EU plant strengere Schadstoff-Grenzwerte ab 2021
Strengere Grenzwerte, mehr Ladestationen
Europa hat Angst vor China und will der Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen. Strengere Abgas-Grenzwerte ab 2021 und Förderung für Ladesäulen sollen helfen.
Brüssel - Die Abgas-Grenzwerte sollen nach dem Willen der EU verschärft werden. Um den Absatz von Elektro- und Brennstoffzellenautos in Europa zu fördern, soll es zudem finanzielle Hilfen für Ladestationen geben. Das kündigte Vizekommissionspräsident Maros Sefcovic im Vorfeld der Hannover Messe in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa an.
Genaue Zahlen nannte Sefcovic noch nicht, die neuen Schadstoff-Grenzwerte sollten aber "ehrgeizig" sein und ab dem Jahr 2021 gelten. "17 Prozent der Klimagase der EU stammen aus dem Straßenverkehr, und jährlich sterben 450.000 Europäer vorzeitig wegen schlechter Luft", sagte der Slowake. Unabhängig davon sei es "für die Autoindustrie und für Europa sehr wichtig, dass hier die besten Autos der Welt gebaut werden - die saubersten, sichersten und effizientesten."
1,5 Milliarden für die nötigsten Ladesäulen
"Wir müssen sicherstellen, dass der Anteil schadstofffreier Autos Schritt für Schritt wächst und bis 2030 einen erheblichen Teil der Flotte ausmacht", sagte Sefcovic, der in der EU-Kommission für Energiefragen zuständig ist.
Die Förderung zum Ausbau der Ladeinfrastruktur soll schon früher starten. "Die Lösungsvorschläge müssen wir schon dieses Jahr machen", meinte Sefcovic. Erwogen werde eine Finanzierung mit Hilfe der Europäischen Investitionsbank und mit EU-Einnahmen aus dem Emissionshandel. Die nötigste Infrastruktur an alternativen "Tankstellen" entlang der großen transeuropäischen Strecken würde nach seinen Worten rund 1,5 Milliarden Euro kosten. "Das ist kein unerschwinglicher Betrag."Ausbau der Infrastruktur für automatisiertes Fahren
Angesichts der großen Fortschritte Chinas bei E-Fahrzeugen müsse die europäische Autoindustrie ihre Spitzenstellung behaupten. Auch gelte es, nach dem VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte das Vertrauen der Kunden wieder zu gewinnen. "Wir wollen emissionsfreie Autos voranbringen, dann wird diese Diskussion beendet", sagte Sefcovic.
Gleichzeitig will er in Europa die nötige Technik für automatisierten Verkehr und vernetzte Autos aufbauen. "Wir wären damit der erste Kontinent, der die Infrastruktur für zwei zentrale Projekte hätte: alternative Antriebe und selbstfahrende und vernetzte Autos. Damit wären wir auf gutem Weg, im Autobau eine Supermacht zu bleiben." Sein Maßnahmenbündel zum umweltfreundlichen Verkehr will er Ende Mai präsentieren. Sonntag und Montag besucht Sefcovic die Hannover Messe.
Hier weiterlesen: Ausbau von Schnellladesäulen weit hinter dem Plan
Quelle: dpa
Ist doch ganz einfach.
Jeden Autohersteller dazu verdonnern, wenn pro 10 abgesetzte Fahrzeuge, die mit einem Öl basierenden Krafstoff betrieben werden, muss er eine Ladestation stellen lassen.
Und schnell wird jeder Hersteller sein Fokus auf E-Mobilität erhöhen, da die Marche hier deutlich größer ausfällt.
Eventuell noch eine Sonderregelung für Hybride, die eine deutlich bessere Alternative aktuell für Pendler darstellt als reine E-Autos.
2 fliegen mit einer Klappe.
Ladestationen werden kosten neutral für den Staat gestellt und E-Mobilität wird massive vorangetrieben.
Mögliche Nachteile: Alles wird für den Endverbraucher teurer, da die Konzerne die kosten der Ladestationen einfach an uns weiter geben 😆
"schadstoffrei", wovon träumt der nachts?
Ansonsten hört es sich vernünftig an.
Der Ansatz die sozial schwächeren die Zeche zahlen zu lassen, die sich kein neues Super Duper Bling Bling Auto leisten können, vielleicht nur einen Panda, finde ich aber nicht sinnvoll. Damit meine ich das Verteuern der gängigen Technik über Grenzwerte, oder gar Fahrverbote, wodurch diese Fahrz. nicht billiger werden, bzw. deren Brauchbarkeit eingeschränkt wird.
Das Bestreben sollte vernünftigerweise eine alternative Technik sein die gut ist(!). Nicht sinnvoll ist das madig machen der herkömmlichen Technik, weil die neue Technik unterlegen ist. Das ist ungeschickt. Man könnte es als altes EWG Gedankegut bezeichnen (Milchsee, Butterberg...). Wer würde hier noch groß gegen E-Technik sein, wenn die Technik aureichend ausgereift wäre und wirklich die Bedürfnisse erfüllen würde?
