Busse mit Anhänger für den Nahverkehr
Städte testen "Giga-Busse"
Schluss mit überfüllten Bussen im Berufsverkehr: In einigen Städten werden bereits Busse mit Anhänger getestet. In Berlin starten Buszüge im Frühjahr 2015 eine Woche zur Probe.
Berlin/München - Camellos, Kamele, nannten die Einwohner Havannas die Ungetüme des Personentransports wegen ihrer eigentümlichen Form mit zwei "Höckern". Bis vor einigen Jahren gehörten sie zum Stadtbild der kubanischen Metropole: Aus ausrangierten Bussen zusammengeschweißte Auflieger, die von Lastzugmaschinen geschleppt wurden. Es war ein Notbehelf, weil für neue Busse auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise kein Geld da war.
So schlimm ist die Lage in deutschen Städten bei weitem nicht. Engpässe gibt es jedoch auch in Ballungsräumen wie München, Frankfurt und Berlin. Das zeigt sich an übervollen Bussen und Bahnen im Berufsverkehr morgens und spätnachmittags.
Buszug: Bis zu 150 Sitz- und Stehplätze
Busse mit Anhänger sollen Abhilfe schaffen. Auf zusammen 23 Metern gibt es bis zu 150 Sitz- und Stehplätze. "Der Markt verlangt zunehmend nach solchen Konzepten", sagt der Betriebsleiter der Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG), Thomas Mau.
Einen Monat lang hat Mau deshalb einen Buszug, wie die Fahrzeuge auch heißen, auf den Straßen Kiels testen lassen. Obwohl fünf Meter länger als die bekannten Gelenkbusse, habe es im Alltag keine Probleme gegeben, sagt Mau. Denn die hintere Achse des Anhängers lenkt mit. "Er läuft hervorragend in der Spur", lobt der Betriebsleiter die Fahreigenschaften des zweiteiligen Busses. Über einen Kauf hat die KVG aber noch nicht entschieden.
Probewoche in Berlin
In Berlin ist für kommendes Frühjahr ein einwöchiger Test geplant. "Wir müssen sehen, wie das im betrieblichen Ablauf funktioniert", sagt Sprecher Markus Falkner von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Das Fahrzeug für die Probewoche kommt aus München.
In der bayerischen Landeshauptstadt ist die bundesweit größte Flotte von Buszügen unterwegs. Mit dem Fahrplanwechsel an diesem Montag werden es 22 sein, die ersten 10 sind seit Herbst 2013 im Einsatz. Die extralangen Busse werden im Berufs- und Schülerverkehr sowie bei Großveranstaltungen eingesetzt. Sie bieten 133 Plätze, davon 69 im Zugfahrzeug und 64 im Anhänger - insgesamt rund 30 Plätze mehr als ein Gelenkbus und etwa 20 mehr als ein Doppeldecker, wie sie etwa in Berlin fahren.
Die Fahrzeugeinführung habe "reibungslos funktioniert", sagt der Geschäftsführer der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), Herbert König. Punktuell gibt es aber auch Probleme. An einer großen Kreuzung in München etwa versperren die langen Doppelbusse Fußgängern bei grüner Ampel immer wieder den Übergang, weil sich die Bushaltestelle direkt dahinter befindet.
Buszüge sparen Geld und Personal
Die Anhänger lassen sich abkoppeln und die Sitzplätze so an den Bedarf anpassen. Anders als bei den Gelenkbussen müsse man bei geringer Nachfrage "keine heiße Luft durch die Gegend fahren", sagt Betriebsleiter Klaus Dieregsweiler von der Fürther Nahverkehrsgesellschaft. Sein Unternehmen spare mit dem Einsatz der drei Hänger 90.000 Euro pro Jahr, weil weniger Busse und Fahrer gebraucht werden.
Nur eines macht Dieregsweiler Sorgen: Einer der beiden Anhänger-Hersteller, Göppel aus Ostthüringen, hat vor wenigen Wochen Insolvenz angemeldet. Von nur einem Anbieter will der Manager aus Fürth nur ungern abhängig sein.
Was ist daran so neu? In Wolfsburg werden die Dinger seit 2008 eingesetzt oO
In Hamburg auch, nennt sich hier XXL Bus... http://www.hamburg-fuehrer.de/.../XXL-Galerie_Bus_rechts.jpg
In München fahren die Dinger auch. Nachdem sie letztes Jahr noch ein paar Mal stecken geblieben sind (was da genau vorgefallen ist, weiß ich nicht, aber da war die Straße für eine Stunde dicht), hat man sogar extra Halteverbote eingeführt. 😆
Dass so einer auch nur annähernd halb voll gewesen wäre, habe ich aber noch nicht gesehen.
