Porträt: Mit dem Lambo durch das nächtliche Tokio
Strass, Gold und ein Abschlepphaken wie vom Juwelier
Rennstrecken sind langweilig und die Straßen von Tokio meist verstopft. Deshalb fährt Shinichi Morohoshi im Morgengrauen mit Lambo und Vollgas durch Japans Hauptstadt.
Tokio - Er besitzt drei Lamborghini, verdient sein Geld mit nicht näher definiertem "Business" und gibt sich wie der nächtliche König von Tokio. Shinichi Morohoshi ist so etwas wie ein Paradiesvogel in der High Society der japanischen Hauptstadt. Und ein Nachtschattengewächs, das erst nach Sonnenuntergang so richtig aufblüht.
Zum 33. Geburtstag der erste Lambo
Im Alter von 17 Jahren hat Morohoshi seinen ersten Lamborghini gesehen. Damals versprach er sich selbst: "So einen muss ich auch haben. Koste es was es wolle". Er hielt Wort. Zunächst musste er seinen Führerschein allerdings mit einem gewöhnlichen Toyota machen und 16 Jahre warten. Dann endlich hat das Geld gereicht, und zwar für einen Lamborghini Diablo.
Mag ja sein, dass tagsüber der Tenno im Kaiserpalast ein bisschen mehr Eindruck schindet und der Bürgermeister mehr Macht hat. Doch nachts gehört die Millionen-Metropole Menschen wie ihm. Dann holt der „Business-Mann“ einen seiner Lambos aus der Garage und startet zum Schaulaufen. Auf den Neon-Boulevards in Roppongi oder Kabukicho, über die bunt beleuchtete Rainbow-Bridge oder über den aufgeständerten Autobahn-Ring, der die japanische Hauptstadt umgibt.Man darf sich nur nicht erwischen lassen
Rennstrecken sind ihm für seine Sportwagen zu langweilig. Und tagsüber hat ein Lamborghini auf den Straßen einer Stadt wie Tokio nichts zu suchen, sagt Morohoshi. Aber kurz vor dem Morgengrauen, wenn selbst der Ameisenhaufen Tokio ein wenig zur Ruhe kommt, da blüht Morohoshi auf.
Meterlange Spuren verbrannten Gummis an den Ampeln, das Dröhnen des Zwölfzylinders in den vielspurigen Straßenspiralen und die rasenden Lichtblitze zeugen davon, wie viel Spaß Morohoshi mit seinen Autos in einer Stadt wie Tokio hat. „Wer sagt denn, dass man einen Lamborghini hier nicht ausfahren kann?“ fragt er. „Man muss nur spät genug starten und darf sich nicht erwischen lassen.“ Ihn jedenfalls habe bislang noch keiner angehalten.
Am Motor seines gelben Aventador hat Morohoshi nichts machen lassen. Die umgerechnet rund 100.000 Euro, die er seinem Tuner für dieses Auto überwiesen hat, waren ausschließlich für optische Verschönerungen: goldene Zierleisten, messerscharfe Flaps und Finnen, zwei Dutzend LED-Spots für den Unterboden, strassbesetzte Schriftzüge und ein Abschlepphaken, der aussieht wie vom Juwelier: „Diesen Geschmack muss man sich schon etwas kosten lassen,“ sagt Morohoshi.Ein Selfie mit Lambo-Chef Winkelmann
Stolz präsentiert der Lambo-Fan Selfies mit dem gerade abgelösten Firmenchef Stephan Winkelmann. Zwar versucht die italienische Automarke nach außen hin alles, um ihren halbseidenen Ruf endlich abzuschütteln. Doch wenn es ums Geld geht, wird das Image zur Nebensache. Dann posiert die Führungsspitze gern fürs Foto mit den Stammkunden – egal, wo und wie die zu ihrem Geld gekommen sind.
Wenn Morohoshi seinen Lamborghini Aventador mit 6.000 Touren im ersten Gang durch die nächtliche Stadt fährt, dann schlägt Feuer aus den Endrohren und selbst drei Straßen weiter wackeln die Wände. Was andere Leute davon halten? Das ist ihm herzlich egal. Im Gegenteil. Sollte es etwas Schlechtes sein, dann schmeichelt es ihm sogar. Denn der Japaner liebt sein Image als böser Bube.
