Alle Ergebnisse der Stickoxid-Tests des Kraftfahrt-Bundesamtes
Stickoxid-Emissionen im KBA-Test
Update: Das KBA hat 53 Dieselfahrzeuge untersucht. 22 von ihnen regeln die Abgasbehandlung verdächtig stark herunter. Hier sind alle Ergebnisse der Stickoxid-Messungen.
Berlin - Update: Nach Bekanntwerden des Dieselskandals hat das Kraftfahrtbundesamt (KBA) 53 Dieselfahrzeuge im Labor und auf der Straße untersucht. Viele von ihnen überschritten die Grenzwerte deutlich. Mittlerweile hat das KBA die Testergebnisse veröffentlicht. Ein Link zum Dokument und eine Erklärung der Prüfzyklen findet Ihr unter der Tabelle.
Der Bericht der vom Bundesverkehrsministerium eingerichteten Untersuchungskommission „Volkswagen“ teilt die 53 geprüften Dieselautos mehrerer Hersteller in drei Kategorien ein. Vier VW-Fahrzeuge landen in der Kategorie III. Es sind Autos mit „illegalen Abschalteinrichtungen“ im Sinne manipulativer Software: Beetle 2.0, Golf Plus 1.6, Passat 2.0 und Polo 1.2.
Weitere 27 Modelle anderer Anbieter landen in einer Kategorie I mit Fahrzeugen, bei denen die Abgasreinigung zwar bei bestimmten Außentemperaturen reduziert wird. Die Kommission hält es hier jedoch für glaubwürdig, dass diese Maßnahme nur dem „Motorschutz“ dient.
Schließlich gibt es 22 Modelle der Kategorie II. Dies sind Fahrzeuge, bei denen die Prüfer „Zweifel“ haben, dass das Herunterregeln der Abgasbehandlung allein wegen der Schonung von Bauteilen stattfindet:
Fahrzeugmodell | Abgasnorm | Stickoxid-Ausstoß bei RDE-Messung (mg/km) |
---|---|---|
Fiat Ducato 3.0 l | Euro 5 | 2514,77 |
VW Crafter 2.0 l N1 | Euro 5 | 2120,35 |
Range Rover 3.0 l | Euro 5 | 2101,98 |
VW Amarok 2.0 l N1 | Euro 5 | 1955,68 |
Jeep Cherokee 2.0 l | Euro 5 | 1687,32 |
Nissan Navara 2.5 l | Euro 5 | 1407,14 |
Chevrolet Cruze 2.0 l | Euro 5 | 1340,57 |
Renault Kadjar 1.5 | Euro 6 | 1164,19 |
Suzuki Vitara 1.6 l | Euro 6 | 1122 |
Audi A6 V6 3.0 l | Euro 5 | 1109,28 |
Renault Kadjar 1.6 l | Euro 6 | 1060,82 |
Dacia Sandero 1.5 l | Euro 6 | 1025,06 |
Alfa Romeo Giulietta 2.0 l | Euro 5 | 905,37 |
Porsche Macan 3.0 l V6 | Euro 6 | 791,06 |
Opel Zafira 1.6 l | Euro 6 | 719,96 |
Hyundai ix35 2.0 l | Euro 5 | 692,61 |
Opel Insignia 2.0 l | Euro 6 | 637,05 |
Hyundai i20 1.1 l | Euro 6 | 634,91 |
Jaguar XE 2.0 l | Euro 6 | 593,63 |
Ford C-Max 2.0 l | Euro 6 | 480,86 |
Ford C-Max 1.5 l | Euro 6 | 436,69 |
Mercedes V 250 2.1 l | Euro 6 | 312,98 |
So testete das Kraftfahrtbundesamt
Insgesamt durchfuhren alle getesteten Fahrzeuge je acht Prüfzyklen. Die ersten sieben basierten auf dem NEFZ-Protokoll, sechs von ihnen mit leichten Modifikationen. Die achte Fahrt erfolgte nach dem „Real Driving Emissions“-Test (RDE). Der „realitätsnahe Straßentest“ orientiert sich an einem Vorschlag der EU-Kommission.
Das KBA stellte in allen Durchgängen den Stickoxid-Ausstoß fest. Fahrzeuge mit Euro-6-Norm dürfen im NEFZ 80 Milligramm Stickoxide pro Kilometer emittieren. In älteren Euro-5-Modellen liegt der maximale Ausstoß bei 180 Milligramm pro Kilometer. Hier die Prüfkriterien im Detail:
- „NEFZ kalt“: Fahrzeuge durchfahren den Autobahn-Teil des NEFZ dreimal und kühlen danach 6 bis 36 Stunden lang ab. Sie starten mit kaltem Motor bei einer Umgebungstemperatur von 20 bis 24 Grad auf dem Rollenprüfstand und fahren laut NEFZ-Protokoll.
- „NEFZ warm“: Wurde direkt im Anschluss an „NEFZ kalt“ gefahren. Ebenfalls 20 bis 24 Grad Umgebungstemperatur auf dem Rollenprüfstand, Start mit warmem Motor.
- „NEFZ 10°“: Wie „NEFZ kalt“, aber ohne Vorbereitungen und bei einer Umgebungstemperatur von ca. 10 Grad.
