Ratgeber: Vermietungen für das Hochzeitsauto
Standesgemäß zum Standesamt
Ob deutscher Klassiker, Strech-Limo oder US-Oldie, die Auswahl an Hochzeitsautos ist groß. Welche Angebote es gibt und worauf man dabei achten sollte, lest Ihr hier.
Berlin - Die Braut strahlt im blütenweißen Kleid, er hat sich einen Smoking gekauft - der ihm wohl nie wieder so gut passen wird wie heute. Der schönste Tag im Leben soll es werden. Die Hochzeit. Da darf es für die Fahrt zur Trauung natürlich keine Alltags-Rutsche sein. Da aber nicht jeder einen Stretch-Hummer-Fahrer zum Freund hat, gibt es Vermieter, die sich auf Hochzeitsfahrten spezialisiert haben. Und sie bieten längst Alternativen zur ewigen Limousine in Überlänge.
"Der Käfer oder die Ente beispielsweise werden gern von Leuten genommen, die eine persönliche Erinnerung mit dem Auto verbinden", sagt Stefan Schulze von der Oldtimer-Vermietung rentmyoldie in Berlin. Allerdings seien Autos wie die "Heckflosse" von Mercedes oder die "Göttin" Citroën DS beliebter. Wegen des Komforts, der Eleganz und der Größe.
Selbst fahren oder Fahren lassen
Schulze vermietet nur an Selbstfahrer. Das Brautpaar habe meist lieber jemanden aus der Familie am Steuer, keinen fremden Chauffeur, erklärt er. Nach einer 20-minütigen Probefahrt kann es losgehen, vorausgesetzt der Fahrer ist mindestens 25 Jahre alt und hat einen Führerschein. Die Preise für einen Mercedes starten bei 220 Euro pro Tag. Vollkasko-Versicherung und bis zu 200 Freikilometer sind inklusive. Die Kaution von 500 Euro gibt es hinterher zurück.
Wer die Luxus-Karosse in Überlänge bevorzugt, wird zum Beispiel bei Star Limos in Nordrhein-Westfalen fündig. Da gibt es Stretch-Hummer, Rolls Royce oder einen extralangen Excalibur. Oder einen Ami-Schulbus in Hochzeitsweiß. Das erspart den Gästen und der Umwelt den hupenden Konvoi. "Wir vermieten nur mit Chauffeur, denn die Leute wollen in den Autos Spaß haben", sagt die Inhaberin Annette Meerkamp.
Die Preise starten für eine Lincoln Stretchlimousine bei 230 Euro pro Stunde, ein 1958er Cadillac Cabrio kostet ab 460 Euro für zwei Stunden. Im speziell für Hochzeiten ausgestatteten US-Schulbus finden auf den mit roten Herzen gestalteten Sitzpolstern bis zu 35 Personen Platz. Sektgläser, Kühltruhen und Musikanlage sind an Bord.
Das müssen Mieter beachten: Haftungsfragen klären
Vor dem Abschluss eines Mietvertrags sollten Kunden das Kleingedruckte lesen, rät Michael Brabec vom Bundesverband der Autovermieter Deutschlands (BAV). "Zeitliche und Kilometerbegrenzungen oder Eigenbeteiligungen sind wichtige Kriterien, die leicht übersehen werden können." Die Haftung spiele bei Pkw-Mietverträgen eine wichtige Rolle.
Viele Vermieter für Selbstfahrer bieten eine Vollkaskoversicherung an, oft sogar ohne Eigenbeteiligung. "Ein sorgfältiger Umgang mit den angemieteten Autos ist trotzdem Pflicht", sagt Brabec. "Zumal der Mieter bei grob fahrlässig herbeigeführten Schäden zumindest teilweise bezahlen muss." Denn in diesem Fall bestehe kein vollständiger Versicherungsschutz. "Jeder Mieter eines Hochzeitsautos sollte sich die Zeit nehmen, das Fahrzeug vor dem Start optisch auf eventuell vorhandene Schäden zu überprüfen", empfiehlt er.
