Straßen, die im Dunkeln leuchten, vor Glätte warnen oder bei Bedarf das Überholen verbieten? Das klingt nach Science Fiction, wird aber jetzt im Nachbarland getestet.
Quelle: Studio Roosegaarde
Rotterdam - Wie verändert sich in Zukunft das Autofahren? Diese Frage beantworten die Autohersteller mit neuen Autos. Die Schlagworte lauten: Sicherer, sparsamer, autonom, elektrisch, hybrid. Dabei ist das Auto nur eine Seite der Medaille. Auch die Straßen der Zukunft könnten sicherer, haltbarer und intelligenter sein als heute.
Wie das gehen könnte, wird jetzt in den Niederlanden erprobt. Das Designbüro von Daan Roosegaarde hat zusammen mit dem Bauunternehmer Heijmans die sogenannten „intelligenten Autobahnen“ entwickelt. Roosegaardes Straße kann etwas, das ganz einfach ist und doch das Autofahren revolutionieren könnte: Sie leuchtet im Dunkeln.
500 Meter lange Versuchs-Strecke
Quelle: Studio Roosegaarde
Der Prototyp funktioniert so: Auf die Straße wird eine Farbe aufgebracht, der ein fluoreszierendes Puder beigemischt ist. Die Partikel laden sich bei Tageslicht auf und leuchten dann in der Dunkelheit bis zu 10 Stunden lang. Mit der dauerleuchtenden Farbe markierten die Straßenbauer den Straßenrand und die Spurstreifen.
Warnung vor Glätte
So weit, so einfach. Ausgefeilter ist die reaktive Farbe, die in mehreren Schichten die Fahrbahn bedeckt. Ist die Fahrbahn kalt und nass, leuchten beispielsweise Eiskristalle auf und warnen vor Glätte. Zukünftige Straßenabschnitte sollen außerdem zum Beispiel vor Wind warnen, oder dunkle Straßenbereiche ausleuchten, wenn sich ein Fahrzeug nähert. Oder, wenn es der Verkehr erfordert, ein Überholverbot verhängen. Dafür wird aus einer gestrichelten Linie blitzschnell eine durchgezogene.
Vorteil gegenüber herkömmlichen Verkehrsleitsystemen: Die intelligente Farbe wäre günstiger und weniger reparaturanfällig. Aber ist sie auch intelligent genug? Und was, wenn Schnee die Markierungen bedeckt, oder die Dunkelheit länger als 10 Stunden andauert?
In den Niederlanden ist zumindest der Schnee kein Problem. Bevor Roosegaarde seine Straßenmarkierungen exportieren kann, muss er solche Fragen allerdings noch klären. „In den kommenden Wochen wollen wir die Pilotstrecke testen und verbessern“ sagt Jamaica den Heijer vom Studio Roosegaarde.
Quelle: Studio Roosegaarde
Quelle: Studio Roosegaarde
Quelle: Studio Roosegaarde
Quelle: Studio Roosegaarde
Quelle: Studio Roosegaarde
Und die Kosten..?
Haben diese "Strategen "auch schon mal darüber nachgedacht, die Autobahnen beschränken sich ja nicht nur auf 500 Meter, oder sind das nur mal wieder "Spielereien"..?
Möglich wäre vieles...!..aber, wer bezahlt...?
Vielleicht sollte man sich erstmal darauf beschränken Autobahnen zu bauen die NICHT nach 3 Jahren auseinander bröckeln.
so sieht es aus, nach einem Jahr Schwerverkehr wird da nix mehr von zu sehen sein
Die Idee an sich finde ich gut, aber wie hier schon richtig gefragt wurde... wer soll das bitte flächendeckend auf Autobahnen bezahlen.
Stelle mir das aber ziemlich abgefahren vor: Wenn einer den Artikel nicht gelesen hat und nun in Holland ohne es zu wissen über die 500 Testmeter fährt und plötzlich Schneekristalle und Mini-Windmühlen sieht... der denkt doch, er hätte gesoffen 😆
Ohja,
nach dem Spacig blinkenden Auto nun die spacig blinkende Straße....
Ich fürchte sowas stiftet mehr Verwirrung als sonstwas. Könnte mir durch solche komischen Zeichen auch nichts vorstellen, was spricht gegen die üblichen Verkehrssymbole?
Wer weiß auf was wir in 30 Jahren fahren.
LG
Welche niederländische Autobahn bröckelt nach 3 Jahren auseinander? 😕
Coole Geschichte.
Wegen den Kosten muss man sich auch keine Gedanken machen, herkömmliche Schilder kosten ebenfalls Geld...
Also ich finde das ziemlich abgefahren und auch richtig gut.
Klar wenn Schnee drauf liegt sieht man nicht mehr viel. Aber dann weiß man das es glatt ist.
Aber wie diesen Winter Temperatur leicht über null und die Strasse mit einem Schlag spiegelglatt.
Da wäre sowas extrem hilfreich.
Natürlich gäbe es eine eingewöhnungsphase bei sowas aber das ist bei fast allem neuen so.
Und zu den Kosten. das dürfte ein großes Problem darstellen. Aber wenn man das im Rahmen der Strassensanierung mit erledigt und jetzt nicht anfängt neue Strassen damit auszurüsten,
dürfte das überschaubar bleiben.
Aus den Niederlanden kommt auch der "selbstheilende" Asphalt. Sollten dort Kostenreduzierungen zu erzielen sein, könnte das Geld in Projekte wie den "Smart Highway" fließen.
Der Vorteil wäre auch, dass beispielsweise Einmündungen auf Bundes-/Landstraßen leichter zu erkennen sind.
Wieso nicht einfach wieder die Autobahnen richtig ausleuchten?
Bei uns wurden vor einigen Jahren die Lampen an der A555 ausgeschaltet und dann vor ein paar Jahren auch demontiert, in dem Wissen, dass da Sonntag nachts auch mal gut und gerne mit Geschwindigkeiten von weit über 250km/h gefahren wird.
In Belgien gibt es glaube ich auf allen AB's Lampen, Probleme mit den Kosten scheint es dort allerdings nicht zu geben.
Wer mal in den Niederlanden gefahren ist, weiß das dort die Autobahnen wie geleckt aussehen. Da kann man gefühlt eine OP am offenen Herzen drauf ausführen. Teilweise muss man da sogar suchen, um überhaupt ein kleines Graffiti zu finden. Die Niederländer können da in ganz anderen Dimensionen denken als wir. Hier ist man ja froh wenn man 5 KM lang das gleiche Tempolimit ohne Baustellen hat oder auf Landstraßen den Geländewagen zuhause lassen darf.
Die Beleuchtung der belgischen Autobahnen wurde mittlerweile aus Kostengründen abgeschaltet.
http://www.welt.de/.../...n-schafft-teure-Autobahn-Beleuchtung-ab.html
Angesichts der Preise, die man mittlerweile für Strom bezahlen muß, ist eine derartige Energieverschwendung nicht mehr akzeptabel. Besonders angesichts der Tatsache, daß dringend finanzielle Mittel für die Fahrbahnerhaltung der deutschen Autobahnen benötigt werden.
...und wenn da die ersten Shlaglöcher mit Rollsplitt gestopft werden, wie sieht dann die Beleuchtung aus?