In Hamburg können die XXL Busse Überfall dort fahren wo auch ein regulärer Gelenkbus fahren kann. Durch die mehrfach lenkenden Achsen ist der große Bis genau so wendig.
Voll werden die hier aber auch nur zur Hauptverkehrszeit. Ein solcher Bus hat 185 Plätze...
Die spinnen, hier auf dem Land haben die Gelenkbusse schon Schwierigkeiten, im Kreisverkehr und schmalen Kurven herum zu zirkeln, das auch in den Kurven die Gegenfahrbahn genutzt werden muß.
Aber richtig ist, dass zu bestimmten Zeiten (Schüler) weder ein Sitz- noch ein Stehplatz vorhanden ist.
Wie ich ja geschrieben habe, diese Busse brauchen nicht mehr Platz...
https://www.google.de/url?...
Ich finde die Idee sehr gut!
Vor allem ist sie wirtschaftlich, denn den Anhänger kann man abstellen, wenn er nicht benötigt wird. Ein Gelenkbus wäre dann halb leer unterwegs, würde aber nicht weniger Kosten verursachen.
Außerdem kann - Anhängerkupplung und genügend Leistung vorausgesetzt - ein Anhänger an einen anderen Bus gehängt werden, wenn der ursprüngliche Zugwagen mal ausfallen sollte.
Möglicherweise würde so ein Anhänger - bei entsprechenden Pflege - auch manches Zugfahrzeug überleben - ein weiterer Vorteil gegenüber dem Gelenkbus, der allerdings auch seine Vorteile bietet. Technisch jedenfalls dürfte ein solcher Buszug etwas einfacher sein, als ein Gelenkbus.
In Münster wurde das auch schon vor längerer Zeit getestet: http://www.muensterlandzeitung.de/bilder/muenster/cme103510,2290799
Das ist doch nichts Neues, die Bayerische Post hat schon 1905 (!) Busanhänger benutzt. Nachzulesen bei Wikipedia.
....und dann kommt der Anhaenger ins schlingern, nitet Radfahrer um und oder es bricht Pahnick aus und noch ne Schaegerei - randale oder vergleichbahrer Mist , so wurde das irgendwann vor 50 Jahren dann verbooten und heute..... ? Lieber dann 2- Fahrzeuge verwenden so ist es angenehmer weil auch Bus mit Anhaenger sofiel Krafftsof frisst wie 2-Busse.
Gruss Franz
Wir in München habe die auch schon seit ein paar Monaten.
Herrlich was da so drin steht, zum schreien komisch. Vorallem dieses "Zitat" am Ende vom Busfahrer der erzählt: Eines Tages haben sich drei Kinder bei ihm eingefunden und sind mit ihm (einfach so) 9! Stunden Bus gefahren, weil der Bus ja so toll ist.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann fahren sie noch heute.
Zum Thema, Doppelgelenkbusse sind eine tolle Sache aber gerade in den Berliner Gegenden wo soetwas benötigt wird (Prenzlauer Berg und Neukölln) ist es oft sehr eng, von Pankow reden wir garnicht erst. Ich bin kein Stadtplaner aber, die werden ja sich ja sicherlich was denken bevor die so einen Piloteinsatz beschließen.
Wie viel Hubraum und Drehmoment haben diese Doppellenker eigentlich, im Dokument stand außer Werbegesülz nichts drin?
Ja Außerdem steht da:
"Seit dem 1. Juli 1960 ist gemäß StVZO in der Bundesrepublik Deutschland die Beförderung von Personen im Anhänger untersagt, das entsprechende Gesetz wurde 1956 verabschiedet. Seit diesem Zeitpunkt werden Anhänger zur Personenbeförderung nicht mehr zugelassen. Bereits am 21. Juli 1955 wurde in der 32. Sitzung im Kabinettsausschuss für Wirtschaft festgestellt, dass
„Kraftomnibusse mit Anhängern für Personenbeförderung verursachen durch ihre Länge immer wieder Störungen des Verkehrsflusses. Bei einer weiteren Zunahme des Verkehrs könnten sie in den Städten nicht mehr zugelassen werden.“ (Kabinettsausschuß für Wirtschaft, 32. Sitzung am 21. Juli 1955[4])
"
Im Klartext: Es ist verboten und stört den Verkehrsfluss.
Also gleich wieder weg damit! 🙄
In dem Doppel Gelenk Bus von Van Hool steckt ein DAF PR Motor, mit 9,2L Hubraum und 265kw Drehmoment 1450 Nm, Getriebe ist ein ZF Ecomat, also eine Wandler Automatik