Wer kein Risiko eingehen möchte, mietet ein Hochzeitsauto besser mit Fahrer. Wichtig ist dabei, dass diese einen Personenbeförderungsschein besitzen. Bei professionellen Vermietern sollte das aufgrund der Haftung selbstverständlich sein.
Ein alter Kadett aus dem Netz
Als Hochzeitsautos angebotene Oldtimer stammen nicht selten aus privaten Sammlungen. Internetportale wie miet24.de und Hochzeitsagenturen dienen als Vermittler. Das Steuer übernehmen die Besitzer in der Regel selbst. "Ich komme dorthin, wo das Brautpaar abgeholt werden möchte", erklärt Ralf Dorn, der Fahrten im Raum Hockenheim in seinem Opel Kadett K38 aus dem Jahr 1938 über ein Portal anbietet. Für einen Acht-Stunden-Tag veranschlagt er 480 Euro. Und er verspricht den Brautleuten: "So müssen die beiden sich am Hochzeitstag um nichts kümmern."
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Quelle: dpa
Dabei muß man einiges bedenken:
Meiner Schwägerin habe ich 1990 meinen schneeweißen (!) Faltdachkäfer zurecht gemacht. Beifahrersitz ausgebaut, den ganzen Innenraum in weißem Stoff ausgeschlagen (das Brautkleid sollte ja kein Fett von den nun offenen Sitzschienen abbekommen), dazu u. a. ein Ballonherz im Durchmesser von ca. 80 bis 90 cm, ein großes "just married" Schild auf der Motorhaube und die Dosen am Band. Dieses Auto kam sehr gut an, alle Gäste und auch Passanten auf der Straße waren begeistert!
Im selben Jahr haben meine Frau und ich geheiratet. Unser Brautauto: Ein dröger, schäbiger Golf II in Buchhalterausstattung und einer schlammgraubraunen Metalliclackierung. War wohl das einzige Extra. Geschmückt mit einem V aus Schleifenband und einem handtellergroßen Minigesteck für 10 DM auf der Motorhaube.
Meine Frau und ich haben letztes Jahr unsere Silberhochzeit gefeiert, bei meiner Schwägerin läuft im Augenblick die zweite Scheidung...
Also Leute, seid gewarnt: Eine tolle Brautkutsche ist eine Sache, eine tolle Ehe die andere. Und eindeutig die wichtigere. Wie sagt Olaf Schubert immer so passend? „Jetzt wisst Ihr Bescheid, macht was draus, ich kann mich nicht um alles kümmern!“
Gruß Michael
Jo, aber sicher und manchmal sagt er auch noch: "macht was draus....euer Olaf" ......😆
Ne, Spaß beiseite, aber da hast Du schon recht.
Bei mir wird's wahrscheinlich ganz einfach: Den Volvo 164 vom Kumpel "ausleihen" .... ein bisschen Lametta dran und fertig. 😉
Ich könnte zwar meinen 240 aus der Garage holen.....poliert ist der schon, aber mit einer typischen "Lehrerkarre" dort aufzukreuzen....naja 😆 (Du sagtest es ja bereits mit der "Buchhalterausstattung") 😉
Gruß
René
Wir sind hier in Deutschland, da fährt man gefälligst im silbernen Passat Variant TDI zur Hochzeit! 😉
Bei mir war´s mein Daihatsu Cuore mit 265000 km von 2004. Der hat extra noch Alufelgen und eine neue Windschutzscheibe bekommen. Eben aus Gründen der persönlichen Erinnerung.
Klar, dass man für einen Oldtimer etwas mehr bezahlen muss. Örtliche Premium-Autohäuser sollen aber Limousinen für solche "Werbezwecke" mitunter sogar kostenlos zur Verfügung stellen.
