Versicherer gegen Autoindustrie: Treuhänder soll Unfalldaten hüten
Streit um Zugriff auf Unfalldaten
Vernetzte Autos speichern Daten, die bei der Aufklärung von Unfällen helfen könnten. Bisher liegen die beim Hersteller. Ein Versicherer fordert eine neue Verwaltung.
Unterschließheim - Autounfälle werden zum Streitthema zwischen der Allianz und der Autoindustrie: Europas größer Versicherer will verhindern, dass die Hersteller allein über den Zugriff auf Unfalldaten moderner vernetzter Fahrzeuge entscheiden. Deswegen fordert das Unternehmen die Einsetzung eines unabhängigen Treuhänders, bei dem die Daten gespeichert werden sollen.
Ansonsten fürchtet die Allianz wirtschaftliche Nachteile und eine Erschwerung ihrer Arbeit. Kein „Interessenträger" dürfe ausschließlichen Zugang zu diesen Daten haben, forderte Joachim Müller, Chef der Allianz Versicherungs-AG, am Samstag. Ein Treuhänder soll nach den Vorstellungen des Versicherungskonzerns kein eigenes wirtschaftliches Interesse an Unfalldaten haben.
Quelle: dpa
Den Autoherstellern geht es um die Verbesserung der Fahrzeuge beim Auslesen dieser Daten. Dem Versicherer nur darum, dass er nicht zahlen braucht, wenn es sich dadurch beweisen lässt, dass der Unfall hätte vermieden werden können.
Die Daten gehören zuerst dem User, sprich Fahrer. Und erst wenn der sagt, ich will...., dann können beide darauf zugreifen. Nennt sich informelle Selbstbestimmung und ist gesetzlich geregelt.
Die Autoindustrie verdreht hier hervorragend die Kausalkette.
Cool, ich wusste gar nicht, dass Versicherer nicht zahlen müssen, wenn ein Unfall hätte vermieden werden können..
You made my day!
--Ansonsten fürchtet die Allianz wirtschaftliche Nachteile und eine Erschwerung ihrer Arbeit.--
selten hat sich eine organisation unabsichtlich so geoutet, es geht also um nichts anderes als illegal daten zu sammeln. zu horten und zu mißbrauchen.
Ich bin dagegen 😊 selbst wenn ich absolut unschuldig wäre, würde ich mind. 50% Teilschuld bekommen, wenn rauskommt, dass ich mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war und deshalb nicht frühzeitig genug bremsen konnte oder weil meine Bremsflüssigkeit z.B. 7 Jahre alt ist und wegen 2 mal Betätigen fast kocht, so dass die Bremse erst gar nicht mehr funktioniert. Das möchte ich alles für mich behalten.
Daher sollen die Daten lieber geheim bleiben. Besser wäre es, sie würden gar nicht gesammelt. Wieso? Denn, wenn Allianz mich um Erlaubnis bittet, damit sie in die Daten reinschauen kann und ich nicht zustimme, wird sie eine Zahlung vermutlich auch verweigern wollen bzw. das gerichtig so durchsetzen können.
Eine Versicherung kann sich damit auch herausreden und es der anderen aufladen
weil deren Versicherte der Unfallverursacher ist und das erst durch Zusatzdaten so klar wurde.
Insofern kein Grund patzig zu werden,
maximal könnte man behaupten das kürzt sich weg
weil sich das Phänomen auf alle Versicherungen gleich verteilt.
Aber dann gibt es immer noch die Fälle mit Regressanspruch
und dass Regress zusteht kann auch manchmal nur durch Zusatzinformationen (Fahrzeugdatenauswertung) ersichtlich werden.
Kurz und knapp auf den Punkt gebracht, Danke!
100% d'accord!
Bitte die ursprünglich getroffene Aussage beachten und dagegen dann meine Aussage dazu, immerhin hast du ja die Lösung selber noch gegeben,.. Also kein Grund für irgendwelche Schlaubischlumpf-Kommentare, immer locker durch die Hose atmen bei dem Wetter. 😎
Die ursprüngliche Aussage war aber bereits richtig. Eine Teil- oder Vollkaskoversicherung kann die Haftung für einen Kaskoschaden bei grober Fahrlässigkeit teilweise oder auch ganz ablehnen.
Zum (vermeintlichen) Nachweis der groben Fahrlässigkeit eignen sich die Fahrzeugdaten ideal.
Ich bin auch der Meinung, dass die Daten dem Eigentümer gehören und sowohl Fahrzeug- als auch Versicherungsindustrie nur auf schriftlicher Einwilligung hin Zugang gewährt werden soll.
Von daher ist das Ansinnen der Allianz eine absolute Frechheit.
