Städtetag: 20-Milliarden-Programm für sauberen Verkehr
Städte fordern 20 Milliarden und Diesel-Nachrüstung
Die deutschen Städte wollen 20 Milliarden Euro von Bund und Ländern, um den Verkehr sauberer zu machen. ÖPNV, Fußwege und Radwege sollen ausgebaut werden.
Berlin - Die deutschen Städte fordern eine grundlegende "Investitionsoffensive" für umweltfreundlicheren Verkehr. Dafür seien für mindestens zehn Jahre insgesamt 20 Milliarden Euro zusätzlich von Bund und Ländern erforderlich, sagte der Präsident des Städtetags, Markus Lewe, am Freitag. Auch angesichts von immer mehr Pendlern seien ein gut erreichbarer und schnellerer öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), gute Fußwege und sichere Radwege unverzichtbar. Beim Autoverkehr gehe es etwa um Carsharing-Angebote und eine Umstellung auf leise und saubere Leichtfahrzeuge und Lastenräder für die Warenanlieferung.
Busse und Bahnen stünden in einem Preis- und Qualitätswettbewerb mit Pkw, sagte Lewe. Deshalb dürften Investitionskosten in den Städten nicht zu einem Anstieg der Fahrpreise führen. "Der Umweltverbund aus ÖPNV, Rad- und Fußverkehr ist für die künftige Mobilität so wichtig, dass ihn Bund und Länder noch entschiedener fördern müssen." In den Innenstädten gilt es laut Städtetag, Verkehrsflächen "gerechter" zwischen Fußgängern, Radlern und Autofahrern aufzuteilen. Zusehends selbstfahrende Autos dürften nicht zusätzlichen Verkehr erzeugen.
Für eine stärkere Reduzierung des Schadstoffausstoßes forderte der Städtetag die Bundesregierung erneut auf, die Autobauer zu Umbauten an Motoren älterer Diesel zu verpflichten. "Die Nachrüstung wäre auch ein klares Signal an die Gerichte, dass endlich das Problem an der Wurzel behandelt wird", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy. "Die bisherigen Urteile sollten ein Weckruf für alle sein, die meinen, man könne Fahrverbote per politischer Erklärung ausschließen." Das Bundesverwaltungsgericht hatte solche Verbote für grundsätzlich zulässig erklärt, die aber verhältnismäßig sein müssten.
Die Bundesregierung streitet schon seit Monaten über technische Nachrüstungen. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) fordert sie. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) argumentieren dagegen. Die Branche lehnt sie strikt ab, hat aber neue Abgas-Software für zusätzliche 2,8 Millionen Diesel bis Jahresende zugesagt. Der genaue Fortgang dieser Updates ist ungewiss, zudem ist der Zeitplan ins Wanken geraten.
Quelle: dpa
Bitte auch in die Verkehrsführung und insbesondere in den Verkehrsfluss investieren. Davon profitieren alle, und nicht zuletzt die Umwelt am meisten.
Sehe ich genau umgekehrt. Je besser das Straßennetzt, desto mehr Menschen benützen es. Die Umweltbelastung steigt also.
Besser wäre es natürlich die Alternativen rechtzeitig besser zu machen, als den Straßenverkehr an seine natürlichen grenzen stoßen zu lassen.
Naja, es geht hier doch wohl hoffentlich nicht um eine Förderung von mehr Kraftverkehr. Das hatten wir die letzten Jahrzehnte zur Genüge, hier gehts jetzt mal um was anderes.
Aber deFakto wird ein Ausbau von ÖPNV, Fuß- und Radwegen auch dazu führen, dass die Grenzen des Kraftverkehrs weniger oft überschritten- oder umso später ausgeschöpft werden.
Städte wie Stuttgart haben seit Jahrzehnten das Problem, dass deren Hauptverkehrsadern massiv überlastet sind. Dieses Problem wurde noch von keiner Regierung ausreichend angegangen. Der Verkehr steht sich die Räder platt, bzw. es herrscht viel Stop&Go. Das treibt hauptsächlich die Belastung nach oben. Da kann man mir erzählen was man will.
Wenn der Verkehr flüssig läuft, ist das nur effizient und umweltfreundlich.
Das Thema ist doch: Freiwillig werden die meisten Bürger nicht aufs Auto verzichten wollen. Warum also nicht mitplanen, anstatt zu versuchen diesem Trend entgegenzuarbeiten? ÖPNV ist generell eine gute Sache, kann auch gerne ausgebaut werden nebst Radwegen. Das eine schließt das andere aber doch nicht aus!