Womit er das Geld für seine Traumwagen verdient? Mit „diversen Geschäften“, sagt er. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, sollte sich die Videos anschauen, die über ihn im Internet kursieren. Und wenn man dann noch die Reaktionen sieht, die er und sein Lamborghini nachts in den Vergnügungsvierteln von Tokio auslösen, dann hat jeder schnell seine eigenen Bilder von Morohoshis „Business“ im Kopf.Mit Tagesanbruch verschwindet der Bad Guy
Doch auch wenn der Japaner bei Dunkelheit gerne den bösen Buben mimt, mit seinem Mafia-Image kokettiert und mit Vollgas durch Tokios Straßen ballert, ist er im Grunde ein herzensguter Kerl. Nicht nur, weil er für die Zigaretten aus dem mit Edelsteinen besetzten Etui sogar einen portablen Aschenbecher dabei hat und sein Händedruck so sanft und salbungsvoll ist wie bei einem Shinto-Priester.
Sondern vor allem deshalb, weil mit der Dunkelheit über Tokio auch der düstere Charakter des Bad Guys verschwindet. Dann gibt Morohoshi den halbwegs seriösen Geschäftsmann, lässt sich von den unterschiedlichsten Firmen und Organisationen für PR vor den Karren spannen und holt einen vergleichsweise unauffälligen Rolls-Royce in dezentem Schwarz aus der Garage. Hier nimmt er sogar als Passagier auf dem Rücksitz Platz. Denn: „Tagsüber ist Tokio für Autofahrer die Hölle".
Quelle: spotpress
So oft irgendwelche Andeutungen...
Wieso schreibt man denn nicht einfach wie er sein Geld verdient...
Werden wohl im Rotlichtmilieu verankert sein...
Schade, dass man solchen Assis hier eine Bühne bietet. Na klar die Rennstrecke ist langweilig, weil man dort keine Menschen gefährden kann (vielleicht kann er auch einfach nicht fahren?). Und dass der Mann jeden Morgen Tausende Leute aus dem Schlaf aufweckt, die hart arbeiten müssen, daran hat der Herr auch noch nicht gedacht 🙄
Für ihn gibts danach ja auch keine harte Schicht sondern erst mal ein leckeres Champagnerfrühstück.
Ich könnte wirklich kotzen, bei solchen Leuten, die meinen sie müssten mit ihrer Karre nachts alle aufwecken.
Aber er ist ja ein "herzensguter Kerl"...na klar. Genauso herzensgut wie alle Zuhälter und dubiosen Geschäftemacher.
Zu tun als wäre nächtliches Rasen in der Stadt ein Kavaliersdelikt... Bis er dann einen schlaflosen Rentner oder ein kreuzendes Taxi über den Haufen fährt
Super, und demnächst kommt dann die M-T-Serie Berlins "Jung-Unternehmer" und ihre Kudamm-Rennen im Asi-AMG...😕
Ein Foto vom brennenden Lamborghini in Tokios Innenstadt hätte mir gereicht! 😆
Ich verstehe die subtile Lobhuddelei des Artikels auch nicht. Der Redaktion sollte bewusst sein, dass man im letzten Jahr die Folgen solchen Verhaltens unter anderem in Köln und Berlin wunderbar sehen konnte.
Ich glaube es ist eine Kombination aus nicht fahren können und dort niemanden zum Angeben zu haben. Wer sich einen knallgelben Lambo holt will damit nur aufsehen erregen. Er hätte ja auch einen Mattschwarzen ohne vergoldete Zierleisten nehmen können, der fällt aber Nachts nicht auf. Er hätte auch einen Aston Martin, Noble M600 oder einen Nissan GTR zum heizen nehmen können. Die Kisten haben ja noch understatement für ihre Performance - der Lambo ist für solche Leute nur zum protzen da. Merkt man auch an dem Rolls, eine S-Klasse ggf in Maybachausführung wäre auchnicht so auffällig. Der Mann hat einfach Komplexe und während seine Business eben nicht ist worauf man stolz sein kann muss man halt auf diese Art und Weise sich irgendwie darstellen. Ist auch schade das solchen Leuten eine Plattform gegeben wird. Zumal es das Image von Lambos oder eher derren Besitzer noch weiter nach untrn zieht.