Rolls Royce Ghost.
https://www.youtube.com/watch?v=JarJ9zMewFo
Nicht alle 😜 (aber, zumindest oft mit Volkswagen oder VAG 😉, ich weiß jetzt noch von einem Phaeton, einem Audi A...7?, einem VW Eos... dann abweichend vom Einerlei einem BMW Cabrio aus den 1930ern und einem 1960er Heckflossen-Chevy... ja und einen hab ich vergessen und auch nicht fotografiert.)
Beim Käfer ist allerdings die Geschichte mit dem Platz wirklich ein Argument. So ein Kleid mit 'nem Ring untendran, dass es immer schön ausgebreitet aussieht (da gibt es bestimmt auch einen Namen für), musst du da beim Einsteigen erstmal falten. Egal ob mit oder ohne Beifahrersitz (ich hab's mit gemacht; sonst hätte ich der Braut beim Schalten glaub ich unstandesgemäß unter den Rock gegriffen... der Bräutigam hatte den Rücksitz).
hach soifz...
wer mein Profühl studiert hat, weiß ja, dass ich eine ganze Zeit lang DIE klassische Hochzeitskutsche gefahren bin. Ich habe ihn auch brav zum Heiraten genutzt. Einmal für meine eigene (erste) Hochzeit, welche er prompt mit der einzigen Panne in 10 Jahren quittiert hat (ob er mir damit was sagen wollte?) und auch alle Bekannten und Verwandten von hier nach da kutschiert. Ich stehe dem Thema Hochzeitskutsche inzwischen etwas reserviert gegenüber. Trotzdem fanden wir bei meiner letzten Hochzeit (war grad neulich) einen guten Kompromiss: Die Braut reitet auf ihrem Lieblingsgaul zur Trauung ein und die Brautleute verlassen sie nach der Trauung mit dem letzten Rolls-Royce des Verfassers, der mittlerweile beim Trauzeugen des glücklichen Paares sein Gnadenbrot (und einen gelegentlichen Ölwechsel samt notwendiger Kleinteile) bekommt.
Bin ich glücklich? Aber sowas von ja und das auch ohne Hochzeitskutsche. Wer DIE nämlich braucht zum glücklich sein, wird es ohnehin nicht lange bleiben...
Ich finde es Geldverschwendung. 500€ um einen kurzen Moment von der Kirche/Standesamt zur Feierlocation zu fahren. Das Geld würde ich eher anders investieren. Peinlich finde ich immer diese Stretchlimos
Tipp: Einfach das Hochzeitsauto kaufen.
Meist hat man davon auch länger was wie von der Ehe 😆 😉
500 Euro für das Auto sind nur der Anfang. Berufsbedingt sehe ich öfters mal die Feierräumlichkeiten von innen. Da werden noch ganz andere Geschütze aufgefahren.
Meine letzte Hochzeit hat alles zusammen unter 100 € gekostet. Zum Standesamt sind wir mit dem damals 16jährigen mausgrauen Daihatsu Charade gefahren. Die Fahrtkosten sind selbstverständlich auch in den unter 100 € drin 😊
Haste toll gemacht...
Das ist mindestens genauso schlimm ....
@olske : so eine Hochzeit kostet schnell mal 30.000€, was sind da schon 500€ für einen Hochzeitswagen?
Lotto spielen ist auch Geldverschwendung, so ziemlich jedes Auto, außer Dacia, ist auch Geldverschwendung. Im Restaurant essen gehen? Ne lieber bei aldi ne Wurst kaufen und satt werden. Rauchen und Alkohol? Selbstschädigende Geldverschwendung. Die meisten Dinge im Leben sind Geldverschwendung. 😉
Das Geld ist dafür da um das Leben subjektiv schöner zu machen, seine Lebensqualität zu steigern und sich glücklich und zufrieden zu fühlen und nicht um einfach zu überleben.