Teslas Hyperloop: Hochgeschwindigkeitsbahn für die USA geplant
Steckt hinter Musks Ankündigung nur Vakuum?
Ein Zug, der mit 1.200 km/h durch ein Vakuum-Rohr fegt: Tesla-CEO Musk hat ambitionierte Pläne für die USA. Und das offizielle OK, sagt er. Die Politik weiß davon nichts.
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Palo Alto - Tesla-Chef Elon Musk plant ein Hochgeschwindigkeits-Transportsystem an der Ostküste der USA. Die Idee: Eine Magnet-Schwebebahn soll mit bis zu 1.200 Km/h durch eine Vakuum-Röhre brettern. Das Verkehrsmittel nennt sich Hyperloop und soll zunächst die Strecke zwischen New York und der US-Hauptstadt Washington absolvieren - in rund 29 Minuten. Aktuell benötigt die schnellste Eisenbahnverbindung dafür beinahe drei Stunden. Erste Tests mit einem unbemannten Prototypen verliefen zufriedenstellend.
Der Hyperloop-Test im Video
Die entscheidende Frage lautet: Werden Politik und Behörden einem solchen Projekt zustimmen - immerhin müsste das Röhrensystem quer durch rund 120 Kilometer der amerikanischen Flora verlegt werden. Bei Infrastrukturprojekten in dieser Größenordnung dauert der behördliche Zulassungsprozess in den USA in der Regel Jahre - egal, ob die Röhre ober- oder (wie von Musk bevorzugt) unterirdisch verlaufen soll.
Um so mehr überrascht nun die Verlautbarung des Tesla-CEO auf Twitter: Er habe die Genehmigung bereits mündlich erhalten. Welche Behörde oder Regierungsmitarbeiter diese erteilt haben soll? Sagte der Tech-Milliardär nicht.
New York und Philadelphia wissen von Nichts
Die Washington Post fragte bei Politik und Behörden nach: "Für uns im Rathaus ist das komplett neu", sagte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio. "Musk hatte keinerlei Kontakt mit irgendeiner offiziellen Stelle", sagte ein Sprecher von Philadelphias Bürgermeister Jim Kenney. Die Stadt wäre die wichtigste Zwischenstation zwischen New York und Washington. "Es gibt noch zahlreiche Hürden, bevor die Hyperloop Realität werden kann", heißt es aus dem Rathaus von "Phillie" weiter.
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Quelle: Mit Material von dpa und Washington Post
In meinen Augen weiterhin nur heiße Luft.
Mit dem PKW sind das in etwa 360km Distanz.
Das Projekt klingt in der Theorie super. In der Praxis dürfte das ganz anders sein. Ein solches Röhrensystem bekommt man nicht 100% dicht. Also muss permanent Vakuum erzeugt werden. Günstig wird das nicht.
Genau hier tauchen dann unzählige Praxisprobleme auf. Sollte der Hyperloop fast immer unterirdisch verlaufen explodieren die Preise. So ein Kilometer Tunnel ist extrem teuer. In dem Fall würde das zu einem Projekt >100Mrd €. Die Betriebskosten würden auch nicht gerade sinken durch die mangelhafte Zugänglichkeit. Selbst über der Erde keineswegs günstig.
Auf der anderen Seite kann man sich die Frage stellen womit man konkurriert:
Mit dem PKW. Da ist mit ca. 4,5h Fahrtzeit zu rechnen. Da gewinnt man leicht.
Die Bahn mit 2,75h ist erträglicher aber immer noch eher lahm.
Das Flugzeug braucht 55min. Hier wird der Zeitvorteil schon sehr gering.
Noch dazu müsste man im Vergleich die Kosten einer konventionellen Magnetschwebebahn berechnen. Fahrtzeiten von gut 1h wären ebenfalls denkbar.
Auf dieser Distanz ist der erreichbare Zeitvorteil ziemlich gering. Auf der anderen Seite stehen die Kosten. Wie will Musk die Milliarden wieder reinbekommen? Denn auch bei den Kosten gibt es Konkurrenz...
Die Idee die Städte mit Tunneln zu verbinden ist eigentlich schon längst überfällig.
Nur sollte man mit Versorgungsverbindungen anfangen, die den Güterverkehr vollautonom darstellen. Das bringt auch Geld rein. Danach kann man mit dem öffentlichen Personenverkehr weitermachen. Für beides benötigt man aber keine Vakuumröhren, sondern eher eine kostengünstige Magnetschwebebahn ohne Vakuum unter Tage.
Der Hyperloop ist da eher die unterirdische Concorde: exklusiv, sauschnell, sauteuer und hoffentlich nicht fehleranfällig.
Echt geil, dass es diesen Musk gibt! Ich dachte manchmal schon, die Menschheit wäre eingeschlafen.
