Studie: Elektroautos senken Hitze in der Stadt

Strom verbessert das städtische Klima

verfasst am Thu Mar 19 15:40:32 CET 2015

Nach einer chinesischen Studie könnten E-Autos helfen, die Temperatur in Städten zu senken. Die Stromer geben im Gegensatz zu herkömmlichen Antrieben weniger Wärme ab.

Eine chinesische Studie besagt: Führen mehr Stromer durch die Metropolen, könnte die städtische Temperatur sinken
Quelle: picture alliance / dpa

Changsha - Elektroautos heizen Städte einer Modellrechnung nach weniger auf als herkömmliche Fahrzeuge. Sie geben weniger Wärme an die Umgebung ab, dadurch verringert sich der städtische Hitzeinsel-Effekt, schreiben Canbing Li von der Hunan University im chinesischen Changsha und seine Kollegen in der Fachzeitschrift "Scientific Reports". Auf diese Weise könne der Stromverbrauch von Klimaanlagen reduziert werden.

In Peking könnte die Temperatur um ein Grad sinken

Strom aus herkömmlichen Anlagen, wie einem Kohlekraftwerk, senkt den Klimanutzen der Elektroautos
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Das Team errechnete den möglichen Effekt für Peking: Würden alle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die 2012 in der chinesischen Hauptstadt fuhren, durch Elektrofahrzeuge ersetzt, verringert sich die Sommerhitze im Durchschnitt um 0,94 Grad. Dazu tragen in der Rechnung auch die Klimaanlagen bei, da sie weniger kühlen müssen. Das spare täglich 14 Millionen Kilowattstunden Strom. Die Wissenschaftler leiten daraus eine tägliche Einsparung von fast 10.700 Tonnen Kohlendioxid ab.

Von Elektrofahrzeugen profitiere folglich sowohl das lokale Klima in der Stadt - geringere Hitze - als auch das weltweite Klima - geringerer Kohlendioxidausstoß, schreiben die Forscher. Sie betonen dies vor dem Hintergrund, dass die schnelle und umfassende Einführung von E-Mobilen umstritten ist: "Elektrofahrzeuge kosten mehr und verursachen bei ihrer Herstellung mehr Umweltverschmutzung als herkömmliche Fahrzeuge."

Schmutziger Strom für saubere Stromer

In Deutschland wurden vergangenes Jahr 35.957 Elektro- oder Hybridfahrzeuge verkauft
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Tatsächlich kam eine andere Studie im Dezember 2014 zu dem Ergebnis, dass Elektroautos schädlicher für das Klima sein können. Dies wäre der Fall, wenn der Strom für die Elektromobile in Kohle- und anderen herkömmlichen Kraftwerken erzeugt würde. Zur Verringerung der Umweltverschmutzung tragen demzufolge nur E-Fahrzeuge bei, deren Energie aus Wind-, Wasser-und Solarkraft stammt, hieß es in den "Proceedings" der US-nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS). Von den nicht erneuerbaren Energien würden nur Erdgaskraftwerke die Ökobilanz verbessern.

Obwohl die meisten Hersteller inzwischen Elektroautos im Angebot haben, bleibt ihre Verkaufszahl in Deutschland gering. Im Jahr 2014 wurden 8.522 Elektroautos neu zugelassen, wie das Kraftfahrtbundesamt im Januar mitteilte. Hinzu kamen 27.435 Hybridautos, die mit Elektro- und herkömmlichem Verbrennungsmotor angetrieben werden. Im gleichen Zeitraum waren insgesamt mehr als drei Millionen Pkw neu zugelassen worden.

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Strom aus herkömmlichen Anlagen, wie einem Kohlekraftwerk, senkt den Klimanutzen der Elektroautos
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In Deutschland wurden vergangenes Jahr 35.957 Elektro- oder Hybridfahrzeuge verkauft
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