Motorrad-Zulassungen stagnieren im ersten Halbjahr 2017

Starker Rückgang bei Motorrad-Zulassungen

MOTOR-TALK

verfasst am Wed Jul 12 15:13:51 CEST 2017

Im ersten Halbjahr 2017 sind die Motorrad-Zulassungen stark zurückgegangen. Von einer Krise will der Industrieverband Motorrad aber nichts wissen. Grund sei die Auswirkung eines statistischen Effekts.

Im ersten Halbjahr 2017 wurden nur knapp 88.000 Zweiräder mit mehr als 50 Kubikzentimeter Hubraum neu zugelassen
Quelle: SP-X/Yamaha

Essen - Um etwas mehr als zwölf Prozent sind die Motorrad-Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2017 gefallen. Nach Angaben des Industrieverbandes Motorrad in Essen (IVM) wurden zwischen Januar und Juni nur noch knapp 88.000 Zweiräder mit über 50 Kubikzentimetern Hubraum neu in den Verkehr gebracht. Im Vorjahreszeitraum waren es 100.000.

Am geringsten fiel der Rückgang mit rund 300 Fahrzeugen (4,7 %) bei den Kraftrollern aus. Auch die Motorräder als bei weitem zahlenstärkste Gruppe kam mit einem Minus von 8,4 Prozent oder 6.000 Zulassungen (66.000 statt 73.000) noch leicht besser weg. Besonders drastisch fiel der Rückgang bei den Leichtkrafträdern bis 125 Kubikzentimetern aus; ihre Zahl sank im Halbjahresvergleich von fast 11.000 auf 7.500, was einem Rückgang von über 30 Prozent entspricht. Stark zum Gesamtminus beigetragen haben auch die Leichtkraftroller, deren Zahl sich von 9.400 um rund 26 Prozent auf nur noch etwa 7.000 Neuzulassungen verringerte.

Der IVM möchte trotz dieser Zahlen nicht von einem nachlassenden Interesse am motorisierten Zweirad in Deutschland sprechen; er weist auf den Zulassungsboom des Vorjahres hin, der seine Ursache in der Einführung der Homologationsvorschriften zum 1. Januar 2017 hatte. Die bevorstehende Euro-4-Norm hatte – vor allem im zweiten Halbjahr 2016 – zu Tausenden von Tageszulassungen durch Händler geführt.

Quelle: SP-X