Scania-Chef wechselt zur schwedischen Konkurrenz
Stühlerücken bei Lkw-Herstellern Volvo und Scania
Der Lkw-Hersteller Volvo bekommt einen neuen Chef. Martin Lundstedt lenkte bisher die Geschicke beim Konkurrenten Scania und wird sein neues Amt im Oktober antreten.
Göteborg - Der Chef der Volkswagen-Tochter Scania wechselt zur Konkurrenz: Martin Lundstedt übernimmt die Geschäfte beim schwedischen Lastwagenbauer Volvo. Der 47-Jährige werde sein Amt im Oktober antreten, teilte der Nutzfahrzeughersteller am Mittwoch bei der Vorstellung seiner Quartalszahlen in Göteborg mit. Lundstedt war seit 2012 Vorstandschef bei Scania gewesen.
Über den Abgang des bisherigen Volvo-Chefs Olof Persson war zwar schon seit Monaten spekuliert worden. Dass die Nachricht gerade jetzt kam - zwei Tage vor der ursprünglich geplanten Präsentation der Zahlen am Freitag -, überraschte Beobachter trotzdem. "Es muss einen Konflikt innerhalb des Unternehmens geben, sonst geschieht das nicht so abrupt", sagte Hampus Engellau, Analyst der schwedischen Handelsbanken, der Zeitung "Svenska Dagbladet".
Der 50-jährige Persson sitzt seit 2011 auf dem Volvo-Chefsessel. Bis zum Oktober führt nun Finanzchef Jan Gurander die Geschäfte. Unter anderem dank Sparmaßnahmen, Anteilsverkäufen und einer größeren Nachfrage in Nordamerika verdiente der Lastwagenbauer in den ersten drei Monaten des neuen Jahres unter dem Strich knapp 4,24 Milliarden schwedische Kronen (454,5 Mio. Euro). Im Vorjahreszeitraum hatte der Gewinn 1,1 Milliarden Kronen betragen.
Der Umsatz des Nutzfahrzeugherstellers, der Lastwagen, Busse und Baumaschinen im Angebot hat, belief sich auf 74,8 Milliarden Kronen (8 Mrd. Euro). Der Pkw-Bauer Volvo Cars gehört nicht zum Unternehmen, sondern ist Teil der Zhejiang Geely Holding Group in China.
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
Ein bedeutender Teil der Volvo AB ist Volvo Trucks, zu dem auch Renault Trucks und in den USA Mack Trucks gehört.
Weltweit ist das Unternehmen in über 100 Länder vertreten und zählt zu den größten Lkw-Hersteller überhaupt.
Und da gibt es in seinem Vertrag kein Konkurrenzverbot oder wenigstens eine Sperrfrist???
Die Volkswagen AG hält mit fast 100% der Stimmrechte die Mehrheit an Scania.
Vielleicht hat man den Martin Lundstedt weggelobt.
So etwas läßt sich heute kein Spitzenmanager mehr in den Vertrag diktieren. Das ist eher etwas für die unteren Führungschargen, wo das Angebot noch größer als die Nachfrag ist.
Wahrscheinlich hat er keinen Bock auf den Fuehrungsstil von Piech/Wiko....
Pete
Mehr Einkommen wird ihm der Wechsel sicherlich auch bescheren...
Der verlässt halt das sinkende plastikbomber schiff