IG Metall: Hofmann erwartet Einführung von blauer Plakette
Staat soll Anreize für Diesel-Umbauten schaffen
Zur Einführung einer "blauen Plakette" sieht der Vorsitzende der IG Metall wenig Alternativen. Der Übergang dürfe jedoch niemanden überfordern.
Frankfurt/Main - Die IG Metall verlangt staatliche Anreize zur umweltfreundlichen Nachrüstung älterer Dieselautos. Die Softwareverbesserungen bei den Motoren seien nur ein erster Schritt, sagte der Erste Vorsitzende der Gewerkschaft, Jörg Hofmann, der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt.
An der Einführung einer blauen Umwelt-Plakette werde man nicht vorbeikommen, wenn man Fahrverbote in einzelnen Städten rechtssicher vermeiden wolle. Dabei sieht Hofmann den Staat in der Verantwortung: "Wer die blaue Plakette einführt, müsste dafür sorgen, dass Übergangszeiten und technische Kriterien geklärt und niemand finanziell überfordert oder in seiner Mobilität eingeschränkt wird", sagte der Chef der IG Metall, die auch die Interessen Hunderttausender Beschäftigter in der Automobilindustrie vertritt.
Hofmann erinnerte an die 2009 erstmals ausgezahlten Prämien für Partikelfilter, mit denen damals Diesel nachgerüstet werden konnten, um mit einer grünen Plakette in Umweltzonen einfahren zu dürfen. Der Staat hatte auch noch in späteren Wellen bis ins Jahr 2016 einen Kostenanteil von 260 Euro übernommen. "Vor einer solchen politischen Entscheidung drückt sich Politik gerade massiv. Das Schwarze-Peter-Spiel zwischen Politik und Industrie ist unsäglich und schadet allen", sagte Hofmann.
Bei den Kosten plädierte Hofmann für eine "faire Lastenverteilung". "Im Moment spielen Politik und Industrie Schwarzer Peter, obwohl beide Veranlasser der Misere sind und beide die gleiche Mitschuld tragen. In jedem Fall: Der Verbraucher darf die Last nicht allein tragen."
Explizit sprach sich Hofmann für den Einsatz von Steuermitteln aus, um besonders schmutzige Fahrzeuge mit einer Prämie vom Markt zu nehmen. Auch bei legal zugelassenen Euro-5-Fahrzeugen stehe die Bundesrepublik in der Pflicht. "Wenn der Staat sein eigenes Zulassungsverfahren als nicht ausreichend erklärt, um Einfahrverbote zu vermeiden, dann wird er auch mit in der Verantwortung stehen. Ich spreche hier nicht von den Betrugsfahrzeugen - da sind alleine die Unternehmen, die beschissen haben, in der Verantwortung. Es geht mir um die Fahrzeuge, die von staatlichen Stellen nach damals geltenden Regeln korrekt zugelassen wurden und diesen auch technisch entsprechen."
Der Staat habe aber das Recht, die Industrie an den Kosten zu beteiligen, meinte Hofmann. Die Unternehmen dürften sich nicht davonstehlen. "Und dann müssen endlich auch die Importeure einbezogen werden, die sich bislang schön außerhalb der Gefechtslage bewegen."
(dpa)
"Die IG Metall verlangt staatliche Anreize zur umweltfreundlichen Nachrüstung älterer Diesel-Autos. Die Softwareverbesserungen bei den Motoren seien nur ein erster Schritt, sagte der Erste Vorsitzende der Gewerkschaft, Jörg Hofmann, der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. An der Einführung einer blauen Umwelt-Plakette werde man nicht vorbeikommen, wenn man Fahrverbote in einzelnen Städten rechtssicher vermeiden wolle. (...)"
Das sind im Grunde die Thesen der DUH etwas weichgespült, oder wie legt ihr das aus?
Bemerkenswert insofern, als dass das Thema Hardwarenachrüstung mitnichten vom Tisch ist. Die Vokabel wird zwar nicht explizit benutzt, aber was sonst sollte gemeint sein?
Ich würde Mal sagen Hälfte zahlt der Staat und die andere Hälfte der Hersteller, dann wäre es fair. Was anderes ist kein Politik und kein Unternehmer mit Verantwortung. Alles andere ist Müll und Verantwortungslos. Ah vergessen Deutschland hat für ihre Bürger kein Geld.
