Opel und VW betroffen: Keine Motorblöcke von Neue Halberg Guss
Streit um Neue Halberg Guss spitzt sich zu - Runder Tisch abgelehnt
Der Zulieferer Neue Halberg Guss wird seit drei Wochen bestreikt, die Autoindustrie bekommt keine Motorblöcke mehr geliefert. Das Angebot zu einem Runden Tisch schlägt die Gewerkschaft aus.
Leipzig/Saarbrücken- Der heftige Streit zwischen dem Autozulieferer Neue Halberg Guss (NHG) und der IG Metall eskaliert weiter - mit möglicherweise empfindlichen Folgen für die bedrohten Werke in Leipzig und Saarbrücken. Die Gewerkschaft habe die Einladung für diesen Mittwoch zu einem Runden Tisch über die Zukunft der Standorte ausgeschlagen, sagte der Geschäftsführer der NHG, Barbaros Arslan, der Deutschen Presse-Agentur. Dagegen hätten wichtige Kunden aus der Autoindustrie, die noch mehr ausbleibende Lieferungen etwa von Motorblöcken fürchten, ihr Kommen zugesagt.
Opel und VW bekommen Streik zu spüren
Das Unternehmen stellt vor allem Motorblöcke und Antriebswellen für Autos und Lastwagen her. Sowohl Opel als auch Volkswagen gehören zu den Kunden. Streiks der Beschäftigten haben die beiden Fabriken in Leipzig und Saarbrücker lahmgelegt. Kunden bestätigten bereits Lieferausfälle. Bei dem Konflikt geht es vor allem um die geplante Schließung des Standorts Leipzig mit 700 Beschäftigten Ende 2019. Die Gewerkschaft verlangt höhere Abfindungen und eine Qualifizierungsgesellschaft. Die NHG gehört seit Januar zur Prevent-Gruppe, die sich mit Volkswagen immer wieder erbittert um Lieferkonditionen gestritten hat.
"Wir haben den 21. Streiktag in Leipzig", kritisierte Arslan. Die Gewerkschaft nehme ihre Verantwortung jedoch nicht wahr. Sie verweigere Gespräche über realistische Konditionen für einen Sozialtarifvertrag. "Wir versuchen, den Dialog mit der IG Metall zu führen. Bisher hatten wir aber keine Chance."
Die Gewerkschaft erklärte dagegen, dass sie weiterhin einen offiziellen Termin für eine Tarifverhandlung erwarte. "Wir befinden uns nicht im Bereich der Schlichtung, wir reden nicht über Mediation", betonte der Leipziger IG-Metall-Sprecher Bernd Kruppa. "Es geht um eine Tarifforderung. Darüber muss formell verhandelt werden." Ein Runder Tisch sei nicht der Ort dafür.
Streiks müssen aufhören, damit Kunden nicht abspringen
In Saarbrücken, wo 1.500 Jobs angesiedelt sind, könnte bis Ende 2019 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden. Voraussetzung dafür ist laut NHG, dass die Streiks an beiden Standorten aufhörten und die Kunden keine weiteren Bestellungen strichen. Sonst könnten auch in Saarbrücken größere Streichungen oder gar das Aus drohen.
Von dem Runden Tisch, zu dem die NHG eingeladen hat, erwartet sich Geschäftsführer Arslan unter anderem mehr Verständnis bei der Belegschaft. "Wir wollen bei dem Runden Tisch klar darlegen, welche Folgen der laufende Streik für die Werke auch der Kunden hat. Niemand hat viele Motorblöcke auf Lager", sagte Arslan. Opel hatte beispielsweise im Werk Eisenach für Juli geplante Schließungstage in den Juni vorgezogen.
Die IG Metall habe auch den Einsatz eines Schlichters in dem Konflikt verweigert und blockiere mit dem Streik "rechtswidrig" die Fertigung bei NHG, sagte Arslan. "Das macht uns fassungslos." Sie habe - bevor die Geschäftsführung die Mitarbeiter umfassend über den Sanierungskurs informieren konnte - am 1. Juni schon eine Vorlage zur Urabstimmung über den Streik auf dem Tisch gehabt. Arslan wirft den regionalen Gewerkschaftern "persönliche Profilierung" als Motiv des Konfrontationskurses vor. Der Eigentümer Prevent stehe aber trotz aller Probleme zu seinem Engagement bei der NHG: "Wir sind gekommen, um zu bleiben."
Und wieder mal die Prevent Gruppe. Die osteuropäische Mafia kriegt nicht genug. Wäre mal Zeit für alle Hersteller auf andere Zulieferer auszuweichen. Da können Chinesen in drei Monaten ein Werk errichten. Dann geht den Hastors ganz schnell das Licht aus.
Also ich kann nur von meiner täglichen Arbeit berichten, Gussteile aktuell nicht unter 9 Monaten Lieferzeit.
Und das rettet dann die Arbeitsplätze, was ja der offizielle Grund für diese Aktion der Gewerkschaft ist!?
Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis immer mehr Motorenfertigungen schließen oder auf "Elektromotoren-Wickeln" umstellen müssen.
Richtig, deswegen sollte Die Gewerkschaft nicht noch mehr provozieren. Wie ja bereits angedroht könnte das sonst nämlich auch das größere Werk sofort betreffen. Die übertreiben es seit geraumer Zeit mit Streiks. Ob nun saftschubsen, Die Bahn oder der rest der deutschen Flughäfen. Ob nun Zulieferer oder Autohersteller direkt. Es wird zu viel und der Standort Deutschland immer weniger attraktiv
Die Arbeitgeberseite ist an dieser Streikbereitschaft allerdings auch zu einem nicht unerheblichen Teil selbst schuld. Oft wird von dort nämlich der den jeweiligen Streik auslösende Grund geliefert, so wie auch in dem hier diskutierten Fall.
Auch Elektromotoren sind auf Guss-Gehäuse angewiesen. Offenbar will Prevent nicht mit irgendwem zusammenarbeiten...
...und offenbar will die Gewerkschaft nicht mit Prevent zusammenarbeiten...
Ich denke, dass da von beiden Seiten was kommen muss. Es nützt ja nichts, wenn die Gewerkschaft sich an Begrifflichkeiten hochzieht.
..nix Osteuropa,
in Südeuropa (Bosnien & Hercegowina) sind die Ansässig.
Meinetwege auch "Balkan".. 😊
Tja, sowas kommt dann schon mal vor, wenn mann sich mit großen Unternehmen
anlegt.
Am Ende gewinnt Goliath immer...ist einfach so.
Vlt. sollte sich die Prevent Gruppe mal eine andere Taktik ausdenken..