20 Mrd. EUR ist recht viel Geld. Da kann man auch mal die Straßenreiniger mehrmals in der Woche an den Messstationen vorbeischicken bei trockenem Wetter!
Klar ist das eine Belastung, ohne Frage. Aber:
Die Frage ist, ob "flüssig" denn überhaupt realistisch möglich ist (und um welchen Preis) und ob etwaige Maßnahmen nicht sowieso sofort wieder durch weiteren Verkehr und die nächsten Flaschenhälse aufgezehrt werden würden.
Das wäre dann eine schlechte Investition. Zumal es in den letzten Jahrzehnten ja ohnehin keine Ausgewogenheit gab und die immensen Aufwände für Kraftverkehr längst einen fraglichen Erfolg aufweisen.
Hier geht es um die Attraktivität von Alternativen zum Auto. Mittel für Kraftverkehr sind damit nicht gemeint und sollten doch bitte aus einem anderen Topf genommen werden. Das heißt ja nicht, dass man darin nichts investieren sollte....
Man braucht darüber doch gar nicht zu philosophieren, sondern einfach nur in die Geschichtsbücher schauen. Alle Regionen, die im Einzugsgebiet irgendeines Verkehrsweges lagen, florierten. Alles andere ging ein.
Straßen sind seit Jahrtausenden die Lebensadern der Menschheit und seit Millionen diejenigen vieler anderer Lebewesen (dann halt in Form von Pfaden, Gebirgspässen, etc.). Es ist völlig abwegig zu behaupten, dass brauchbare Straßen etwas nicht vollumfänglich Positives wären.
Ja, man kann davon ausgehen, dass bei einem Ausbau der Straßen diese wieder genau so voll wären, weil dann mehr Leute draufgehen. Dies ist aber nicht das Problem, sondern dass die Kapazität trotz Ausbau noch immer nicht ausreichend ist. Völlig klar, dass man hier nicht mit typisch deutscher Lahm- und Halbar***igkeit herangehen kann, wenn man auf einen grünen Ast kommen will.
Das war in der Geschichte aber nicht unbedingt am Kraftfahrzeug festzumachen.
Außerdem geht es nicht um die Straßen als Selbstzweck, sondern darum, ob & wie möglichst viele Menschen auf ihnen (oder auch anders) von A nach B kommen.
Im Übrigen sind Geschichtsbücher vielleicht nicht gut geeignet, wenn man ganz neue, andere Probleme als die Vorväter zu lösen hat.
😕 aber -um mal deine Worte wiederzuverwenden- man braucht darüber doch gar nicht zu philosophieren, sondern einfach nur in die Ballungszentren dieser Welt zu schauen:
Es gibt keinen -wie auch immer gearteten- Kapazitätsausbau, der nicht bald wieder zu gestaut war... Außerdem sind Flächen in Städten nicht unbegrenzt verfügbar und es gilt, dort auch noch andere Interessen zu wahren, nicht nur den fließenden Kraftverkehr.
20 Milliarden Steuergeld von allen, auch von denen, die kein Auto haben, dafür, weil EU5 und EU6 nicht real eingehalten werden.... Und die Automobilindustrie noch nicht Mal dafür belangt wird. Bananenrepubik.
Naja... über 10 Jahre und -wenn man es richtig anfängt, sollte es ja nicht (oder nicht nur) Autofahrern zugute kommen. Im Übrigen ist dies ein „Positionspapier“ des Städtetags. Ein Beschluss ist das nicht.
Hier mal etwas anders dargestellte Infos:
http://www.deutschlandfunk.de/...etag-will-weg-von-der.697.de.html?...
Es ist eben eine Solidargemeinschaft. Egal ob du damit einverstanden bist oder nicht bezahlst du Straßen, Schulen, Radwege, Universitäten, Kanalisationen, Straßenlaternen und die Bundeswehr mit. Das dient dem Wohl der Allgemeinheit. Dabei ist es erstmal egal ob du im Dorf oder in der Stadt lebst. Alle sitzen im selben Boot. Egoistische Gründe dürfen da nicht zählen.
Na, was hab ich gesagt? 20'000'000'000 EUR auf Kredit!
Städte fordern 20 Milliarden vom Bund und Diesel-Nachrüstung von den Herstellern!
Vom Bund gibts nix...😆
Ich verstehe das nicht! Und das ist auch gut so!
Die bestellen jetzt alle eifrig Elektrobusse, dass es nur so summt und um sich als OBGM zu brüsten - hauptsache vom topf was abbekommen...