Ich bin für praxistaugliche Elektroautos. Manchmal ist es, um in absehbarer Zeit ein Ziel zu ereichen, sinnvoll einfach mal Nägel mit Köpfen zu machen, z.B. Akku-Wechselstationen in einer Großstadt. Gleich ins Ziel springen klappt halt nicht, man muß den Weg dahin schon gehen wollen....
Ich vermisse noch das Wort BEZAHLBAR.
Ansonsten hindert doch niemand die Autoindustrie dran genau das zu tun.
Aber halt, zu erst müssen die Altbestände "politisch Entwertet" werden um den Deutschen Michel zum Kauf zu Drängen. Schließlich will man da kein Risiko eingehen.
allerdings, ich vermisse das auch.
Das Wort "bezahlbar" regelt Draghi über Helicopter Geld. Cool, was den ganzen Wahnsinnigen so alles einfällt.
Lieber die Autos so bauen, dass sie auch unter widrigeren Umständen auch nach Jahren noch ungefähr soviel Reichweite wie ein Benziner haben und genauso schnell von 0->100% geladen werden können!
Dann muss man nicht soviel Geld und Platz für Ladesäulen verschwenden, die dann aus Kostengründen immernoch zu wenige sein werden! (siehe auch die vielerorts lückenhafte Straßenbeleuchtung)
notting
Und letzten Endes hoffen (fast) alle das alles beim alten bleibt. Diese verdammte Technik wird bald alle schönen Klassiker komplett von der Straße verdonnern. Und Werkstattbesuche unbezahlbar machen.
Ich fahre gern mein Auto aus den 90ern und werde das so lang wie nur möglich tun! Kein Mensch brauch selbstfahrende Autos.....
Richtig. Wer das will soll Bus und Bahn oder Taxi fahren.
Zitate aus dem Artikel:
"Wir müssen sicherstellen, dass der Anteil schadstofffreier Autos Schritt für Schritt wächst und bis 2030 einen erheblichen Teil der Flotte ausmacht"
"Die Lösungsvorschläge müssen wir schon dieses Jahr machen"
Die nötigste Infrastruktur an alternativen "Tankstellen" entlang der großen transeuropäischen Strecken würde nach seinen Worten rund 1,5 Milliarden Euro kosten.
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Was ist "ein erheblicher Teil"? 5%, 20%, 70%? Was wird damit aus dem in vorauseilendem Gehorsam von grün-deutschen Weltrettern geforderten Verbrennerverbot bis 2030?
Warum muss man Lösungsvorschläge schon dieses Jahr machen? Ist es irgendwo gesetzlich festgeschrieben, dass ausschließlich E-Antriebe als alternative Antriebe angesehen und gefördert werden?
Was sind 1,5 Milliarden? Das ist noch nicht mal der Tropfen auf den heißen Stein. Dieser Betrag darf ruhig mit dem Faktor 10 bis 30 multipliziert werden, um auch nur in die Nähe einer einigermaßen brauchbaren Grundversorgung zu kommen.
Gruß
electroman
Was erwartest Du von solchen EU-Beamten?
Erstens, wieder mal muss einem die kalte Kotze hochkommen, weil die Regelungen nur dem Absatz wegen verschärft werden sollen, aber dieses Mal nicht nur, um hohen Profit, sondern auch eine Ideologie durchzusetzen. Die Leute wollen in der Europäischen Union wollen eben ihren Kopf durchsetzen. Und weil viele Menschen in der westlichen Welt von E-Mobilität nichts wissen wollen, setzt die EU also die Daumemschrauben an. Frei nach dem Motto: "Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt". Ganz grosse Klasse.
Zweitens: Wer sagt, dass es die EU 2021 dann überhaupt noch gibt?
Eben! 😉
Ein Wahlsieg von LePen oder Mélenchon in Frankreich wäre ein guter Anfang!
😆
Aber auch diese Medaille hätte zwei Seiten...
Wenn wir die EU nicht hätten. 🙁
Immer strengere Auflagen und Richtlinien zum Wohle der Bürger, die diese Zeche natürlich selbst bezahlen sollen, während sich die Abgeordneten selbst die Taschen vollstopfen.
Ziel aller Umweltauflagen ist es natürlich die Wirtschaft mit allen Mitteln anzukurbeln, den Bürgern den Kauf der allerneusten Autotechnik auszuzwingen und die freie Mobilität mit preisgünstigen Fahrzeugen zu verhindern. Das Diesel-Fahrverbot im Stadtbereich ist vermutlich nur ein Anfang.
Für den Bau neuer Stromtrassen sind jetzt schon wieder über 100 Mrd. € im Gespräch, wer diese Zeche zahlt, dürfte zumindest in D klar sein.