Nein, im Kern war sie es nicht, bei der groben Fahrlässigkeit geht es um Verschulden, nicht um die Verwirklichung. Kein Versicherer prüft ob sich der Unfall hätte vermeiden lassen können, sondern ob der Verursacher bei Eintritt und Verursachung die nötige Sorgfalt ausser Acht gelassen hat.
du faselst, es geht denen darum sich um das zu drücken wofür sie bezahlt werden.
und bitte nicht hellsehen weshalb versicherungen etwas tun oder nach deiner vermutunng nicht.
grundsätzlich nur um sich vor zahlungen zu drücken und sonstige sachen die eigentlich garnicht ihre aufgabe ist aber illegal geld einbringt.
Fragt sich wer hier faselt, am besten setzt dir aber bitte den Aluhut wieder ab..dein letzter Satz ist ja zum Fremdschämen.. Bin raus, bei so einem gequirlten Schiss ist Hopfen und Malz verloren..
Er hat sich vielleicht etwas unglücklich ausgedruckt , den Kern der Aussage kann ich aber grundsätzlich so unterschreiben . Die Versicherungen suchen inzwischen den kleinsten Haar in der Suppe um sich vor Zahlungen zu drucken , oder zumindest der Gegenseite die Teilschuld aufs Auge zu drucken . Hat die Versicherung zb Zugriff auf die Daten , wird die , zb bei Vorfahrt Missachtung die Daten von den zweiten Fahrzeuge , wo der Fahrer eigentlich unschuldig ist , anschauen . Und je , da steht die Geschwindigkeit von z.b 51 km/h statt 50 km/h ... Und Zack , schon hast Du Teilschuld am Hals . Versicherungen sind nur nett und freundlich bei Vertragsabschluss... Wenn Du die erstmal brauchst , bist Du verraten und verlassen .
Mich wundert das Ansinnen der Allianz nicht.
Autos sind zu fahrenden Computern mutiert und dass die gespeicherten Daten früher oder später Begehrlichkeiten wecken, ist nur eine logische Folge. Ich hoffe nur, dass dieser Forderung nicht entsprochen wird.
Ich finde es höchst problematisch, dass Autos inzwischen wahre Daten-Staubsauger sind - überspitzt gesagt sind es eigentlich fahrende Abhör-Wanzen. Bei Autos scheint es fast so, als dass für die Daten-Sammelwut keinerlei Regeln gelten. Man kann dieser Datenerhebung noch nicht einmal widersprechen - eigentlich ist das skandalös.
Ich bin mir sicher, dass mindestens 99% aller Autobesitzer gar nicht wissen, was ihr Auto so alles speichert und pausenlos an den Hersteller übermittelt. Für BMW ein kleiner Auszug aus der eigentlich noch viel längeren Liste:
- erreichte Maximaldrehzahl des Motors inkl. jeweiligem Kilometerstand
- Anzahl der Fahrstrecken gestaffelt nach: bis 5, bis 20, bis 100 und über 100 Kilometer
- wie lange wurde welcher Modus des Getriebes genutzt
- Namen, Adressen, Telefonnummern, eMail-Adressen und Bilder der Handy-Kontakte
- die letzten Ziele im Navi
- Beschleunigung, Geschwindigkeit, Gas- und Bremspedalstellung vor einem Unfall mit Airbagauslösung
- Betriebsstunden der Fahrzeugbeleuchtung (nach Lichtquellen getrennt)
- Zahl der Sitzverstellungen (Fahrerwechsel)
- Anzahl der eingelegten Medien des CD-Players
- Zahl der elektronischen Gurtstraffungen. z. B. bei starken Bremsungen
Bei den i-Modellen (i3/i8) kommt noch hinzu - und vor allem werden dort die meisten Daten auch noch automatisch bei jedem Parkvorgang direkt an BMW übertragen:
- die letzten 100 Abstellpositionen des Autos
- die Position der 16 letzten Ladestationen
- Inhalt des Fehlerspeichers
- Ladezustand und Zelltemperatur der Antriebsbatterie
- Intermodale Verbindungspunkte (Wo Umstieg auf ein anderes Verkehrsmittel)
- Fahrmodus
- Einsatzdaten Range Extender
- aktuelle Parkposition
- Batterieladezustand, Ladestrombegrenzung, Prognose Restlebensdauer Batterie
- Status Türen und Fenster (offen/geschlossen)
- Status Beleuchtung
Es ist schlimm genug, dass ich als Autobesitzer nicht beeinflussen kann, dass das Auto sowas macht. Zugestimmt habe ich dieser Datenerhebung zumindest nicht.
Und das soll nun auch alles für Versicherungen einsehbar sein? Ich glaube ich spinne....
Noch unverständlicher ist für mich, dass sich Leute freiwillig für Telematik-Tarife von Versicherungen entscheiden und sich freiwillig eine Daten-Box ins Auto bauen lassen, um 3 oder 5% Prämie zu sparen.