- „NEFZ Straße“: Fahrzeuge starten mit warmem Motor und fahren laut NEFZ-Protokoll auf der Straße. NOx-Messung mit mobilem Messgerät.
- „NEFZ Back“: Wie „NEFZ Straße“, bloß mit anderer Reihenfolge: Erst Teil 2 (Autobahn), dann Teil 1 (Stadt).
- „NEFZ +10%“: Wie „NEFZ Straße“, Geschwindigkeit um zehn Prozent erhöht.
- „NEFZ -10%“: Wie „NEFZ Straße“, Geschwindigkeit um zehn Prozent verringert.
- „RDE“: Prüfzyklus laut RDE-Vorschlag der Europäischen Kommission.
Das KBA hat die Ergebnisse der Testreihe veröffentlicht. Alle Daten zu Stickoxiden findet Ihr im 134-seitigen Bericht der Untersuchungskommission „Volkswagen“. Neben der Deaktivierung der Abgasreinigung bei niedrigen Temperaturen fallen zum Teil starke Abweichungen in den einzelnen Testkategorien auf. Bei einigen Fahrzeugen genügt eine leichte Änderung der Geschwindigkeit, um den Stickoxidausstoß zu vervielfachen.
Die EU will RDE ab September 2017 einführen. Der Test soll die bisherigen laborgestützten Verfahren ergänzen. Kritik gibt es auch daran, dass Übergangszeiten bis 2020 vorgesehen sind, in denen Dieselwagen noch gut doppelt so viel Abgase ausstoßen dürfen wie im Labor. Für die Euro-6-Norm liegt der Stickoxid-Grenzwert bei 80 Milligramm pro Kilometer. Allerdings darf er bis Januar 2020 noch um 110 Prozent überschritten werden. Danach bleibt eine Überschreitung um 50 Prozent erlaubt.
Wieso keine Tabelle mit den Fahrzeugen, die am besten abgeschnitten haben?
noch ein paar quantensprünge vom sollwert entfernt.... 😆
Jep. Und nicht nur diese paar Modelle... auch die Vorgänger. Und nicht nur Diesel...
Ich hab da noch was von einem seiner Vorgänger im Ohr: " Es wird nur das besteuert, was hinten rauskommt..."
Irgendwie warte ich immer noch auf eine Steuerrückerstattung für saubere Autos... es gibt sie, nur sind die schon etwas älter. Vermutlich schon mit einem "H"...
?????
Ein Audi A6 3.0 Liter stößt 1109 mg/km aus und ein Suzuki Vitara 1.6 Liter stößt 1122 mg/km aus?
Der Audi hat Euro 5 (also ohne Adblue) und der Vitara Euro 6....
Euro 5 = 180 mg/km NOX
Euro 6 = 80 mg/km NOX
Das versteh ich nicht
aus der reinen zahl kann man als laie wohl praktisch nichts interpretieren ausser "zu hoch".
Und genau das ist das Problem an den Laien. 🙄
Es gibt für diese Fahrzeuge keine gesetzlichen Emissionsvorgaben für den realen Fahrbetrieb. Deshalb jetzt die Autohersteller zu kriminalisieren ist falsch.
Wie man sieht machen legen die meisten Hersteller die Randbedingungen recht leger aus. Wer das nicht tut sondern die Vorgaben mit technischem Aufwand übererfüllt hat folglich einen Wettbewerbsnachteil, da die realen Emissionen bisher keinen Käufer interessiert hat. Hauptsache Euro Dingenskirchens und 'ne Regenbogenplakette und Steuervergünstigungen.
Die idiotischen Gesetzesvorgaben, die solche Schlupflöcher zulassen ohne sie genauer zu spezifizieren, sind kritikwürdig. Ist genau das selbe wie mit den Steuerschlupflöcher.
Amazon und Ikea für ihr Verhalten zu kritisieren ist genauso falsch. Man muss die idiotischen Regelungen kritisieren die von unseren Politikern verabschiedet wurden.
Die unsere Politiker gemacht haben? Wirklich?
Was gibt es daran denn nicht zu verstehen? Der eine liegt im RDE eben um Faktor 5 drüber, ein anderer um Faktor 10. Vielleicht gibt es sogar schon ein paar Fahrzeuge, die nur um Faktor 2 drüber liegen oder ihre Norm unter Berücksichtigung der Toleranzen sogar erfüllen.
Die Tabelle ist mal wieder überhaupt nicht aussagekräftig, weil sie weder die jeweils geltende Norm berücksichtigt, noch umfassend ist.
Anbei der KBA-Bericht, aus dem alles klar wird.
Toyota?
Warum BMW bessere Motoren baut. 😆
Aber egal. Es hat sich ausgenagelt. In den Zeitraum der 70er bis Ende der 90er fehlten vergleichbare Alternativen zum Diesel. Dies das aber anders.
Kauft die Diesel von BMW.
Erst seit 2015.... Meiner ist von 2014.
was sind denn heute die echten Alternativen zum Diesel ? Real - nicht auf dem Papier?
Der Sinn der Abgasgrenzwerte ist aber nun mal nicht, das diese nur innerhalb 1180 Sekunden auf der Rolle eingehalten werden 🙄