Wer hier zwei Mittelklassewagen mit dem Slogan "einer zum Rasen (> 300 PS) - einer zum Reisen (nur 250 PS)" vorstellt, der darf doch auch einen nächtlichen Lambofahrer als Held hinstellen. Man wäre eben gerne selbst so. Wer hat nicht mal davon geträumt morgens mit dem V12 den nervigen Nachbarn aus dem Bett zu holen?
Zugegeben, die meisten sind mit 25 drüber weg... aber manche... bleiben in ihrer Entwicklung stehen. Da hilft alles Geld nichts. 😎
MIT VERLAUB und ohne jeden NEID, der Mann hat zuviel Geld und gefährdet
alle Leute,die sich des Nachts Ihr Geld verdienen müssen. Hier in Berlin hat
man gut sehen können, welche Kräfte bei diesen Assi-Rennen freigesetzt
werden. Da sterben dann UNSCHULDIGE, die sich richtig verhalten haben,
weil es Ihre Autos einfach zerreisst..................
Derartige Nachrichten bestärken diese Raser noch in Ihrem tun. Mobile.de
hier vertreten durch MT, sollte Dies nicht unterstützen.................
Soll der Artikel irgendeine Bewunderung auslösen ? Für mich sind das nur Deppen, die nachts mit ihren Proll-Kisten der schlafenden Bevölkerung auf den Sack gehen.
Glaub mir, die schlafen nicht. Tokyo ist eine Metropole wie New York, in diesen Städten ist Nachts immernoch mehr los als bei uns in D in fast alle Städten Tagsüber. Das Problem ist, er kriegt Bewunderung und sein Rasen ist nur um nochmehr Aufmerksamkeit zu kriegen falls jemand bei den bunten Lichtern den gelben Lambo nicht sofort gesehen hat.
Aha .. Diplom-Psychologe? Ich würde mir auch ein gold-gelbes Auto holen, wenn es davon mehr am Markt gäbe. Ich muss damit nicht angeben oder auffallen, aber ich möchte keinen hässlichen fahrenden Trauerkloß.
Allerdings meint "Die Gesellschaft" ja öfters mal dem Einzelnen vorschreiben zu müssen, wie er sein Leben zu leben hat, um ja nicht anzuecken oder auszuscheren. Auf die Auffälligkeit seines Autos bezogen.
Ich hab nicht behauptet das ein gelbes Auto zum protzen taugt. Ich würde mir wohl als nächsten auch einen leuchtend Blauen holen. Ein gelber Lambo ist aber wohl was anderes. Den stell ich mir entweder als Kunstobjekt in die gläserne Garage oder ich fahr damit mit quitschenden Reifen protzend durch die Gegend. Einzige Steigerung ein roter Ferrari. Ein gelber Golf (wie zB der 7er jetzt als FL) taugt mal überhaupt nicht zum protzen sondern hellt die Landschaft an schwarzgrauen Firmenkombis auf. Auch ein gelber Megane RS ist wohl keine protzkiste sondern soll die sportlichkeit des Fahrzeugs unterstreichen - diese Fahrzeuge fahren aber ohnehin zumeist um die Nordschleife rum. Ein gelber Lambo in der Innenstadt ist allerdings nichts anderes als rumgeprolle. Hab komischerweise auch noch nie einen gesehen der Innerorts nicht die Sau rauslässt aber dann auf der BAB mit 90 rechts fährt damit der verballerte Sprit in der Stadt auf der BAB wieder eingespart wird. Als Frankfurter kenne ich diese Buden zu genüge, das ganze Umland (von Kronberg, Königstein und Bad Homburg über Wiesbaden bis Mannheim kommen die alle regelmäßig her um am liebsten vor den Uni-Campi die Sau rauszulassen - und locken dann noch gerne ein paar Offenbacher 5. Hand R8 dazu an die es ihm gleich tun. Ist ein wirklich armseeliges spektakel und zum Glück passiert hier nicht so oft sowas wie in Berlin ...
@güldba3er
Dein Wunsch nach einem "Gelben Auto" schwindet im Sommer sehr schnell
wenn Miriaden von Insekten Dein gelbes Auto (mitVerlaub) zuscheissen.
Diese Erfahrung stammt von 1972,als ich einen"Daytonagelben"FORD
ESCORT "SPORT" kaufte. (Ehrlich, nie wieder auffällige Farben)
Fast schon eine Heroisierung von Straftaten. Chapeau Motor-Talk. What comes next?