Quartalszahlen: Gewinneinbruch bei Ford
Streusalz wird für Ford zur Gewinnbremse
Kein Glück für die US-Autobranche: Nach GM muss auch Ford viel Geld für Rückrufe einplanen. Positiv für Alan Mulally: Das Europa-Geschäft erholt sich.
Dearborn - Wegen Aufwendungen für Gewährleistungsfälle muss der zweitgrößte US-Autobauer Ford im Auftaktquartal 2014 einen Gewinneinbruch um 39 Prozent vermelden. Der US-Konzern verdiente im Quartal 989 Millionen Dollar (714 Mio Euro).
Der Hauptmarkt von Ford liegt in Nordamerika. In zwei Rückrufen holte Ford 434.000 Escape, Fusion, C-Max und Lincoln MKZ zurück in die Werkstätten. Bei 386.000 Ford Escape bis Baujahr 2004 könne durch den Rostbefall ein Trägerrahmen brechen, hatte der Hersteller angegeben.
Dies habe zu einem Unfall geführt, die Werkstätten verstärken nun das betroffene Teil. Seit 2010 hat Ford insgesamt rund zwei Millionen Autos wegen Rostproblemen zurückgerufen. Dass sich das Problem jetzt verschärft, führen Beobachter auf den langen, harten Winter und den massiven Streusalz-Einsatz zurück.
Europa: Verluste halbiert
Dagegen entspannte sich die Lage im Europageschäft. Dank eines drastischen Sparprogramms und anziehenden Verkäufen halbierte sich der Verlust vor Steuern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 194 Millionen Dollar. Ford geht weiterhin davon aus, 2015 in Europa wieder profitabel zu sein.
Ford schließt gleich drei Fabriken in Großbritannien und Belgien, was insgesamt 6200 Jobs kostet. So sollen Überkapazitäten abgebaut und die Produktionskosten gesenkt werden. Gleichzeitig steigen die Verkäufe: Ford setzte in Europa 367.000 Fahrzeuge ab, ein Plus von 37.000 Stück. Auch der Absatz in Asien legte kräftig zu. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht auf 35,9 Milliarden Dollar.
Fields beerbt Mulally
Großes Thema bei Ford ist eher der erwartete Chefwechsel. US-Medien hatten jüngst unter Berufung auf eingeweihte Personen berichtet, dass der Manager Mark Fields die Nachfolge von Alan Mulally antreten soll. Der 68-jährige Mulally will nach früheren Plänen mindestens noch dieses Jahr an der Konzernspitze bleiben. In einer Telefonkonferenz mit Analysten sagte er nur knapp, es gebe «keine Planänderung».
Mulally führt Ford seit 2006. Der ehemalige Boeing-Manager sanierte den Traditionshersteller und bewahrte ihn damit vor dem Schicksal der Konkurrenten General Motors und Chrysler, die 2009 während der Wirtschaftskrise vom US-Steuerzahler gerettet werden mussten.
Ja, Streusalz, das nur die Autos von Ford angreift, hat bestimmt Toyota geliefert....😉
Man müßte annehmen, daß die Autohersteller im 21. Jahrhundert wissen, wie man gegen Rost vorsorgt. Immerhin war "unser" Winter nicht so ein Salz-Seuchen-Winter. Ca. 1/4 der Vorjahresmenge in Hessen.
… und es geht los.
Irgendwie scheint den Lesern bisher entgangen zu sein, dass die jüngsten der wegen Rost am Rahmen zurückgerufenen Autos inzwischen 10 Jahre alt sind…
Schön und gut, aber nach 10 Jahren sollte kein tragendes Teil durchgerostet sein.
Da hast Du wohl Recht.
Bei Autos in dem Alter (und jünger) sollten allerdings auch keine Hinterachsaufnahmen abreißen wie das beim E46 passierte.
Übrigens: Ford repariert bei dem Rückruf auch Autos kostenlos, die älter als zehn Jahre sind – bei BMW bleibt der Kunde bei Autos, die älter sind als zehn Jahre, auf den nicht unerheblichen Kosten sitzen. 😉
Einigen wir uns doch darauf, dass hier wie da nur mit Wasser gekocht wird…
Ich finde es beachtlich, dass man dort Probleme noch ernst nimmt und sogar offiziell Rückrufe wegen Rost startet.
Versuche doch mal hier einen Rostschaden bei einem 10 Jahre alten Auto zu reklamieren.
Da wirst Du entweder gleich für bekloppt erklärt und nur mit viel Glück bekommst Du von den Herstellern gnädigerweise vielleicht 20% Kulanz auf Arbeit und Materialkosten zugestanden, wenn Du entsprechend abgesichert bist.
Beim Thema Rost, waren weder BMW, noch Mercedes bei manchen Modellreihen besonders vorbildlich. Mercedes W210 E-Klasse 😆 Wer sich nicht auskennt und einen E46 aus den ersten Baujahren kauft, ist in der Tat auch gekniffen.
korrosion ist noch immer (oder schon wieder?) ein leidiges thema an aktuellen fahrzeugen.
aufwendige elektonikspielereien im innenraum sind halt verkaufsfördernder als rostschutz an verborgenen stellen.
Es geht nicht um Rost sondern darum dass das Teil entzwei bricht. Rosten kann die Karre solange und soviel sie Lust hat, nur auseinander brechen darf nichts. Das ist ein gewaltiger Unterschied! Zumindest nach US Recht. 😉
Gruss, Pete
Und genau da sieht man die schwachsinnige US Rechtsauffassung.
Wenn ein wichtiges Bauteil durch Rost geschwaecht wird ist die Gefahr das es bricht ungleich hoeher als wenn kein Rost entsteht.
Ist doch logisch, oder???
Auch hier wurden viele Mercedes W210/S210 auch noch nach 10 Jahren kostenlos nachgebessert wenn die Achsaufnahme vorne von Rost befallen war.
Also geht es hier doch um Rost!!!
Dafür gibt es in Deutschland ja den TÜV.
Sollte etwas nach 10 Jahren nicht freiwillig auseinanderbrechen, dann wird solange mit einem Schraubenzieher draufgehauen, bis es dann nachgibt und zerbrechen muss.
Ein durchrostetes Teil ist immer geschwächt und kann leichter zerbrechen, die chemisch physikalischen Eigenschaften sind bei Euch ja die gleichen.
Aber Rückrufe wegen Rost wird man hier nicht sehen.
Lieber subventionieren wir solche beneidenswerten Rückrufe o.ä. bei Euch dann über höhere Fahrzeugpreise bei uns. :-)
😕
Ford ruft zurück, weil der Rahmen der Escape Modelle der Baujahre 2001 bis 2004 im Bereich der Querlenkeraufnahmen rosten kann und es dadurch zu Brüchen kommen könnte. Was hat das mit der amerikanischen Rechtsauffassung zu tun?
Hättest Du gelesen was mein "Vorschreiber" dazu meint dann wäre Dir dieser Kommentar wohl erspart geblieben.
Also zuerst lesen, dann schreiben...
Naja, oftmals sind die Neuwagenkäufer aber auch selbst schuld. Da wird dann erst einmal 5 bis 10 Jahre gefahren, ohne weitere Konservierungsmaßnahmen einzuleiten, anstatt direkt nach dem Kauf in einem Fachbetrieb eine ordendliche Hohlraumkonvervierung machen zu lassen. Das wäre gut investiertes Geld. Gleiches gilt natürlich auch für die Käufer von Jahreswagen.