Ich wohne hier in Ingolstadt, hier bauen wir bald wieder Hochhäuser wie in den 60er Jahren und züchten uns Ghettoviertel und stehen für 5 Kilometer Wegstrecke 60 Minuten im Stau - hier will man nur noch weg! Das Gegenteil von Innovation und Visionen - aber auch weite Teile Deutschlands insgesamt. Zukunft macht man mittlerweile wohl woanders.
Wie will Deutschland den Anschluss an diese ganzen Ideen jemals wieder finden? Aber ich weiß schon, wir haben andere Hobbies, wir retten lieber die Welt mit unserer totalen Nächstenliebe, wenigstens diese Industrie brummt noch. Ich will mich gar nicht mehr darüber auskotzen langsam.
Bevor man Musk ständig kritisiert sollte man mal schreiben, dass wir in Deutschland selbst bald überhaupt nichts mehr auf die Reihe bekommen. Nicht nur die Autoindustrie, wir bauen auch 10 Jahre eine Flughafenruine namens BER und machen sie am Ende platt, weil wir nicht mal noch ne Halle mit Straßenanbindung, Rollfeld und Entrauchungsanlage gebacken bekommen.
och, ihr habt doch ein schönes neues Sportbad 😉
Wenn wir mehr von solchen Menschen mit Ideen und Visionen hier hätten, wären wir in Deutschland schon längst einen großen Schritt weiter. Aber so schlafen wir Michel immer weiter und bewegen uns beim technischen Fortschritt im Schneckemtempo voran durch das ganze Neuland.
Also auf geht's worauf wartest du???
Nicht reden und motzen -> MACHEN!
Das liegt nicht daran weil wir es nicht gebacken bekommen, sondern weil der Auftraggeber kein privatwirtschaftlich orientiertes Unternehmen ist und eine nie versiegende Geldquelle besitzt.
Für meine Begriffe müssten da einige schon hinter Gitter.
Insgesamt besitzt Deutschland eine gut sortierte und auch wirtschaftlich gut untermauerte Grundlagenforschung die auch in verwertbare Produkte mündet.
Bzgl. des Anschlusses an die Welt hat wohl eher die USA kalte Füße.
Nicht umsonst wird immer wieder der Exportüberschuss Deutschlands thematisiert.
Ich werde den Eindruck nicht los EM ist einfach nur getrieben in die Geschichte einzugehen.
irgendwie nervt der Typ.
Wenn man für 5 km 60 min braucht, kann man perfekt Fahrrad fahren, dann braucht man weniger als die Hälfte 😊
Lieber massig Dividenden an die Aktionäre auszahlen, als zu investieren.
Die brauchen keine nie versiegende Geldquelle, die haben sie schon.
Da stimme ich dir zu.
Einige Politiker und Manger der deutschen Autohersteller.
Du meinst Sachen wie Photografie, Transrapid und Elektromobilität? 🙄
Winterkorn, Müller, Zetsche und Co. werden mit Sicherheit in die Geschichte eingehen, wenn auch negativ.
Ist schon nervig, wenn man seine eigenen Fehler immer vorgehalten bekommt.
Mich nerven eher Leute, die aus Profitgier auf Menschenleben scheißen.
Aber wozu hat man sich denn dann einen neuen Audi A5 Sportback 3.0 TDI quattro gekauft, das beste Auto für den täglichen Weg quer durch die Stadt?
Ingolstadt ist eh zu teuer. Selbst von 50-80 km auswärts braucht man kaum mehr als eine Stunde in die Randzone von Ingolstadt. Dann hatte das Auto auch gleich noch etwas Auslauf...
Kann deinen Ausführungen bzgl. BER nicht folgen.
hier ebenfalls nicht.
Oder meinst du wenn man einen Tesla fährt, besitzt man das fortschrittlichste und komplexeste innovativste Ding auf der Welt.
Da kommt aus Deutschland definitiv mehr als ein Elektromotor auf Rädern..
In der Liste der wertvollsten Unternehmen befinden sich zum größten Teil Firmen die heiße Luft produzieren.
An Ideen und Visionen mangelt es auch bei uns nicht. Nur leben wir hier gerade in einem Innovationsfeindlichen Umfeld. Bürokratie, überzogener Umweltschutz, egoistische Mitmenschen usw. ersticken hier mach Vision schon im Keim.
Mach mir langsam Sorgen um Herrn Musk....😕
Stell dich nicht dümmer als du bist.
Auch dir ist klar, dass ich damit die deutschen Autohersteller meinte.
Und glaubst du wirklich, dass die Kosten des BER 1:1 in das Projekt geflossen sind?
Ja, in Sachen zukunftsträchtige Mobilität glaube ich das wirklich.
Du meinst, wenn einem die Abgase egal sind und man mehr Wert auf Massagesitze und Ziernähte in Kontrastfarbe legt.