Ich wusste nicht das alle Autos vor Euro 4 schon Platz hätten für eine kleine SCR-Chemiefabrik? Oder soll das, wie im Krieg mit dem Holzgasgenerator, aufs Dach geschnallt werden?
Es freut mich aber wirklich...Die IG-Metall kennt sich ja aus. Vielleicht kann man ja bald beim Aldi oder Lidl ein low-NOx Kit kaufen. Kann ja alles nicht so schwer sein. 🙄
Warum sollte der Staat den betrügerischen Herstellern, die durch massiv erhöhte Schadstoffemissionen der Fahrzeuge das Gesundheitssystem belastet, noch unterstützen? Die Gewinne der letzten Jahre der Hersteller würde die Umbauten, die notwendig wären, um die Luft in den Städte sauberer zu bekommen, mehr als genug. Die Gewinne sind auch durch die Betrügereien entstanden.
Ich wünschte, die Gewerkschaften würden mal wieder Gewerkschaftsarbeit machen statt beim Wort Lohnzurückhaltung so schnell zu nicken, dass man Angst hat, dass der Kopf abfällt, anstatt Politik zu betreiben, die damit nichts zu tun hat.
Außer Piloten und Lokführern (die von Nahles jetzt auch beschnitten wurden) sind das alles - insbesondere VerDi nur noch Anwanzvereine.
Was ist denn das für eine bescheuerte Logik? Dann also nochmal ganz langsam für den Herrn von der IG Metall:
Umweltzonen bedeuten Fahrverbote. Das war schon bei der roten, gelben und grünen Plakette so. Die blaue Plakette wäre also nichts anderes als ein noch strengeres Fahrverbot. Der Typ plädiert also dafür, ein Fahrverbot mittels blauer Plakette einzuführen, um ein Fahrverbot mittels gerichtlicher Beschlüsse zu vermeiden. Wie bescheuert ist das denn bitte? Zumal es bekannt ist, dass Euro6-Fahrzeuge mitnichten die Grenzwerte in den RDE einhalten (durchschnittliche RDE: 507 mg/km, Grenzwert 80), zudem genügend osteuropäische LKW und (Fern-)Busse mit AdBlue-Defeatern mitten in unsere Innenstädte fahren, was aber von der Polizei mangels rechtlichem Spielraum nicht kontrolliert wird.
Man wird nur noch verarscht als Bürger.
Ganz einfach, weil die Alle unter einer Decke stecken, sowohl die Hersteller, als auch die Politik.
Na , da würden aber mit dem was der Herr da von sich gibt viele seiner Mitglieder überhaupt nicht
einverstanden sein .
Vor allen Dingen diese, die nicht so viel verdienen wie die IG Metall Funktionäre und die, mit ihrem noch garnicht so altem Auto z.B. E 4 , was sie mal mit voller Überlegung und GUTEN GEWISSENS gekauft haben, nicht mehr zu Arbeitsstelle kommen können .
Vermutlich fährt Herr Hoffmann auch nicht mit der Straßenbahn , sondern lässt sich fahren .
So ist es richtig , erst den Kopf in den sand stecken und dann Ratschläge , die keine sind verteilen .
Eben IG Metall .
Giovanni.
Ich sehe keine Veranlassung als Steuerzahler für das Versagen von Politik und Industrie aufzukommen.
+1
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😆
Simmu
Exakt, aber der Staat sieht auch keine Veranlassung dazu, dich um dein Geld erst höflich zu bitten 😆
Der betrug kam von der Industrie und die Politik hat es gewusst. Einzige lösung volle kosten übernahme und alle beteiligten des amtes entheben . Es muss bestraft werden !
So ist leider und da es den meisten Bürgern in diesem Land anscheinend egal ist, wird sich daran auch nichts ändern.
Ich bin als selbstständiger Unternehmer manchmal schon echt am überlegen, ob ich meinen Firmensitz nicht einfach 130 km Richtung Norden verlege (Dänemark) um in Deutschland meine Steuerlast zu verringern. Das Geld wird hier teilweise sinnlos verschleudert. Die Dänen würde es freuen und sie würden die Entscheidung sogar finanziell fördern.
Aber trotz allem wollte ich damit ausdrücken, dass ich nicht die Verantwortung beim Steuerzahler sehe.